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Abendrot


 
 
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wortklang
Geschlecht:weiblichWortedrechsler
W


Beiträge: 88
Wohnort: Süddeutschland


W
Beitrag19.01.2018 23:50
Abendrot
von wortklang
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Abendrot

die Glut der Sonne
entgrenzt Innen und Außen
der Horizont schmilzt
in mächtigen Rottönen
ein Trommelwirbel, ein Saitenspiel
bannt und löst
ein Moment Ewigkeit

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purpur
Klammeraffe


Beiträge: 964



Beitrag20.01.2018 11:33

von purpur
Antworten mit Zitat

Guten Morgen liebe wortklang,

ein mächtiges Naturschauspiel beschreibst du da, in schön anschaulicher Weise,
so dass man Lust bekommt - Pinsel&Aquarellkasten zu zücken, um eine
flüchtige Skizze davon zu machen. Dann noch eine, wieder und wieder.
Leider wurde auch diesem schon mal der "KitschStempel" aufgedrückt, ob der "Übertreibung".
Geht man unbedarft heran, "mit unerwartetem Trommelwirbel-Saitenspiel", kann man sich den vielfältigen,
eindrücklichen Möglichkeiten nicht entziehen. Mir gefällt Dein gewähltes "ENTGRENZEN"  vom "Innen und Außen",
wobei die Wichte für mich, - nach dem ersten Lesen- eher auf das "Außen" gerichtet
scheint, das "Innen" weniger zum Tragen kommt. Der stetige Wandel bleibt.


Abendrot

die Glut der Sonne
entgrenzt Innen und Außen
der Horizont schmilzt
in mächtigen Rottönen
ein Trommelwirbel, ein Saitenspiel
bannt und löst
einen? Moment Ewigkeit


_________________
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wortklang
Geschlecht:weiblichWortedrechsler
W


Beiträge: 88
Wohnort: Süddeutschland


W
Beitrag21.01.2018 19:26

von wortklang
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Deine Worte tun gut, liebe purpur Smile

purpur hat Folgendes geschrieben:

Leider wurde auch diesem schon mal der "KitschStempel" aufgedrückt, ob der "Übertreibung".

bannt und löst
einen? Moment Ewigkeit


Ja, ich finde auch, dass hier manches etwas Richtung Kitsch kippt; vor allem "schmilzt" ist heikel... Mal schauen, ob mir da was Poetischeres einfällt.


In der letzten Zeile dachte ich eher an eine Art Zusammenfassung: Das Ganze ist (wie) "ein Moment Ewigkeit". So bleibt zudem offen, wer oder was gebannt und gelöst wird; vielleicht etwas im LyrI, im Lesenden?

Dein Vorschlag, daraus ein Akkusativobjekt zu machen, verändert den Sinn und ist auch stimmig. Danke. -


Einen schönen Sonntag!
LG
wortklang
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purpur
Klammeraffe


Beiträge: 964



Beitrag22.01.2018 20:17

von purpur
Antworten mit Zitat

Hallo liebe wortklang,

hab mal "impulsend rumprobiert".
 Kommt noch was?
HerzlichePpGrüße
Pia


Abendrot

die Glut der Sonne
entgrenzt Innen und Außen
am Horizont geschmiedet
die mächtigen Rottönen
Trommelwirbel, Saitenspiel
bannt und löst
ein Moment Ewigkeit


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Aranka
Geschlecht:weiblichBücherwurm
A


Beiträge: 3106
Wohnort: Umkreis Mönchengladbach
Lezepo 2017 Pokapro und Lezepo 2014



A
Beitrag23.01.2018 17:51

von Aranka
Antworten mit Zitat

Hallo Wortklang!

Das Abendrot ist schon unzählige Male lyrisch eingefangen worden und doch geht immer noch ein Reiz davon aus, an dem sich jeder Schreiber versuchen will. Ich kann das sehr nachempfinden, fasziniert mich die Stimmung des Abendrots selbst immer wieder.

Ich empfinde das Abendrot erst einmal als eine sanfte Stimmung hinter der sich etwas „Grandioses“ zu verbergen scheint. Und diese zwei fast gegensätzlichen Seiten der Abendrotstimmung fängst du ganz gut ein in „Trommelwirbel und Saitenspiel“: das eine wehement und kräftig, das andere zart.

Ein weiteres Gegensatzpaar finde ich in dem „Schmilzen“ des Horizonts (ein allmählicher, sanfter Vorgang) und der „Mächtigkeit“ der Rottöne, in dem ich das Grandiose wiederfinde.

Mit bannt und löst kann ich weniger anfangen. Während alle Zeile recht bildhaft daherkommen bleibt diese Zeile recht abstrakt.

Da hier immer zwei Zeilen eine Sinneinheit gebildet haben, habe ich die beiden letzten auch verbunden und für mich auch einen Grammatikfehler gelesen und daraus ein „ bannt und löst / einen Moment ..“ gemacht.

Sinnvoller und besser wäre aber ganz sicher, die letzte Zeile als Einzelzeile zu lesen, wie es auch deine Absicht war. Dazu müsstest du vielleicht nur eine Leerzeile einfügen. Ich würde wahrscheinlich sogar auf die sechte Zeile verzichten.

Auch braucht es in Zeile fünf kein Komma. Da du sonst auf Satzzeichen verzichtest und es kein Leseproblem ohne dieses Komma gibt, ist es einfach nur ein störender optischer Hingucker.

Hier mal meine Überlegungen:

Abendrot

die Glut der Sonne
entgrenzt Innen und Außen
der Horizont schmilzt
in mächtigen Rottönen
ein Trommelwirbel ein Saitenspiel
ein .............ein ........

ein Moment Ewigkeit


Ich habe statt der weggenommenen Zeile mal eine Pünktchenreihe gemacht. Man könnte noch zwei Gegensatzpaare einfügen, wenn dir passende einfallen, um da noch eine Steigerung hinein zu bekommen, die dann nach einer Leerzeile in eine letzte Zeile enden. Das muss aber nicht sein.

Du benutzt schon "mächtige" Worte, das stimmt, aber in diesem Textganzen stört mich am ehesten das "entgrenzt". Ansonsten empfinde ich die Worte im Textganzen als stimmig.

Gerne gelesen. Liebe Grüße Aranka


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"Wie dahingelangen, Alltägliches zu schreiben, so unauffällig, dass es gereiht aussieht und doch als Ganzes leuchtet?" (Peter Handke)

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wortklang
Geschlecht:weiblichWortedrechsler
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Beiträge: 88
Wohnort: Süddeutschland


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Beitrag09.02.2018 22:24

von wortklang
pdf-Datei Antworten mit Zitat

purpur hat Folgendes geschrieben:



Abendrot

die Glut der Sonne
entgrenzt Innen und Außen
am Horizont geschmiedet
die mächtigen Rottönen
Trommelwirbel, Saitenspiel
bannt und löst
ein Moment Ewigkeit



Liebe Pia,

Danke für Dein "Weiter-Dichten"

Mir fehlt in dem Bild "geschmiedet" das, was ich zum Horizont sagen will:
Die harte Linie des Horizonts wird aufgelöst, das heißt auch, dass die Trennung von Himmel und Erde aufgehoben ist. Das drückt sich im "schmilzt" eher aus (parallel zu "entgrenzt").

LG
wortklang
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wortklang
Geschlecht:weiblichWortedrechsler
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Beiträge: 88
Wohnort: Süddeutschland


W
Beitrag09.02.2018 22:40

von wortklang
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Aranka hat Folgendes geschrieben:


Mit bannt und löst kann ich weniger anfangen. Während alle Zeile recht bildhaft daherkommen bleibt diese Zeile recht abstrakt.

Da hier immer zwei Zeilen eine Sinneinheit gebildet haben, habe ich die beiden letzten auch verbunden und für mich auch einen Grammatikfehler gelesen und daraus ein „ bannt und löst / einen Moment ..“ gemacht.

Sinnvoller und besser wäre aber ganz sicher, die letzte Zeile als Einzelzeile zu lesen, wie es auch deine Absicht war. Dazu müsstest du vielleicht nur eine Leerzeile einfügen. Ich würde wahrscheinlich sogar auf die sechte Zeile verzichten.

Auch braucht es in Zeile fünf kein Komma. Da du sonst auf Satzzeichen verzichtest und es kein Leseproblem ohne dieses Komma gibt, ist es einfach nur ein störender optischer Hingucker.

Hier mal meine Überlegungen:

Abendrot

die Glut der Sonne
entgrenzt Innen und Außen
der Horizont schmilzt
in mächtigen Rottönen
ein Trommelwirbel ein Saitenspiel
ein .............ein ........

ein Moment Ewigkeit




Liebe Aranka,

vielen Dank für Deinen hilfreichen Kommentar!

Schön, wie Du die Gegensätze beschreibst.

Die letzte Zeile durch eine Leerzeile abzusetzen, finde ich eine sinnvolle Idee.
Die Kommata sind verzichtbar, das finde ich auch.

Das wirklich sehr abstrakte
"bannt und löst"
soll die Spannung des inneren Prozesses angesichts dieses Naturschauspiels beschreiben: Gebanntsein als Unfreies und Lösen als Befreiendes im selben Augenblick. Weglassen würde ich es nicht, aber anders fassen.
Für das "entgrenzt" habe ich ein Bild gewählt.


Ein neuer Versuch:

Abendrot

die Glut der Sonne
verweht Innen und Außen
der Horizont schmilzt
in mächtigen Rottönen
ein Trommelwirbel ein Saitenspiel

im Innern gebannt und gelöst:
ein Moment Ewigkeit

LG wortklang
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