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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Selbsthilfe -> Formsache und Manuskript / Software und Hilfsmittel
Lektor hat Fehler übersehen und gemacht <- Normal ?

 
 
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ich6
Erklärbär
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Beiträge: 1



I
Beitrag19.04.2013 21:26
Jeder macht Fehler
von ich6
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Hab mal etwas recherchiert und festgestelt, dass es sogar einige Lektoren gibt, die ganz offen und ehrlich sagen, dass Sie als Menschen natürlich Fehler machen und eine gewisse Quote bekanntgeben. Wer mehr Geld auf den Tisch legt, bekommt jedoch einen zusätzlichen Korrekturdurchlauf.

Prinzipiell geben aber eigentlich fast alle Lektoren in ihren AGB bekannt, dass eine 100%ige Erfolgsquote ausgeschlossen wird.

Hier kann man nochmal allgemein etwas dazu lesen:
Mod-Edit: Link wegen Verdacht auf Werbung entfernt.
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Harald
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Alter: 76
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Beitrag19.04.2013 21:40

von Harald
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Und, was soll uns das an neuen Erkenntnissen bringen?

gerade Lektoren, die ganze (Ab-)Sätze umschreiben rauschen gnadenlos in die Falle, die da heißt, dass man selbstgemachte Fehler einfach übersieht!

Ich lese manchmal eigene Textpassagen mehrmals durch, irgendwie stört mich dabei etwas, ohne dass ich festmachen kann, was.

Diesen Part durch den Korrektor gehen lassen und schon kommt das Aha-Erlebnis, das war der Fehler …

Da ich aber Texte, die ich überarbeite, automatisch in Word mit Duden Korrektor bearbeite ist die Fehlerquote recht gering, man muss halt schon selbst, besser noch, jemanden aus der Familie - ich habe Glück, wir sind alle fit - gegenlesen lassen.

Bei Gegenlesen meiner Zeitungsberichte unkt meine Frau eh schon:
„Und so was will Schriftsteller sein …“


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Fuchsia
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Beiträge: 779



F
Beitrag21.04.2013 11:14

von Fuchsia
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Ich möchte hier einmal mit der Einstellung aufräumen, das Lektoren dazu da sind, die Drecksarbeit für euren Text zu machen.
Jegliche Veränderung, die ein Lektor vornimmt, sind Vorschläge, nichts weiter.
Dieser Vorschlag zur Veränderung muss vom Autor genauestens geprüft werden, egal ob großer Publikumsverlagslektor oder freischaffender Lektor die Arbeit getan hat; der Autor hat die Verantwortung, dass ein fehlerfreier Text in Druck geht (deswegen ist er derjenige, der ganz am Schluß noch einmal sorgfältig die Druckfahnen durchgeht, und sei es bis spät in die Nacht).

Natürlich sollte ein Lektor, den man engagiert und bezahlt hat, einen möglichst fehlerfreien Text abliefern - wenn dieser es aber für notwendig hielt, ganze Absätze umzuschreiben und zwar so viel, dass er schon wieder eigene (neue) Fehler einbaut, dann war der Ausgangstext so sehr Murks, dass er eh noch nicht für eine Veröffentlichung reif ist, sondern vermutlich noch zwei bis drei Durchgänge Überarbeitung braucht.
Ein Lektor ist nicht für eure Überarbeitung zuständig! Die müsst ihr schon schön brav selbst machen. Er kann Hinweise geben. Und das wars.
Er ist ja schließlich kein Ghostwriter.

Grammatik und Tippfehler müssen deswegen eh noch einmal gesondert ganz am Schluß durchgegangen werden, wenn der Inhalt feststeht.
Dafür brauchts dann evtl. auch noch mal 2-3 Durchgänge und mehrere Augen.
Daher würde ich nie einen Lektor engagieren, der beides gleichzeitig und in einem Durchgang machen soll.
Das ist rausgeschmissenes Geld und eine unmögliche Aufgabe.
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Harald
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Alter: 76
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Beitrag21.04.2013 11:45

von Harald
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Fuchsia hat Folgendes geschrieben:
Ich möchte hier einmal mit der Einstellung aufräumen, das Lektoren dazu da sind, die Drecksarbeit für euren Text zu machen.
Jegliche Veränderung, die ein Lektor vornimmt, sind Vorschläge, nichts weiter.


Und was liest du,wenn Neu-/Jungautoren Texte vorstellen und du den Rat gibst, vor dem Einstellen möglichst die Fehler zu beseitigen, ihn zumindest einem guten Korrekturprogramm zu unterziehen?

„Das macht doch dann der Lektor!“

Wenn du dann schreibst, dass der erste Lektor, der auf normalem Weg diese Textpassagen erhält, diesen Text auf Veröffentlichungswürdigkeit prüft - egal ob als Mitarbeiter eines guten Verlages oder einer Agentur - dies deutlich anders sieht?

Keine Antwort, keine weiteren Fragen, Verlassen des Forums, vorab über PN noch ein paar Beleidigungen.

 Und da sehe ich vor meinem geistigen Auge schon das dann doch eingereichte Manuskript aus spitzen Fingern in den Papierkorb fallen …

Und die, die einen solchen Text bejubeln, aus deren Augen blitzt dann mit Sicherheit das fünfstellige €-Zeichen ...

 Wink


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agu
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Beitrag21.04.2013 11:56

von agu
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Fuchsia hat Folgendes geschrieben:
Daher würde ich nie einen Lektor engagieren, der beides gleichzeitig und in einem Durchgang machen soll.


Sehr wahr.
Noch zum Verständnis, weil sich das, glaube ich, noch nicht überall hin rumgesprochen hat:

Ein ordentlich gemachtes Verlagsbuch wird in der Regel ein bis zwei Lektoratsrunden und ein bis mehreren Korrektoratsrunden unterworfen, da es schlicht unmöglich ist, ein Buch in einer Runde fehlerfrei zu kriegen.
Insbesondere Selbstveröffentlicher, die nicht allzu tief in die Tasche greifen wollen und mit Verlagsabläufen weniger vertraut sind, scheuen aber die Ausgaben, die damit verbunden sind, und leiten daraus die Erwartungshaltung ab, dass nach einer Lektoratsrunde ein perfekter, inhaltlich runder und fehlerfreier Text vorliegt. Jetzt kann man freien Lektoren vorwerfen, dass sie ihre Kunden - vor allem die etwas unbedarfteren - darauf hinweisen sollten, aber da in diesem Markt ums Überleben gekämpft wird, sind viele froh, überhaupt die kleinen Aufträge zu erhalten.

Ein vernünftiger Ablauf, bei dem am Ende dann vielleicht noch 2 Tippfehler im ganzen Buch übrig bleiben (ja, die sind eigentlich immer drin - habe noch nie eins ohne gefunden), wäre wie folgt:
1. Der Autor schreibt das Manuskript, überarbeitet es .
2. Er gibt es, wenn es seiner Meinung nach rund ist, einem oder mehreren Testlesern, die es inhaltlich gegenlesen. Basierend auf ihrem Feedback überarbeitet er noch mal und versucht bei der Gelegenheit auch gleich, den Text rechtschreib-grammatikalisch so sauber wie möglich zu kriegen.
3. (optional) - Bei etlichen Autoren lektoriert anschließend der Lektor der Agentur, bevor der Text an den Verlag geht. Das passiert vor allem dann, wenn das Manuskript unter Zeitdruck entstand und der Autor selbst nicht viel Zeit zum Überarbeiten hatte. (Ich kenne Autorinnen, bei denen die Agentur das macht, ich selber brauchte es bislang nicht)
4. Lektorat beim Verlag: Das ist zuerst ein inhaltliches Lektorat. Der Lektor liest den Text und macht, wie Fuchsia schon sagt, Anmerkungen - also Vorschläge, die der Autor anschließend einarbeiten kann, oder auch nicht. Offensichtliche sprachliche Ausrutscher und Tippfehler werden mit korrigiert, wenn sie ihm auffallen, der Schwerpunkt liegt aber nicht darauf.
5. Der Autor überarbeitet erneut, basierend auf dem Lektoratsdurchgang.
6. Der Lektor geht ein zweites Mal drüber - als Autor macht man seinerseits Anmerkungen, wie man auf welchen Änderungswunsch reagiert hat. (meistens jedenfalls. Ich hatte bisher nur ein Buch, wo nach dem ersten Durchgang alles erledigt war)
7. Zweite Überarbeitsrund Autor zur Abnahme der Ergebnisse der zweiten Runde. Das geht i.d.R. aber schnell.
8. Korrektorat: Das wird vom Korrektor gemacht, nicht vom Lektor, und hier geht's nun erst um abschließende Rechtschreib- und Tippfehlerkorrekturen. Selbst kleine Verlage, die aber was auf sich halten, machen nach dem Lektorat noch zwei Korrektoratsrunden, oft von zwei verschiedenen Korrektoren, um Betriebsblindheit zu vermeiden.
Sehr wichtige, mit großen Erwartungen verbundene Titel bekommen, wenn genügend Zeit ist, sogar zusätzliche Runden.
9. Satz - das ist dann das Layout, das macht der Setzer. Wenn dem dabei noch was auffällt, wird ebenfalls korrigiert.
10. Korrekturfahnen zum Autor - das ist das fertig gesetzte Manuskript, das der Autor abschließend noch mal durchgeht. Da findet man immer noch was. Die Anmerkungen werden dann vom Verlag noch mal eingearbeitet.


So, und das soll ein einzelner Lektor in einer einzigen Lektoratsrunde alles erschlagen können?
Kann er natürlich nicht.

Jenseits dessen kann er auch aus Sch*** kein Gold machen.
Aber das ist (eigentlich) auch nicht seine Aufgabe. Als ich mein erstes Buch vom Lektorat zurückbekam, bei meinem Debütthriller vor 5 Jahren im Sieben Verlag, hatte ich auch riesige Erwartungshaltungen und dachte, welch großartige magische Verwandlung mich nun erwarten würde. Dass dieser Prozess sehr viel langwieriger und subtiler ist, musste ich auch zuerst lernen.


Liebe Grüße,
Andrea


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Meine Bücher:
Engelsbrut (2009 Sieben, 2011 LYX) | Engelsjagd (2010 Sieben) | Engelsdämmerung (2012 Sieben)
Die dunklen Farben des Lichts (2012, SP)
Purpurdämmern (2013, Ueberreuter)
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Fuchsia
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Beiträge: 779



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Beitrag21.04.2013 12:30

von Fuchsia
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Harald hat Folgendes geschrieben:
„Das macht doch dann der Lektor!“


Ja genau, diesen Spuch liest/hört man immer wieder und genau damit wollte ich einmal aufräumen.

Danke, Agu, für die ausführliche Erklärung über den Ablauf !
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Gast







Beitrag17.10.2013 09:12

von Gast
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Naja, eigentlich sollte es nicht vorkommen, dass ein Lektor Fehler macht.
Schließlich mache ich ja ein Lektorat genau aus dem Grund, damit meine Fehler behoben und ggf. Verbesserungen angezeigt werden.
Dann wäre es kontraproduktiv, wenn der Lektor selbst Fehler macht!
Oder nicht?
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Harald
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Beitrag17.10.2013 09:49

von Harald
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soktag hat Folgendes geschrieben:
Naja, eigentlich sollte es nicht vorkommen, dass ein Lektor Fehler macht.


"Nobody is perfect", bitte noch mal genau agus letztes Posting lesen. Ich kann bestätigen, dass sogar gut durchlektorierte Bücher - und wenn sie auch ein, zwei Korrektorate durchliefen -immer noch Fehler enthalten können!

Im Kleinen heißt/hieß das für mich, dass ein vom Redakteur gekürzter Zeitungsbericht durch die Kürzung in einem Abschnitt völligen Unsinn enthielt, dieser ausgemachte Blödsinn dem Korrekturleser nicht nur nicht auffiel, sondern auch noch Rechtschreibfehler enthielt!
Da kommt denn der Hintergrundgedanke: ,Ach, das ist ein Bericht von Xyz, der ist in der Regel fehlerfrei‘ - und es wird nur kurz darübergeschaut!


soktag hat Folgendes geschrieben:
Schließlich mache ich ja ein Lektorat genau aus dem Grund, damit meine Fehler behoben und ggf. Verbesserungen angezeigt werden.


Ach, auf der Website …

http://www.schreibbuero-und-lektor-vertrieb.at/

… habe ich nachgeschaut, und nun ratet mal, was auf der ersten Seite steht, auch noch schön in Knallrot, ich zitiere:

Eines ist gewiss: Sowohl wirals auch unsere Kunden und vor allem Sie werden aus Ihrem Dasein als Ghostwriter, Lektor und Korrektor Vertriebspartner einen Profit schlagen.

Stände da nicht besser?

Eines ist gewiss: sowohl wir als auch unsere Kunden und vor allem Sie, werden aus Ihrem Dasein als Ghostwriter, Lektor und Korrektor (als) Vertriebspartner einen Profit schlagen.


soktag hat Folgendes geschrieben:
Dann wäre es kontraproduktiv, wenn der Lektor selbst Fehler macht!
Oder nicht?


Sicher wäre es das!

Aber, wie man sieht, auch (selbst ernannte) Profis sind dagegen nicht gefeit!

 Wink


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Harald

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Nicki
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Beitrag17.10.2013 10:00

von Nicki
Antworten mit Zitat

Es gibt sogar Lektoren, die machen aus einem fehlerfreien Text einen fehlerhaften. In der Druckausgabe meiner Kurzgeschichte hat man ein Wort in einen Satz eingebracht, das in meinem Original nicht drin war. Jetzt warte ich auf die Reaktion auf meine Mail, bin mal gespannt, was der Verlag dazu sagt.

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Berti_Baum
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Beitrag17.10.2013 10:06

von Berti_Baum
Antworten mit Zitat

Nicki hat Folgendes geschrieben:
Es gibt sogar Lektoren, die machen aus einem fehlerfreien Text einen fehlerhaften. In der Druckausgabe meiner Kurzgeschichte hat man ein Wort in einen Satz eingebracht, das in meinem Original nicht drin war. Jetzt warte ich auf die Reaktion auf meine Mail, bin mal gespannt, was der Verlag dazu sagt.


Wurde da nach dem Lektorat bzw. Korrektorat noch nachträglich was eingefügt? Shocked


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agu
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Beitrag17.10.2013 11:19

von agu
Antworten mit Zitat

Nicki hat Folgendes geschrieben:
Es gibt sogar Lektoren, die machen aus einem fehlerfreien Text einen fehlerhaften.

Das passiert gar nicht mal so selten. Vor allem bei schlecht bezahlten Semi-Profis, die für 200 EUR ein komplettes Romanmanuskript machen sollen.


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Schreibmaschine
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Beiträge: 529



Beitrag17.10.2013 12:00

von Schreibmaschine
Antworten mit Zitat

Nicki hat Folgendes geschrieben:
Es gibt sogar Lektoren, die machen aus einem fehlerfreien Text einen fehlerhaften. In der Druckausgabe meiner Kurzgeschichte hat man ein Wort in einen Satz eingebracht, das in meinem Original nicht drin war. Jetzt warte ich auf die Reaktion auf meine Mail, bin mal gespannt, was der Verlag dazu sagt.


Ich lese nach erfolgtem Lektorat und Korrektorat immer noch mal alles durch. Und das obwohl ausschließlich mit "Veränderungen nachfolgen" gearbeitet wird und nichts vom der Lektorin oder Korrektorin selbstständig geändert wird.

Würde ohne mein Wissen etwas an meinen Manuskripten geändert, würde ich extrem grantig werden. Das wäre für mich bei wiederholtem Auftreten definitiv ein Grund, meinen Verlagsvertrag zu kündigen.

Natürlich können ein Lektor/ eine Lektorin oder auch ein Korrektor/ eine Korrektorin mal kleine Fehler einbauen. Ein Leerzeichen zu viel oder auch mal ein Wort zu viel oder zu wenig. Aber ich würde mal behaupten, dass das bei wirklich qualifizierten Lektorinnen und Lektoren die Ausnahme ist. Und ein Autor bzw. eine Autorin, die jeden Änderungsvorschlag unkritisch annimmt, ist selber schuld, finde ich.

Das ist wie überall im Leben: Jeder macht Fehler. Wenn mir eine Bedienung im Café aus versehen das falsche Getränk bringt, schweige ich doch auch nicht und denke mir "wird schon stimmen" oder "Na ja, wird schon schmecken". Wink

Man muss kein Grammatik- oder Rechtschreibgenie sein, wenn man schreibt. Aber ich behaupte mal, dass man mit den Jahren (und der Zusammenarbeit mit Lektoren) einiges dazulernt und durchaus bemerken kann, dass Fehler eingebaut wurden. Duden.de etc. können im Zweifelsfall auch Klarheit bringen.

Falls jemand, mit dem ich vom Verlag her zusammenarbeite, jedoch regelmäßig Fehler einbauen würde bzw. Fehler, die ich mache (aber vielleicht beim Überarbeiten überlese) nicht findet, würde ich mit dieser Person nicht mehr zusammenarbeiten wollen.

Es handelt sich schließlich in diesem Fall um ein Vertrauensverhältnis.

So viel von mir bis hier.
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Nicki
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Beitrag17.10.2013 12:07

von Nicki
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Berti_Baum hat Folgendes geschrieben:

Wurde da nach dem Lektorat bzw. Korrektorat noch nachträglich was eingefügt? Shocked

Ja, im Original heißt es: "Ob das stimmte?" und gedruckt ist: "Ob ich das stimmte?"
Seit Montagabend warte ich auf Antwort. Evil or Very Mad


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Berti_Baum
Reißwolf


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Beitrag17.10.2013 12:21

von Berti_Baum
Antworten mit Zitat

Nicki hat Folgendes geschrieben:
Berti_Baum hat Folgendes geschrieben:

Wurde da nach dem Lektorat bzw. Korrektorat noch nachträglich was eingefügt? Shocked

Ja, im Original heißt es: "Ob das stimmte?" und gedruckt ist: "Ob ich das stimmte?"
Seit Montagabend warte ich auf Antwort. Evil or Very Mad


Puh, eigentlich macht nach Lektorat und Korrektorat der Autor die Abschlusskontrolle und niemand sonst. Schwierige Situation, da es dafür keine plausible Erklärung geben dürfte.


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Nicki
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Beitrag17.10.2013 12:26

von Nicki
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Auf meine Frage, ob es denn nichts gäbe, was ich unterschreiben oder freigeben müsste, meinte die Verlagsleiterin, es wären bei mir so gut wie keine Korrekturen nötig gewesen. Da freut man sich natürlich. Laughing
Im ersten Augenblick dachte ich, der hätte einen Fehler von mir übersehen. Aber im Original habe ich es richtig.


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Fjodor
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Beiträge: 1500



Beitrag17.10.2013 22:35

von Fjodor
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Nicki, da wollte Dich sicher niemand "verbessern"; ich nehme an, da ist an verkehrter Stelle ein Wort aus dem Speicher gerutscht und vom Bearbeiter unbemerkt eingefügt worden.
Shit happens.
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Riccie
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Beitrag18.10.2013 13:02

von Riccie
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Nicki, das wollte ich auch gerade anmerken. Solche Merkwürdigkeiten passieren oft beim Umbrechen.

Habe ich zigmal erlebt, nachdem alle Korrekturen durch waren und dann in die Endfertigung ging. Bei Artikeln, ebenso wie in Büchern. Ist ärgerlich, aber kein Beinbruch. Ich würde da nicht beim Verlag wirbeln, schafft evtl. böses Blut. Draus lernen und darum bitten - wenn es zeitlich möglich ist, was manchmal leider nicht der Fall ist - nochmal einen Blick auf Endfassung nach Satz/Umbruch werfen.

Ganz allgemein liegt m. E. die Verantwortung für möglichst fehlerfreies Endprodukt auch immer mit beim Autor. Ich lasse mir niemals das Ruder ganz aus der Hand nehmen und checke alles, was korrigiert wurde auch nochmal. Irren und Fehler sind menschlich. Mehrere Korrektur- und Lektoratrunden sind üblich. Je perfekter man zusammenarbeitet, desto kleiner die Fehlerquote - aber Null? Äußerst selten. Ich entdecke in jedem Buch ein bis zwei Kleinigkeiten.

Ich habe oft erlebt, dass ein Satz zweimal gesetzt, dafür ein anderer entfiel. Geärgert habe ich mich auch - aber deswegen gehe ich nicht auf die Barrikaden. Letztendlich will ich mit Kunde oder Verlag gerne weiter arbeiten. Das Signal an mich ist: noch besser selbst aufpassen. Und drum bitten, abschließend nochmal drüber lesen zu dürfen. Wenn es sein muss, gerne über Nacht, am Wochenende. Es ist mein Produkt, dafür gebe ich alles.

lg Riccie


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Nicki
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Beitrag18.10.2013 13:37

von Nicki
Antworten mit Zitat

Geärgert habe ich mich auch - aber deswegen gehe ich nicht auf die Barrikaden.
Das bin ich auch nicht. Ich habe eine sehr freundliche Mail geschrieben, nur geantwortet hat noch niemand.
 Letztendlich will ich mit Kunde oder Verlag gerne weiter arbeiten.
Ich auch, trotz des Fehlers. smile extra
Das Signal an mich ist: noch besser selbst aufpassen. Und drum bitten, abschließend nochmal drüber lesen zu dürfen.
Beim nächsten Mal weiß ich es besser, aber wenn der Verlag signalisiert hat, dass alles im grünen Bereich ist, bin ich davon ausgegangen, dass wirklich alles OK ist. Aber selbst dann hätte dieser  "Flüchtigkeitsfehler" passieren können. Gibt Schlimmeres.


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Riccie
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Beitrag18.10.2013 23:08

von Riccie
Antworten mit Zitat

Alles richtig gemacht, Nicki Very Happy

Das man sich dennoch ärgert, ist normal. Aber mit der Zeit, erkennt man, dass Menschen. Menschen sind - und Fehler machen. Und nur mein Rechtschreibprogramm ist kein Mensch, und daher nicht in der Lage, zu beurteilen, ob ein Fehler, ein Fehler, oder im Kontext völlig richtig ist.

Ein Kunde grinste mich ziemlich schräg an, nachdem er meinen Text überflogen hatte.

"Nicht gut?", fragte ich Grünling. Es war einer meiner ersten Texte.

"Sehr gut", antwortete er. "Aber ich schenke Ihnen eine Kommamühle.

"Ach was", winkte er nach einer Schrecksekunde ab. "Lassen Sie das nächste Mal den Korrektor drüberlesen, aber lassen Sie den um Himmels willen nicht Ihre Texte schreiben."

lg Riccie


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Gast







Beitrag19.08.2017 23:53

von Gast
Antworten mit Zitat

Hallo,
als ich meine Bachelorarbeit geschrieben habe, wusste ich gleich am Anfang, dass ich die Arbeit lektorieren lassen werde. Ich wusste nur nicht von wem.
Ich habe mich am Ende für eine Agentur entschieden, das war mir einfach sicherer, als irgendeine fremde Person zu engagieren. Ich habe mich auf dieser Seite Mod-Edit: Link wegen Verdachts auf Werbung entfernt. angemeldet und die Leute dort kontaktiert. Sie haben meine Arbeit wirklich ausgezeichnet lektoriert, so dass ich am Ende keinerlei Beschwerdepunkte hatte.
Ich würde mich wieder für eine professionelle Agentur entscheiden.
LG
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Gast







Beitrag30.10.2021 17:23

von Gast
Antworten mit Zitat

Hat sich hier was getan?
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Gast







Beitrag30.10.2021 17:24

von Gast
Antworten mit Zitat

Hi
Ich würde aus dem Grund nur eine Agentur wählen, die solche Dienste professionell anbietet. Eine Freundin von mir hatte die gleiche Erfahrung, sie hat damals zum Lektorieren einen Freelancer engagiert.
Später hat sie auch gesagt, dass es viel besser gewesen wäre, wenn sie sich nach einer Agentur umgesehen hätte. Es gibt sehr gute und seriöse Agenturen, die Korrekturlesen und Schreibservice Mod-Edit: Link wegen Verdachts auf Werbung entfernt anbieten.
Wenn man schon dafür bezahlt, dann soll es auch professionell gemacht werden, so dass man sich keine Gedanken machen muss, ob dennoch Fehler in der Arbeit übersehen wurden.
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