Die perfekten »Flaws« für den Charakter finden?

[ink_and_quill’s_magic]

»flaws«. Was ist das? Dies kommt aus dem Englischen und heißt übersetzt so viel wie »Risse« oder »Mängel«. Im englischen Schreibraum bezeichnet man damit die Schwächen des Charakters. Also, dass er/sie z.B. raucht oder es nicht wiederstehen kann zu Lügen. – Das ist ganz wichtig, damit die Figur nicht zum Mary Sue wird.
Doch was sind realistische bzw. altersangemessene Schwächen? Ich glaub’ nicht das ein 10-Jähriger – es denn, er möchte vor Anderen im seinen Alter »cool« wirken – Kippen raucht, oder? Also, wie finde ich die passenden »flaws« für meine Figur?

[Rainer Prem]

Sorry, aber das hängt ganz von dir, deiner Figur und dem, was du für sie geplant hast ab. Da kann dir hier wahrscheinlich niemand helfen.

Im Internet gibt es - glaube ich - Checklisten.

Grüße
Rainer

[ink_and_quill’s_magic]

@Rainer Prem Dann stell’ doch bitte hier eine rein. Ich hab’ keine auf Deutsch gefunden.

[Challenger_]

Du suchst also Charakterschwächen, die zu einer zehnjährigen Figur passen, habe ich das richtig verstanden?

Ein Zehnjähriger könnte zum Beispiel angeberisch, ängstlich, besserwisserisch, gemein oder schüchtern sein. Verrate uns doch etwas mehr von deiner Figur, dann finden wir bestimmt eine passende Schwäche für sie!

[ink_and_quill’s_magic]

@Challenger_ Nein. Das war nur ein Beispiel. – Wegen der Altersklasse. Ich wollte wissen welche man nehmen könnte.

[Challenger_]

[Rainer Prem]

[Rainer Prem]

PS: In der Liste fehlt noch die immer beliebter werdende Coulrophobie

Angst vor Clowns

Grüße
Rainer

[Stefanie]

Wichtig finde ich, dass die Eigenschaft eine Rolle für die Handlung spielt.
Wenn jemand nur pro forma einen Charakterschwäche hat, um ihn/sie nicht zu perfekt aussehen zu lassen, ist das witzlos.
Also wenn sie zB ungeduldig ist, dann muss sie sich auch mal durch ihre Ungeduld in Schwierigkeiten bringen.

[BirgitJ]

[Ruby Smith]

[Arcularius]

Ich notiere mir flaws auf einer Liste, wenn mir etwas in einem Buch, einem Film oder im realen Leben auffällt. Ein bekannter Let's Player hat z.B. mal erwähnt, dass er in seinem Haus jedes Badezimmer in einer anderen Farbe gestaltet, da muss sogar das Klopapier farblich passen. -> notiert.

Das große "Aber" haben die anderen schon erwähnt: Charakter und Story müssen unbedingt zusammenpassen, ebenso wie sich die flaws mit den anderen Charaktereigenschaften ergänzen müssen. Wichtig ist immer das "Gesamtpaket" des Charakters, sonst wirkt er unwirklich.

[Challenger_]

Ein Tipp zum Thema Flaws, der mir noch eingefallen ist:

Wenn du eine Nebenfigur entwirfst, gib ihr genau einen Flaw und versuche, ihn in jeder Szene, in der die Figur auftritt, auch einzubringen - oder zumindest anzudeuten. So kann sich der Leser die Figur und ihren charakteristischen Flaw gut merken, auch wenn es sich nur um eine Nebenperson handelt. Wenn du hingegen versuchst, einer Nebenfigur mit mehreren Flaws zu viel Tiefe zu verliehen und du in jeder ihrer Szenen einen anderen beleuchtest, erreichst du leicht das genaue Gegenteil von dem, was du eigentlich erreichen willst. Anstatt, dass die Figur Tiefe erhält, wirkt sie schwammig und damit nicht erinnerungswürdig. Gleichzeitig sollte aber auch jede Nebenfigur einen Flaw haben, um interessant und authentisch zu wirken.

[Papierdrachenkrieger]

Na ja, da gibts unterschiedliche Meinungen. Wenn ich in einem Roman als Leser immer wieder darauf aufmerksam gemacht werde, dass Charakter xyz diese eine Schwäche hat, dann nervt mich das spätestens beim fünften Mal gewaltig.

Ich persönlich liebe Geschichten, in denen eine Figur ihre Schwächen (können auch zwei oder drei Merkmale sein) im Laufe der Story überwindet, intensiviert oder sogar durch sie Erfolg hat, also wenn sie zur Entwicklung der Story beitragen.

Grüßle
Papierdrachenkrieger

[Challenger_]

[ink_and_quill’s_magic]

Vielleicht sollte man es – was das Erwähnen angeht – auf die momentane Szene achten. Ich meine, wenn die Figur eine ganze Ladung Teller zu Bruch gehen lässt, lässt sich doch daraus erkennen: Die Figur ist ein Tollpatsch. Oder wenn die Figur vor dem Polizisten not-lügt für einen Freund, zeigt das doch, dass im Freunde wichtig sind. Oder liege ich da falsch?

[RememberDecember59]

[Slaavik]

Ich hoffe allerdings nur das ink_and_quill’s_magic jetzt nicht einfach nur eine Schwäche für eine bereits ausgearbeitete Persönlichkeit sucht, um die dann eben halt an die Seite anzupappen, weil ein Charakter eben eine Schwäche braucht. Da wäre wirklich ein konzentrierter Blick auf das Gesamtbild hilfreicher, als eine List von Schwächen die man mal abarbeitet, um sich dann eben eine auszusuchen. Das führt meiner Erfahrung nämlich nur zu fürchterlichen und konstruiert wirkenden Persönlichkeiten.

[Vincent Vice.]

Mein Tipp: Fühl Dich in Deine Charaktere rein.Überlege nicht nur, welche Schwächen der Charakter hat, sondern auch, woher sie kommen. Ein Straßenkind wird sich zum Beispiel nicht wie ein Snob aufführen - Außer es gibt eine gute Erklärung dafür.

Ich behandle meine Charaktere wie echte Menschen. Auch Dinge, die im Buch nie erwähnt werden schreibe ich in die Charakterbögen. Sie haben alle Lebensläufe und unterschiedliche Erfahrungen, woraus sie unterschiedliche Ansichten gewinnen. Und daraus resultieren auch ihre Schwächen.

[Merlinor]

Hallo ink_and_quill’s_magic

Mit dem Begriff "Flaws" bezeichnet man im Englischen also "Schwächen" bzw. "Mängel" des Charakters.
Schön, aber hilft uns das jetzt besonders weiter, oder beschreibt es nicht einfach nur eine völlig normale Tatsache mit einem anderen Wort?

Wenn ein Protagonist lebendig gezeichnet wird, dann zeigt er neben seinen Stärken eben auch Schwächen und Mängel. Das ist normal. Wäre es anders, wäre er kein Mensch.
Wenn Autoren darauf verzichten, die Charaktereigenschaften der Menschen in ihren Geschichten lebendig in den Plot einfließen zu lassen, dann werden die Geschichten unecht und platt.

Es geht also darum, in den Geschichten lebensecht gezeichnete Menschen auftreten zu lassen, die - wie soll es auch anders sein? - ihre individuellen Eigenarten, ihre Fähigkeiten und Stärken und daneben natürlich ihre Marotten, Mängel und Schwächen haben und diese auch zeigen.

Für den Autor heißt das, dass er bei der Entwicklung des Plots darauf achten muss, wahrhafte Menschen mit plausiblen persönlichen Hintergründen und darauf basierenden lebensnahen Charaktereigenschaften zu entwerfen. Einfach einem ansonsten künstlich und flach gezeichneten Langweiler einen beliebigen "Mangel", oder "Flaw" aufzudrücken, um ihn "lebendig" wirken zu lassen, das wäre so billig, wie ihm eine Pappnase anzuhaften.

LG Merlinor

[nothingisreal]

Meines Erachtens ist der beste Mangel der Figur, jener, der ihn erschwert, sein Ziel zu erreichen. Was das ist, ist von der Geschichte anhängig.

[paleking]

Wir - also das DSFo - sollen dir nun also erzählen, was die Schwächen/Makel/Ticks/schlechten Angewohnheiten etc. deines Protagonisten sind? Solltest du das nicht bei Ausarbeitung der Figur alleine hinbekommen? Was nützt es dir denn, wenn nun unzählige Eigenschaften/Angewohnheiten aufgezählt werden, diese dann aber in keinster Weise zu deiner Figur und deren Hintergrund passen? Wahrscheinlich relativ wenig.

Mein Tipp: erstelle einen Lebnslauf deines Protagonisten. Da ergeben sich ausreichend innere und äußere Konflikte, die eine entsprechende Basis für "Flaws" wären. Insbesonder wären diese auch glaubwürdig.