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Stimmgabel Papiertiger
Beiträge: 4370 Wohnort: vor allem da
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03.10.2017 18:05 Rechéu on stage [ otz_Raupen am Bork ] von Stimmgabel
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Rechéu on stage [ otz_Raupen am Bork ]
[ denkt laut nach; neben ihm liegt eine nackige Frau, tot ]
seltsam, so weit verbreit. otz_Raupen am Bork / fledern.
Raspelholz. Leb.
Wonder bra
pflock pflock
na was?
deinen Finger tief rein ...
Popel flieg, flieg flieg
um die Fingerkuppe
kleb wie’n Kokon-
hut, nur Mut!
Litfaß ist on, ist Oz /
platscht aufs Papier.
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[ Märchenerzähler auf einem Baumstumpf steht auf legt
sich zu ihr. Schaltet einen Blue MP3 Player an und stirbt ]
Ein guter Tag für Rainer Eduardo Ch'esuss [ kurz Rechéu ]
ist Drehtürendreher und Autor ; vernarrt in Tetrodotoxin
währenddess knickt Marie Germania ab, müde vom Frau_
sein / die Hand zittert noch. Wieder einen Trunk bereitet
aus Beeren vom Schwarzenwald [ bucklig fädig ] ... time
für’n tenk_Trip. Nur noch raus, treibt's das Gras grünwild.
Potz, raucht die Welt / liebt Ma’s tea und Fingerhut drin.
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Weitere Werke von Stimmgabel:
_________________ Gabel im Mund / nicht so hastig... |
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Perry Exposéadler
P Alter: 71 Beiträge: 2509
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P 04.10.2017 00:58 Hallo Frank, von Perry
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vom "on stage" geleitet sehe ich eines dieser modernen Bühnenbilder vor mir, auf denen gern nackte Haut und Tollkirschenromantik zu Markte getragen wird.
Konstruktiv stört mich nur das doch etwas alberne "nackige" ansonsten gern mitgedreht an der Tür spielerischer Gedanken.
LG
Perry
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Stimmgabel Papiertiger
Beiträge: 4370 Wohnort: vor allem da
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11.10.2017 14:56 Re: Hallo Frank, von Stimmgabel
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Perry hat Folgendes geschrieben: |
vom "on stage" geleitet sehe ich eines dieser modernen Bühnenbilder vor mir, auf denen gern nackte Haut und Tollkirschenromantik zu Markte getragen wird.
Konstruktiv stört mich nur das doch etwas alberne "nackige" ansonsten gern mitgedreht an der Tür spielerischer Gedanken.
LG
Perry |
Hallo Perry,
eine Freude, dich im Publikum dieser seltsamen 'on stage' Performance begrüßen zu dürfen
... ein wuselndes Stück [ okay auch ne nackte Frau dabei / ob nun wegen der blickfangenden Nacktheit oder doch als Synonym für den Tod, soll's der Leser entscheiden ]; und sicher bühnisch bildpratz gestaltet; dennoch wohl mehr von den scheinbar nicht zu_passenden, zusammenspielenden Personen erzeugt ... und jener Einstiegsmonolog des Autoren und Drehtürendrehers Rechéu;
spricht, denkt er laut von diesen, über diese otz_Raupen am Bork, die sogar fledern / hat es also für ihn einen werten Erzählgrund darüber hörbar nachzuphilosphieren. Als fordere er den Zuhörer quasi indirekt auf, darauf genau hinzusehen, was die da treiben? als kennten sie diese Kriecher ebenso, sei's was Daseiendes?
... ist Oz, platscht aufs Papier
Perry, für jetzt erst mal bis hierhin / Zeit ruft mich ; nochmal ein erstes freu_Danke für deinen Besuch ... geht's dann bald weiter ...
tschüss, Frank
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_________________ Gabel im Mund / nicht so hastig... |
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Stimmgabel Papiertiger
Beiträge: 4370 Wohnort: vor allem da
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12.10.2017 15:05 Re: Hallo Frank, von Stimmgabel
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zweiter Teil:
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[ Märchenerzähler auf einem Baumstumpf steht auf legt
sich zu ihr. Schaltet einen Blue MP3 Player an und stirbt ]
Ein guter Tag für Rainer Eduardo Ch'esuss [ kurz Rechéu ]
ist Drehtürendreher und Autor ; vernarrt in Tetrodotoxin
währenddess knickt Marie Germania ab, müde vom Frau_
sein / die Hand zittert noch. Wieder einen Trunk bereitet
aus Beeren vom Schwarzenwald [ bucklig fädig ] ... time
für’n tenk_Trip. Nur noch raus, treibt's das Gras grünwild.
Potz, raucht die Welt / liebt Ma’s tea und Fingerhut drin.
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Perry hat Folgendes geschrieben: |
... sehe ich eines dieser modernen Bühnenbilder vor mir, auf denen gern nackte Haut und Tollkirschenromantik zu Markte getragen wird.
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Hallo Perry, begleite ich mal weiter deinen text_Gedanken
Sagt nun die Regieanweisung, dass sich ein Märchenerzähler von seinem Baumstumpf zu der nackten, toten Frau dazulegt, drückt den MP3 Player an und stirbt. Wer ist nun dieser Märchenerzähler? haben wir schon etwas von ihm gehört / saß er während Rechéu's lautem kopfkino_Monolog anbei, schwieg?
... und dann, auch er stirbt, als wär es seine bewusste Handlung, Konklusio in diesem Stück / leise, ohne Tamm Tamm.
Gibt mMn der Text einen interessanten Hinweis: Ist Rechéu nicht nur Drehtürendreher zudem auch Autor ... scheint er in seinen litrerarischen Handlungen gerne mit dem Kugelfischgift Tetrodotoxin zu agieren, sei er vernarrt in Tetrodotoxin, behauptet zumindest eine auktoriale Info. Auf der Bühne / vielleicht ja eine Hintergrundsstimme?
Sind vielleicht die einzelnen Bildsequenzen hier Fragmente seiner Literatur ... spielen sich auf der Bühne wider; bleibt hierzu der Text im hermetischen Raum verborgen; ein Grund?
für seine [ unsere, manchmal abstrusen ] Fantasien, die sich als pure Fantasien, wie du es sagst, toll_kirschenromantik'esk ausleben wollen ... suchen sich ja unsere inneren Abstrusionen ab und an einen figurativen Freiraum, wollen sich austoben,
vielleicht überhaupt hier die Intention dieses gesamt_Stückes?
Perry, mal wieder bis hierhin, geht dann bald weiter ... / dir wieder einen Gruß, Frank ...
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_________________ Gabel im Mund / nicht so hastig... |
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Heidi Reißwolf
Beiträge: 1425 Wohnort: Hamburg
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17.10.2017 11:13 Re: Rechéu on stage [ otz_Raupen am Bork ] von Heidi
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Hallo Stimmgabel,
oh, ein Bühnenstück. Ich bin hocherfreut. Vor allem, weil mir dieses (zunächst) so lebendig vorkommt in seiner Beschaffenheit. Es mag am Tod liegen.
Stimmgabel hat Folgendes geschrieben: | -
Rechéu on stage [ otz_Raupen am Bork ]
[ denkt laut nach; neben ihm liegt eine nackige Frau, tot ] |
Kommt mir Rechéus lautes Denken doch mehr tot vor (nicht seine inhaltliche Denkart, das Schwingen dazwischen, sondern der Abbildeprozess, denn abgebildet ists geronnen, fest) als die Frau, die liegt so leblos. Sie wirkt als würde sie andernorts am Leben sein. Vor allem auch weil sie nackig ist; entblößt zeigt sie ihr wahres Wesen. Aber nicht hier. Auf der Bühne. Dazu braucht sie Rechéu.
Stimmgabel hat Folgendes geschrieben: | seltsam, so weit verbreit. otz_Raupen am Bork / fledern.
Raspelholz. Leb.
Wonder bra
pflock pflock
na was? |
Das Wunder klopft an. Oder vielmehr: das Wunder wird geklopft, herausgeholt. Gerade beim Holzzerstückeln kann eine völlig andere Form entstehen, lebendig werden durchs Raspeln.
Stimmgabel hat Folgendes geschrieben: | deinen Finger tief rein ... |
... in die Wunde.
Denkt mein Denken weiter. Hat was Heilsames.
Stimmgabel hat Folgendes geschrieben: | Popel flieg, flieg flieg
um die Fingerkuppe
kleb wie’n Kokon-
hut, nur Mut!
Litfaß ist on, ist Oz /
platscht aufs Papier. |
Gerade diese Stelle halte ich für sehr erbaulich. Aufbauend für alle Zauberer. Litfaß ist on das ist meine Lieblingsstelle hier in diesem Teil. Steckt sie doch voller Energie, die dann die Fingerkuppen fliegen lassen könnte (es liegt am Zauberer, ob sie es auch schafft ihm das Schaffen zu schaffen). Das Resultat auf dem Papier wirds zeigen. Also die Energie, ob sie denn zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort ankommen darf. Ob der Zauberer entzaubert. Für sich. Der Zuschauer darf selbst entzaubern im Innernzulassen.
Stimmgabel hat Folgendes geschrieben: |
[ Märchenerzähler auf einem Baumstumpf steht auf legt
sich zu ihr. Schaltet einen Blue MP3 Player an und stirbt] |
Jetzt erhebt er sich vom Stumpf und legt sich zu ihr, um auch lebendig zu werden im Sterben. Oder weil seine Fingerkuppen lebendig geworden sind. Sehr umhüllend das Musik/Blau/Bild in seiner Beschaffenheit. Irgendwie schöntraurig die Stelle.
Stimmgabel hat Folgendes geschrieben: |
Ein guter Tag für Rainer Eduardo Ch'esuss [ kurz Rechéu ]
ist Drehtürendreher und Autor ; vernarrt in Tetrodotoxin
währenddess knickt Marie Germania ab, müde vom Frau_
sein / die Hand zittert noch. Wieder einen Trunk bereitet
aus Beeren vom Schwarzenwald [ bucklig fädig ] ... time
für’n tenk_Trip. Nur noch raus, treibt's das Gras grünwild.
Potz, raucht die Welt / liebt Ma’s tea und Fingerhut drin.
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Wohingegen ich hier das Leben töten sehe. Es wird verbraucht was verbraucht werden muss. Das grünwilde Gras lässt mich etwas unruhig werden, weil doch recht tot in seinem Bild. Die Substanzen ebenfalls.
Beide Ebenen, die tote und die lebendige in Umkehr und Rückkehr, ergeben für mich im Gesamten ein Menschenbild des Dichterseins oder des Menschen als Menschen im Über und Unter. Das eine benötigt das andere. Das eine kann ohne das andere nicht existieren.
Kommt eine Fortsetzung?
Viele Grüße
Heidi
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Stimmgabel Papiertiger
Beiträge: 4370 Wohnort: vor allem da
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20.10.2017 15:33 Re: Hallo Frank, von Stimmgabel
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Perry hat Folgendes geschrieben: |
Konstruktiv stört mich nur das doch etwas alberne "nackige" ansonsten gern mitgedreht an der Tür spielerischer Gedanken.
LG
Perry |
Hallo Perry
und auch schon ein kleines Hallo an dich Heidi ... also an euch beide ...
Jetzt wirkt's vielleicht provokant von mir, ist aber zu Null so gemeint / stört dich dieses seltsame (alberne) Worte-Partizip "nackige" / Hach Hach, wollte ich's einmal genau aus diesem aneck_Grunde, quasi: Warum gerade "nackig" ? , sagt man das tatsächlich zu/über jemanden, der tot ist, zumindest den Eindruck einer Toten im Augenschein des Betrachters [ des Publikums ] deutlich erweckt?
Findet Heidi für sich hier ein u. a. Indiz [ zumindest die Möglichkeit ], als sei diese tote Frau nur auf der Bühne die Tote, ein Bühnenbild, dieses Spiel zu konnotieren / ist sie vielleicht woanders immer noch lebendig nackig und da, braucht's jetzt gerade diese Möglichkeit, tot zu sein [ für das Bühnenstück ], vielleicht.
Heidi hat Folgendes geschrieben: |
... die Frau, die liegt so leblos. Sie wirkt als würde sie andernorts am Leben sein. Vor allem auch weil sie nackig ist; entblößt zeigt sie ihr wahres Wesen. Aber nicht hier. Auf der Bühne. Dazu braucht sie Rechéu.
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Heidi hat Folgendes geschrieben: |
Jetzt erhebt er [ der Märchenerzähler ] sich vom Stumpf und legt sich zu ihr, um auch lebendig zu werden im Sterben.
. |
Perry, weist du auch sehr trefflich auf das Drehtürenspiel von Rechéu hin / ist er ja im Stück der "Drehtürendreher" ... bedeutet was? ... mindestens mMn, impliziert Rechéu's drehtüren_Akt Menschen/Situationen, die die Bühne betreten wie auch wieder verlassen / und wenn verschwunden von der Bühne, dann ... ja, was dann,
machte es für den Moment doch irgendwie den Eindruck eines Todes [ figurativ ]; andererseits, kommt jemand in den Raum / als wär neues Leben geboren ...
könnte sein Drehtürendrehen diese Ambivalenz bedeuten, könnte ... / gefällt mir gut diese denk_Variante ... sehe ich persönlich tatsächlich Rechéu auf der Bühne u. a. an einer gläsernen Drehtür [ mitt_dastehend ] stehen und dreht und dreht ...
initiiert damit mMn nicht nur diesen rein_raus-Akt, mMn umso mehr die Illusion von Da und nicht_Da, wollte sich Rechéu darüber vergewissern, jene Illusion von ...
Ist ja sein Gedankenspiel, seine big Affinität zum Kugelfischgift [ vernarrt in Tetrodotoxin ] schon sehr abstrus auffällig im Text / ... nur ein Gedankenspiel seiner Psyche, seines Hirns, ein Gedankenspiel in seinem Schreiben? oder ...
Perry und Heidi, für jetzt mal soweit, eure beiden Gedanken aufgegriffen bis dann wieder weiter, ein Tschüss euch beiden, Frank die Gabel ...
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_________________ Gabel im Mund / nicht so hastig... |
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