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Phasen des Autorendaseins

 
 
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Ruby Smith
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 33
Beiträge: 1180
Wohnort: Kenten


Beitrag29.08.2017 10:48
Phasen des Autorendaseins
von Ruby Smith
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo ihr Lieben,

auf der Basis des täglichen Austausches hier im Forum und durch eigene Erfahrungen, habe ich letztens einmal angefangen, die verschiedenen Phasen zusammenzutragen, die man so als angehender Autor durchläuft. Weil ich glaube, dass es vor allem den neuen Schreiberlingen unter uns helfen könnte, wenn sie mal wieder eine Krise/Schreibblockade/etc. oder das Gefühl haben, dass niemand sie versteht, wollte ich sie hier einmal einstellen.

Liebe Grüße

Ruby


_____________________________________________________________

Phase I – Absolute Glückseligkeit

Egal ob man zum allerersten Mal eine Geschichte beendet oder ob man vorher bereits mehrere Schriftstücke (Kurzgeschichten, Fabeln, Gedichte, usw.) fabriziert hat: Wenn man zum ersten Mal „ENDE“ unter das eigene „Buch“ geschrieben hat, ist die Freude immer gleich groß.


Phase II – Erste Testlesephase

Das „Buch“ ist fertig, man selbst hat sich daran zur Genüge erfreut und jetzt hat man den Wunsch, es anderen zu zeigen. Manche Autoren/Schriftsteller wollen ihr erstes eigenes „Buch“ nicht nur ihren Freunden/Verwandten/Bekannten präsentieren, sondern gleich einem größeren Publikum. Und was bietet sich da in unserer heutigen Gesellschaft besser an, als das Internet? Schnell wird eine eigene Facebook-Seite, ein Blog oder eine Website erstellt und das „Buch“ dort hochgeladen. Oder man meldet sich in einem Schriftstellerforum an und postet dort einen Auszug. wink


Phase III – Die erste Kritik

Die Verwandten/Freunde/Bekannte oder die unbekannten Leser im Netz haben dein „Buch“ gelesen und jetzt bekommst du zum ersten Mal Feedback dazu. Du freust dich darüber, denn natürlich möchtest du Lob und Glückwünsche hören.

Deine Freunde/Bekannten/Verwandten sind begeistert und finden alles ganz, ganz toll!

Deine Freunde/Bekannten/Verwandten haben dein „Buch“ gelesen und obwohl sie alle sehr positive Rückmeldungen geben, hörst du von dem einen oder anderen, dass ihnen etwas an der Geschichte nicht passt.

Phase IV – Der Umgang mit Kritik

Du reagierst beleidigt oder verletzt auf die Kritik und blockst ab.

Du blockst die Kritik ab und versuchst, dir zu sagen, dass sie doch keine Ahnung haben, aber irgendwo in deinem Hinterkopf klopft ein kleiner Zweifel an.

Du hast mit nicht mit negativer Kritik gerechnet und sie erwischt dich auf dem falschen Fuß. Du weißt nicht, wie du damit umgehen sollst und in dir erwachen erst kleinere und dann immer größere Zweifel.

Du bekommst Kritik, aber sie juckt dich nicht. Du verschwendest keinen Gedanken daran.

Du hörst genau hin und lässt dir die Kritik deiner Leser durch den Kopf gehen. Du stellst fest, dass manche vielleicht wirklich einen Punkt haben könnten. Du wiegst die verschiedenen Rückmeldungen gegeneinander auf und vergleichst sie.

Du kannst die Kritik nachvollziehen und merkst, dass deine Kritiker recht haben. Du empfindest sie vielleicht sogar als hilfreich. Du überlegst die Kritik umzusetzen

Du bekommst Tipps und Ratschläge und denkst dir: „Die haben bestimmt recht! Ich sollte das sofort ändern!“ Gesagt getan. Dabei denkst du gar nicht darüber nach, ob sie wirklich recht haben könnten.

Nachdem du dir die Kritik lange durch den Kopf hast gehen lassen, entscheidest du dich dafür, sie nicht umzusetzen, denn nur du allein weißt ja, was für dein „Buch“ gut ist und was nicht. Und die anderen können das gar nicht richtig beurteilen.

Du dachtest, du hättest wirklich etwas Tolles geschaffen, aber anscheinend bist du ein absoluter Totalschaden. Wie konntest du nur glauben, dass du schreiben kannst? Ach hättest du es doch bloß nie jemandem gezeigt und es nur für dich geschrieben!

Du hast Kritik bekommen? Na und?! Dann machst du es eben im nächsten Versuch besser! Du suchst dir als Ventil für deinen Schmerz die Überarbeitung und fühlst dich dabei besser.


Phase IV – Die Erkenntnis

Du hast dein erstes „Buch“ fertig geschrieben und eventuell Leuten zu Lesen gegeben oder es vielleicht erst einmal nur in deine (virtuelle) Schublade gelegt und ruhen lassen. Jetzt liest du es erneut und musst feststellen, dass du da wohl doch noch mal ran musst. Dein „Buch“ ist nicht sofort fertig, nur weil du es zu Ende geschrieben hast.


Phase V – Die erste Überarbeitung

Einige Szenen oder Sätze benötigen noch eine Überarbeitung, denkst du und machst dich ohne genauen Plan ans Werk und überarbeitest mal hier, mal da ein Kapitel, eine Szene oder einen Satz.

Du glaubst, du müsstest lediglich ein paar Formulierungen ändern und überarbeitest dein „Buch“ erst einmal nur stilistisch.

Wenn du es noch nicht getan hast, überarbeitest du dein „Buch“ auf der  Basis der Kritik deiner Leser.

Du frickelst an deinem „Buch“ herum, weil du glaubst, dass es sich dadurch verbessert und du bist auch mit dem Endresultat zufrieden.

Du hast dich mittlerweile einmal ein bisschen mehr mit dem Schreiben von Büchern an sich auseinandergesetzt. Hier mal einen Schreibratgeber gelesen, dich in Foren und auf Websites von Autoren erkundigt und hast einiges gelernt, was du jetzt anwendest und dein „Buch“ auf der Basis dieser Kriterien überarbeitest.


Phase VI – beliebige Wiederholung der Phasen II bis V

Du bist mit deiner Überarbeitung soweit zufrieden, liest es vielleicht noch mal durch und packst es in die (virtuelle) Schublade. Oder du denkst dir: „Diejenigen, die es bisher gelesen haben, sollen es noch mal lesen. Es wird ihnen jetzt bestimmt besser gefallen!“ Also gibst du es wieder an deine Freunde/Verwandten/Bekannten oder stellst die überarbeitete Version wieder ins Netz (Blog/Facebook-Seite/Forum).

Erneut hagelt es Lobhudelei, Begeisterung und Anerkennung aber auch  Kritik. Du musst erkennen, dass es anscheinend doch mehr als eine Überarbeitung braucht, um dein „Buch“ fertigzustellen. Deswegen startest du nach erneuter Lektüre und Feedbackrunde die nächste Überarbeitungsphase.


Phase VII – Finally Finished?

Nachdem du jetzt mehrere Überarbeitungsdurchläufe hinter dir hast und das Feedback mittlerweile durchweg positiv ist, möchtest du den nächsten Schritt wagen: Die Suche nach einem Verlag, der dein „Buch“ veröffentlicht.

Vielleicht hast du dich schon mit dem Buchmarkt auseinandergesetzt und weißt schon, wie der Hase läuft, aber falls nicht, wirst du dich spätestens jetzt damit auseinandersetzen. Und wie findet man am besten etwas über den Buchmarkt heraus? Man googelt.

Du informierst dich zum ersten Mal richtig über Agenturen und Verlage. Dabei stolperst du direkt über die Nächste Sache: Zum ersten Mal hörst du etwas von Exposés und Leseproben. Aber was heißt das?


Phase VIII – Die Leiden des jungen Exposéschreibers

Du musst feststellen, dass es gar nicht so einfach ist, ein Exposé zu schreiben. Es muss so viel beachtet werden und wirklich verstanden hast du auch noch nicht, was der Agent oder der Lektor daraus eigentlich herausliest. Trotzdem quälst du dich weiter. Schließlich ist es ja eine Voraussetzung der Agenturen/Verlage.

Du merkst beim Verfassen des Exposés, dass du deine Geschichte nicht in dieses Schema gequetscht bekommst und musst feststellen, dass dein „Buch“ Mängel und Lücken aufweist, von denen du bisher nichts bemerkt hast.


Phase IX – Dein Exposé ist fertig! Was nun?

Endlich ist dein Exposé fertig und du (und deine Testleser) sind damit zufrieden. Und jetzt? Geht es an die Suche nach der richtigen Agentur.

Du hast deine Leseprobe ausgesucht, das Exposé, die Autorenvita und das Anschreiben stehen und du packst alles in eine Mail und dann schickst du es ab. Du bist total kribbelig, denn endlich ist es so weit: Du hast dein „Buch“ an eine(n) Agentur/Verlag geschickt!

Jetzt heißt es erst einmal Warten auf eine Rückmeldung. Und was macht man am besten in der Zwischenzeit? Genau! Man schreibt ein neues Buch! love


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I'd like to add some beauty to life. I don't exactly want to make people know more... though I know that is the noblest ambition, but I'd love to make them have a pleasanter time because of me... to have some little joy or happy thought that would never have existed if I hadn't been born.

(Anne Shirley - Anne of Green Gables, Lucy Maud Montgomery)
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IQ Dino
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I
Beitrag29.08.2017 11:21

von IQ Dino
Antworten mit Zitat

Ich sehe noch ein paar frühere Phasen, vor allem, wenn ein angehender Autor sich der Profession Schriftsteller ganz hingeben möchte und das bisher nie "gewagt" hat.

Phase -3
Der angehende Autor spürt, dass er schreiben will und beginnt, erste (oder wieder) Texte zu schreiben und auszuloten, ob er wirklich für das Schreiben brennt ... oder vielleicht doch nur davon träumt

Phase -2
Er erzählt seinen Lieben, seiner nächsten Umgebung, dass er wirklich und ernsthaft schreiben will ... erntet aber erstmal eher (im Idealfall lieb gemeinten) Spott und Unverständnis ... aber er beginnt, zu schreiben.

Phase -1
Immer noch schreibt er eher verschämt, in zeitlichen Lücken, klaut sich Zeit woanders, wartet, bis Ruhe eingekehrt ist, wo keine kritischen Blicke zu erwarten sind und beginnt, Zeit bewusst auf das Schreiben zu verlagern und andere Dinge zu vernachlässigen. Der angehende Autor beginnt aber langsam die Priorität "schreiben" zu setzen

Phase 0
Der angehende Autor erreicht die Phase, dass es ihm egal ist, ob Andere einen mitleidig oder verständnislos anschauen
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Piratin
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Beitrag29.08.2017 11:23

von Piratin
Antworten mit Zitat

Besser lässt es sich nicht zusammenfassen Smile
Lediglich ergänzend könnte noch bei zweiten Überarbeitungsphase kommen: Die Zweifler scheinen recht zu haben und Du entschließt dich - statt zu überarbeiten - ganze Teile einfach neu zu schreiben ...


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Das größte Hobby des Autors ist, neben dem Schreiben, das Lesen.
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Ruby Smith
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Wohnort: Kenten


Beitrag29.08.2017 13:08

von Ruby Smith
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Herr Bossi hat Folgendes geschrieben:
Ich sehe noch ein paar frühere Phasen, vor allem, wenn ein angehender Autor sich der Profession Schriftsteller ganz hingeben möchte und das bisher nie "gewagt" hat.

Phase -3
Der angehende Autor spürt, dass er schreiben will und beginnt, erste (oder wieder) Texte zu schreiben und auszuloten, ob er wirklich für das Schreiben brennt ... oder vielleicht doch nur davon träumt

Phase -2
Er erzählt seinen Lieben, seiner nächsten Umgebung, dass er wirklich und ernsthaft schreiben will ... erntet aber erstmal eher (im Idealfall lieb gemeinten) Spott und Unverständnis ... aber er beginnt, zu schreiben.

Phase -1
Immer noch schreibt er eher verschämt, in zeitlichen Lücken, klaut sich Zeit woanders, wartet, bis Ruhe eingekehrt ist, wo keine kritischen Blicke zu erwarten sind und beginnt, Zeit bewusst auf das Schreiben zu verlagern und andere Dinge zu vernachlässigen. Der angehende Autor beginnt aber langsam die Priorität "schreiben" zu setzen

Phase 0
Der angehende Autor erreicht die Phase, dass es ihm egal ist, ob Andere einen mitleidig oder verständnislos anschauen


Diese habe ich extra exkludiert, weil ich finde, dass sie zu einer anderen Kategorie des Schreibens gehören. wink

@Piratin, ja stimmt. XD


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IQ Dino
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I

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I
Beitrag29.08.2017 13:44

von IQ Dino
Antworten mit Zitat

nur,
ohne "Autoren werden" kein "Autoren Dasein" Smile

Aber Werks bezogen hast Du absolut recht.
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manon
Geschlecht:weiblichLeseratte

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Beiträge: 111



Beitrag30.08.2017 13:55

von manon
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Hallo Ruby,

sehr schöne Auflistung! Ja, es ist ein kreuz mit dem Autorendasein. Very Happy
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Taranisa
Geschlecht:weiblichBücherwurm

Alter: 54
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Wohnort: Frankenberg/Eder


Beitrag30.08.2017 18:53

von Taranisa
Antworten mit Zitat

Ja, in einem Autorenleben gibt es viele Hochs und Tiefs, viele Erfahrungen, vieles zu lernen. Aber die Eindrücke, die wir sammeln, können wir in unsere neuen Werke einfliesen lassen. Very Happy
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Mika
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Beitrag31.08.2017 17:01

von Mika
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Jetzt muss man zwischen beinahe jede Phase nur noch "Warten" eintragen, zumindest gen Ende. Laughing Rolling Eyes

Warten auf Feedback -- Warten auf Bewerbungen/Antworten von Verlagen oder Agenuren --- Warten darauf, dass die Arbeiten am MS beginnen --- Warten auf die Veröffentlichung ...

Ich hab bei mir in all der Zeit während des Phasendurchlaufs eine eindeutige "Ernüchterung" bemerkt, die mich etwas frustriert, aber irgendwie auch beruhigt. Es ist nicht mehr diese völlig bodenlose Leidenschaft vom Beginn, die einen vor Glückseligkeit schweben lässt, was ich dann zum Zeitpunkt der Verlagssuche hatte.
Mittlerweile gehört mehr "Ernsthaftigkeit" dazu, weil man einiges lernen musste und gelernt hat. Das soll nicht heißen, dass die Lust am Schreiben weniger geworden ist, aber man merkt wohl spätestens irgendwann ab Phase IV (die gibts bei dir übrigens doppelt *g*), dass man noch einiges an Arbeit vor sich hat.

In meine Warte-Phasen mischten sich ekligerweise meist zeitgleich die Zweifel-Phasen:
Zweifel, ob die Testleser das Teil mögen.
Zweifel, ob mich ein Verlag will.
Zweifel, ob mir das Ding nicht beim Lektorat demnächst um die Ohren gehauen wird, weil seit dem Schreiben so viel Zeit vergangen ist, dass ich am liebsten jetzt schon wieder alles ein 20. Mal überarbeiten könnte.
Zweifel, ob mehr als meine Testleser dann das Buch auch haben wollen.. ;D

Ich bin wirklich gespannt darauf, ob sich an diesen Phasen im Laufe der Jahre mit mehr Erfahrung etwas verändert, oder ob das einfach ein ewiger Kreislauf ist.


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"If you don't know it's impossible it's easier to do."
- Neil Gaiman
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Traumwanderin
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Beitrag01.09.2017 22:54

von Traumwanderin
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Huhu, danke für den tollen Beitrag. wink
Tatsächlich habe ich beim Exposé-Schreiben wirklich gehadert. Wie den Inhalt von einem ganzen Buch zusammenquetschen? Das ist wirklich unglaublich schwer und nach meiner Testleser-Phase werde ich mich daran nochmal versuchen.
Aber irgendwie ist es schön zu wissen, dass andere auch so etwas durchmachen und man damit nicht alleine ist. smile
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Ruby Smith
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Wohnort: Kenten


Beitrag02.09.2017 10:21

von Ruby Smith
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Traumwanderin hat Folgendes geschrieben:
Huhu, danke für den tollen Beitrag. wink
Tatsächlich habe ich beim Exposé-Schreiben wirklich gehadert. Wie den Inhalt von einem ganzen Buch zusammenquetschen? Das ist wirklich unglaublich schwer und nach meiner Testleser-Phase werde ich mich daran nochmal versuchen.
Aber irgendwie ist es schön zu wissen, dass andere auch so etwas durchmachen und man damit nicht alleine ist. smile


Genau aus diesem Grund, habe ich diesen Beitrag erstellt, weil ich mir gedacht habe, dass es einem dabei helfen könnte, sich nicht sofort unterkriegen zu lassen.

@all: Vielen Dank für das tolle Feedback bisher! smile


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Frau Bratbecker
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Beiträge: 43
Wohnort: Jenseits des Weißwurst-Äquators


Beitrag19.09.2017 04:31

von Frau Bratbecker
Antworten mit Zitat

Robien Schmidt hat Folgendes geschrieben:
Herr Bossi hat Folgendes geschrieben:
Ich sehe noch ein paar frühere Phasen, vor allem, wenn ein angehender Autor sich der Profession Schriftsteller ganz hingeben möchte und das bisher nie "gewagt" hat.

Phase -3
Der angehende Autor spürt, dass er schreiben will und beginnt, erste (oder wieder) Texte zu schreiben und auszuloten, ob er wirklich für das Schreiben brennt ... oder vielleicht doch nur davon träumt

Phase -2
Er erzählt seinen Lieben, seiner nächsten Umgebung, dass er wirklich und ernsthaft schreiben will ... erntet aber erstmal eher (im Idealfall lieb gemeinten) Spott und Unverständnis ... aber er beginnt, zu schreiben.

Phase -1
Immer noch schreibt er eher verschämt, in zeitlichen Lücken, klaut sich Zeit woanders, wartet, bis Ruhe eingekehrt ist, wo keine kritischen Blicke zu erwarten sind und beginnt, Zeit bewusst auf das Schreiben zu verlagern und andere Dinge zu vernachlässigen. Der angehende Autor beginnt aber langsam die Priorität "schreiben" zu setzen

Phase 0
Der angehende Autor erreicht die Phase, dass es ihm egal ist, ob Andere einen mitleidig oder verständnislos anschauen


Diese habe ich extra exkludiert, weil ich finde, dass sie zu einer anderen Kategorie des Schreibens gehören. wink



Zu welcher Kategorie gehören diese Phasen?


_________________
LG
Frau Bratbecker
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Ruby Smith
Geschlecht:weiblichReißwolf

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Wohnort: Kenten


Beitrag19.09.2017 09:54

von Ruby Smith
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Die gehören zur Phase des "Schreiberlingdaseins". Denn am Anfang steht das Bedürfnis zu schreiben und das ist zunächst losgelöst vom Romanschreiben und meine "Phasen des Autorendaseins" beziehen sich nur auf das Fertigstellen eines Romans/Buches.

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rpm
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Beiträge: 8



R
Beitrag19.09.2017 23:52

von rpm
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Kann die Phasen nicht so ganz nachvollziehen. Ich glaub, wenn ich ständig so viel am Schreiben und meinen Fähigkeiten zweifeln würde, hätte ich nie irgendwas fertig gebracht. Gerade beim Thema Feedback denke ich mir: Wieso die ganze Unsicherheit? So ein Test soll doch die Schwächen des Werks aufzeigen. Das schlimmste Feedback dabei ist uneingeschränktes Lob, weil was soll man damit anfangen? Sehr unbefriedigend. Ist sowieso immer eine komische Situation, wenn das Buch dann fertig ist. Man hat nichts mehr, woran man arbeiten kann. Hm. Und das mit dem Exposé – sollte man nicht beim Schreiben den Kern der Geschichte kennen, also eine Zusammenfassung nicht so schwer sein? Irgendwie werden hier viele der besten Aspekte des Schreibens sehr negativ dargestellt...
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Ruby Smith
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 33
Beiträge: 1180
Wohnort: Kenten


Beitrag20.09.2017 11:20

von Ruby Smith
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rpm hat Folgendes geschrieben:
Kann die Phasen nicht so ganz nachvollziehen. Ich glaub, wenn ich ständig so viel am Schreiben und meinen Fähigkeiten zweifeln würde, hätte ich nie irgendwas fertig gebracht. Gerade beim Thema Feedback denke ich mir: Wieso die ganze Unsicherheit? So ein Test soll doch die Schwächen des Werks aufzeigen. Das schlimmste Feedback dabei ist uneingeschränktes Lob, weil was soll man damit anfangen? Sehr unbefriedigend. Ist sowieso immer eine komische Situation, wenn das Buch dann fertig ist. Man hat nichts mehr, woran man arbeiten kann. Hm. Und das mit dem Exposé – sollte man nicht beim Schreiben den Kern der Geschichte kennen, also eine Zusammenfassung nicht so schwer sein? Irgendwie werden hier viele der besten Aspekte des Schreibens sehr negativ dargestellt...


Dann bist du eben bereits auf einer höheren Erfahrungsstufe oder eben nicht der Typ für das ständige Zweifeln und Unsicherheit. Da kannst du dich glücklich schätzen. Bei vielen ist das nicht so (siehe hier im Forum). wink
Gleiches gilt für deine Einstellung zu Feedback, nicht jeder ist da so gestrickt und hat so eine professionelle Sichtweise darauf (die muss man sich meistens auch erst einmal antrainieren).

Und zum Exposéschreiben: Das meint man immer, aber Tatsache ist (wie ich hier im Forum selber lernen musste und bei vielen miterlebt habe), dass es eben viele nicht wissen. Es kommt auch immer auf den Autorentypus an. Hier gibt es viele "Discovery Writer" die am Anfang nie wissen, wie ihre Geschichte am Ende ausgehen wird, die wissen das dann eben nicht sofort und nicht jeder geht mit der Einstellung an das erste Buchprojekt heran: So, das ist jetzt der Kern meiner Geschichte und den halte ich durch. Übrigens kann man sich auch am Ende irren. In der Inhaltszusammenfassung des Exposés geht es maßgeblich um den Hauptkonflikt (Plot) und wenn man selber nicht weiß, welcher das ist oder ob man überhaupt einen hat, dann wird das Exposéschreiben einfach schwierig. wink

Ich habe hier keine Wertung in positiv oder negativ vorgenommen, sondern lediglich Erfahrungen zusammengetragen und stelle keine These auf Vollständigkeit auf. wink


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