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Autor |
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bibiro Klammeraffe
B
Beiträge: 716
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B 29.10.2014 15:44
von bibiro
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kskreativ hat Folgendes geschrieben: | lupus hat Folgendes geschrieben: | gar nicht.
aber wenn du eh die Schriften eines Mediävisten zur Hand hast, dann haben diese doch mit ziemlicher Sicherheit entsprechende Quellenvermerke, die dir dann auch sprachlich weiterhelfen könnten, denn darum geht es ja wohl. |
Da liegt ja anscheinend der Hase im Pfeffer. Sprachlich übliche Begriffe aus dieser Zeit darf der Autor laut Posting verwenden. Warum auch immer erschliesst sich mir hier nicht, dann bleibt nur noch der moderne Begriff und der löst nun mal beim Leser nicht unbedingt eine Assoziation mit Fellen, Stroh oder Ähnlichem aus. Materialien eben, die damals üblich waren. |
bibiro hat Folgendes geschrieben: | Und in den Quellen ist von Altnordischen húðfat (húð = Fell, fat = Kleidungsstück) bzw. vom Neuhochdeutschen Schlafsack die Rede. |
kskreativ, Lupus, könntet ihr denn etwas mit húðfat anfangen?
Solch ein Wort mit kryptischer Aussprache ist doch noch ein größerer Stolperer, oder nicht?
Und man müsste es ja doch erklären - so wie Schlafsack auch.
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lupus Bücherwurm
Alter: 56 Beiträge: 3914 Wohnort: wien
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29.10.2014 15:47
von lupus
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wenn wir vom Frühmittelalter ausgehen, dann ist wohl althochdeutsch (von 700 bis 1100) das Naheliegendste. Und aus dem Althochdeutschen lässt sich im Allgemeinen eine heutige Analogie ableiten, gegenchecken, etc.. (immer vorausgesetzt, es gab Schlafsäcke tatsächlich, aber das steht ja wunschgemäß außer Diskussion)
Das Alt-Nordische scheint hier wenig geeignet - die Unterschiede zum Althochdeutschen sind doch gravierend in Bezug auf Vokabular, Grammatik, Aussprache und spätere Lautverschiebungen.
Mit einem Begriff oder ggfs einer Analogie aus dem Althochdeutschen ließe sich der Gegenstand einführen. Kurze Beschreibung, danach Neudefinition als Schlafsack, in der Folge ausschließliche Verwendung von 'Schlafsack'.
Edit: húðfat is schon ein ziemlicher Hammer , vielleicht phonetisch? aber das scheint mir sehr weit her geholt. Wie spricht sich das? Und aus 'Fellkleidungsstück' lässt sich der 'Schlafsack' nicht ableiten. Wenn Kleidungsstück 'Sack' meint, was ja nicht all zu weit her geholt ist, wärst du wieder beim Fellsack und das hat ja Seitenlinie schon vorgeschlagen, dann kannst du wie oben vorgeschlagen vorgehen.
_________________ lg Wolfgang
gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben
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"Ich bin leicht zu verführen. Da muss nur ein fremder Mann herkommen, mir eine Eiskugel kaufen und schon liebe ich ihn, da bin ich recht naiv. " (c) by Hubi |
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seitenlinie Reißwolf
Beiträge: 1829
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29.10.2014 17:05
von seitenlinie
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meerenblau hat Folgendes geschrieben: |
Ein bisschen Intelligenz und Fantasie kannst Du bei Deinen Lesern schon voraussetzen
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Das ist m.E. der falsche Ansatz. In einem Roman geht es auch darum, welche Vorstellung ein Wort erzeugt. Und die ist
manchmal durch die moderne Version geprägt.
Die alten Römer bauten ihre Hafenanlagen aus Beton. Aber die meisten Leser denken dabei an einen modernen Baustoff.
Und das sollte man berücksichtigen.
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lupus Bücherwurm
Alter: 56 Beiträge: 3914 Wohnort: wien
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29.10.2014 18:01
von lupus
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außerdem, meerenblau, muss man davon ausgehen, dass passionierte Histo-
LeserInnen sich auskennen und sehr genau gerade auf solche Unebenheiten
achten.
man kann diesbezüglich nicht genau genug arbeiten
_________________ lg Wolfgang
gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben
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"Ich bin leicht zu verführen. Da muss nur ein fremder Mann herkommen, mir eine Eiskugel kaufen und schon liebe ich ihn, da bin ich recht naiv. " (c) by Hubi |
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Rainer Prem Reißwolf
R Alter: 66 Beiträge: 1271 Wohnort: Wiesbaden
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R 30.10.2014 07:48
von Rainer Prem
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Hallo,
das wäre auch mein Vorschlag gewesen...
Grüße
Rainer
seitenlinie hat Folgendes geschrieben: | Und wenn du stattdessen Fellsack oder Lammfellsack verwendest? |
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meerenblau Reißwolf
M
Beiträge: 1320
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M 30.10.2014 10:36
von meerenblau
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lupus hat Folgendes geschrieben: | außerdem, meerenblau, muss man davon ausgehen, dass passionierte Histo-
LeserInnen sich auskennen und sehr genau gerade auf solche Unebenheiten
achten.
man kann diesbezüglich nicht genau genug arbeiten |
Ja, was denn nun? Genau arbeiten? Dann müßte gerade der Begriff "Schlafsack" verwendet werden, wenn das Ding nun mal so heißt. Nach wie vor bin ich der Meinung, dass "passionierte Histo-Leserinnen" sich, wie Du ja auch geschrieben hast, sehr genau auskennen. Dann wissen sie auch, dass es sich bei dem "Schlafsack" nicht um ein neuzeitliches Polyester-Produkt handeln KANN, sondern um so ein aus Tierfellen und Wolle zusammengenähtes, möglicherweise noch mit Tierfett imprägniertes Produkt handeln MUSS. Glaubst Du im Ernst, dass sich jemand in einem frühmittelalterlichen Setting einen neumodischen Schlafsack vorstellt?
Zum Beton: Es ist kein Geheimnis, dass die Römer Beton kannten, sogar unter Wasser abbindenden. Wir reden doch hier von an der Epoche interessierten Lesern (andere würden sich solche Bücher ja nicht kaufen). Und die wissen, dass die Römer bereits Beton hatten, auch wenn sie ihn noch nicht so nannten.
So, ich bin jetzt aber aus der Diskussion raus, weil das inzwischen doch zu sehr OT wird.
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Tamun Wortedrechsler
T Alter: 41 Beiträge: 50 Wohnort: Schwarzwald
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T 30.10.2014 14:12
von Tamun
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Kannst du nicht einfach in einem Nebensatz einfließen lassen, dass es sich um einen Sack aus Fell handelt (oder aus Wolle oder aus was auch immer er gemacht sein soll)?
z. B. "Mühsam schälte er sich aus seinem Schlafsack, der aus vier vernähten Schaffellen gefertigt war..."
Einmal erklärt, dass es solche Säcke in der Zeit/Welt ect. gibt reicht doch, dass der Leser in der Folge nicht bei jeder Erwähnung an Polyester denkt.
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XY Gänsefüßchen
X
Beiträge: 36
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X 14.11.2014 14:36
von XY
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Ich käme nicht auf die verwegene Idee den Schlafsack in einem historischen Roman zu nutzen und sehe auch keine Notwendigkeit zu derartiger Überpräzision. Geht's um das Zusammenrollen einer Decke, dann ist es genau das! Geht's nur um das Einkuscheln in etwas, sollte das Nachtlager reichen.
L.G.
XY
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