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Sabine3 Wortedrechsler
Alter: 55 Beiträge: 55 Wohnort: Lutherstadt Wittenberg
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30.10.2014 19:32 Protagonisten ist mir zu ähnlich von Sabine3
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Hallo,
ich habe meine Protagonisten bereits entwickelt bzw. ein bisschen feile ich auch noch rum. Wenn ich aber jetzt anfange die Handlung zu entwickeln, kann ich die Protagonisten nicht von mir abgrenzen. Bei den anderen Charakteren habe ich das Problem nicht. Aber ich habe die Befürchtung, dass die Protagonisten und ich immer mehr zu der selben Person verschmelzen. Kennt jemand von euch das Problem auch und was kann ich dagegen tun?
Liebe Grüße
Sabine
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Bücherfee Gänsefüßchen
B
Beiträge: 44 Wohnort: Ammersee
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Nicki Bücherwurm
Alter: 68 Beiträge: 3613 Wohnort: Mönchengladbach
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30.10.2014 22:44
von Nicki
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Ich würde darin kein Problem sehen. Du steckst dein Herzblut in die Geschichte und in die Protas natürlich am meisten. Dass du dabei Eigenschaften, Vorlieben und Abneigungen von dir mit einarbeitest, kommt dann fast zwangsläufig. Das habe ich bei meine Figuren auch schon beobachtet.
Es sollte natürlich nicht in eine Biografie ausarten
_________________ MfG
Nicki
"Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist." Henry Ford
"Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt." A.Einstein
*Sommerblues* September 2017 Eisermann Verlag
*Trommelfeuer* November 2017 Eisermann Verlag
*Silvesterliebe* 30. November 2018 Eisermann Verlag
*Gestohlene Jahre* Work in Progress |
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Sabine3 Wortedrechsler
Alter: 55 Beiträge: 55 Wohnort: Lutherstadt Wittenberg
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31.10.2014 07:08
von Sabine3
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Danke, dann muss ich mir ja keine Sorgen machen und kann beruhigt weiter machen.
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Stefanie Reißwolf
Beiträge: 1743
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31.10.2014 08:37
von Stefanie
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Wenn mehrere Protagonisten dir ähnlich sind, wird es ein wenig einseitig. Außerdem besteht die Gefahr, dass du zu nett zu ihnen bist, sie zu perfekt machst, ihre Probleme zu schnell löst etc..
Ich würde mir mindestens ein Persönlichkeitsmerkmal überlegen, dass sich deutlich von dir unterscheidet.
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bibiro Klammeraffe
B
Beiträge: 716
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B 31.10.2014 09:26
von bibiro
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Versuche doch, Limonade aus den Zitronen zu machen.
Sprich, wenn du sehr mit (in) deinen Figuren lebst, dann nutze das, um unentdeckten Facetten deiner Persönlichkeit zu erlauben, sich in der Fiktion auszutoben.
Aktuell schreibe ich neben der notwendigen Überarbeitung, die sehr viel Kraft und Disziplin kostet, als Belohnung eine abgedrehte Fantasygeschichte.
Mal etwas ganz, ganz anderes. So verrückt wie nur möglich. Alleine das macht schon Spaß.
Aber eine richtig gute Idee war es, der Protagonistin ein Faible für Gelnägel zu geben.
Ich ertrage nicht mal Nagellack auf den Fingernägeln. Davon bekomme ich Atemnot. Bzw. meine Fingernägel. Echt, ich habe das Gefühl, die ersticken.
Außerdem habe ich immer sehr kurze Fingernägel (ist auch praktischer beim Tippen, gelle).
Auf jeden Fall ergibt sich schon alleine durch so ein Detail wie künstliche Fingernägel fast schon von selbst eine ganz eigene Persönlichkeit. Eines kommt zum anderen. Puzzleteil um Puzzleteil entsteht ein Charakter, der ganz anders ist als ich in vielen Dingen.
Versuche das doch mal, ob das auch für dich funktioniert.
Bibi
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Leonida Wortedrechsler
Alter: 30 Beiträge: 92
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28.11.2014 12:50
von Leonida
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Schreibst du denn in der Ich-Perspektive?
Ich kenne das Problem und versuche ehrlich gesagt zu vermeiden, dass meine Protagonistin ein verkapptes Abbild meiner Selbst wird. Was schwierig ist, wenn sie sich an ähnlichen Orten und in ähnlichen Situationen wie man selbst befindet, zum Beispiel in einer Vorlesung oder in der Mensa.
Im Rahmen meines "Dissoziations-Programms" habe ich ihr alle möglichen Infos über sie gesammelt, bzw. erstellt, was Vorlieben, Hobbies, Kleidung, ect. pp. betrifft. Allerdings habe ich noch immer keine hundertprozentige Lösung, wie ich ihr Verhalten und vor allem Beurteilungen von meinen eigenen abgrenzen soll. Was ich dazu nun versuchen will, ist ihr ein eigenes pseudopsychologisches Profil aus Charaktermodellen zu erstellen. Will heißen, was für Resultate würde sie z.B. beim DSIG-Modell erzielen?
Eine andere altbewährte Methode um einen Charakter rund zu machen (und zwar ohne, dass er ein Alterego des Autors repräsentiert), sind Traumata und andere innere Wunden, Ticks oder ein innerer Widerspruch - wenn das nicht ohnehin schon zur Geschichte gehört.
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Nayeli Irkalla Reißwolf
Alter: 41 Beiträge: 1084 Wohnort: Ruhrgebiet
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28.11.2014 15:51
von Nayeli Irkalla
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Meine Lösung dafür war bisher, so bunt zu leben, dass ganz unterschiedliche Charaktere trotzdem alle ein Teil von mir sind. Bisher klappt es - und früher oder später unterscheiden sie sich dann ohnehin anders als ich, weil sie andere Entscheidungen treffen und eben immer nur vier oder fünf meiner Facetten bekommen und nie alle.
Jemanden, der mir völlig fremd wäre ... keine Ahnung, ob ich den schreiben könnte. Aber eine warmherzige Köchin, eine eiskalte Karrierefrau, eine Künstlerin, in der es brennt, eine Depressive, eine selbstbewusste Forscherin, eine ganz normale Studentin, eine sexuelle Entdeckungsreisende, eine sinnliche Mörderin ... Irgendwie steckt das alles in mir. Mehr oder weniger ausgeprägt. Und jede dieser Facetten kann ich stärker ausprägen, wenn ich schreibe, als ich es im realen Leben könnte.
Ich meine, es ist ja auch im richtigen Leben so. Wenn man Menschen genau beobachtet, stellt man immer fest, dass ihre Handlungen auf irgendwelche Dinge zurückgehen, die man fast immer selbst ähnlich denken oder fühlen könnte, wenn man in der gleichen Situation wäre.
_________________ Lange, bevor die Menschen Spiegel erfanden, erzählten sie sich Geschichten und träumten. |
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PraetoriusCC Wortedrechsler
Alter: 52 Beiträge: 94
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28.11.2014 18:01
von PraetoriusCC
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Du kannst Dir die Vorbilder für Deine Protagonisten einfach von draußen holen, statt Deine Innenansichten zu überwachen. In Deiner Biographie gibt es sicher haufenweise Menschen, die anders sind als Du und deren Verhaltensweisen Du beobachtet/erlebt hast oder sogar aus dem Alltag kennst. Die kannst Du alle einbauen. Je weniger Du beim Schreiben analysierst und erklärst und je mehr Du zeigst, Deine Figuren handeln lässt und dabei den jeweiligen Situationen vertraust, umso weniger beschränkst Du Deinen Blick, und umso besser klappt es mit der Abgrenzung.
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Anton Wortedrechsler
A
Beiträge: 64
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A 07.12.2014 15:02
von Anton
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Ich frage bei jeder Szene nach der Motivation des Charakters. Was ist sein/ihr Ziel in dieser Szene und wie kann er es erreichen, Wo ist der Widerstand und /oder Konflikt. Durch diese dauernde Fragerei bei der Überarbeitung werden die Charaktere immer dichter und bekommen mehr Persönlichkeit.
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Murmel Schlichter und Stänker
Alter: 68 Beiträge: 6380 Wohnort: USA
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07.12.2014 15:20
von Murmel
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Anton hat Folgendes geschrieben: | Ich frage bei jeder Szene nach der Motivation des Charakters. Was ist sein/ihr Ziel in dieser Szene und wie kann er es erreichen, Wo ist der Widerstand und /oder Konflikt. Durch diese dauernde Fragerei bei der Überarbeitung werden die Charaktere immer dichter und bekommen mehr Persönlichkeit. |
Das ist sehr gut!
@Sabine3, im Prinzip ist das nur dein Problem, weil außer dir (und vielleicht ein paar dir sehr Nahestehende) das nicht wissen solange du keine weiteren persönliche Daten einfließen lässt.
Viele meiner Protagonisten haben das eine oder andere von mir, und ich sehe da kein Problem darin, denn in ihrer Gesamtheit sind sie dann doch unterschiedlich von mir. Und warum nicht sich selbst einmal in ein Abenteuer schreiben? Wie gesagt, solange du niemand mit der Nase darauf stupst, weiß es keiner. Das bleibt dann dein Geheimnis, das du mit der Protagonistin teilst.
_________________
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Ynishii Eselsohr
Alter: 47 Beiträge: 355 Wohnort: Erde
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09.12.2014 11:14
von Ynishii
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Hallöchen miteinander
Das jeder Protagonist einen Teil des Schreibenden enthält finde ich ebenfalls nicht verkehrt. Es wird nur dann ein Problem, wenn man sehr viel schreibt und in jedem Buch (auch bei wirklich produktiven Autoren der Fall) der oder die Protas beinahe absolut gleich sind.
Dann merken das die Leute und es wird dann schnell langweilig. Es kommen dann nämlich immer wieder die gleichen Szenen oder Perspektiven nur mit anderen Namen vor.
Ich denke aber, dass es beim ersten Werk so einfacher ist. Später irgendwann, wenn man dann mehr Übung hat, wird das wahrscheinlich von selbst.
Zur Übung schlage ich vor ein paar kleinere "One shots" zu schreiben, die keine zusammenhängende Erzählung bilden und sich dabei abwechselnd in völlig unterschiedliche Charaktere hineinzuversetzen (z. B. einen grobschlächtigen Bauern, einen charmanten Höfling, eine Fabrikarbeiterin und eine Schauspielerin).
Das Gehirn muss sich erst daran gewöhnen viele unterschiedliche Personen zu verkörpern.
Liebe Grüße
Ynishii
_________________ Verehrt mich nicht an dunklen Orten. Tretet hinaus in die Welt und macht sie bunt. - Arthamos, Gott der Künste (auch »Der Bunte« genannt)
Ich kann beweisen, dass dem Schöpfungsprozess eine gewisse kreative Eigeninitiative innewohnt. - Dr. Aurora Fleming |
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missmarple Schneckenpost
M Alter: 59 Beiträge: 12 Wohnort: NRW
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Magnus Soter Eselsohr
Alter: 64 Beiträge: 284
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31.12.2014 22:34
von Magnus Soter
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Irgendwo hier im Forum war ein Vortrag einer Autorin verlinkt. Leider weiß ich den Namen nicht mehr und finde den Beitrag nicht mehr. Die Autorin sagte jedenfalls, man müsse sich nackt mache, um gut und glaubwürdig zu schreiben. Will sagen, man muss viel von sich selbst einbringen, denn man kennt niemanden so gut wie sich selbst.
_________________ Ich bin der Klaus. |
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Kalliope_mosella Wortedrechsler
K
Beiträge: 82
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Leroux Schneckenpost
Alter: 40 Beiträge: 8 Wohnort: (noch) Süden
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07.02.2015 16:17
von Leroux
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Hallo zusammen!
Meine Protagonisten haben stets eine Ähnlichkeit zu mir - und sei es nur eine Facette. Das ist ihr Startkapital. Im Laufe der Geschichte erhalten sie durch die neu hinzukommenden Charaktere auch neuen Input und prüfen sich in den verschiedenen Situationen. Dadurch gewinnen ihre "eigenen Züge" mehr Ausprägung und das, was ich ihnen als Startkapital mitgegeben habe, verschwimmt und wird verwässert.
Ich habe noch nie einen Protagonisten entworfen, der sich nicht verändert hätte.
Lass Deine Protagonisten in den Ring steigen! Am Ende erkennst Du sie bestimmt nicht wieder
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Flower Schneckenpost
Beiträge: 14 Wohnort: Wien, Österreich
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21.02.2015 14:39
von Flower
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Hallo Sabine,
ich glaube dieses Problem hat jeder schon einmal gehabt. Bei mir ist es mittlerweile schon ganz normal, dass der Protagonist ein Teil von mir ist. Manchmal habe ich auch schon gezielt darauf hingearbeitet, dass er mir ähnlelt.
Ich finde dass teilweise aber auch ein bisschen fad weil er dann genauso handelt wie ich.
Ansonsten ist es meines Erachtens nicht schlimm wenn dir dein Prota ähnelt, deine meisten Leser kennen dich und deinen Charakter ja nicht.
LG, Anna
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schusi Wortedrechsler
Alter: 57 Beiträge: 52
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21.02.2015 16:21
von schusi
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Meine Prota ist immer genauso wie ich gerne wäre, schöner, pfiffiger, klüger und fröhlich, einfach nur cute
Tja, so kann man sich Selbstbewusstsein auf die Rippen schreiben und sich besser machen als man ist. Ist doch irgendwie schön. Aber auch traurig, in meinem Fall. Ein bisschen weniger Selbstzweifel wäre schön.
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