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Gruß von der unbekannten Astronautin


 
 
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Ubalda
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen


Beiträge: 18



Beitrag20.02.2018 14:07
Gruß von der unbekannten Astronautin
von Ubalda
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo, guten Tag,

wie schon in meinem Vorstellungspost geschrieben, streite ich mich gerade mit meinem Manuskript, ob es in Tagebuchform bleiben oder ob ich „seriöser“ aus Erzählersicht schreiben soll. In der Geschichte dreht es sich um eine Astronautin, die allerhand Abenteuer erlebt und eine ziemlich schwere Aufgabe lösen muss.
Das ganze artet in eine halbe Space Odyssee mit dutzenden Wesen aus, es gibt eine Zeitachse, die sich über mehrere zehntausend Jahre erstreckt, ich habe Elemente aus verschiedenen Glaubensrichtungen und Mythen/Legenden und der Mensch, der es bisher ganz gelesen hat, meinte, es sei zwar toll aber auch ein bißchen unübersichtlich, im Logbuch schreib ich halt, wie man im Tagebuch schreibt. Ungeordnet, wie es gerade der Situation entsprach. Und eben aus der Sicht einer 25jährigen. Mittlerweile kommt mir das aber der Geschichte ansich nicht „reif“ genug vor, es wirkt ein bißchen wie die Protagonisten in dem Film „Valerian“, falls den jemand kennt. Die beiden waren jedenfalls meiner Meinung nach, viel zu jung, um ihre Rollen wirklich glaubwürdig darstellen zu können. Blabla. Komm zu Sache, Mädchen. *g*

Zu Beginn fällt sie durch einen Computerfehler aus dem Hyperraum, strandet zwischen den Galaxien und kriegt natürlich erstmal nen mittleren Nervenzusammenbruch. Der Computer spinnt weiter und sie fängt an, gewisse Entscheidungen wirklich zu bereuen...
Aus diesem Anfang kopiere ich mal zwei Stellen hierhin. Ihr braucht das nicht lektorieren oder so, ich wünsche mir nur Aussagen darüber, was sich fließender liest, was mehr Lust darauf macht, ins Raumschiff, btw Buch einzusteigen.

Bitte anschnallen:

Tag 16

Ich wusste es. Kaum gucke ich nicht, eiert die Kiste wieder nach Lust und Laune durch die Gegend. Es sind nur 0,0000287 Grad, man würde La-Nih-Kea immer noch treffen, behielte man die Richtung bei. Aber überflüssig ist es trotzdem und deshalb brachte ich uns auch schnell wieder in die Spur, nachdem eine erneute, diesmal gründlichere Inspektion nichts erbrachte. Sollte das nochmal passieren, reboote ich das System.

Kaffee gab es nicht. Ich habe mich lautstark beschwert. Zumal die Sauerstoffversorgung gestern aus unerfindlichen Gründen den Dienst verweigerte und ich den ganzen Tag in irgendwelchen Lüftungsschächten verbrachte, um einen nicht vorhandenen Fremdkörper zu suchen. Im Raumanzug, versteht sich. Pünktlich, nachdem ich jeden der 24 Ventilatoren angesehen und gefühlte 489km Luftschacht geputzt hatte, was so nach ungefähr siebeneinhalb Stunden der Fall war, meldete der Anzugsensor plötzlich atembare Luft. Einfach so. Als hätte ich den Erstickungsanfall nur geträumt.

Verfluchter Mist, du dämliche Maschine, ich zerlege dich mit der Axt, wenn du so weiter machst!!!

Tag 17

Heute Morgen befanden sich meine Augen beim aufwachen ordnungsgemäß in den dazugehörigen Höhlen, die Kaffeemaschine war an und, wie sollte es auch anders sein, der Kurs verändert.

„Wo ist die Axt“, war mein erster Gedanke, dann aber nahm ich die Server in näheren Augenschein. Es folgte der fröhliche Griff zur Werkzeugkiste in Verbindung mit munterer Demontage der Server. Jede einzelne Einheit befreite ich von ihrer  Verschalung und sah mir das Innenleben an. Sechs Stück habe ich geschafft. Nichts zu finden.

Daraufhin riss mir der Geduldsfaden und ich tat etwas, das man nie und unter keinen Umständen während eines Raumflugs wagt: ich drehte die Hauptsicherung raus.
Bämm! Mach was, du bescheuerter Kasten!
Nun ist es 2100, ich sitze hier seit 5 Stunden mit Taschenlampe, und warte, dass der Computer wieder hochgefahren ist. Sollte sich nun vor mir ein Schlund auftun, werde ich verschwinden, ohne es zu bemerken. Was haben wir gelacht.

Tag 18

Ich werde noch irre! Kaffee ist ja schön und gut aber was soll die dauernde Richtungsänderung?
Ob GROMECH mir etwas sagen will? Stundenlang saß ich grübelnd vor dem Monitor. Schließlich seufzte ich abgrundtief und beschloss, den Dingen ihren Lauf zu lassen. Ich meine, was habe ich schon zu verlieren? Die Wahrscheinlichkeit, dass ich jemals wieder in den Schutz einer Galaxis eintauche, ist verschwindend gering. Um ein Wurmloch verlässlich zu bedienen, mich also versuchen zurückzuholen, muss man die Koordinaten von beiden Enden haben. Hier gibt es aber nichts dergleichen, ich erwähnte das bereits. Verdammt nochmal, dann soll der Haufen eben fliegen, wohin er will!

Trotzdem schraubte ich lustlos noch an vier weiteren Servern herum, ehe ich mich wieder ins Bett legte, die Decke über den Kopf zog und dem Trübsinn ebenfalls seinen Lauf ließ.

-

Jetzt der Erzählstil; da gibt es erst ein paar Seiten von, hab da einfach mal so rumprobiert:

Sie fluchte. Ausschweifend und hemmungslos. Mindestens eine halbe Stunde lang. Dann heulte sie, genauso lang. Dann setzte sie eine Flasche erianischen Rum an die Lippen und trank sie halbleer, schüttelte sich angewidert, gab der Steuerkonsole einen kräftigen Tritt und machte sich daran, mit einem Lichtwellenabgleich ihre Koordinaten zu bestimmen. Dann heulte sie wieder.
180.000 LJ von ihrer Heimatgalaxie La-Nih-Kea und 20.000 LJ von der anderen Galaxie, Esa-Tin-Es entfernt, war sie zwischen den Stühlen aus dem Hyperraum gefallen, fernab von allem, was ihr lieb und teuer war und ohne die Möglichkeit je wieder nach Hause zu kommen. Es sei denn, es passierte ein Wunder, aber die waren rar gesät, umso rarer, je weiter man sich von jeder Zivilisation entfernte.

„So ein Mist“, fluchte sie wieder, „ich wusste immer, dass das eines Tages ein Unglück gibt und jemand seinen Hyperraumgenerator verliert. Aber warum zum verdammten Geier, muss ich das sein?“

Hyperraumgenerator. Verloren. Zwei Worte, die in der über dreihundertjährigen Dauer der Planetenvereinigung niemals in einem Satz genannt worden waren. Dabei brüllte die Funktionsweise einigermaßen laut nach einem solchen Unglück, immerhin wurde das verhältnismäßig kleine Kästchen mit einer Kantenlänge von 30 mal 30 Zentimetern vor dem Bug des Raumschiffs ausgesetzt und war nur noch durch eine Quantenverschränkung mit dem Schiff verbunden, musste ihm folgen, konnte jederzeit wieder eingefangen werden. Warum es an diesem Tag im Hyperraum blieb, weiß wohl nur der große Mechaniker selbst.

Ein Check der Parameter ergab, dass der Bordcomputer aus unerfindlichen Gründen die Zielkoordinaten neu berechnet hatte; jetzt fiel Blue auch wieder ein, warum die Mechaniker in der Werft unisono dafür gewesen waren, dass sie sich eine starke K.I. ins Schiff baut. Dafür hätte sie aber nochmal 150.000 Kredits aufbringen müssen und das war eben nicht möglich gewesen. Zudem hasste sie K.I. leidenschaftlich, war der Meinung, sie sorgten dafür, das Individuen noch dümmer würden, als sie eh schon seien. Blue wollte ihre Denkfähigkeiten jedenfalls behalten, ein normaler Bordcomputer würde für ihre Zwecke vollkommen ausreichen. Ein bißchen Fracht von A nach B schippern, was sollte denn da schon groß schief gehen?
Lange hatte es gedauert aber nun konnte sie sich diese Frage nur zu gut beantworten.
Bis in die Grundfesten erschüttert leerte Blue die Flasche komplett und sank vollkommen entmutigt auf ihr Lager im Pilotenstuhl, der so groß und bequem war, dass ihre eigentliche Schlafstatt sie nur höchst selten zu Gesicht bekam.

-

Mal ehrlich, das Logbuch ist lustiger, oder. Zumindest kommt es mir jetzt so vor, da ich die beiden Texte so untereinander sehe. Ich kann es ja auch einfach ein bißchen angemessener schreiben, muss nicht gleich die ganze Kiste auf den Kopf stellen... - Oder kann man auch beides machen? Ich erzähle eigentlich sehr gerne. Hach man, das fängt an zu nerven; nur weil ich die passende Form nicht finde, wird es nicht fertig.

Ich danke für Eure Aufmerksamkeit! Bin voll aufgeregt, jetzt...

Liebe Grüße
Ubalda

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kioto
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Beitrag20.02.2018 17:20

von kioto
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Hallo Ubalda,
Schön, dass auch mal wieder etwas SF eingestellt wird. Dieser Bereich macht sich leider sehr rar.

Die Idee zu deiner Geschichte gefällt mir gut, dein Erzählstil ist humorvoll, manchmel etwas (zu) flapsig, aber ein angenehmer Kontrast zu den vielen Dystopien. Er erinnert mich an Stanislav Lem, Sterntagebücher oder Terry Pratchett, die ich beide gerne lese.

Zu deiner Frage, Tagebuch oder Erzählung. Ich finde, beides kann kombiniert werden. Nur Tagebuch ist zu dünn, denn es fehlen ja viele Beschreibungen der jeweiligen Szenen, in denen die Handlung spielt, um die Atmosphäre und das Umfeld darzustellen. Bei einer Erzählung kann das Tagebuch den Gesprächspartner ersetzen.
Mir persönlich gefiele auch besser, wenn die lustig, ironischen Textteile von Stellen mit etwas Tiefgang unterbrochen werden, sonst ermüdet es den Leser schnell. Zum Beispiel bietet sich an, die Verfassung und Verzweiflung des Protas bei der Havarie mit etwas Selbstironie oder Galgenhumor stärker auszumalen. Versuche dir vorzustellen, du sitzt an ihrer Stelle.


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Stanislav Lem: Literatur versucht, gewöhnliche Dinge ungewöhnlich zu beschreiben, man erfährt fast alles über fast nichts.
Phantastik beschreibt ungewöhnliche Dinge (leider m.M.) meist gewöhnlich, man erfährt fast nicht über fast alles.

Gruß, Werner am NO-Kanal
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Ubalda
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen


Beiträge: 18



Beitrag20.02.2018 18:01

von Ubalda
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Wie peinlich, direkt erstmal in der Überschrift ein "n" vergessen. Lieber Moderator, kann ich bitte eins kaufen? *schwitz*


Hallo kioto!

Danke für Dein Feedback! Smile

Ich träume schon mein ganzes Leben lang von einem Raumschiff. Sitze also gedanklich wirklich in den Ding drin, schon jahrelang und ärgere mich umso mehr, dass ich das so flapsig formuliert habe. Es gibt zwar auch tiefsinnige Anwandlungen aber dann hatte ich immer Sorge, so "typisch Frau" zu kitschig zu werden. Es geht zwar auch um Liebe und Romantik aber ich will auf gar keinen Fall so eine Groschenromanatmosphäre haben. ^^

Die Erzählungen sind eigentlich schon drin, ich habe mehrere Kurzgeschichten so verfasst, dass sie das als ihre ausführlichen Logbucheinträge schreibt, mit Dialogen und allem. Aber sie und das Schiff sind der rote Faden, das Gerüst, um das herum sich alles entwickelt.

Das Buch "Der Marsianer" ist ja auch so eine Tagebuchform mit Erzählungen zwischendurch. Mich hat das irgendwie geärgert, das herausgerissen werden, aus der Tagebuchstimmung. Glaube, um das ruckelfrei zu schreiben, braucht man einen unmittelbaren Zusammenhang mit dem Logbuch. Ganz am Anfang hab ich mal gedacht, ich lass sie das alles ihren Enkeln erzählen oder wem auch immer, mit solchen Auszügen aus dem Logbuch. Ginge das?

Liebe Grüße
Ubalda
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Rainer Prem
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R

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R
Beitrag21.02.2018 08:20
Re: Gruß von der unbekannte Astronautin
von Rainer Prem
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Ubalda hat Folgendes geschrieben:
180.000 LJ von ihrer Heimatgalaxie La-Nih-Kea und 20.000 LJ von der anderen Galaxie, Esa-Tin-Es entfernt,


Hallo,

kennst du das Gefühl, wenn es einem beim Lesen kalt den Rücken herunterläuft? Das passiert mir immer, wenn ich in einer Geschichte Abk. und 1000000 Ziffern sehe.

Ja, in der SF spielen große und kleine Zahlen eine Rolle, das heißt aber nicht, dass man sie mit 123456789 Vor- oder Nachkommastellen angeben muss - zumal deine Abstände zwischen "Galaxien" um mehrere Größenordnungen zu klein sind. Also versuche deine Zahlen so zu wählen, dass sie sich noch in Wörtern geschrieben lesen lassen, z.B. "Zwei Millionen Lichtjahre"

Okay, das mal vorweg.

Der flapsige Tagebuchstil ist gut (und darin musst du dich auch nicht den o.g. Regeln unterwerfen), man kann aber als Leser nicht sehr viel Flapsigkeit am Stück vertragen. Es macht also durchaus Sinn, die Geschichte im Fließtext zu schreiben, der durch die Tagebucheinträge aufgelockert wird. Du hast damit auch eine galaktisch gute Möglichkeit, deine Prota zu charakterisieren. Welcher Spalt klafft zwischen ihrer Wahrnehmung und der Realität? Tendiert sie eher zu Panik oder zu Gelassenheit? usw.

Aber der Fließtext muss dann auch einen ganz anderen Stil aufweisen, um den SF-Leser bei der Stange zu halten. "Zwischen den Stühlen aus dem Hyperraum gefallen"? No-no. "An Servern herumschrauben"? Nackenhaare.

Faktischen Schlampereien wie den Abstand zwischen Galaxien kann sich ein Jean-Luc Picard, bzw. die Drehbuchschreiber eines Films erlauben. In einem SF-Roman ist Recherche angesagt, korrekte Größenordnungen, aktueller Stand der Forschung, und vernünftige, nachvollziehbare Extrapolationen oder Neuerfindungen.

Kennst du die Honor-Harrington-Bücher von David Weber? Das ist technisch korrekte SF mit einer weiblichen Prota.

Grüße
Rainer
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Ubalda
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen


Beiträge: 18



Beitrag21.02.2018 13:01

von Ubalda
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Danke für Dein Feedback. Smile

Allerdings sind meine Entfernungsangaben vollkommen korrekt. Die kleine Magellansche Wolke, eine sogenannte Zwerggalaxie befindet sich ziemlich genau 200.000 LJ von uns entfernt und wurde nur deshalb umbenannt, weil meine Protagonistin nicht von der Erde stammt und daher die Namen verwendet, mit denen sie groß wurde. Im späteren Verlauf werden die Zusammenhänge aber klarer.

Den Ausdruck zwischen den Stühlen verwendete ich aus drei Gründen. 1. er brachte mich zum schmunzeln, 2. er transportiert ein Gefühl, dass jeder kennt und jedem gleich unbehaglich ist, 3. es klingt besser, als das Wort "Galaxie" dreimal in einem Satz zu verwenden. Außerdem war der Absatz eh nur eine Spielerei, das schrieb ich ja schon, es ging mir nur darum, überhaupt mal aus der Erzählerperspektive zu schreiben. Mir gefällt das so auch nicht.

Aber grundsätzlich gilt: ich will keinen technisch superkorrekten Roman, dann müsste ich gleich aufhören zu schreiben, denn alleine ein Flug im Hyperraum ist wohl noch sehr lange ein Produkt der reinen Theorie und kann solange auch beschrieben werden, wie es einem gerade einfällt. Ich bleibe so nah wie möglich an dem, was man kennt, erlaube  mir aber, meine eigenen Maschinen zu erfinden. Wenn man seit dem 15 Lebensjahr da sitzt und über einem anständigen Antrieb grübelt, darf man das. Wink

Eher aber möchte ich das und die Wesen des Universums beschreiben. Zeigen, dass es überall dieselbe Liebe, dieselben Sorgen und Nöte, dieselben Mißverständnisse, usw gibt. Es geht um die Seele, in meiner Geschichte, alles andere ist nur die Bühne. Eine große Bühne, ok. Aber kleiner geht´s halt nicht.

Wenn ich es schaffe, das Ding bis in die letzte Konsequenz zu schreiben, wird das ein sehr dickes Buch. ^^ Bisher sind es etwas über 200 Seiten und ich hab die ganze Zeit das Gefühl, dass es sich dabei lediglich um maximal die Hälfte handelt. Außerdem ist die Konsequenz aus diesem Buch eine Fortsetzung und ich mag keine Fortsetzungen, die machen alle nur noch Fortsetzungen und kriegen ihre Dinge nicht mehr zum Ende.
Am liebsten hätte ich zwei Teile in einem Wälzer. Oder den ersten Teil in den zweiten einwickeln. Aus dem zweiten Teil heraus mit der Erzählerstimme die Ereignisse des ersten Teils wie ein Puzzle zusammensuchen und mit dem fertigen Bild den Fall des zweiten Teils zu lösen. Dann würde auch das mit den Namen gleich geklärt, weil der zweite Teil auf der Erde stattfindet. Oder man könnte eine Liste machen, auf der die Übersetzungen zu finden sind. So als Anhang oder sowas. Überleg ich eh, schon weil es soviele verschiedene Wesen gibt. Ich glaube, das meinte der Bekannte, der es gelesen hat, mit der Unübersichtlichkeit... ^^

Tja, naja. Is jedenfalls noch ein Haufen Arbeit. Darf ich hin und wieder hier was zum lesen reinstellen oder interessiert Euch das Thema nicht wirklich?


Liebe Grüße
Ubalda


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kioto
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Beitrag21.02.2018 13:08

von kioto
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Hallo Ubalda,

Natürlich interessiert mich dein Text. Ist doch der Sinn des Forums.

Mit den Zahlen hat Rainer ein bisschen recht. Aber in der Art, wie deine Geschichte eher humoristisch ironisch angelegt ist, zumindest fasse ich dass so auf, spielen die wirklichen physikalischen Werte keine so große Rolle. Du darfst dann aber, und da hat Rainer recht, überhaupt keine konkreten Größenangaben verwenden. So was hat Lem bei den Sterntagebücher auch vermieden. Bei anderen Romanen, wie Eden oder die Astronauten, die ernster gemeint sind, ist er sorgfältiger.
Im Übrigen scheint das heute eh keine große Rolle zu spielen. Zum Beispiel Alistair Reynolds, Enigma geht auch ziemlich schluderig mit Physikalischen Größen und teilweise auch der Logik um, aber die Protas sind weibliche Schwarzafrikaner, lieben Elefanten und die Kommandantin ist lesbisch, scheinbar reicht das heute für viele Buchempfehlungen. Leider, ich habe es nur halb geschafft.
In der Military SF, ala Perry Rhodan (Habe ich früher als Schüler gern gelesen Embarassed ), sind genaue Zahlen und Werte ein Muss (60km/sekunden Quadrat, 100 Megatonen usw.)


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Gruß, Werner am NO-Kanal
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annaavi
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Beiträge: 37
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Beitrag21.02.2018 17:20

von annaavi
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Hallo Ubalda,

Also 1. Ich finde die Art wie du die Logbucheinträge schreibst echt gelungen. An dem erzählten Teil muss man finde ich noch etwas feilen, aber dass weißt du ja smile

2.  ich fände es auch gut, beide Varianten zu mischen. Vielleicht immer ein Logbucheintrag als Einleitung für ein Kapitel?

3. zu den genauen Angaben:
Ich glaube  besonders bei Sci-Fi gibt es da ziemlich viele Philosophien.

Mich interessieren bei Büchern mehr die Charaktere und die Kulisse vor der die Geschichte spielt ist für mich genau das: Kulisse.
So wie mich bei Fantasy Romanen langatmige Ausschweifungen über irgendwelche politischen Besonderheiten oder religiöse Hintergründe langweilen, interessiert mich bei Sci-Fi auch nur sekundär irgend eine Entfernung oder ein Technischer Wert auf die 3. Kommastelle genau. Ganz ehrlich, über sowas lese ich einfach hinweig weil ich ja wissen will wie es mit dem Prota weitergeht.

Auf der anderen Seite hab ich einen Kumpel, dem meine Story eben viel zu wenig technisch ausgearbeitet ist. Wenn da ein Raumschiff erwähnt wird erwartet er offenbar ein detailiertes technisches Handbuch dazu... Rolling Eyes
Ich denke es gibt da einfach verschiedene Geschmäcker und unter Sci-Fi versteht einfach nicht jeder das Selbe... Warum sollte es sonst so viele Untergruppen geben Question
Ich halte es mit dem Problem so, dass ich schreibe, was ich selbst lesen möchte. Wenn ich dann Kritik ernte überlege ich mir, ob sie generell berechtigt ist, oder ob sie nur dem anderen Geschmack des Kritikers geschuldet ist.
So ein Buchprojekt kann sich schon recht lange ziehen, und wenn man dann keinen Spaß dran hat, ist es für mich irgendwie sinnlos Wink

Grüße Annaavi
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Ubalda
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Beiträge: 18



Beitrag21.02.2018 23:29

von Ubalda
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Hallo annaavi,

das mit dem Handbuch kenn ich auch, zur Genüge. ^^
Aber wenn man dann mal mit paar Zahlen rausrückt, werden sie als zuviel oder gleich als falsch angesehen. Meine sind jedenfalls korrekt, das hab ich den werten Herren ja schon gesagt und wenn ICH aus dem Hyperraum fallen würde, wäre die allererste Tat definitiv, festzustellen, wo zum Henker ich mich befinde und wie weit es ist, zum nächsten belebten Planeten. Arrow

Es ist wirklich Geschmackssache, ob und wieviel Zahlen und Technik man hernimmt. Das, was bei mir drin steht, hat meiner Meinung nach durchaus seinen Sinn. Zum Beispiel gibt es ein Wesen, das so riesig ist, wie VV Cephei A, ein Stern, der ca 1900 mal größer ist, als unsere Sonne. Wenn ich das schreibe, kann man sich die Gigantomanie des Teils doch besser vorstellen, als wenn ich schreibe, es ist verdammt groß.
An anderer Stelle schreib ich von einer Dyson-Sphere. Auch die erkläre ich etwas genauer, beschreibe welchen Umfang sie besitzt und wieviele Planeten in ihr Platz finden.
Oder das Triebwerk vom Raumschiff. Die Idee ist glaube ich jenseits von allem, was wir je bauen könnten, schon physikalisch gesehen. Aber es hat soviel Spaß gemacht, das auszudenken, dass ich natürlich auch darüber schreiben möchte.

Solche Sachen eben. Hin und wieder was besonderes etwas genauer beschreiben, dann wird das schon gehen... Hoff ich. smile

---

Es freut mich total, dass Euch der Logbuchstil gefällt. Hat mich heut gleich zu einem Schreibschub angeregt. Vielen Dank dafür! Smile

Liebe Grüße
Ubalda


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V.K.B.
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Beitrag22.02.2018 02:25

von V.K.B.
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Hallo Ubalda.
als Auch-SciFi Schreiber geb ich auch mal meinen Senf dazu, hab die anderen Kommentare nicht gelesen, also sorry, wenn ich was dopple.

Du fragst, welche der beiden Varianten besser sei, und ich muss ganz klar sagen: Logbook. Das ist zwar auch noch etwas von "richtig gut" entfernt, denn es wirkt (abgesehen von ein paar Fachwörtern) wenig futuristisch, eher so, als hätte es irgendein schnodderiger Chief-Eng eines heutigen Ozeanfrachters geschrieben (rumschrauben, Hauptsicherung raus, Wurmloch bedienen). Aber trotzdem flüssig zu lesen und macht Spaß.

Beim Fließtext hingegen bin ich etliche Male gestolpert. Erstens holpert der stark und fließt nicht wirklich, zweitens ist mir der viel zu erklärbärig, man hat das Gefühl, eine ganze Menge als Summary um die Ohren gehauen zu kriegen, obwohl das durchaus seinen eigenen Platz in der Geschichte haben könnte. So liest sich das jedenfalls dröge, wie ein Bericht.

Auch über die Technik stolpere ich da. Hyperraumgenerator (muss der erst generiert werden?), dann ist man trotzdem noch auf Wurmlöcher angewiesen (und wieso braucht man die Austrittskoordinate?), dann wird das Ding vorm Bug ausgesetzt (Wie soll das gehen? Fenster auf und raus?) und ist mit dem Schiff nur noch über Quantenverschänkung verbunden (mit dem Schiff? Müsste das nicht eher eine zweite Instanz des selben Geräts sein, oder zumindest die verschränkten Teile davon?) und soll dem Schiff folgen (Warum, wenn die einzige Verbindung eine Verschränkung ist? Das heißt doch nur, dass Quantenzustände sich synchron und ohne Zeitverzögerung ändern. So in etwas wie zwei Computerdateien, von denen die eine ein Sym- oder Hardlink auf die andere ist. Heißt: Wenn du eine veränderst, ändern sich beide. Mehr ist Quantenverschränkung nicht, da folgt also nichts und kann auch darüber nicht wieder eingefangen werden). Das wirkt mir irgendwie noch nicht durchdacht genug. Ich finde, entweder Technik gar nicht erklären (ist ab einem gewissen Tech-Level ja sowieso nicht von "Magie" unterscheidbar) oder, wenn man es doch tut, sollte es wenigstens pseudowissenschaftlich stimmig bleiben. Pseudowissenschaftlich meine ich hier nicht abwertend, sondern nur, dass reale Bezüge fehlen (wir haben noch keine FTL-Möglichkeit entdeckt), es aber innerhalb der erfunden Parameter und zusätzlichen Naturgesetze mit wissenschaftlicher Herangehensweise erklärbar bleibt.

Hoffe, bei meiner Kritik ist was Hilfreiches dabei.

Danke für deinen Einstand und willkommen im Forum,
Veith


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Ubalda
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Beitrag22.02.2018 07:50

von Ubalda
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Hallo Veith,

Danke für die Meldung und die Fragen und Anmerkungen zur Technik, meine Angaben zum Hyperraumding sind zwar stark gekürzt, wollte nur grob zeigen, wie dramatisch die Lage ist; sehe aber trotzdem Dinge, die ich besser erklären kann. Manchmal sind solche Fragen wahre Augenöffner. Super! smile

Was den Ozean-Frachter Slang betrifft, wurde ich wohl reichlich geprägt. Nicht von Matrosen aber irgendwie haben sämtliche Kollegen beim schrauben so rumgeschnoddert. ^^  In der Geschichte wird ihr mehrmals geraten, doch mal ein bißchen weniger zu fluchen. *g* - Aber das ist eben auch ein Grund, weswegen ich es nochmal, weniger rustikal und eben mit mehr Zeit und Platz für die einzelnen Dinge schreiben will.
Was Du sagst, das man als Leser eine "ganze Menge als Summary um die Ohren gehauen" kriegt, passiert durchaus öfter, als dem Leser und mir lieb sein kann... Embarassed

Liebe Grüße
Ubalda


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annaavi
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Beitrag22.02.2018 13:25

von annaavi
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Hallo Ubalda,

Ja, wie mans macht macht mans verkehrt Very Happy
Das Konzept einer Dyson- Sphäre finde ich auch total Spannend. Ich bin auch schon die ganze Zeit am überlegen wie ich sowas unterbringen kann. In mein aktuelles Projekt passt sie nur leider garnicht rein. Crying or Very sad

Ja ich denke du verfolgst da schon den richtigen Ansatz. Mich würde auf jeden Fall interessieren wie es dann mit deiner Geschichte weitergeht. Wink

LG annaavi
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V.K.B.
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Beitrag22.02.2018 20:13

von V.K.B.
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Zum Thema Dyson- Sphäre frage ich mich immer, ob innerhalb eines Sonnensystems überhaupt genug Rohstoffe oder überhaupt Materie vorhanden wäre, um ein solches Ding zu bauen. Und wie sich das gravitationstechnisch auf das Sonnensystem auswirken würde. Hat Randall Munroe das bei what-if eigentlich mal durchgerechnet? Hab den Blog aus Zeitmangel schon eine Weile nicht mehr verfolgt.

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Rainer Prem
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Beitrag23.02.2018 06:56

von Rainer Prem
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Ubalda hat Folgendes geschrieben:

...

Zum Beispiel gibt es ein Wesen, das so riesig ist, wie VV Cephei A, ein Stern, der ca 1900 mal größer ist, als unsere Sonne. Wenn ich das schreibe, kann man sich die Gigantomanie des Teils doch besser vorstellen, als wenn ich schreibe, es ist verdammt groß.

...


Hallo,

Vergleiche "ca 1900 mal" mit "fast zweitausendmal". Es geht nicht darum, alle Zahlen wegzuwerfen und ungenau zu schreiben, sondern den Text auch für jemanden lesbar zu machen, der nicht auf "number porn" steht.

Grüße
Rainer
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Rainer Prem
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Beitrag23.02.2018 07:00

von Rainer Prem
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V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Zum Thema Dyson- Sphäre frage ich mich immer, ob innerhalb eines Sonnensystems überhaupt genug Rohstoffe oder überhaupt Materie vorhanden wäre, um ein solches Ding zu bauen. Und wie sich das gravitationstechnisch auf das Sonnensystem auswirken würde. Hat Randall Munroe das bei what-if eigentlich mal durchgerechnet? Hab den Blog aus Zeitmangel schon eine Weile nicht mehr verfolgt.


Wie schon Larry Niven richtig feststellte, macht eine komplette Hohlkugel wenig Sinn. Zu viel Aufwand gegenüber einem Ring.

Grüße
Rainer
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Ubalda
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Beiträge: 18



Beitrag23.02.2018 13:22

von Ubalda
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@ Dyson Sphere
Die Dinger machen meiner Ansicht nach im echten Leben überhaupt keinen Sinn, wozu soll das gut sein, die Materie aus zehn Sonnensystemen oder wieviel man braucht, zu holen und sich damit vom Rest des Universums abzukapseln.

Phillip P. Peterson hat mit seinen zwei Paradox Büchern eine wirklich tolle Geschichte um das Thema geschrieben.

Und für meine Zwecke kann man das Konzept auch gut verwenden, man muss ihm dann nur ein paar mehr Eigenschaften zusprechen... smile extra


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annaavi
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Beitrag23.02.2018 16:20

von annaavi
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Ja das mit der Sinnhaftigkeit ist immer so eine sache Rolling Eyes

Auf der anderen Seite erlebt man ja fast jeden Tag Sachen, wo ich mir dann zum Schluss immer denke: Ich versuche fiktive Geschichten zu schreiben, aber auf sowas wäre ich im Leben nicht gekommen!
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Willebroer
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Beitrag23.02.2018 16:37

von Willebroer
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Na, wenn man sich die Figuren auf der Osterinsel anguckt ...
Und das ist nur ein kleiner Teil der Erde.

Eine Momentaufnahme einer überfüllten Autobahn würde vielleicht bei einem rational denkenden Alien nur ungläubiges Staunen hervorrufen. Rolling Eyes
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Beitrag24.02.2018 02:30

von V.K.B.
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Ubalda hat Folgendes geschrieben:
wozu soll das gut sein, die Materie aus zehn Sonnensystemen oder wieviel man braucht, zu holen und sich damit vom Rest des Universums abzukapseln.
So wie ich das Konzept verstanden habe, geht es primär gar nicht ums Abkapseln, sondern darum, die gesamte Energieabstrahlung eines Sterns einzufangen und als Energiequelle nutzen zu können.

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Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills …
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Ubalda
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Beitrag24.02.2018 02:43

von Ubalda
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Wozu man das macht, ist schon klar und die Grundidee ist ja auch löblich. Ich finde nur den Preis dafür entschieden zu hoch. So ein Ding zu bauen, braucht für mein Gefühl mehr Energie und Arbeitskraft und was weiß ich, als eine Zivilisation während ihrer gesamten Lebensspanne braucht.

Statt die Sphere zu bauen, kann man auch 83 Planeten terraformen, verstehst Du, was ich meine? Für mich geht´s im All eher darum, das Leben zu verteilen, nicht so sehr darum, Energie und alles zu horten.

Wegen der Abkapselung frage ich halt nach dem "wozu". Was will man denn dann dadrin machen? Sterne sieht man dann ja wohl auch nicht mehr, und mein Hyperraum ist Dir doch schon zu langweilig. Wink


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Phenolphthalein
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Beitrag24.02.2018 11:30

von Phenolphthalein
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Liebe Ubalda,

Vorweg:
Rainer Prem hat Folgendes geschrieben:

kennst du das Gefühl, wenn es einem beim Lesen kalt den Rücken herunterläuft? Das passiert mir immer, wenn ich in einer Geschichte Abk. und 1000000 Ziffern sehe.

Großzahlige Lichtjahre  darf man auch in Tausender Lichtjahre zusammenfassen also klj. Gebräuchlicher (wenn auch nicht für den Normalsterblichen) ist jedoch die kilo parallax second (tausender Parsec).
Wenn du Zahlen vermeiden willst, dann schreib in Zeitangaben. Das Ziel ist noch zwei Wochen entfernt. Das ist ungenau, aber fällt dem Leser eher seltener auf.

Ubalda hat Folgendes geschrieben:
Ihr braucht das nicht lektorieren oder so, ich wünsche mir nur Aussagen darüber, was sich fließender liest, was mehr Lust darauf macht, ins Raumschiff, btw Buch einzusteigen.


Wie du willst, aber es gäbe einiges zu kritisieren (nichts Dramatisches, keine Sorge. Bei Interesse kannst du mir ja eine PN schreiben, auch wenn du für mich noch zu den potenziellen "Forumsspringern" gehörst.)

Mit deinen beiden Textausschnitten vergleichst du Äpfel mit Birnen.

Im ersten Fall verwendest du einen Icherzähler Präteritum/Imperfekt..
Im Zweiten: Personell Präteritum/Imperfekt.

Diese Änderung ist zeitgleich auch eine Änderung der Erzählsituation.

Variante 1 ist näher am Geschehen und dem Charakter als Variante 2 oder anders gesagt: Als Leser bin ich bei Variante 1 »Mittendrin, statt nur dabei.«

Das allein wirkt auf die meisten flüssiger und interessanter.

Variante 2 füllst du mehr mit Handlung, die jedoch für die Leseerfahrung zunächst unwichtig erscheint und aufhält. Nimm dafür das Beispiel mit den Entfernungen. Die sind in der Situation irrelevant.

Variante 1 ist direkter, nährer und dadurch spannender/interessanter.
Das wäre aber auch mit Variante 2 möglich gewesen.

Viele Grüße,

Pheno.

PS:
Zitat:
In der Geschichte dreht es sich um eine Astronautin, die allerhand Abenteuer erlebt und eine ziemlich schwere Aufgabe lösen muss.
Na ich hoffe, dass du so niemals den Klappentext formulieren wirst, aber das ist ein anderes Thema Smile

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Nichts ist leichter, als so zu schreiben, dass kein Mensch es versteht; wie hingegen nichts schwerer, als bedeutende Gedanken so auszudrücken, dass jeder sie verstehen muss.

-Arthur Schopenhauer
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Ubalda
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Beiträge: 18



Beitrag24.02.2018 22:42

von Ubalda
pdf-Datei Antworten mit Zitat

.......* vor sich hinmosert*
"Potentieller Forumsspringer". Tze. Sie wissen wohl nicht, wen Sie vor sich haben! Wenn man sich schon aufmacht und quer durch die Galaxie reist, um fremde Lebensformen kennen zu lernen, richtet man sich am Ziel auch auf einen längeren Aufenthalt ein. Es ist nicht ganz leicht für mich, das gebe ich zu, war jahrelang alleine in der Blechbüchse unterwegs, probiere gerade, eine passende Tonart zu finden.

Außerdem hat das Forum über 13.000 Mitglieder, es besteht seit x Jahren und ich stehe reichlich eingeschüchtert davor. Will das mal so ausdrücken:

Dunkel war´s, der Mond schien helle,
lichtdurchströmt die Bibl´othek,
als ein Raumschiff blitzeschnelle,
langsam durch den Eingang stob.

Drinnen saßen stehend Leute,
schweigend ins Gespräch vertieft,
als die Flut der großen Worte,
auf dem Tisch Parade lief.

Und ein strubbeliges Fräulein,
mit ganz ordentlich frisiertem Haar,
schrieb im Kopf achthundert Worte,
auf dem Display sind´s nur elf.  

Neben ihr ein alter Stapel,
jungfräulich und weiß wie neu,
schlaue Zeilen, wo man hinschaut,
wirres Hirn, was tust du nur. ^^


So. Und jetzt mal ein Danke für Dein Feedback. Smile


180.000LJ zur Milchstraße (La-Nih-Kea) und 20.000LJ zur kleinen Magellanschen Wolke (Esa-Tin-Es).  Ich werde das auf jeden Fall so beibehalten, weil das 1. korrekt und 2. wichtig ist. Niemand scheint sich derart in die Situation hineinversetzen zu können, dass er sieht, wie verdammt genau man wissen will, wo man ist, wenn einem so etwas passiert...

Die 0,0000287 Grad, werd ich aber ändern und das mit dem "1.900 mal so groß“ wohl auch.

Logbuch bleibt auf jeden Fall. Die Geschichte konnte nur wegen dem Tagebuch überhaupt entstehen, von daher bin ich froh, dass Ihr mir das mal wieder bewusst gemacht habt. Thank you. smile

Liebe Grüße
Ubalda


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Rainer Prem
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Beiträge: 1270
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Beitrag27.02.2018 09:16

von Rainer Prem
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Phenolphthalein hat Folgendes geschrieben:

...

Wenn du Zahlen vermeiden willst, dann schreib in Zeitangaben. Das Ziel ist noch zwei Wochen entfernt. Das ist ungenau, aber fällt dem Leser eher seltener auf.

...


Gute Idee. Grundsätzlich ist vage eigentlich immer gut. Diese 180.000 LJ kann man nun mal geistig nicht erfassen und verändert sich im Kopf eh zu "verdammt viel".

Zwei Wochen Reisezeit, um irgendwohin zu kommen, gibt es auf der Erde inzwischen gar nicht mehr, fällt also unter die Kategorie "ziemlich lange".

Ich habe einen SF-Roman geschrieben, in dem die einzigen großen Zahlen benutzt werden, um die Position der Langrange-Punkte zu erklären, die in der Geschichte eine wichtige Rolle spielen. Und selbst dabei verwende ich "fast 400.000 Kilometer" für die Entfernung des Mondes statt "384.400"

Aber jedem das seine/ihre

Grüße
Rainer
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