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Milch und Honigbonbons


 
 
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Puppenspielerin
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Alter: 39
Beiträge: 5
Wohnort: Fürth


P
Beitrag24.02.2018 14:14
Milch und Honigbonbons
von Puppenspielerin
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo,

ich war mir zuerst nicht sicher, ob ich mich wirklich trauen soll... Aber letzten Endes kann ich nur lernen, wenn ich mich wage euch den Text zu überlassen. Bei diesen Zeilen handelt es sich um eine Szene aus dem Roman, den ich gerade schreibe. Es ist die zweite Szene, die ich auch immer wieder übernehme, egal wie oft ich alles umwerfe. Ich würde mich über eine entsprechende Kritik freuen, da sie auch für meinen Schreibstil steht und ich keine Ahnung habe, wie es darum bestellt ist. Mein Mann ist zwar Germanist, aber er ist eben mein Mann und ich vertraue seiner Meinung daher nur eingeschränkt.
---

Milch und Honigbonbons

Als der Abend hereinbrach, lag der Winter schon in der Luft. Es war deutlich kälter geworden und man ahnte, dass die warmen Tage nun endgültig der Erinnerung angehörten. Einige wenige Kinder zogen von Haus zu Haus, um Süßigkeiten zu erbetteln. Süßes oder Saures hieß der Brauch. Eigentlich war er eher in Amerika beheimatet, aber langsam schlich er sich auch hier ein.
Davina gehörte nicht zu den Kindern. Sie hatte etwas anderes vor. Leise zog sie die Tür hinter sich ins Schloss und lief den Pfad aus Bruchsteinen entlang, der bis zur hintersten Ecke des Gartens führte. Sie trug einen Becher mit sich, der mit einer weißen Flüssigkeit gefüllt war.
Davina stellte den Becher auf dem Boden ab und hält kurz die Luft an, um nichts zu verschütten. Die weiße Flüssigkeit darin schwappte hin und her. Sie warf der Milch einen drohenden Blick zu und machte einige Atemwölkchen. Wenn sie die Augen zusammenkniff, sah es aus wie Rauch. Wie von einem feuerspeienden Drachen. Für einen Moment war sie abgelenkt und stapfte auf ihren kleinen, dünnen Beinen herum, gab schnaubende und prustende Geräusche von sich, während sie Drache spielte.

Ihr Blick fiel auf die Milch und das Spiel war vergessen. Das hier war wichtig. Vorsichtig befreite sie ein Milchbrötchen aus ihrer Jackentasche. Sie wollte es gerade auf den Boden neben den Becher legen, als ihr etwas in den Sinn kam. Der Boden war schmutzig. Das war ein Problem. Tante Emily hatte gesagt, man musste das Brot neben die Milch legen. Ihre Mama hatte ihr aber immer wieder eingetrichtert, dass man nichts essen durfte, was auf dem Boden gelegen hatte. Auf den Boden gestellte Becher waren in Ordnung, weil der Schmutz nicht in die Milch konnte, aber Brot auf dem Boden konnte man nicht mehr essen. Angestrengt kräuselte das Mädchen die Stirn und entschied dann, dass auch Feen nichts essen durften, was auf dem Boden gelegen hatte. Zufrieden damit, das Dilemma gelöst zu haben, legte sie das Brötchen auf den Becher.

Jetzt gab es nur noch das Problem mit den Bonbons. Tante Emily hatte nichts von Bonbons gesagt, aber Davina konnte sich nicht vorstellen, dass jemand dem Milchbrötchen schmeckten, keine Honigbonbons mochte. Außerdem musste man sie in der großen Stadt kaufen. Das war unvorstellbar weit weg! Ihre eigene Welt endete am Gartenzaun. Wie also sollte sie den Feen, die ja noch viel weiter her kamen als aus der großen Stadt, die Bonbons geben? Auf den Boden legen ging nicht, und das Brötchen hatte einen Berg darauf, von dem die Süßigkeit herunterrollen würde.

Sie kaute auf ihrer Unterlippe und dachte nach. Dann fiel ihr die Lösung ein. Ja, auf der Seite oben hatte das Brötchen einen Berg, aber unten war es ganz flach. Sie konnte es einfach umdrehen und die Bonbons auf die flache Unterseite legen! Gedacht, getan.

Davina kauerte sich vor den Becher und drehte das Brötchen um, dann legte sie vorsichtig einige Bonbons auf das Brötchen. Sie wusste nicht genau, wie viele Feen kommen würden, also wusste sie auch nicht, wie viele Bonbons gebraucht wurden. Das war schwierig. Sie könnte nur eines hinlegen, aber wenn mehrere kamen, dann bekamen sie nichts ab. Auf der anderen Seite wollte sie auch nicht zu viele hinlegen, denn davon bekam man Bauchweh. Schweren Herzens entschied sie sich, die Hälfte aller Bonbons die sie hatte abzugeben. Ganze vier Stück.

Ob die Feen wohl herkamen, bevor Mama sie hereinrief, damit sie ins Bett ging? Tante Emily hatte gesagt, sie kamen in der Nacht, wenn alle schliefen. Das war nicht so gut. Davina wollte sie so gern sehen!

Aber nur für den Fall, das nicht ...

Sie richtete sich auf und tappte zwei Schritte zurück. Sie holte tief Luft und rasselte ihre Bitte in einem Atemzug herunter. So schnell, dass selbst ihre Mama sie nicht verstehen würde. „Liebe Feen, ich habe euch ein Geschenk gebracht. Meine Mama glaubt nicht an euch, ich schon. Bitte macht, dass ich euch nicht vergesse und für immer glaube, dass es euch gibt. Bitte!“

Der Wind zupfte an ihren Haaren, spielte einen Moment damit und begnügte sich dann wieder damit, Blätter und Zweige in den Hecken rascheln zu lassen. Sie konnte jetzt nicht mehr so gut sehen. Es war so, wie beim Baden. Wenn der Spiegel ganz weiß war, und man hinein sah. Ein bisschen konnte man erkennen, aber nicht viel. Dann waren da die beiden Kinder. Davina wusste, dass es Kinder waren. Erwachsene waren viel größer und machten viel mehr Krach. Sie polterten ständig herum. Diese beiden machten überhaupt kein Geräusch. Und außerdem sah das Mädchen so aus wie sie. Der Junge nicht, aber er hatte die gleiche Haarfarbe und seine Augen sahen auch so aus, wie ihre.

Die Beiden kamen näher. Völlig unbekümmert und sorglos. Und ohne Jacken. Davina fragte sich, ob den beiden denn überhaupt nicht kalt war. Dann bemerkte sie, dass auch ihr nicht mehr kalt war. Und sie machte auch keine Drachenwölkchen mehr. Neben der Milch blieben die beiden stehen. Der Junge richtete seine Aufmerksamkeit ganz auf das angebotene Essen, das Mädchen sah Davina fest an.

Aus der Nähe waren die beiden doch ein bisschen größer als sie. Aber nicht so sehr, dass sie nach oben gucken musste. Vielleicht so wie Katie, die im Haus gegenüber wohnte und schon in der dritten Klasse war. Der Junge sah auf und lächelte sie an. Es war ein nettes Lächeln. Kein gemeines, wie von den anderen Jungen in der Schule.

Sie hob zögernd die Hand. „Hallo“
Das Mädchen hob ihrerseits die Hand. „Hallo, Davina Wassermädchen.“
Davina staunte. Tante Emily hatte gesagt, Feen wüssten alles. Aber dass sie auch ihren Namen wussten, war toll! Ohne weiter darüber nachzudenken, plapperte sie drauflos. „Das Brot und die Milch hat mir Mama gegeben. Sie sagt die Tiere werden kommen und es fressen. Die Bonbons sind von mir. Die besten Bonbons auf der ganzen Welt.“
Der Junge zog die Stirn kraus. „Was sind Bonbons?“
Davina war empört. Wie konnte man nicht wissen, was Bonbons waren? Jeder wusste, was Bonbons waren! Da gab es nichts zu erklären! „Bonbons sind eben Bonbons. Man kann sie lutschen.“
Der Junge nickte und schob sich eines in den Mund. Seine Augen weiteten sich überrascht. „Süß!“ Sie lächelte zufrieden. Jetzt nahm auch das Mädchen eines der Bonbons in den Mund. Eine Weile lutschten sie einträchtig, dann nickte das Mädchen zufrieden.
„Das ist ein gutes Geschenk.“ Sie nahm ein Lederband mit einem Anhänger daran von ihrem Hals und streckte es Davina hin. „Das ist unser Geschenk für dich.“ Sie sah Davina eindringlich an. „Solange du es hast, vergisst du uns nie. Und wenn du unsere Namen sagst, wenn du es in der Hand hältst, kannst du uns sogar besuchen kommen. Aber nur wenn die Zeit dafür richtig ist.“
Davina schloss die Finger so fest um die Halskette, wie sie nur konnte. „Ich weiß doch aber eure Namen nicht.“
Jetzt grinste der Junge. „Ich bin Kieran. Und das hier ist meine Schwester Sirona. Nicht vergessen! Und den Anhänger nicht verlieren, er ist wichtig.“
„Werde ich nicht“ Jetzt wusste sie, dass es wirklich Feen gab. Und sie kannte zwei mit Namen!

Vom Haus her klang das Öffnen der Tür. Sie konnte jetzt auch wieder bis zum Haus sehen, als sie sich umdrehte. „Davina, komm rein! Es ist Schlafenszeit!“ Ihre Mama rief. Sie wollte sich gerade wieder an die Feen wenden, als sie feststellen musste, dass der Platz völlig leer war. Milch und Brot lagen noch da, aber die Bonbons waren verschwunden.
Davina lächelte zufrieden und rannte zum Haus.

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PhilipS
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Beiträge: 109



Beitrag24.02.2018 16:05

von PhilipS
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Hallo Puppenspielerin,

ich habe Deinen Text gelesen und muss sagen, dass er mir ausgesprochen gut gefällt. Die Exposition ist knapp, vermittelt aber alles, was der Leser wissen muss. Auch wie Schritt für Schritt Davinas Vorhaben enthüllt wird, ist gut gemacht und animiert zum Weiterlesen.

Dir gelingt sehr gut die Beschreibung der kindlichen Perspektive. Die Ablenkung durch die Wolken beim Atmen, die elterlichen Regeln, die beinahe so unumstößlich sind wie Naturgesetze - all das wirkt sehr authentisch und nicht erzwungen, was schnell passiert, wenn Erwachsene aus der Sicht von Kindern schreiben.

Du sprichst zweimal von "weißer Flüsigkeit" im Becher. Diese Umschreibung scheint mir unnötig, denn es gibt offenbar keinen Grund, dem Leser zu verheimlichen, dass es sich um Milch handelt, außerdem weiß Davina, die den Becher gefüllt hat, dass es Milch ist. Warum nicht einfach "Milch" sagen?

Zitat:
Davina stellte den Becher auf dem Boden ab und hält kurz die Luft an
Ist der Tempuswechsel Absicht? Dann sollte es m. E. mehr als ein Satz sein, der im Präsens steht.

Zitat:
Angestrengt kräuselte das Mädchen die Stirn
Es kommt mir ausgesprochen komisch vor, zu sagen, dass jemand die Stirn kräuselt. So weit ich weiß kann man sie kraus ziehen, was vielleicht dasselbe ist. Diese Wendung scheint mir aber verbreiteter zu sein.

Zitat:
Aber nur für den Fall, das nicht ...
Da fehlt ein s.

Der Vergleich mit dem beschlagenen Badezimmerspiegel stört mich ein bisschen. Ich verstehe, dass Vergleiche gerne benutzt werden, wenn aus der Sicht von Kindern schreibt, aber es wirkt merkwürdig, dass Davina nicht an das Nächstliegende denkt, nämlich dass Nebel aufgekommen ist.

Davinas Wunsch an die Feen kommt mir ein bisschen seltsam vor. Einerseits kann ich mir schon vorstellen, dass sie sich wünscht, den Glauben nicht zu verlieren. Andererseits hat es etwas Künstliches, als habe die Verfasserin des Textes versucht, sich etwas auszudenken, was die Feen zwar erscheinen lässt, sie aber nicht verpflichtet, Davina einen bestimmten Wunsch zu erfüllen.

Auch der Umstand, dass das Mädchen von den Feen genauso aussieht wie Davina, irritiert mich. Ich weiß nicht, ob hier irgendetwas angedeutet werden soll, aber ich finde es irritierend, auch wenn ich das nicht weiter begründen kann.

Zum Schluss habe ich noch eine Frage: Wo soll die Geschichte spielen? Einige Namen (Emily, Katie - in der Schreibweise - Kieran, Sirona) lassen auf  eine englischsprachige Gegend mit keltischem Einschlag schließen. Auch Davina kann gälisch sein. Ich habe an Wales oder Irland gedacht. Dann ist es aber merkwürdig, dass "Süßes oder Saures" als amerikanischer Import bezeichnet wird. Der geht nämlich auf die keltische Tradition zurück, den Geistern, die in der letzten Nacht des Jahres umgehen, Opfergaben anzubieten, damit sie die Lebenden in Ruhe lassen.

Lass Dich von der langen Liste an Verbesserungsvorschlägen nicht aus dem Konzept bringen. Das sind nur Kleinigkeiten. Die Szene gefällt mir sehr gut, und ich würde auf jeden Fall weiterlesen wollen.


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Bryon
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Beitrag24.02.2018 16:27

von Bryon
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Hallo Puppenspielerin,

ich sehe einiges an Potential, aber auch noch einiges was man besser machen kann.

Anbei ein paar Punkte die mir aufgefallen sind
- du nutzt noch einige Wörter zur Beschreibung die nicht benötigt werden (nun, genau, einige wenige (einige würde reichen), etc.)
- der Zeitwechsel ist "hält kurz .." ist mir auch aufgefallen
- Süßes oder Saures hieß der Brauch. Eigentlich war er eher in Amerika beheimatet, aber langsam schlich er sich auch hier ein.
Davina gehörte nicht zu den Kindern.
Der Zwischensatz zum Brauch macht es im ersten Moment nicht klar dass du meinst dass Davina nicht zu den umherziehenden Kindern gehört ..
 und machte einige Atemwölkchen - macht sie in dem Moment schon bewußt Wölkchen ...?? Wenn ja ist in Ordnung - ich war nur etwas verwundert
- Die Feen finde ich etwas blaß da hatte ich schon etwas "bunteres" erwartet Wink

Ich finde gut die Szene mit dem Drachen oben den die Kleine nachmacht. Auch typisch Kind eine Idee zu bekommen und einen Augenblick alles um sich herum zu vergessen. Da konnte man sich richtig das Kind vorstellen.

Auch die Gedanken des Kindes an Mama und die Tante, die zu bestimmten Dingen gemahnt haben verdeutlichen diesen Blickwinkel sehr gut Daumen hoch

Es wurde auch eine gewisse Neugierde geweckt was die Kleine da macht. Ich würde mir noch etwas mehr "suspense" wünschen .. .

Viel Spass weiterhin beim Schreiben und toll dass du den Einstand gewagt hast Cool

Gruß,

Bryon
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PhilipS
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Beitrag24.02.2018 16:33

von PhilipS
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Ich merke gerade, dass ich einen Punkt vergessen habe: Ich hätte mir ein bisschen mehr von Davinas Innenleben gewünscht. Ist sie aufgeregt? Tut sie vielleicht etwas Verbotenes, oder etwas, von dem sie weiß, dass ihre Mutter es missbilligen würde? Hat sie nicht vielleicht ein kleines bisschen Angst vor den Feen? Feen sind ja nicht automatisch gut. Gerade in der keltischen Mythologie. Sie entführen in manchen Geschichten ja sogar Kinder. Macht sie sich Sorgen, dass gar keine Feen auftauchen?

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Puppenspielerin
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Beitrag24.02.2018 16:33

von Puppenspielerin
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Hallo Philip,

vielen Dank für deine Rückmeldung! Persönlich finde ich die Kritikliste jetzt überhaupt nicht lang, im Gegenteil. Ich hatte mich ja schon auf den Holzstoß vorbereitet.

Das mit der weißen Flüssigkeit hatte ich irgendwann zwischen Fassung 5 und 10 geändert, als Papyrus wegen Wortwiederholungen gemeckert hat. Offenbar nicht gerade zum besten der Szene. Milch ist definitiv passender und vielleicht denke ich doch lieber darüber nach, es umzustellen und damit ein paar Milch-Erwähnungen zu streichen.

Der Tempuswechsel war definitiv nicht beabsichtigt und ist mir einfach so durchgerutscht, danke für den Hinweis. Offenbar bin ich da schon Betriebsblind. Auch der Rechtschreibfehler muss natürlich korrigiert werden.

Den Teil mit dem amerikanischen Brauch werde ich wieder streichen. Du hast in gewisser Weise recht. Ich habe die Geschichte als eine konzipiert, die in Wales ihren Anfang nimmt. Dann habe ich mich von Schreibratgebern verunsichern lassen und wollte es in unsere Gegend setzen. Seither habe ich auch immer wieder Probleme mit dem Schreiben, angefangen mit den Namen. Vermutlich sollte ich auf Ratgeber pfeifen und die Geschichte da spielen lassen, wo sie spielen soll.

Dass Sirona aussieht wie Davina ist im weiteren Verlauf des Romans wichtig. Stell dir vor, es gibt die Welt der alten Mythen und Sagen wirklich. Stell dir weiter vor, dass sie an bestimmten Stellen mit unserer Welt verbunden ist und ein Übertritt möglich ist. Für die Daoine (die Davina erst einmal für Feen hält), aber auch für Halbdaoine, wie Davina eine ist...

Merkst du, worauf ich hinaus will? Was würde wohl passieren, wenn einige Jahre nach dieser Szene eine junge Frau in diese Welt gerät die aussieht wie die Königin?

Liebe Grüße
Susanne
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PhilipS
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Beitrag24.02.2018 16:40

von PhilipS
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Hallo Susanne,

es freut mich, dass meine Anmerkungen hilfreich sind.

Meine Vermutung, dass mit dem gleichen Aussehen eine Plotentwicklung vorbereitet werden soll, war dann wohl richtig. Das funktioniert auch, aber die Beschreibung der Feen wirkt wie ein Fremdkörper im restlichen Text. Die weibliche Fee sieht aus wie Davina, der Junge nicht, hat aber ihre Augen. Das ist eine Beschreibung und doch ist es keine. Wie genau sehen sie denn aus? Was für Kleidung tragen sie? Tragen sie überhaupt welche? Vielleicht passt sich die Erwähnung der äußerlichen Gleichheit organischer in den Text ein, wenn die Beschreibung ausführlicher ist.


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Puppenspielerin
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Beitrag24.02.2018 16:43

von Puppenspielerin
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Hallo Bryon,

Zitat:
- du nutzt noch einige Wörter zur Beschreibung die nicht benötigt werden (nun, genau, einige wenige (einige würde reichen), etc.)

Danke für den Hinweis, ich werde wohl nochmal Füllwörter abschießen müssen.

Zitat:

Der Zwischensatz zum Brauch macht es im ersten Moment nicht klar dass du meinst dass Davina nicht zu den umherziehenden Kindern gehört ..

Darum werde ich mich auch nochmal kümmern, aber ich will den Text vor der Überarbeitung nochmal ein oder zwei Nächte liegen lassen. Im Moment bin ich einfach noch zu Betriebsblind und sammel eure Hinweise erstmal.

Zitat:
 und machte einige Atemwölkchen - macht sie in dem Moment schon bewußt Wölkchen ...?? Wenn ja ist in Ordnung - ich war nur etwas verwundert

Huch. Nein, natürlich nicht. Sie macht die Atemwölkchen erst da bewusst, als sie bemerkt, dass sie mit Drachenatem zu vergleichen sind.

Zitat:
- Die Feen finde ich etwas blaß da hatte ich schon etwas "bunteres" erwartet Wink

Da ist für mich so ein bisschen das Problem. Ich mag keine Disney-Feen mit quietschbunten Kleidchen und Flügeln. Vermutlich meinst Du solche Feen gar nicht, aber wenn ich bunt höre, habe ich erstmal das im Sinn. Und genau das ist es ja, was ich im Roman nicht will. Im Gegenteil.  

Was die Angst angeht... nein. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich selbst mal wie Davina war. Natürlich gibt und gab es die Geschichten, dass Feen Kinder rauben. Aber Davina selbst ist so anders, dass man sie dafür verspottet. Spitze Ohren, große Augen. Wechselbalg ist das freundlichste. Auch das kenn ich aus eigener Erfahrung. Nicht von mir, aber von meiner Schwester, die auch eher spitze Ohren hat.

Und Angst hatte ich eher vor den Trollen. Die Feen habe ich, auch in Geschichten, immer als 'Die guten Leute' kennengelernt, die so lange freundlich sind, wie man ihnen Essen und Milch gibt. Vielleicht ist mein Blickwinkel auch daher gefärbt.

Was das Innenleben angeht, da tu ich mich recht schwer. Ich schreibe entsprechende Passagen, streiche sie aber dann wieder raus, weil sie mir den Lesefluss zu stören scheinen.
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PhilipS
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Beiträge: 109



Beitrag24.02.2018 17:25

von PhilipS
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Zitat:

Was das Innenleben angeht, da tu ich mich recht schwer. Ich schreibe entsprechende Passagen, streiche sie aber dann wieder raus, weil sie mir den Lesefluss zu stören scheinen.


Ich kann nicht kommentieren, was ich nicht gelesen habe Wink Vielleicht lässt sich da ja ein Mittelweg finden? Es könnte schon ausreichen, an passender Stelle Bemerkungen einzubauen wie etwa "ihr Herz schlug heftig vor Aufregung, als sie ..." oder "mit vor Nervosität zitternden Fingern" oder dass sie sich umsieht, um sicherzugehen, dass ihre Mutter nichts mitbekommt.

Zitat:
Was die Angst angeht... nein. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich selbst mal wie Davina war. Natürlich gibt und gab es die Geschichten, dass Feen Kinder rauben. Aber Davina selbst ist so anders, dass man sie dafür verspottet. Spitze Ohren, große Augen. Wechselbalg ist das freundlichste. Auch das kenn ich aus eigener Erfahrung. Nicht von mir, aber von meiner Schwester, die auch eher spitze Ohren hat.

Und Angst hatte ich eher vor den Trollen. Die Feen habe ich, auch in Geschichten, immer als 'Die guten Leute' kennengelernt, die so lange freundlich sind, wie man ihnen Essen und Milch gibt. Vielleicht ist mein Blickwinkel auch daher gefärbt.


Das waren Vorschläge, was für Gedanken Davina sich machen könnte. Aber Deine Erfahrungen eröffnen ja auch Möglichkeiten: sie könnte z. B. Angst haben, dass statt der freundlichen Feen ein fieser Troll erscheint.


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Ubalda
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Beiträge: 18



Beitrag24.02.2018 23:26

von Ubalda
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Hallo Puppenspielerin,

erstmal Drachen spielen. Wunderbar, genau, wie ein Kind denkt. Smile

Vielleicht kann man noch ein bißchen auf das Aussehen der Elfen eingehen.
Zitat:
Der Junge nicht, aber er hatte die gleiche Haarfarbe und seine Augen sahen auch so aus, wie ihre.

Glaube, zumindest die Augenfarbe würde gut hinter den Satz passen.

Ich mag diese Szene, übernimm sie auf jeden Fall auch weiterhin!

Liebe Grüße
Ubalda


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Bryon
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Beiträge: 95



B
Beitrag24.02.2018 23:56

von Bryon
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Hallo Puppenspielerin,

super dass du dich mit der Kritik so beschäftigst Daumen hoch²

Puppenspielerin hat Folgendes geschrieben:
Hallo Bryon,
Huch. Nein, natürlich nicht. Sie macht die Atemwölkchen erst da bewusst, als sie bemerkt, dass sie mit Drachenatem zu vergleichen sind.


Dadruch dass sie die Wölckchen "macht" hat es sich für mich sehr "aktiv" angehört. Wenn du das so beschreiben würdest dass sie es bemerkt dass sie Wölkchen macht dann wäre es für mich klarer gewesen.

Zitat:
Da ist für mich so ein bisschen das Problem. Ich mag keine Disney-Feen mit quietschbunten Kleidchen und Flügeln. Vermutlich meinst Du solche Feen gar nicht, aber wenn ich bunt höre, habe ich erstmal das im Sinn. Und genau das ist es ja, was ich im Roman nicht will. Im Gegenteil.  


Vielleicht sollte ich sagen "aufregender" - es muss nicht bunt sein aber mir hat dieser "wow" Effekt gefehlt als die Elfen auftauchten ... .. Wenn die Kleine die ganze Zeit darauf gewartet hat sie mal zu sehen muss sie noch weit größere Augen gehabt haben wie bei der Bescherung am Heiligabend .. .
Also du hast schon ein paar Sachen geschrieben - aber irgendwie war das noch kein "Feuerwerk" der Gefühle ... Also du musst nicht unbedingt beschreiben was Davina fühlt - wenn du durch Umgebungsbeschreibung und andere Effekte ein Gefühl beim Leser weckst .. .

Zitat:
Was das Innenleben angeht, da tu ich mich recht schwer. Ich schreibe entsprechende Passagen, streiche sie aber dann wieder raus, weil sie mir den Lesefluss zu stören scheinen.


Hehe - das ist normal .. ich habe auch mehrfach wieder gekürzt. Und dann wieder was dazu gemacht - Überarbeitung gehört immer dazu ...

In diesem Sinne weiterhin viel Erfolg!

LG

Bryon
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Rainer Prem
Geschlecht:männlichReißwolf
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Alter: 66
Beiträge: 1270
Wohnort: Wiesbaden


R
Beitrag27.02.2018 09:24
Re: Milch und Honigbonbons
von Rainer Prem
Antworten mit Zitat

Puppenspielerin hat Folgendes geschrieben:

...
Vom Haus her klang das Öffnen der Tür. Sie konnte jetzt auch wieder bis zum Haus sehen, als sie sich umdrehte. „Davina, komm rein! Es ist Schlafenszeit!“ Ihre Mama rief. Sie wollte sich gerade wieder an die Feen wenden, als sie feststellen musste, dass der Platz völlig leer war. Milch und Brot lagen noch da, aber die Bonbons waren verschwunden.
Davina lächelte zufrieden und rannte zum Haus.


Die Szene gefällt mir auch sehr gut.

Als alter Erbsenzähler muss ich allerdings auf einen Fehler hinweisen. Milch "liegt" nicht, sondern "steht" im Becher.

Außerdem gibt es im selben Abschnitt noch einen Grammatikfehler. Es müsste !", rief ihre Mama heißen.

Grüße
Rainer
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