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Momo Schneckenpost
Beiträge: 6
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18.08.2017 18:15 Gonwars Reise, Anfang von Momo
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Hier ist der Anfang einer Geschichte die ich vor etwa einem Jahr begonnen habe und dann aufgrund von Studienstress erst mal beiseite gelegt habe.
Mein aufkeimendes Problem ist, das die zwischendurch sehr kindlich ist und dann wiederum sehr brutal wird. Ich glaube ich stehe gerade an einem Punkt an dem ich mich entscheiden muss alles etwas erwachsener zu schreiben oder später weniger kriegerische Handlungen einbauen.
Über ein wenig Hilfe würde ich mich sehr freuen
Es war einmal ein kleiner Elf, der war ein Waisenkind. Ein Zwergenpaar hatte ihn aufgenommen und ihn unter dem Namen Gonwar als einen der Ihren zu einem Zwerg großgezogen.
So wuchs Gonwar zu einem stattlichen Elf, aber zu einem jämmerlichen Zwerg, heran. Er war kein guter Schmied und konnte nicht gut mit Edelsteinen umgehen. Er war auch nicht gerne in der Zwergenstadt, unter der Erde. Er träumte, von Unterhaltungen mit Tieren und Blumen, von der Pflege der Natur und vom Fliegen. Vor allem vom Fliegen. Sein Rücken kitzelte dabei so herrlich. Die anderen Zwerge zogen ihn dann auf:
„Na Träumerle, versuchst du wieder zu fliegen?“
„Träumerle, wie sieht´s aus zwischen den Wolken?“
Und sein Vater schimpfte:
„Du hast schon wieder das Eisen in der Esse vergessen! Jetzt kannst du die Arbeit von vorn beginnen! Das nennst du Steine polieren? Das kann ja ein Mädchen besser als du!“ Und so weiter und so weiter. Die Schimpftiraden nahmen kein Ende.
Gonwar wurde ganz traurig. Er wollte doch so gerne wie die anderen Zwerge sein. Aber er vergaß einfach immer wieder Sachen, weil er so gerne draußen sein wollte. Und all die Dinge, die den anderen Zwergen Spaß machten, mochte er nicht so richtig, außer Karten spielen.
Seine Zwergenmutter hatte Mitleid, mit ihm und seiner Sehnsucht. Deshalb versuchte sie, so viele Aufgaben wie möglich für den Elf Gonwar zu finden, die er draußen erledigen konnte. Den meisten Zwergen in der Gemeinschaft war das nur Recht. So konnten sie mehr unter der Erde bleiben.
„Na, wenigstens zu etwas ist er zu gebrauchen.“ brummten sie wenn Gonwar ihnen einen Auftrag abnahm, für den sie länger als einen Tag über die Erde gemusst hätten. Nicht das ihr das falsch versteht. Zwerge gehen gerne nach draußen, aber noch lieber gehen sie wieder zurück unter die Erde.
Bei seinen Tätigkeiten über der Erde, erwies sich Gonwar als ein guter Wächter. Er hatte ein gutes Beobachtungsvermögen für die Natur, ihre Veränderungen und allem was sich draußen bewegte. So warnte Gonwar, mehr als einmal, rechtzeitig vor einer Gefahr durch einen Fuchs oder Wolf der den Zwergenbau gerne zu seinem eigenen Heim gemacht hätte. Bald hieß es:
„Der Träumerle kann ja nicht viel, aber Wache halten, das kann er!“
Gonwar wurde zum obersten Wächter der Zwergengemeinschaft.
„Wächter? Pah! Das ist doch was für Weicheier!“sagte sein Vater. Seine Mutter lächelte.
„Solange es dich glücklich macht, mein Sohn.“
Gonwar saß, nun Tag für Tag und manchmal auch Nacht für Nacht, ein wenig erhöht und gab Acht das niemand unbemerkt in den Zwergenbau eindringen konnte. Besonders Nachts hielt er gerne Wache. Niemand kam und ärgerte ihn und er liebte es, die Sterne zu betrachten.
Er hörte die Bäume wispern, die Nachtigallen vom Fliegen zwitschern und ein Raunen. Ein leises, kaum verständliches Murmeln, dass von einer Stadt erzählte. Einer Stadt hoch oben in den Baumwipfeln. Gonwar begann wieder zu träumen, vom Fliegen, vom frei sein. Prompt versank die Welt um ihn, sein Rücken kitzelte und er war ganz weit weg mit seinen Gedanken. Er bemerkte den Fuchs, die Wölfe, kurz die Gefahren, nicht mehr.
Eines Tages, Gonwar war beim Wache halten mal wieder mit den Gedanken zwischen den Sternen,drang ein Wolf in die Höhlen ein, Erst als der verzweifelte Schrei eines verletzten Zwerges zu ihm drang, gelangte er in die Realität zurück. Der Kampf in der Höhle war erbittert. Doch bis Gonwar es nach unten geschafft und sich bewaffnet hatte, war der Wolf zurück getrieben worden.
„Was hast du dir gedacht?“ wetterte der Vater „Es gibt Verletzte!“
„Was kannst du eigentlich, Träumerle?“ fragten die anderen Zwerge.
„Hiermit verbanne ich dich aus unserer Zwergengemeinschaft!“ sprach der oberste Zwerg.
Seine Mutter lächelte traurig:„Aber er ist doch unser Sohn.“
„Nein!“ schrie der Vater „Er ist nicht unser Sohn! Wir nahmen ihn nur als solchen auf. Wir hätten ihn verhungern lassen sollen statt ihn großzuziehen!“
„Was?“ fragt Gonwar entsetzt „ich bin nicht euer Sohn?“
„Geh.“ seine Mutter gab ihm einen Kuss auf die Stirn. „Du wirst immer mein Sohn sein, aber jetzt musst du gehen.“
Gonwar schaute sich um und sah lauter wütende Gesichter. Entsetzt drehte er sich um und lief davon. Er lief und lief, Tränen rannen ihm über das Gesicht, so dass er kaum sah wo er lang lief. Er lief, bis er sich vor lauter Erschöpfung auf einer Baumwurzel nieder ließ.
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azareon35 Eselsohr
Beiträge: 292 Wohnort: Hessen
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18.08.2017 21:58 Re: Gonwars Reise, Anfang von azareon35
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Hallo Momo,
dann will ich mal kritisieren. Ist alles nur meine persönliche Meinung, nimm dir, was du gebrauchen kannst.
Momo hat Folgendes geschrieben: |
Es war einmal ein kleiner Elf, der war ein Waisenkind. Ein Zwergenpaar hatte ihn aufgenommen und ihn unter dem Namen Gonwar als einen der ihren Da schreibt man das klein. zu einem Zwerg großgezogen.
So wuchs Gonwar zu einem stattlichen Elf, aber zu einem jämmerlichen Zwerg, heran. Er war kein guter Schmied und konnte nicht gut mit Edelsteinen umgehen. Er war auch nicht gerne in der Zwergenstadt, unter der Erde. Er träumte, von Unterhaltungen mit Tieren und Blumen, von der Pflege der Natur und vom Fliegen. Vor allem vom Fliegen. Sein Rücken kitzelte dabei so herrlich. Die anderen Zwerge zogen ihn dann auf:
„Na Träumerle, versuchst du wieder zu fliegen?“
„Träumerle, wie sieht´s aus zwischen den Wolken?“ Träumerle? Komma diese Zwerg also aus Schwaba? Scherz beiseite, da gibt es bestimmt bessere Spitznamen.
Und sein Vater schimpfte:
„Du hast schon wieder das Eisen in der Esse vergessen! Jetzt kannst du die Arbeit von vorn beginnen! Das nennst du Steine polieren? Das kann ja ein Mädchen besser als du!“ Und so weiter und so weiter. Die Schimpftiraden nahmen kein Ende.
Gonwar wurde ganz traurig. Er wollte doch so gerne wie die anderen Zwerge sein. Aber er vergaß einfach immer wieder Sachen, weil er so gerne draußen sein wollte. Und all die Dinge, die den anderen Zwergen Spaß machten, mochte er nicht so richtig, außer Karten spielen.
Seine Zwergenmutter hatte Mitleid, mit ihm und seiner Sehnsucht. Deshalb versuchte sie, so viele Aufgaben wie möglich für den Elf Gonwar zu finden, die er draußen erledigen konnte. Den meisten Zwergen in der Gemeinschaft war das nur Recht. So konnten sie mehr unter der Erde bleiben.
„Na, wenigstens zu etwas ist er zu gebrauchen.“ brummten sie wenn Gonwar ihnen einen Auftrag abnahm, für den sie länger als einen Tag über die Erde gemusst hätten. Nicht das ihr das falsch versteht. Zwerge gehen gerne nach draußen, aber noch lieber gehen sie wieder zurück unter die Erde.
Bei seinen Tätigkeiten über der Erde, erwies sich Gonwar als ein guter Wächter. Er hatte ein gutes Beobachtungsvermögen für die Natur, ihre Veränderungen und allem was sich draußen bewegte. So warnte Gonwar, mehr als einmal, rechtzeitig vor einer Gefahr durch einen Fuchs oder Wolf der den Zwergenbau gerne zu seinem eigenen Heim gemacht hätte. Bald hieß es:
„Der Träumerle kann ja nicht viel, aber Wache halten, das kann er!“
Gonwar wurde zum obersten Wächter der Zwergengemeinschaft.
„Wächter? Pah! Das ist doch was für Weicheier!“, sagte sein Vater. Erst dieses altmodische Träumerle, aber dann das moderne Weicheier? Wäre vielleicht besser, wenn der Vater sowas sagt wie, Wächter sein ist nichts für anständige Schmiede. Seine Mutter lächelte.
„Solange es dich glücklich macht, mein Sohn.“
Gonwar saß, nun Tag für Tag und manchmal auch Nacht für Nacht, ein wenig erhöht und gab Acht das niemand unbemerkt in den Zwergenbau eindringen konnte. Besonders Nachts hielt er gerne Wache. Niemand kam und ärgerte ihn und er liebte es, die Sterne zu betrachten.
Er hörte die Bäume wispern, die Nachtigallen vom Fliegen zwitschern und ein Raunen. Ein leises, kaum verständliches Murmeln, dass von einer Stadt erzählte. Einer Stadt hoch oben in den Baumwipfeln. Gonwar begann wieder zu träumen, vom Fliegen, vom frei sein. Prompt versank die Welt um ihn, sein Rücken kitzelte und er war ganz weit weg mit seinen Gedanken. Er bemerkte den Fuchs, die Wölfe, kurz die Gefahren, nicht mehr.
Eines Tages, Gonwar war beim Wache halten mal wieder mit den Gedanken zwischen den Sternen,drang ein Wolf in die Höhlen ein, Erst als der verzweifelte Schrei eines verletzten Zwerges zu ihm drang, gelangte er in die Realität zurück. Der Kampf in der Höhle war erbittert. Doch bis Gonwar es nach unten geschafft und sich bewaffnet hatte, war der Wolf zurück getrieben worden.
„Was hast du dir gedacht?“ wetterte der Vater „Es gibt Verletzte!“
„Was kannst du eigentlich, Träumerle?“ fragten die anderen Zwerge.
„Hiermit verbanne ich dich aus unserer Zwergengemeinschaft!“ sprach der oberste Zwerg.
Seine Mutter lächelte traurig:„Aber er ist doch unser Sohn.“
„Nein!“ schrie der Vater „Er ist nicht unser Sohn! Wir nahmen ihn nur als solchen auf. Wir hätten ihn verhungern lassen sollen statt ihn großzuziehen!“
„Was?“ fragt Gonwar entsetzt „ich bin nicht euer Sohn?“ Die Zwerge haben keine Spiegel?
„Geh.“ seine Mutter gab ihm einen Kuss auf die Stirn. „Du wirst immer mein Sohn sein, aber jetzt musst du gehen.“
Gonwar schaute sich um und sah lauter wütende Gesichter. Entsetzt drehte er sich um und lief davon. Er lief und lief, Tränen rannen ihm über das Gesicht, so dass er kaum sah wo er lang lief. Er lief, bis er sich vor lauter Erschöpfung auf einer Baumwurzel nieder ließ. |
Das sind die Sachen, die mir direkt aufgefallen sind.
Zitat: | Mein aufkeimendes Problem ist, das die zwischendurch sehr kindlich ist und dann wiederum sehr brutal wird. Ich glaube ich stehe gerade an einem Punkt an dem ich mich entscheiden muss alles etwas erwachsener zu schreiben oder später weniger kriegerische Handlungen einbauen.
Über ein wenig Hilfe würde ich mich sehr freuen
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Ab 12 Jahren aufwärts, so kenne ich das zumindest, kannst du gerne auch mal hier und da wen über die Klinge springen lassen.
Mein größtes Problem mit deinem Text ist der Märchenstil. Das kannst du für eine Kurzgeschichte verwenden, aber für ein Buch? Bestenfalls als Märchen zwischendrin oder als Interludiums-Text zum Worldbuilding. Warum? Weil dieser Stil zuviel sagt und nicht genug zeigt.
Was du hier hast, ist an sich eine gute Outline, anhand derer du einige Kapitel schreiben kannst, in denen du uns Gonwars Leben zeigst. Zeig den Lesern die Szene, in der Gonwar beim Schmieden versagt, zeig ihnen die Szene, in der ihn die anderen Zwerge hänseln. Zeig uns, wie Gonwar es schafft, ein Wächter zu werden, zeig, wie Gonwar in einer Riesenzeremonie aus der Zwergenstadt verbannt wird.
Und dann zeig uns, wie er seinen Weg weiter geht.
MfG
Azareon
_________________ Nemo me impune lacessit.
"If you don't read my bleedin' text, you don't get to talk down about my bleedin' text!" |
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Jenny Eselsohr
Alter: 39 Beiträge: 314 Wohnort: Ein Dorf nahe Mariazell, Niederösterreich
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19.08.2017 08:42
von Jenny
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Hey,
also den Anfang bzw. den ersten großen Absatz finde ich schön zu lesen, den danach allerdings irgendwie nicht dazupassend. In gewisserweise passt es, aber irgendwie ... auch wieder nicht.
Das "Träumerle" stört mich persönlich, weil es so oft verwendet wird und mir selbst vom Dialekt her fremd ist und darum jedes Mal kurz den Lesefluss unterbricht.
Die Kommasetzung der wörtlichen Rede solltest du dir noch mal ansehen, die machst du durchgängig falsch.
Und drei Sachen haben mich sehr gestört.
Erstens:
Zitat: | Das kann ja ein Mädchen besser als du!“ |
Mal abgesehen davon, dass das dämlicher Sexismus ist, der in einem Kinderbuch meiner Meinung nach nichts zu suchen hat, ist es auch "inhaltlich falsch" oder zumindest sehr ungewöhnlich. Die meisten Zwergenvölker in den verschiedenen Fantasy-Büchern machen überhaupt keinen Unterschied zwischen Frauen (die auch Bärte tragen und hart arbeiten) und Männern (die auch Bärte tragen und hart arbeiten). Warum da der Vater auf Gonwar mit so etwas beschimpft, ist mir daher völlig schleierhaft.
Zweitens:
Gonwar sollte festgestellt haben, durch Spiegel oder zum Beispiel auch durch Hänseleien der anderen Kinder/erwachsenen Zwerge, dass er anders ausschaut. Außerdem wird er sehr viel größer sein und vermutlich auch keinen Bart haben (?), also wenn er nicht total verdummt ist, muss er wissen, dass er kein Zwerg ist. Oder es zumindest sehr stark ahnen.
Drittens:
Und diese Szene finde ich total eigenartig:
Zitat: | Seine Mutter lächelte traurig:„Aber er ist doch unser Sohn.“
„Nein!“ schrie der Vater „Er ist nicht unser Sohn! Wir nahmen ihn nur als solchen auf. Wir hätten ihn verhungern lassen sollen statt ihn großzuziehen!“
„Was?“ fragt Gonwar entsetzt „ich bin nicht euer Sohn?“
„Geh.“ seine Mutter gab ihm einen Kuss auf die Stirn. „Du wirst immer mein Sohn sein, aber jetzt musst du gehen.“ |
Erst will die Mutter nicht, dass er gehen muss und widerspricht, wobei das "traurige Lächeln" sehr darauf schließen lässt, dass sie null Mitspracherecht hat und sich innerlich duckt, als sie den Widerspruch anmeldet, den sie durch ein Lächeln abmildert. Welche Mutter würde sonst lächeln, wenn ihr Sohn verbannt wird??? Das klingt so krass nach "Ich will nicht, dass mein Sohn geht, aber ich habe hier ja eh nichts zu sagen, also mildere ich meinen Widerspruch ab, damit ich nicht auch noch verbannt/geschlagen werden!"
Und dann schickt sie ihn selbst fort? Ohne Erklärungen oder dergleichen? Geht nicht auf die bösartige Aussage des Vaters ein, beantwortet nicht die Fragen des Sohnes? Das verstehe ich nicht. Der Sinneswandel der Mutter kommt da plötzlich und unerwartet und sieht irgendwie auch unmotiviert aus.
So, nur mal meine Anmerkungen. Ansonsten mag ich deinen Stil, würde ihn aber auch kein ganzes Buch durchhalten. Geschichten in dem Stil sollten meiner Meinung nach maximal 20 - 30 Normseiten füllen. Märchen eben
_________________ Grenzen machen mich erst richtig kreativ. |
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Momo Schneckenpost
Beiträge: 6
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19.08.2017 13:34
von Momo
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Danke erstmal für diese beiden guten konstruktiven Kritiken.
@azareon: Das mit dem zu viel sagen und zu wenig zeigen kann ich gut nachvollziehen. Ich glaube wenn ich mehr in das zeigen gehe, geht der Text automatisch etwas von dem Märchenstil weg. Das es so märchenhaft geschrieben ist, ist wahrscheinlich auch ein Indikator für mein Problem mit der Altersstufe. Da werde ich auf jeden Fall ne Runde drüber nachdenken.
Der Spitzname Träumerle ist tatsächlich nicht so ideal, jetzt wo ihr das sagt fällt mir das auch auf
Ihr habt Recht, Gonwar muss irgendwie schon bemerkt haben das er anders ist. Sonst wird er zu dumm und naiv.
@Jenny: Uh, das die Frauen so schlecht bei mir abschneiden ist mir noch gar nicht richtig aufgefallen Das kommt wahrscheinlich daher, das Gonwar später noch auf weibliche Charaktere trifft die ziemlich stark sind und ich deshalb nicht mehr darauf geachtet habe, wie die Mutter ist...*schäm*
Ich werde also nochmal in mich gehen und am Text arbeiten.
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azareon35 Eselsohr
Beiträge: 292 Wohnort: Hessen
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19.08.2017 20:14
von azareon35
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Jenny hat Folgendes geschrieben: |
Mal abgesehen davon, dass das dämlicher Sexismus ist, der in einem Kinderbuch meiner Meinung nach nichts zu suchen hat, ist es auch "inhaltlich falsch" oder zumindest sehr ungewöhnlich. Die meisten Zwergenvölker in den verschiedenen Fantasy-Büchern machen überhaupt keinen Unterschied zwischen Frauen (die auch Bärte tragen und hart arbeiten) und Männern (die auch Bärte tragen und hart arbeiten). Warum da der Vater auf Gonwar mit so etwas beschimpft, ist mir daher völlig schleierhaft.
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Also, das würde ich so nicht sagen. Gerade Kindern sollte früh genug beigebracht werden, wie unangemessen sexistisches Verhalten ist. Und vom unterschwelligen Sexismus diverser Prinzessinnen-Bücher möchte ich gar nicht erst anfangen ...
Weiterhin, was die meisten Zwergenvölker in den verschiedenen Fantasy-Büchern machen, das ist vom Autor abhängig. Viele Autoren der ca. letzten 15 Jahre machen ähnliches, um es als Gegenstück zur rückständigen, vom europäischen Mittelalter inspirierten Gesellschaft darzustellen. Aber das ist letztendlich nur ein Klischee, sonst müssten die Zwerge ja auch Bier und nur Bier trinken, nur auf Gold aus sein und Elfen hassen. Das würde Gonwars Adoption von vornherein unmöglich machen.
Kennst du die Scheibenwelt von Terry Pratchett? Gerade in der ersten Hälfte der Wachen-Romane sind die Zwerge so derart maskulin-sexistisch, dass es schon an religiösen Fanatismus grenzt. Ein Zwerg hat immer ein männlicher, barttragender, Äxte schwingender, biertrinkender, echter Kerl zu sein. Auch nur die Andeutung einer femininen Seite ist, gerade bei stark traditionellen Zwergen, ein Riesentabu. Wie eine Fußnote anmerkt, ein großer Teil zwergischer Paarungsrituale auf der Scheibenwelt besteht darin, vorsichtig herauszufinden, welches Geschlecht der andere Zwerg wirklich hat.
_________________ Nemo me impune lacessit.
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Jenny Eselsohr
Alter: 39 Beiträge: 314 Wohnort: Ein Dorf nahe Mariazell, Niederösterreich
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19.08.2017 20:52
von Jenny
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Zitat: | Gerade Kindern sollte früh genug beigebracht werden, wie unangemessen sexistisches Verhalten ist. |
Natürlich, aber das wird es nicht, indem ein Vater seinen Sohn damit beleidigt, dass er sich wie ein Mädchen anstellt. Das zeigt nur den lesenden Mädchen, dass sie "weniger wert sind" als Jungen.
An der Stelle könnte übers Alter gearbeitet werden - warum nicht sagen "Das könnte ja ein Fünfjähriger besser als du!"? Das sollte für einen Halbwüchsigen angemessen beleidigend sein.
_________________ Grenzen machen mich erst richtig kreativ. |
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azareon35 Eselsohr
Beiträge: 292 Wohnort: Hessen
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19.08.2017 21:04
von azareon35
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[quote="Jenny"] Zitat: |
An der Stelle könnte übers Alter gearbeitet werden - warum nicht sagen "Das könnte ja ein Fünfjähriger besser als du!"? Das sollte für einen Halbwüchsigen angemessen beleidigend sein. |
Na toll, dann zeigt es den älteren Jungens, dass sie weniger wert sind, als ihre jüngeren Brüder
Scherz beiseite, das ist eindeutig besser.
_________________ Nemo me impune lacessit.
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Ralfchen Eselsohr
Alter: 76 Beiträge: 375
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22.08.2017 18:25
von Ralfchen
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Zitat: | Er hörte die Bäume wispern, die Nachtigallen vom Fliegen zwitschern und ein Raunen. |
dieser satzteil erscheint mir befremdlich...man kann vom fliegen vll müde werden, nur das hört man von vögeln eher selten. aber zwitschern?
auch ich habe mit dem märchenstil da und dort ein problem. vor allem sind die zwergengeschichten schon derart verbraucht, dass man ins staunen kommt.
Zitat: | sein Rücken kitzelte |
juckte, denn gekitzelt wird man...
_________________ Alles, was überhaupt gedacht werden kann, kann klar gedacht werden. Alles, was sich aussprechen lässt, lässt sich klar aussprechen. (L. Wittgenstein) |
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Lincoln Gänsefüßchen
L
Beiträge: 35 Wohnort: Norden
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L 22.08.2017 19:31 Re: Gonwars Reise, Anfang von Lincoln
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Momo hat Folgendes geschrieben: | Bei seinen Tätigkeiten über der Erde, erwies sich Gonwar als ein guter Wächter. Er hatte ein gutes Beobachtungsvermögen für die Natur, ihre Veränderungen und allem was sich draußen bewegte. So warnte Gonwar, mehr als einmal, rechtzeitig vor einer Gefahr durch einen Fuchs oder Wolf der den Zwergenbau gerne zu seinem eigenen Heim gemacht hätte. Bald hieß es:
„Der Träumerle kann ja nicht viel, aber Wache halten, das kann er!“
Gonwar wurde zum obersten Wächter der Zwergengemeinschaft.
„Wächter? Pah! Das ist doch was für Weicheier!“sagte sein Vater. Seine Mutter lächelte.
„Solange es dich glücklich macht, mein Sohn.“
Gonwar saß, nun Tag für Tag und manchmal auch Nacht für Nacht, ein wenig erhöht und gab Acht das niemand unbemerkt in den Zwergenbau eindringen konnte. Besonders Nachts hielt er gerne Wache. Niemand kam und ärgerte ihn und er liebte es, die Sterne zu betrachten.
Er hörte die Bäume wispern, die Nachtigallen vom Fliegen zwitschern und ein Raunen. Ein leises, kaum verständliches Murmeln, dass von einer Stadt erzählte. Einer Stadt hoch oben in den Baumwipfeln. Gonwar begann wieder zu träumen, vom Fliegen, vom frei sein. Prompt versank die Welt um ihn, sein Rücken kitzelte und er war ganz weit weg mit seinen Gedanken. Er bemerkte den Fuchs, die Wölfe, kurz die Gefahren, nicht mehr.
Eines Tages, Gonwar war beim Wache halten mal wieder mit den Gedanken zwischen den Sternen,drang ein Wolf in die Höhlen ein,... |
Hallo Momo,
ich weiß nicht, ob es bei dieser Stelle nur mir so geht. Oder ist es evtl ein Sprung? Jedenfalls finde ich den Übergang von "Wahl zum obersten Wächter, weil er so gut darin ist" direkt zurück zu seiner Träumerei, die ihn doch nicht als so fabelhaften Wächter erscheinen lässt, etwas hastig. Was führt dazu? Oder hatte er vorher nur Glück? Ist Trivial und es ist Deine Geschichte, aber das viel mir auf.
Ich lerne ja auch noch. Unter anderem anständige Rückmeldungen zu geben.
Sag mir, was Du davon hältst.
Viele Grüße
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