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jemandem


 
 
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Silvian
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 62
Beiträge: 706
Wohnort: kurz vor Köln


Beitrag08.11.2017 13:04
jemandem
von Silvian
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

ein atemzug von dir für meine lungen
mit ersten küssen gabst du sauerstoff
dann bin ich ungeduldig eingedrungen
in dich und als der nektar aus dir troff

berührte ich mit intensivem blick
dein lippenrosa helle augenbläue
wir sahen unsre herzen spürten glück
und schon erwuchs die leidenschaft aufs neue

mit dir verschmelzen eins für alle zeiten
doch inne halten wollte ich in dir
ich meinte ich sei hier dich zu begleiten
gemeinsam du und ich und nicht als wir

denn du bleibst du und ich bin ich dein bester
stets hier bei dir geliebte seelenschwester

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Literättin
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 58
Beiträge: 1836
Wohnort: im Diesseits
Das silberne Stundenglas Der goldene Roboter
Lezepo 2015 Lezepo 2016


Beitrag08.11.2017 16:11

von Literättin
Antworten mit Zitat

Okay. Solche Liebeslyrik reißt mich nicht nur nicht vom Hocker, sie wirkt auf mich eher unfreiwillig komisch.

Ich meine "nektar troff", "lippenrosa helle augenbläue" das sind Bilder, da weiß ich nicht ob ich lachen oder weinen soll. Wirklich nicht.

Mich hinterlässt dieses Stück ratlos: Meint der Autor das hier ernst? Und wenn: Muss das wirklich an die Öffentlichkeit? Oder ist es nicht eher dazu da, es "jemandem" aufs Kopfkissen zu legen?


_________________
when I cannot sing my heart
I can only speak my mind
- John Lennon -

Christ wird nicht derjenige, der meint, dass "es Gott gibt", sondern derjenige, der begonnen hat zu glauben, dass Gott die Liebe ist.
- Tomás Halík -

Im günstigsten Fall führt literarisches Schreiben und lesen zu Erkenntnis.
- Marlene Streeruwitz - (Danke Rübenach für diesen Tipp.)
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mokutro
Gänsefüßchen
M


Beiträge: 30



M
Beitrag08.11.2017 17:57

von mokutro
Antworten mit Zitat

Mir - als notorischem Nicht-Gedichte-Leser - gefällt's.
Es hat etwas extrem Persönliches, Intimes.
Es fließt alles ineinander. Ich denke, das war die Intention (?)
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Silvian
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 62
Beiträge: 706
Wohnort: kurz vor Köln


Beitrag10.11.2017 22:07

von Silvian
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Hallo Literättin,
ja, der Autor meint's ernst; nein, es gibt nicht diesen jemand, dem das LI etwas aufs oder gar unters Kopfkissen legen könnte; vielleicht muss es nicht publik werden, aber es kann.

Hallo mokutro,
schön, dass dir auch als Nichtlyriker diese Art Lyrik gefällt.

LG
Silvian
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firstoffertio
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5854
Wohnort: Irland
Das bronzene Stundenglas Der goldene Spiegel - Lyrik (1)
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Beitrag10.11.2017 23:04

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

Ich gehe mit Literaettin.

Mir fällt noch "schmalzig" ein dazu.

Die vorletzte Zeile finde ich besonders seltsam.
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Silvian
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 62
Beiträge: 706
Wohnort: kurz vor Köln


Beitrag11.11.2017 02:22

von Silvian
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo firstoffertio,

wo geht ihr hin?

Schmalzig, na ja, kann ich nicht erkennen, aber wenn schon. Es geht darum, in einer intensiven Liebesbeziehung der Versuchung zu widerstehen, total miteinander zu verschmelzen und ineinander zu fließen und statt dessen zu versuchen, dass jeder er selbst bleibt, aber beide eben sehr nah bei einander.

LG
Silvian
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Literättin
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 58
Beiträge: 1836
Wohnort: im Diesseits
Das silberne Stundenglas Der goldene Roboter
Lezepo 2015 Lezepo 2016


Beitrag11.11.2017 12:25

von Literättin
Antworten mit Zitat

Silvian hat Folgendes geschrieben:
Es geht darum, in einer intensiven Liebesbeziehung der Versuchung zu widerstehen, total miteinander zu verschmelzen und ineinander zu fließen und statt dessen zu versuchen, dass jeder er selbst bleibt, aber beide eben sehr nah bei einander.



Vielleicht ist es ja das, woran der Text selbst scheitert, indem er dem Leser zu sehr auf die Pelle rückt, ihn quasi "ungeduldig penetriert" und zu sehr selbst schon trieft (Schmalz und Nektar gleichermaßen)?

Das wird mir echt zu sehr vorgehalten. Keinerlei Freiraum. Keinerlei Entwicklung möglich, zwischen Leser und Text. Der drängt sich auf wie LI eben eindringt. Und dann triefen halt schon Körperflüssigkeiten.

Völlig Distanzlos.

Ich meine das ganz ernst und ohne fiesen Unterton. Aber in meinen Augen funktionieren solche distanzlosen Nahaufnamen lyrisch einfach nicht. Sie geraten unfreiwillig tragikomisch. Und hier tarnt auch der Schmalz den "Porno" nur dürftig.


_________________
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mokutro
Gänsefüßchen
M


Beiträge: 30



M
Beitrag11.11.2017 13:19

von mokutro
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Ich finde, dass genau diese Kritikpunkte - das "zu sehr auf die Pelle rücken", das "ungeduldige Penetrieren", das "Triefen", das "Schmalzige", der "mangelnde Freiraum" und sogar das "unfreiwillig Komische" - in diesem Gedicht nicht nur gut rüberkommen, sondern auch den Wert des Gedichts ausmachen.
So ist das Leben nun mal. Es geht ja nicht um eine ideale, oder um eine geistige, oder um eine gedachte Liebesbeziehung, sondern um eine reale (oder um eine, die real sein könnte). Körperliche Liebe hat doch immer auch diese Elemente in sich, oder ist nicht weit davon entfernt - irgendwie peinlich, distanzlos, schlecht abgegrenzt, triefend, überfordernd, ein wenig komisch, und dann wieder zu sehr abgegrenzt.

Finde ich (wie gesagt, als Nicht-Gedichte-Leser und Nicht-Gedichtband-Käufer) genau in seiner Art ein sehr echtes Stimmungsbild. Real, aus dem Leben, leicht peinlich berührend, lebendig, an viele Grenzen stoßend. Mutig.
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Willebroer
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5437
Wohnort: OWL


Beitrag11.11.2017 13:45

von Willebroer
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Prinzipiell kann Distanzlosigkeit genauso ein legitimes literarisches Mittel sein wie das (meist bei Kritikern beliebtere) Gegenteil.

Das schließt ja nicht aus, sich damit zu beschäftigen, ob sie jeweils angemessen ist und/oder mit welchen Stilmitteln die Wirkung erreicht wurde.

Es schließt auch nicht aus, als Leser das eine oder andere zu mögen oder abzulehnen. Dann wird es vielleicht eine "Sachliche Romanze". Wink
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Silvian
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 62
Beiträge: 706
Wohnort: kurz vor Köln


Beitrag15.11.2017 23:38

von Silvian
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Danke nochmals an mokutro und danke an Willebroer,

ich sehe das natürlich genauso.

LG, Silvian
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