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absurderpoet Schneckenpost
A Alter: 33 Beiträge: 9
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A 13.08.2014 11:43 Literarische Philosophie - Der Fremde von Albert Camus von absurderpoet
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Albert Camus - der Fremde
Der Fremde (franz.: L'Étranger) ist ein Roman des Literaturnobelpreisträgers Albert Camus aus dem Jahr 1942.
Handlung: Der sonderbare Mann Meursault lebt im algerischen Algier der 1930er Jahre. Der erste Teil des Romans beginnt mit dem Begräbnis seiner Mutter. Die ersten eindrucksvollen Worte: "Heute ist Mama gestorben. Vielleicht auch gestern, ich weiß es nicht", spiegeln Meursaults Haltung zum Leben gut wider. Er wirkt annahmsteillos und sehr rational. Die Geschichte schildert die nachfolgenden Tage, in denen er 'zufällig' einen Mord an einem Araber begeht. Der zweite Teil des Romans handelt von seiner Zeit im Gefängnis und seiner Verurteilung.
Meursault lebt in den Tag hinein und beschäftigt sich mit der Gegenwart, weshalb er am Tag nach dem Begräbnis seiner Mutter eine Liebesaffäre beginnt und einen lustigen Film im Kino guckt. Dieses Verhalten ist in der späteren Verhandlung auch mehr Gegenstand als der Mord selbst.
Hintergrund: Der Roman war in seinen ersten Fassungen politisch motiviert, da in Algier 800.000 weiße Algierfranzosen (Nachkommen französischer, spanischer und italienischer Einwanderer) über acht Millionen arabo- und berberophonen 'Eingeborenen' herrschten. Das Buch ist von subtiler und offensichtlicher Gewalt gegenüber der einheimischen Bevölkerung geprägt.
Im Zentrum des Buches steht jedoch die Philosophie des Absurden, eine Strömung, die dem Existentialismus nahe steht. Das Absurde in Camus' Philiosophie besagt, dass das Leid und das Elend in der Welt sinnlos und unerklärlich ist. Um nicht von der Sinnlosigkeit verschluckt zu werden, propagiert Camus den auf sich gestellten Menschen ohne Gott. Denn die Flucht vor dem absurden (z.B. durch Selbstmord) sei ebenfalls absurd. Die einzige Möglichkeit für den Menschen liegt im Weitermachen, im Mitleben (und auch das ist nach Camus absurd).
Die Philosophie des Absurden bündelt sich im Protagonisten Meursault.
Fazit: Die Figur des Meursault ist meiner Meinung nach eine der am besten umrissenen Figuren der Weltliteratur, weil sie eben nicht klar umrissen ist. Man versucht das Handeln Meursaults nachzuvollziehen und dieses Vorhaben ist mit einer angenehmen Anstrengung verbunden, die man nur noch selten beim Lesen erlebt. Das Buch ist an vielen Stellen unfassbar spannend, gerade die Seiten vor dem Mord haben mich gefesselt. Die Sprache ist an vielen Stellen lyrisch, aber dabei immer noch klar und einfach. Das Buch ist mit 122 Seiten kurz, was für mich ein Qualitätsmerkmal darstellt. Ich empfehle denjenigen das Buch, die sich auf ein Meisterwerk der Weltliteratur einlassen möchten. Der Fremde wurde in die '100 Bücher des Jahrhunderts von Le Monde' und die 'ZEIT-Bibliothek der 100 Bücher' aufgenommen.
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