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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Zehntausend 06/2012
Perpetuum mobile


 
 
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Enfant Terrible
Geschlecht:weiblichalte Motzbirne

Alter: 30
Beiträge: 7278
Wohnort: München


Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag18.06.2012 20:00
Perpetuum mobile
von Enfant Terrible
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

„Das Bekannte überhaupt ist darum, weil es bekannt ist, nicht erkannt.“
(G.W.F. Hegel, aus: Phänomenologie des Geistes)

Die Schritte des Hüters hallten durch die Fabrik, die niemals still stand. Der Hüter war alt. Alt genug, sich an die Gründung der Fabrik zu erinnern, vielleicht sogar an den Anbeginn der Zeit, hätten wichtigere Dinge dieses Wissen nicht aus seinem Gedächtnis verdrängt.

Sein Gang war verkrümmt durch den schweren Werkzeugkasten, der seine Linke hinab zog; selbst mit leeren Händen schien für seinen Körper eine andere Haltung längst undenkbar. Nur sein Hinken machte dem Alten Sorgen. In letzter Zeit fielen ihm die Rundgänge immer schwerer, er wurde immer langsamer bei der Ausführung seiner Pflichten – und fahriger, da sich sein gesundes Auge stetig trübte. Das andere unter einer Augenklappe war einem Funken zu Opfer gefallen, der Strafe für Achtlosigkeit während einer Wartung.

Irgendwann, bald, würde er einen Nachfolger brauchen. Dieser Gedanke flackerte in seinem Kopf auf und verschwand wieder, ohne mehr auszulösen als ein bitteres Lachen. Wer sollte ihn, den Hüter, ersetzen? Bereits ein Gehilfe war zuviel gewesen. Der unfähige Bengel hätte beinahe alles in seiner Böswilligkeit ruiniert, Jahre, ein Leben voll Arbeit.
Wie damals verkrampfte sich die Hand des Alten um einen Schraubenschlüssel. Gut, dass der Gehilfe weg war, dieses Steinchen im Getriebe seines Schaffens.

Sein Gehör schmiegte sich an die Stille, die vollkommen war bis auf sein eigenes Schlurfen. Keine lästige Fragerei des Gehilfen. Kein Getrippel überflüssiger Schritte, deren Arrhythmie die Gleichmäßigkeit der Prozesse störte. Keine Uneingeweihten mehr, die der Hüter in seiner Sentimentalität einst in die Fabrik gelassen hatte.
Frau, Kinder … im Gedächtnis des Alten verschwammen ihre Gesichter zu Variablen. Er hätte wissen müssen, dass die Fabrik kein Ort war für Wesen der Außenwelt. Die Maschine duldete keine Zaungäste in ihren Hallen – kein Wunder, dass sie ihre Anwesenheit mit Anomalien rächte. Ausfälle, die er in seiner Bestimmung nicht dulden konnte. Darum hatte er die Störenfriede aus seinen Quartieren verjagt … oder waren sie freiwillig gegangen, weil sie nichts verstanden? Hier setzte sein Gedächtnis aus. Er konnte nur hoffen, dass sie die Fabrik mit dem Wissen verlassen hatten, wer oder was ihre Welt am Leben hielt.

Ohne die Bürde von Menschen, in dessen Nähe zu sein er verpflichtet war, hatte der Hüter seinen Schlafplatz vom Nebengebäude in eine Kammer neben dem Maschinenraum verlagert. Seine Pritsche im Allerheiligsten aufzustellen wäre ein Frevel. Auch so war er dem Herzstück nahe genug, damit das Summen und Klappern sein Dasein in Abschnitte maß. Wenn die Maschine bei Hochbetrieb vibrierte, ergriff auch den Hüter eine elektrisierte Betriebsamkeit, er war erfüllt von Energie, soviel sein alter Körper nur fassen konnte. Dann eilte er durch die Hallen, reinigte, wartete, werkte, bis sich seine Knochen und Gelenke bitter rächten. Und wenn sich das Rumoren der Maschine verlangsamte, wurden auch seine Lider schwer.
Dies waren Tag und Nacht des Hüters, zumal die fensterlose Fabrik tief unter der Erde lag.

Die letzte Etappe seiner Kontrolle führte ihn ins Allerheiligste. Bevor er die Systeme der Maschine kontrollierte, unterzog der Alte zunächst sein Selbst einer strengen Prüfung. Er schalt sich, immer nachlässiger zu werden bei den Rundgängen.
Früher, da seine Knochen noch nicht bei jedem Schritt ächzten, schritt er jeden Winkel der Anlage ab, sortierte die Gerätschaften, suchte nach Schmutz oder Eindringlingen. Immer mehr Teile dieses Rituals ließ er weg unter fadenscheinigen Ausreden, die seine Schwäche nur notdürftig verhüllten. Die Ordnung war vollkommen, sagte er sich. Und seit er seine Familie verbannt und sich seines Gehilfen entledigt hatte, setzte niemand einen Fuß in die Anlage. Es hatte einen Vorteil, dass die Menschen nichts von der Maschine ahnten, die ihre Welt zusammenhielt – ihr Unwissen machte Sabotage unmöglich.

Der Hüter reinigte seinen Verstand von jedem überflüssigen Gedanken, wie man durch Polieren eine Metalloberfläche von Staub und Schlieren reinigt. Dann war er bereit. Jedes Mal, wenn er die Metalltür beiseite schob, war ihm, als zwänge eine Druckwelle ihn in die Knie. Er konnte nicht anders, als einen Augenblick innezuhalten, vor Ehrfurcht erstarrt. Die summende Luft in der Umgebung der Maschine richtete jedes Härchen an seinen fleckigen Armen auf.  

Alle Sinne des Hüters durchleuchteten die Maschine, prüften jeden Bestandteil. Ihre Klänge, gleichmäßig wie das Ticken eines Uhrwerks, drangen an sein Gehör, und doch war etwas anders. Etwas stimmte nicht. Des Alten Scheu, die Maschine unnötig zu berühren, verzögerte seine Entdeckung. Als er seinem Ungefühl schließlich nicht auf andere Weise Abhilfe verschaffen konnte, tastete er zögerlich die Oberfläche ab. Das Metall unter seinen Händen atmete nicht mehr, kein Sirren durchdrang seine alten Knochen – und ebendiese Bewegungslosigkeit war es, die den Hüter zurückstieß wie ein Stromschlag.

Der Hüter starrte auf das tote Herz der Welt, unfähig zu begreifen, was geschehen war. Die Maschine stand still, doch schwoll das Pulsieren in seinem Kopf an, bis es seinen kahlen Schädel zu zersprengen drohte. Als brüllte die Maschine ihm ihren ganzen Zorn entgegen über seine Achtlosigkeit, seine Ohnmacht. Der Alte krümmte sich, verschloss seine Ohren. Seine knotigen Hände vermochten den Lärm jedoch nicht abzuhalten, und da begriff er.

Er begriff und schrie.
„Hilfe! Hilfe!“
Seine Stimmbänder lösten sich unwillig, wie rostige Türen, die sich öffneten. Es tat weh, doch der Alte schrie immer weiter. Niemand hörte ihn, und die Maschine lebte lange nicht mehr, um ihm für das Brechen der heiligen Stille zu zürnen.

Der Hüter taumelte im Allerheiligsten umher, das um ihn zu rotieren begann, als hätte das Räderwerk der Maschine ihn verschlungen … Er suchte einen Schalter, ein Werkzeug, irgendetwas, um das Herzstück wiederzubeleben, doch der Schwindel ließ seinen Blick nirgends lange haften. Wie konnte in einem toten Raum so viel Bewegung sein?

Er war nicht mehr alleine. Die von ihm verbannten Gestalten erstanden wieder und verspotteten ihn. Das verzerrte Gesicht seiner Frau, die ihm entgegenspie, er sei wahnsinnig, ein Besessener. Die weinenden Kinder. Vom braunen Fleck an der Wand, den der Hüter niemals hatte völlig beseitigen können, löste sich die Gestalt des Gehilfen, dessen Schädel er mit einem Schraubenschlüssel eingeschlagen hatte. Die Kopfwunde blutete immer noch, als seien keine Jahre, Jahrzehnte vergangen. Die Augen des jungen Mannes waren verdreht – und starrten den Hüter dennoch anklagend an.
Der Alte schüttelte den Kopf. Störenfriede und Saboteure. Sie alle wollten ihn von seinem höchsten Ziel abhalten: der Rettung der Maschine.

Das Getriebe seines Verstandes spuckte ein längst vergessenes Wort aus. Außen. Außen gab es Gelehrte, die das Herz der Welt wieder zum Schlagen bringen könnten. Die Obersten. Sie wussten, was zu tun war, er musste sie nur erreichen, ehe der Verfall der Maschine sich über die gesamte Welt breitete.

Der Alte stürzte aus dem Maschinenraum, stolperte, fiel, rappelte sich wieder auf, den Schmerz unterdrückend. Ausgang. Wohin? Er hatte längst vergessen, wo die Luke zur Außenwelt sich befand. Nie hätte er sich ausmalen können, sie jemals wieder zu brauchen. Die Karten der Anlage hatte er vernichtet, damit mögliche Saboteure nicht den Weg ins Allerheiligste fanden.  

Er blickte sich um. Die Gespenster waren ihm gefolgt. Seine Frau nahm die Kinder bei der Hand. Einmal noch blickte sie vorwurfsvoll über die Schulter, um dann in einem der Korridore zu verschwinden. Der Alte wollte ihr hinterher laufen, doch seine Beine gehorchten ihm kaum. Ein Knie war steif geworden, er musste es unter Schmerzen nachziehen, als er die größte Saboteurin verfolgte, mehr kriechend denn gehend. Sie führte ihn in einen Trakt, den er bei seinen Rundgängen als ersten auszulassen begonnen hatte. Hier versanken seine Füße im Staub, der sich über die Jahre angesammelt hatte. Im Zwielicht – um der Maschine genügend Energie bereitzustellen, hatte er in der Fabrik an Beleuchtung gespart – tastete er sich an den Wänden entlang. Vorwärts, vorwärts. Die Kraft des Alten schwand. Ebenso wie er die Maschine, hatte sie ihn am Leben erhalten, und das Wissen um ihren Stillstand ließ sein Herz stocken.

Im Abstützen ertasteten seine Finger parallele Stäbe aus Metall. Die Stufen einer Leiter? Der Hüter klammerte sich fest, als könnten auch sie ihm entgleiten, wie ihm alles entglitt. Sein Gehilfe stand neben ihm und lachte über seine Schwäche, ehe er sich selbst emporschwang und verschwand.

Wie der Hüter den Aufstieg gemeistert hatte, wusste er im Nachhinein nicht. Es dauerte Stunden, Tage, Wochen, bis sein Kopf im Dunkeln an die Ausstiegsluke stieß. Betäubt vom Aufprall, der ihn beinahe stürzen ließ, begriff der Alte zunächst nicht, dass er den Ausgang erreicht hatte. Einen peinvollen Augenblick lang ahnte er eine strafende Macht, die den nun nutzlos gewordenen Komplex einstürzen ließ. Momente später dämmerte dem Alten der Gedanke, die Luke zu öffnen. Seine Arme fanden kaum noch Kraft dafür.

Schließlich kroch er hinaus, stieß sein steifes Knie am Rand der Luke an, rollte seitwärts in den Staub. Eisiger Wind zerrte an den Lumpen, die einst die Kleidung des Hüters waren. Er schlug sich die Hände vors Gesicht: Nach Jahrzehnten im Halbdunkel der Fabrik, blendete ihn selbst das Zwielicht des bewölkten Himmels.  

Mit einer letzten Kraftanstrengung rappelte sich der alte Mann auf, fiel beinahe wieder um. Seine zugekniffenen Lider lockerten sich, bis er im Stande war, sich umzusehen.

Die Einstiegsluke war ein Loch inmitten einer Einöde aus Schutt und Stein, in welcher der Wind karge Schneeflocken aussetzte. Keine Menschenseele.

Der Alte begann wieder zu schreien.

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hexsaa
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Beitrag19.06.2012 13:17

von hexsaa
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Aufgrund der Vielzahl von Texten kann ich nur eine kurze Einschätzung wiedergeben. Ich habe den Text für mich nach folgenden Kriterien bewertet: Idee, Stil, Bezug zur Themenvorgabe und mein persönliches Empfinden.


Interessanter Text, sprachlich einwandfrei, kreative Geschichte. Bis zuletzt habe ich auf die Auflösung gewartet, die leider nicht kam. Und so lässt mich der Text ein wenig ratlos zurück, lässt mir (zu)viel Raum für eigene Interpretationen. Trotzdem oder gerade deshalb hat er mir ausnehmend gut gefallen!


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adelbo
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Beitrag19.06.2012 16:38

von adelbo
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Die Geschichte ist mir zu konstruiert und zu gewollt, gestylt geschrieben.

Zitat:
Die Schritte des Hüters hallten durch die Fabrik, die niemals still stand. (Maschinen, Menschen, Räder stehen niemals still)  Der Hüter war alt. Alt genug, sich an die Gründung der Fabrik zu erinnern, vielleicht sogar an den Anbeginn der Zeit, (O weh, was soll das bedeuten? Soll der Hüter evtl Gott sein, dann passt der Rest der Geschichte nicht mehr. Wenn die Fabrik zehn Jahre alt wäre, könnten sich auch junge Menschen an die Gründung erinnern. Also das gibt alles keinen Sinn) hätten wichtigere Dinge dieses Wissen nicht aus seinem Gedächtnis verdrängt. (welche wichtigen Dinge, die erschließen sich mir auch nicht nachdem ich den Text zu Ende gelesen habe.)


Ich habe mal den ersten Satz als Beispiel genommen. Dann der Protagonist der Hüter.
Die Überlegungen, dass er einen Nachfolger braucht, die langen Ausführungen über seinen Gesundheitszustand, irgendwie passt das alles nicht. Ich musste mich zwingen den Text zu Ende zu lesen.
Und war dann auch nicht schlauer als am Anfang. Ich weiß immer noch nicht was der Text mir sagen will.
Am Ende hat mich die Einstiegsluke total verwirrt. Wovon?
Für mich eher unteres Drittel


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Bertrand Russell
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lady-in-black
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Beitrag20.06.2012 15:26

von lady-in-black
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Moin,  Cool

ausnahmsweise - aus Zeitmangel - auch von mir nur ein "Platzhalter-Kommentar", damit ich wenigstens befedern kann.

Wenn's klappt, gibt es später noch einen weiteren Kommentar von mir.  smile


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- Ich würde mich gerne geistig mit Dir duellieren ... aber ich sehe Du bist leider unbewaffnet.
- Nein, Stil ist nicht das Ende vom Besen.
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hobbes
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Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
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Beitrag20.06.2012 17:11

von hobbes
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Tja, zu blöd, das ist nun überhaupt nicht mein Ding und wäre das kein Wettbewerb hätte ich ganz sicher nicht zu Ende gelesen. Dabei ist es noch nicht mal eine häh?-Geschichte, das ist schon zu verstehen, auf jeden Fall, wenn ich mich noch eine Weile damit beschäftigen würde, aber ich mag nicht. Unsympathisch ist er mir noch dazu, der alte Kerl und dass sein Gehilfe kein friedliches Ende fand, habe ich mir auch schon gedacht, bevor ich es gelesen habe. Tja.
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BlueNote
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Wohnort: NBY



Beitrag20.06.2012 22:53

von BlueNote
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Der Plot ist ein wenig seltsam, der Schreibstil nicht schlecht.
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Nihil
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Moderator
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Beiträge: 6039



Beitrag20.06.2012 23:18

von Nihil
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Zitat:
Der Hüter war alt. Alt genug, sich an die Gründung der Fabrik zu erinnern, vielleicht sogar an den Anbeginn der Zeit, hätten wichtigere Dinge dieses Wissen nicht aus seinem Gedächtnis verdrängt.

Das ist ein sehr schöner Anfang.

Zitat:
Der Hüter reinigte seinen Verstand von jedem überflüssigen Gedanken, wie man durch Polieren eine Metalloberfläche von Staub und Schlieren reinigt.
[...]
Sein Gehör schmiegte sich an die Stille.
[...]
Seine Stimmbänder lösten sich unwillig, wie rostige Türen, die sich öffneten.

Sprachlich gibt es da schon einige Sätze und Passagen, die ich äußerst gelungen finde. Es ist eine sehr stimmungsvolle Beschreibung, irgendwie impressionistisch, auch surreal. Wie ein eingefangener Alptraum, was es sicherlich auch sein soll. Rätselhaft ist, was die Maschine genau ist, wie sie die Welt in Gang hält und was für ein Weltbild hinter dieser Geschichte steckt. Der Alte ist mehr als ein Methusalem, altert aber ganz normal. Schließlich kann er seine Aufgabe nicht mehr erfüllen, geht nach draußen, nur um sich in einer kargen Einöde wiederzufinden. Die Stimmung, wie ich schon sagte, finde ich sehr dicht. Man spürt die Hilflosigkeit, die Beklemmung, die auch der Alte spüren muss.

Was ich jedoch kritisieren muss, ist, dass mir doch alles noch zu vage bleibt. Ich hätte, etwa statt der schon sehr langen Beschreibung des Ganges, der Maschine (die dennoch eine unbekannte bleibt) und des Alten mehr Hintergrundinfos gewünscht, damit etwas mehr als ein bloßes (wenn auch sehr gut geschriebenes) Stimmungsbild entsteht. An vielen Stellen klebt für mich ein großes „Warum“, das natürlich nicht unumstößlich immer in Texten bis ins Letzte geklärt sein muss, den hier aber aufgewertet hätte. Warum bleibt die Maschine stehen, inwiefern hält sie die Welt zusammen, warum ersetzen die Obersten den Alten nicht, wenn er zu nichts mehr taugt. Das hat den Beigeschmack, dass die Bilder nur um ihrer selbst willen erzählt wurden und nicht einer Handlung dienen.

Zitat und Thema sind wiederum gut umgesetzt. Räumlich ist der Alte zwar nicht eingesperrt, es ist schließlich seine Aufgabe, die Maschine zu warten, was er mit Hingabe erfüllt – es ist sein Wahn, dass nur die Maschine zählt, sonst nichts. Als er am Ende aus Angst vor einem Kollaps flieht und in der Einöde herauskommt, bemerkt er, dass ihm nichts geblieben ist, er ist völlig allein und hilflos. Mit Sicherheit eine der besseren Geschichten des Wettbewerbs. Wie viele Federn es genau werden, entscheidet dann die Konkurrenz.
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Piratin
Geschlecht:weiblichExposéadler

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Beiträge: 2186
Wohnort: Mallorca
Ei 2


Beitrag21.06.2012 15:53

von Piratin
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Lieber Teilnehmer / Liebe Teilnehmerin,

ein toller Titel, der dem Text gerecht wird. Dies ist eine Geschichte, die beim zweiten Lesen für mich ihren Tiefgang offenbart hat und viele Interpretationsmöglichkeiten offen lässt. Ein Text zum Nachdenken. Sprache und Inhalt passen zusammen.
Gerne gelesen,
Liebe Grüße
Piratin


_________________
Das größte Hobby des Autors ist, neben dem Schreiben, das Lesen.
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Beobachter
Klammeraffe


Beiträge: 617



Beitrag21.06.2012 18:58

von Beobachter
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Hm. Eine Art Dystopie? Auf jeden Fall irgendwie gruselig. Und cool erzählt, beklemmend. War wirklich mal etwas anderes zu lesen, einer der für mich persönlich besten Texte.

_________________
Stil ist die Fähigkeit, komplizierte Dinge einfach zu sagen - nicht umgekehrt.
- Jean Cocteau
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anuphti
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Beiträge: 4320
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DSFo-Sponsor Pokapro 2015


Beitrag22.06.2012 23:15

von anuphti
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Mein erster Gedanke war, Alogius, welcome back, aber dann wurde die Geschichte konkreter und klarer. Also jemand anderer.

Die Geschichte eines Mannes, der alle menschlichen Bindungen zugunsten seiner Arbeit aufgibt und zu spät merkt, dass er alles Wertvolle verloren hat.

Eine düstere Lektion, die völlig ohne Zeigefinger auskommt. Sehr gerne gelesen, nur hätte ich mir eine variantenreichere Sprache gewünscht.

Sehr gute sechs Federn

LG
Nuff


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Pronomen: sie/ihr

Learn from the mistakes of others. You don´t live long enough to make all of them yourself. (Eleanor Roosevelt)

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Mr. Curiosity
Exposéadler

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Beiträge: 2545
Wohnort: Köln
Der goldene Käfig


Beitrag23.06.2012 13:47

von Mr. Curiosity
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Hallo Inko,

bei diesem Wettbewerb habe ich mir einen anderen Bewertungsmaßstab zurechtgelegt, als bei den bisherigen. Hier ist speziell E-Literatur gefordert, dementsprechend anspruchsvoll und tiefgängig sollten die Texte sein, dementsprechend schwierig sind sie zu schreiben. Die inhaltlichen und stilistischen Anforderungen sind höher. Daran angepasst befedere ich.
Dies geschieht nach folgendem Schema:

1. Inhalt: Setzt der Text das Thema um oder mogelt er sich drumherum? Erfüllt der Text die Ansprüche, die er an sich selber stellt, bzw. ist er in sich schlüssig? Ist der Inhalt der Vorgabe "E-Literatur" entsprechend, d.h. bleibt er an der Oberfläche oder präsentiert er sich vielschichtig?
Für den Inhalt vergebe ich maximal 4 Federn.

2. Stil: Passt der Stil zum Inhalt? Zeigt der Text sprachliche Finessen? Gibt es stilistische Mängel oder kommt der Text pseudo-literarisch aufgeblasen daher?
Für den Stil vergebe ich maximal 4 Federn.

_______

Zum Text "Perpetuum mobile":

Inhaltlich vergebe ich vier Federn. Die Umsetzung des Themas ist mit die Beste im Wettbewerb. Nicht nur ist der Prota räumlich gefangen, sondern auch in den Arbeitsprozessen. Wegen des Hegel-Zitats muss ich nochmal überlegen. E-Literatur? Ich denke, auf jeden Fall.

Stilistisch vergebe ich vorerst drei Federn. Die sprachliche Gestaltung ist ausnehmend gut gelungen. Die Sprachbilder sitzen. Ein bisschen Probleme bekam ich mit dem Hauptmotiv, welches, wie später dargestellt wird, seinen Verstand widerspiegeln soll. Ich fände das Bild runder, wenn beschrieben würde, was die Maschine herstellt. Klar, ihre Prozesse sollen Selbstzweck sein. Nichtsdestotrotz kann niemand seinem Verstand alleine beim Arbeiten zusehen, ohne dabei Bezugspunkte zu besitzen. Das Auftauchen der Gespenster empfinde ich von der Symbolik her eher abgelutscht, als wäre dir nichts Besseres eingefallen.
Das klingt jetzt so negativ. Aber wie gesagt, insgesamt gefällt mir auch der Stil.

Zusammen mit der obligatorischen einen Feder ergibt das acht Federn .

Weitere Anmerkungen kann ich auf Wunsch nach dem Wettbewerb machen.

LG David smile


_________________


"Wenn du Schriftsteller sein willst, dann sag, dass du der Beste bist ...
Aber nicht, solange es mich gibt, kapiert?! Es sei denn, du willst das draußen austragen."

(Ernest Hemingway in "Midnight in Paris")
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Jenni
Geschlecht:weiblichBücherwurm


Beiträge: 3310

Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag23.06.2012 19:50

von Jenni
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Ich finde den Text sprachlich schön, und er reisst mich mit. Einer dieser Texte, wo ich das Gefühl habe, noch nicht ganz dahinter gestiegen zu sein, aber in einem positiven Sinne. (Also: ich glaube, da steckt mehr dahinter). Der Hüter lebt in selbstgewählter Einsamkeit und kultiviert seine Überheblichkeit, bis er dadurch seine Welt zerstört hat? Ich werde ihn sicherlich noch einmal lesen, bevor ich mich bzgl der Federn entscheide, aber es werden schon einige werden.
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Malaga
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Beiträge: 826



Beitrag23.06.2012 22:21

von Malaga
Antworten mit Zitat

Gefangen in einem Leben für die Maschine. Süchtig nach der Maschine. Was die Maschine repräsentiert, bleibt - für mich - offen.
Ist es, dass das Menschliche dem Mechanischen zum Opfer fällt?
Der fehlende Transfer zur Botschaft beeinträchtigt mein Urteil schon ziemlich.

Sprachlich/logisch  bin ich manchmal gestolpert, schon am Anfang: "Fabrik ... still steht", gemeint sind wohl die Maschinen. Die Vorstellung einer sich bewegenden Fabrik ist auch nicht schlecht aber komisch.
So gibt' s einige Ungenauigkeiten. Z.B. hier:
"Fahrig... weil sein Auge sich trübte" - ich denke, schlechteres Sehvermögen würde mich nicht fahrig, sondern im Gegenteil unsicher, wacklig, zögerlich machen.
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firstoffertio
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5854
Wohnort: Irland
Das bronzene Stundenglas Der goldene Spiegel - Lyrik (1)
Podcast-Sonderpreis Silberner Sturmschaden


Beitrag24.06.2012 14:43

von firstoffertio
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Ich glaube, dass dieser Text als Allegorie gemeint ist. Leider komme ich nicht darauf, auf was. Ich begreife nicht, was der Hüter anscheinend begriffen hat. Geschrieben ist die Geschichte sicher gut. Allerdings wollte ich sie zunächst nicht fertiglesen, weil sie so nach Science Fiction aussah.
Vielleicht finde ich auch darum keinen richtigen Zugang.
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Hardy-Kern
Kopfloser

Alter: 74
Beiträge: 4841
Wohnort: Deutschland


Beitrag24.06.2012 15:01

von Hardy-Kern
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Wüsste an dieser Geschichte nichts zu mäkeln. So geschickt, Surrealismus und Fantasie mit der Wirklichkeit zu verbinden, ist schon eine gute Leistung.
Ohne weitere Begründung gebe ich dafür gern 8 Federn.

Hardy
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Karin
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 46
Beiträge: 193



Beitrag24.06.2012 21:32

von Karin
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Die Worte in diesem Text sind so unheimlich kraftvoll und treffend, dass ich jedes Mal wieder begeistert bin. Dieser Text ist mein Favorit und hat die Neun absolut verdient.  Allein das Wort Hüter war mir einen Extrapunkt wert, denn es transportiert die Selbsteinschätzung des Mannes (das Gefühl unabdingbar/unersetzlich zu sein) einfach perfekt.

Ich fand auch beachtlich, wie du es schaffst, die Familie des Mannes in die Geschichte zu holen, ohne diesen speziellen Ton der Erzählung zu verlieren. Die MASCHINE selbst kommt mir wie ein lebendiges Ungeheuer vor.

Leider habe ich keine Zeit, noch mehr zu schreiben, denn ich muss noch vierzig Texte kommentieren. Aber mit dem hier musste ich einfach anfangen!

Ich bin super gespannt, wer der Autor ist.

LG Ka
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Hitchhiker
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 34
Beiträge: 227
Wohnort: Münster


Beitrag24.06.2012 22:36

von Hitchhiker
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Liebe/r Freund/in der gehobenen Literatur,

da ich selbst noch absolute Schreibanfängerin bin und zudem die Texte leider unter einem gewissen Zeitdruck lesen und kommentieren musste, kann es passiert sein, dass ich deinen Text miss- oder im schlimmsten Fall gar nicht verstanden habe und aufgrund dessen zu wenig Federn gelassen habe.
Ich hoffe, du nimmst mir das nicht übel, ich habe nach bestem Wissen und Gewissen bewertet und jeden Text aufmerksam gelesen.
So, genug gelabert, jetzt geht’s ans Eingemachte. smile



Inhalt:
Ein sehr interessantes Gedankenkonstrukt hast du da geschaffen und ich weiß auch nach längerem Grübeln immer noch nicht, ob ich die Geschichte überhaupt ansatzweise begriffen habe.
Der Hüter bewacht und pflegt seine gedanklichen Konstruktionen, die von der Außenwelt abgeschnitten für sich selbst existieren. Als er merkt, dass die Maschinerie schon lange tot ist, stürzt die Welt des Hüters in sich zusammen, denn nichts kann sich ganz ohne äußere Einflüsse selbst erhalten.

Sprache:
Sprachlich hat mir die Geschichte ganz gut gefallen, aber vielleicht wäre da noch mehr herauszuholen, mich konnte der Stil nicht vollkommen mitreißen.

Thema:
Die thematische Umsetzung ist wirklich sehr originell. Die ganze Geschichte ist eine riesige Metapher, dieses Prinzip spricht mich generell an.
6 Federn


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Das hier ist 'ne verdammt harte Galaxis. Wenn man hier überleben will, muss man immer wissen, wo sein Handtuch ist!
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TomNeuter
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 68
Beiträge: 37
Wohnort: Berlin


Beitrag26.06.2012 14:33

von TomNeuter
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Sehr gespenstisch das Ganze und mit einem überraschenden Ende.

Eine pessimistische und düstere Sicht auf eine Welt der Zukunft, oder eine Parabel auf unser Leben?

Bis auf einige sprachliche Fehlgriffe "... doch der Schwindel ließ seinen Blick nirgends lange haften.", "... die Fabrik, die niemals still stand", eine beeindruckende Leistung.

Zum zweiten Mal meine Höchstnote, die 8!
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fancy
Geschlecht:weiblichSchmuddelkind

Alter: 64
Beiträge: 2757
Wohnort: Im sonnigen Süden


Beitrag26.06.2012 14:59

von fancy
Antworten mit Zitat

Hallo,

ich kann nicht verstehen, dass es so viele Leute gibt, bei denen E gleichbedeutend ist mit Irrsinn.

Trotzdem habe ich deinen Text mit Interesse gelesen, mich nicht dabei gelangweilt und musste nicht großartig darüber nachgrüblen. Das gibt positive Punkte.

Bis jetzt dachte ich immer ein Perpetuum sei auch etwas Positives, aber in deinem Text ist es eine nie endende Qual. Gräßlich.

6 Federn von mir


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Don't start doing things, just do them. Fang nicht an, Dinge zu tun, tu sie einfach! (Me)
Wer wenig denkt, irrt viel (Leonardo da Vinci)
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Akiragirl
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Der goldene Spiegel - Prosa DSFo-Sponsor


Beitrag26.06.2012 16:43

von Akiragirl
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Liebe/r Zehntausende/r!

Eins vorweg: Ich bin keine Spezialistin für E-Literatur. Ich bewerte nach meinem persönlichen Empfinden und unter Berücksichtigung der Wettbewerbskriterien. Ich lese jeden Text mehrfach und bemühe mich, auch Texte, die sich mir nicht völlig erschließen, so fair wie möglich zu befedern.
Ich erwarte eine (zumindest teilweise) Erfüllung der Vorgabe E-Literatur, die ich (für mich) grob definiert habe mit: Regt zum Nachdenken an, fordert den Leser (wenigstens ein bisschen), ist mehrschichtig, subtil und beinhaltet Zwischentöne.
Ich ziehe Federn ab für Texte, die in meinen Augen keine E-Literatur sind.

Als ersten Leseeindruck habe ich mir auf meinem Schmierzettel notiert: „starkes Bild, sehr plastisch; cool ausgedacht“ – Und der Eindruck bestätigt sich auch nach dem zweiten Lesedurchgang wink
Die vordergründige Handlung ist ja nicht allzu schwer zu verstehen: Ein alter Mann arbeitet in einer Fabrik/Maschine, von der die Existenz der ganzen Welt abhängt. Weil diese Aufgabe so wichtig ist und Störungen katastrophal wären, lässt er keine anderen Menschen zu, weder seine Familie noch einen Gehilfen.
Schließlich fällt die Maschine aus, und er ist allein und nirgends eine Menschenseele, die ihm helfen könnte.

Was mir an diesem Text so gut gefällt ist, dass er verschiedene Deutungsmöglichkeiten zulässt und dem Leser Spielraum für eigene Gedanken lässt.
Ich verstehe ihn als eine Art Allegorie auf Besessenheit schlechthin. Menschen, die von einer Sache so besessen sind, dass sie ihr komplettes Leben dieser Sache widmen und auch davon ausgehen, dass diese Sache das wichtigste auf der Welt sei (z.B. Workaholics). Sie vernachlässigen Familie und Freunde und entfremden sich immer mehr von anderen Menschen. Wenn sie dann irgendwann alt sind merken sie, dass sie ganz allein sind …
Ja, das waren so meine Gedanken beim Lesen der Geschichte. Dabei finde ich das Bild des Alten, der allein durch diese Gänge und Maschinenräume im Dunkeln wandert, sehr sehr stark. Könnte man sicherlich einen klasse Film draus machen smile

E-Literatur ist das für mein Empfinden auf jeden Fall. Auch das „Gefangen“-Thema ist eindeutig aus dem Text ableitbar.
Lediglich mit dem Hegel-Zitat tue ich mich schwer … Was ist ihm bekannt und was erkennt er nicht? Vielleicht kann der Autor das ja am Ende des Wettbewerbs aufklären, was er sich dazu gedacht hat …?

Auf jeden Fall ist das einer meiner Lieblingstexte des Wettbewerbs, der mir schon beim ersten Lesen sehr gefallen hat.

Ich vergebe 8 dicke Federn dafür.
Zum Vergleich: Meine Durchschnittswertung lag bei 5,00 Federn.

Liebe Grüße
Anne


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Nathaniel
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Ei 7


Beitrag26.06.2012 20:34

von Nathaniel
Antworten mit Zitat

Liebe/r 10.000-Teilnehmer/in

Leider kann ich aus zeitlichen Gründen nicht auf jeden einzelnen Text genaustens eingehen.
Die Befederung wurde im Vergleich zu den anderen Texten gegeben, ist also subjektiv und vertritt eine relative Einzelmeinung.
Eine Anfrage auf eine ausführliche Kritik per PN ist gestattet. ;D

Einige kurze Gedanken/Überlegungen seien trotzdem gegeben:
Sehr schöne Parabel! Gelungene Umsetzung der Vorgaben.


Nathaniel


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Jae
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Beiträge: 30



Beitrag26.06.2012 21:31

von Jae
Antworten mit Zitat

Eine schön geschriebene Geschichte, zu der die gewählte Erzählperspektive perfekt paßt. Am Ende fehlt mir ein wenig die Auflösung -- gibt es noch eine Außenwelt? Was ist passiert? Hat die Maschine wirklich eine Auswirkung auf die Welt draußen oder hat der alte Mann sein Leben umsonst auf diese Maschine ausgerichtet? Ein kleines "Aha" Erlebnis am Ende wäre nett gewesen.
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