Darf der Erzähler, oder darf er nicht?

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[jon]

Du darfst als Autor deines Textes alles. Du musst nur drauf achten, dass es passt und du das Mittel gut genug beherrschst, damit es seinen Zweck erfüllt.

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Ich habe mich gestern, mit den Fachbegriffen auseinandersetzt, die hier alle um sich schmeißen. Und heute Morgen bin ich aufgewacht, und hatte zum ersten Mal das komplette, stimmige, wenn auch grobe Plot im Kopf.

Aus 3 Protagonisten werden 4, für alle verwende ich die Ich-Erzählung. „Gott“ verliert seine Position als Haupt-Protagonist, gibt diese an die neue Protagonistin Miriam ab. Miriam hat eine direkte Verbindung zu „Gott“. Sie ist ein 16 Jahre altes Mädchen, das am liebsten die ganze Welt retten würde, aber einsam und alleine dasteht, selber gerettet werden muss. Sie glaubt nicht an „Gott“, geht aber in die Kirche beten, einfach weil es ihr guttut sich jemandem auszuschütten. Ich glaube, ich werde sie am Ende opfern, damit das Buch ein gutes Ende bekommt.

Hilfe bekommt Miriam durch den Priester Paul, der die besuchte Kirche betreut. Miriam ist aber sehr verschlossen, und lässt den Priester nicht an ihrem Seelenleben teilhaben. So kann Paul nur aus dem Hintergrund heraus Miriam unterstützen. Paul selber hat seinen Glauben verloren, und sieht Miriam als Schlüssel die Tür zu „Gott“ wieder aufzuschließen.

Alois ist der Quantenphysiker, der eine Unregelmäßigkeit in den Resultaten seiner Experimente findet. Er folgt dieser Spur, die ihn letztendlich zu Miriam führt. Die Erkenntnisse, die er dabei gewinnt faszinieren und machen gleichzeitig Angst. „Gott“ ist uns näher und teilweise ähnlicher, als uns lieb sein kann. Oder gesund für uns ist.

Letztendlich „Gott“. Ursprünglich hatte ich geplant den Priester und den Physiker um „Gott“ als Hauptstrang zu wickeln. Den übernimmt nun aber Miriam. „Gott“ wird zum Zierband des Zopfes aus den dreien, das teilweise hervorlugt. Auch „Gott“ wird Ich-Erzähler, und wird sich ab und zu direkt an den Leser wenden.

Wenn ich es schaffe, jedem einen eigenen Stil zu verpassen, kann ich später im Buch, wenn die Protagonisten sich treffen, ggf. die Inquit minimieren oder weglassen.

Ich-Erzähler:
Miriam: hilfsbereit, umweltbewusst, Vegetarierin
Paul: weise, väterlich, kramt für alles eine Antwort oder einen Vergleich aus der Bibel heraus.
Alois: Analytisch, humorvoll (nach dem schreiben werde ich ihn ins Schwiizertüütsch übersetzen)
„Gott“: gelangweilt, manipulativ

Danke für eure Hilfe. Ich kann mir jetzt gar nicht mehr vorstellen, das Ganze ohne Miriam zu schrieben.

[Gast]

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[quote="Soraya"]