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Pilzpantoffel auf dem Baumstumpf


 
 
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Stimmgabel
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Bronzener Sturmschaden Der goldene Spiegel - Lyrik (2)



Beitrag12.08.2017 10:06
Pilzpantoffel auf dem Baumstumpf
von Stimmgabel
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Pilzpantoffel auf dem Baumstumpf


Hätte M gewartet?
Unbedingt. Nicht
macht ihn  – ja,

steht der alte Mehltau hinter der Gardine,
hinter der Scheibe angewachsen, geputzt;
letzte Woche, die Woche, die Woche
braucht keine Kraft. Die Idee. Alles nur ne Idee.

Säh er einen Marienkäfer auf dem Baumstumpf, abbelt

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Herr N.
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 293
Wohnort: Augsburg


Beitrag12.08.2017 21:14

von Herr N.
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das ist mir persönlich das sympathischste, das ich hier bisher lesen durfte. noch weiß ich nicht warum. doch ich werde darüber nachdenken.

warum: werkstatt.
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Stimmgabel
Geschlecht:männlichPapiertiger


Beiträge: 4370
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Bronzener Sturmschaden Der goldene Spiegel - Lyrik (2)



Beitrag13.08.2017 14:13

von Stimmgabel
pdf-Datei Antworten mit Zitat

.

Herr N. hat Folgendes geschrieben:

das ist mir persönlich das sympathischste, das ich hier bisher lesen durfte. noch weiß ich nicht warum. doch ich werde darüber nachdenken.

warum: werkstatt.
.



Hallo Herr N.,

dein angerissener Kommentar lockt schon Smile , interessiert es mich natürlich gierig, diese Kombi von "sympathischer Text" und deinem Nichtwissen, warum eigentlich zu erfahren.

Die Frage nach dem Ort in der Werkstatt. Nun, ganz einfach. Im Text gibt es eine verdichtete Sequenz, über die ich mir in ihrer Wirkung nicht ganz sicher bin; vielleicht doch zu undeutlich, zu mager in ihrem Erkennwert für einen Außenleser und damit einzig verwirrend? vielleicht? braucht's dafür halt die Leseeindrücke,

und dann können wir ja mal schauen.



Ich danke dir für deinen eindrückenden Kurzbesuch,   Inko


-


_________________
Gabel im Mund / nicht so hastig...
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Herr N.
Geschlecht:männlichEselsohr


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Wohnort: Augsburg


Beitrag13.08.2017 20:05

von Herr N.
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was ist es? es ist die romantik des armen mehltau. der, ja gefangen, nicht seinen reiz der vervielfältigung ausleben dürfend, von der mobilität des käfers träumt. er - abbelt. denn krabbeln wäre zu weit hergeholt für den alten mehltau.

ach is auch egal. is ja nur was ich gesehen habe : )
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menetekel
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Beiträge: 2452
Wohnort: Planet der Frühvergreisten


Beitrag14.08.2017 06:43
Re: Pilzpantoffel auf dem Baumstumpf
von menetekel
Antworten mit Zitat

Inkognito hat Folgendes geschrieben:
Pilzpantoffel auf dem Baumstumpf


Hätte M gewartet?
Unbedingt. Nicht
macht ihn  – ja,

steht der alte Mehltau hinter der Gardine,
hinter der Scheibe angewachsen, geputzt;
letzte Woche, die Woche, die Woche
braucht keine Kraft. Die Idee. Alles nur ne Idee.

Säh er einen Marienkäfer auf dem Baumstumpf, abbelt


Grüß dich, inkende Gabel.

Das ist in der Tat ganz reizend. Auf der äußeren Ebene liest es sich beinahe wie ein Liebesgedicht, in dem sich alle, deren Name ein M enthält, angesprochen fühlen dürfen. Sei es nun ein Marienkäfer, Madelaine oder ein Zeichen an der Wand.
Der alte Mehltau trielt ziemlich fertisch vor seiner Mailbox und hofft auf einen glücksverheißenden Marienkäfer. Der wird bestimmt bald eintreffen,

ahnt
m.

In einer anderen Lesart geht es um die Geburt einer Idee. Noch unfertig, gebrabbelt, doch glücksverheißend. - Aber auch die Mutmaßungen des Herrn N. sagen mir zu.


_________________
Alles Amok! (Anita Augustin)
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Aranka
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A


Beiträge: 3106
Wohnort: Umkreis Mönchengladbach
Lezepo 2017 Pokapro und Lezepo 2014



A
Beitrag14.08.2017 10:42

von Aranka
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Hallo du, hinter der löchrigen Maske!

Was ich lese:
Da steht er nun Tag für Tag, der „alte Herr Mehltau“, hinterm Fenster und schaut von dort auf das Außen, das Leben von dem er durch eine Scheibe, aber nur durch die, getrennt ist. Warum auch immer, seine Situation diese ist, ist hier nicht das Thema.

Und natürlich sehe ich ihn in Filzpantoffeln da stehen, nicht nur, weil ich mich zuerst im Titel flüchtig verlesen habe, sondern weil der Autor mir hier einen Wink schickt und gleichzeitig die Verzahnung von „Innen und Außen“ setzt.

Vielleicht kommt da auch flüchtig so ein erster Gedanke von „Einsamkeit und Stillstand“ auf, aber nur, wenn man den festen Ton des Textes ignoriert und noch nicht bis zur „Idee“ vorgedrungen ist.

Aber alles hübsch der Reihe nach. Ich bleibe beim Mittelteil, den Blick auf den Herrn hinterm Fenster, Herrn Mehltau. (Tiefsinniger Name, übrigens.)

Die Scheiben sind geputzt. Eine eher lapidare Bemerkung, dem Autor jedoch der Erwähnung wert.  Herr M ist dieser Blick nach Draußen wohl wichtig und er sorgt für einen klaren Durchblick.  So ist das Fensterputzen“ als einzige Aktivität von Herr M berichtet, ansonsten vergehen die Wochen, ohne dass sie Kraft brauchen.  Wobei ich mich hier frage, was bedeutet es für Herrn M, wenn etwas Kraft braucht. Die Wochen lässt er scheinbar verstreichen, eher eine Maßeinheit für verstreichende Zeit.

Nach der „kraftlosen“ Aufzählung (der Woche, der Woche) nimmt nun der Text Lebendigkeit auf.
Die Idee!!!! Alles nur ne Idee. Schauen wir hier in den Kopf des Herrn M? Ist es das, was seine Kraft braucht? Sein Denken über das Leben, über die Welt. Und man stelle sich mal vor: „Alles nur ne Idee!“ Welch verwegener, verlockender Gedanke. Welch eine „Möglichkeitsvorstellung“! Fast ein wenig verschmitzt, dieser Herr Mehltau. Was er sich so alles erlaubt in seinem Kopf!

Und nun zum „Textrahmen“. Hier schaut einer von Außen in das Fenster auf Herrn M und stellt seine Fragen und sucht seine Antworten und diese können nur Annahmen sein, und so erklären sich mir die beiden Konjunktive, die mir eine „wenn ..., dann ...“ Logik zuspielen. (Für mich ist dieser, der da von außen schaut, Herr M selbst, der sich mal außerhalb stellt und sich selbst mit Außenblick betrachtet.)

Aber der Reihe nach, denn der Texteingang birgt eine Schwierigkeit oder sollte ich besser sagen eine „Seltsamkeit“ in der Formulierung.

Zitat:
Hätte M gewartet?
Unbedingt. Nicht
macht ihn  – ja,


Der hier auf M schaut und seine Gedanken durchspielt, sieht einen Wartenden und spekuliert: Hätte er gewartet,  dann.../  und gleichzeitig steckt da auch so ein „sollte er warten?“ drin. Und die Meinung des Schauenden ist: „Ja, unbedingt!“

Und nun die seltsame Formulierung die ich erwähnt habe: „Nicht“ macht ihn. Es heißt nicht „Nichts“ macht ihn. Ich bin als Leser gefordert und das nun folgende Bild hilft mir dieses „Nicht“ zu füllen.

Ich lese das Nicht als ein Merkmal. Das „Nicht“ macht ihn.  Ich nehme nicht wahr, was ihn ausmacht, nicht von außen, nicht sichtbar fürs Auge. Da sehe ich vielleicht auf dem Umweg über die „Pilzpantoffel“, seine Filzpantoffel, sehe (durch seinen Namen signalisiert) vielleicht sogar „Mehltau“, das graue Kleid einer an ihm haftenden Krankheit, ansonsten ist er durchsichtig in seinem Dastehen für den flüchtig Vorbeigehenden.
Aber auch im positiven Sinne durchsichtig für seine „Kopfgesellschaft“, die er durchschauen lässt bis in sein Inneres und mit der er korrespondiert, wenn er so dasteht und auf den „Baumstumpf“  (den Rest eines ehemals starken Baumes) schaut. (Die wenigen Dinge sind bewusst und gut versammelt in diesem Text.)

Und wenn er wartet, bis alles nur ne Idee sein darf, dann krabbelt und babbelt es auf dem Baumstumpf und die „Pilzpantoffel“ werden lebendig und der alte Mehltau kann es sehen, denn er hat sein Fenster geputzt und sein Kontakt nach Außen fruchtet in seinen Ideen.

Und hier greift dann auch bei mir das Wort „sympathisch“, was Abari in seinem ersten Kommentar schreibt. Ein sympathischer alter Kauz, der da an seinem Fenster steht, weit weg von bemitleidenswert. Ein sympathisch unaufgeregter, Textton.
Eine sensible Beobachtung, eine zerbrechliche Geschichte, gut gebaut und geöffnet durch den Textrahmen.

Der Autor schon im Titel erkennbar, setzt dann im letzten Wort noch einmal seine Unterschrift. Er gönnt sich auch hier sein Spiel mit der Sprache und klaut dem „krabbelt“ mal rasch ein „k“. Es hat hier für mich etwas fast niedlich Kindliches an sich, dieses „abbelt“. Wie einer, der das Sprechen erlernt und sich lautlich nähert. Und irgendwie passt es für mich sogar zum Herrn Mehltau und seinem Blick auf die Welt.

Lieber Autor, habe gerne vor und hinter der gut geputzten (Text)Scheibe gestanden und mit „meinen“ Augen rein und rausgeschaut.
Welche Hintergründe und Theorien dich bewegt haben und was du dir noch so alles dabei gedacht hast an schlauen Dingen, …  ich glaube, ich will es nicht wissen, jedenfalls nicht in Prosa!

Liebe Grüße. Aranka
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Stimmgabel
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Beitrag15.08.2017 12:03

von Stimmgabel
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-

Pilzpantoffel auf dem Baumstumpf


Hätte M gewartet?
Unbedingt. Nicht
macht ihn  – ja,

steht der alte Mehltau hinter der Gardine,
hinter der Scheibe angewachsen, geputzt;
letzte Woche, die Woche, die Woche
braucht keine Kraft. Die Idee. Alles nur ne Idee.

Säh er einen Marienkäfer auf dem Baumstumpf, abbelt


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Hallo ihr lieben Kommer Smile ,

vorab erstmal diese kleine Statement von mir   / aber Freude für mich, insbesondere ist der Text über eure mannigfaltigen Wegspuren begeistert, und jede zielig ganz anders und doch *


zu *    und doch vom Ausgangspunkt her, dass hier LI, ob nun der Mehltau direkt oder eine figurierte Person in einer mindestens Introversie klemmt und von diesem Standpunkt aus quasi eine Sehnsucht nach außen initiiert, denkt, hofft ...

kennzeichnet eure textnahen Wegspuren aufs Feinste;

nochmal, bin echt begeistert Smile


Zu dem angesprochenen Punkt von Herrn N., warum in der Werkstatt? Nun ich meine, nach euren textbegleitenden Ideen anscheinen meine Minizweifel zu einer dichteren, komplexeren Stelle zum Glück grundlos gewesen;

ja umso mehr ist gerade diese echt dichte Stelle von Aranka mit spielerischem tenk_Blick in seiner Innerlichkeit wunderbar aufgefächert ... Hach Hach Smile



... so viel jetzt; soll es einzig kurz und gleich heraus meine Freude über euer Assoziieren aus dem Text erzählen ...


Gehe dann im Folgenden auf jede einzelne Denkspur konkret ein.

bis dann,  Inko ... [ oder? Wink  ]


-
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Stimmgabel
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Beitrag15.08.2017 12:43

von Stimmgabel
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.

Herr N. hat Folgendes geschrieben:

was ist es? es ist die romantik des armen mehltau. der, ja gefangen, nicht seinen reiz der vervielfältigung ausleben dürfend, von der mobilität des käfers träumt. er - abbelt. denn krabbeln wäre zu weit hergeholt für den alten mehltau.

ach is auch egal. is ja nur was ich gesehen habe : ).
.



Hallo Herr N.,


Die Idee gefällt mir, hier den Mehltau quasi direkt als LI zu wählen, er, der sich fressüchtig sporig über sein befallenes Opfer ausbreiten möchte, wird aus welchen Gründen auch immer genau an dieser Fressucht gehindert;

schaut er um sich und sieht um sich einen "abbelnden" Marienkäfer lebfreudig rumtänzeln;

verfällt Mehltau in eine quasi Sehnsucht, was wäre wenn?  er an des Käfers Stelle  Smile

Eröffnet mMn deine Mehltau-Folie wunderbar Metaebenen, nun über den Mehltaupilz hinaus in eine z.B. menschpersonale Ebene überzugehen, die ja im Text schon mischförmig umgesetzt ist.


Herr N., vielen Dank für deinen abbelnden Einstieg in mein kleines Fensterguck Stück ... bis dann wieder,  Inko


.


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IQ Dino
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Wohnort: MG


I
Beitrag15.08.2017 13:04

von IQ Dino
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Dieses Talent, vollkommen unerwartete Worte zu verbinden und doch Wirkung zu erzeugen, obwohl ich, ich bin ehrlich, den Inhalt und die Aussage nicht verstehe und doch Schönes spüre .... hätte ich gerne Smile

Hätte ich dies, ich würde in meinem Roman einen weiteren wichtigen Protagonisten etablieren, der nur auf diese Weise, für mich fast wie ein Orakel, kommuniziert und gerade dadurch eine wichtige Größe wäre.

So kann ich nur zehnmal lesen und langsam mehr erkennen oder auch nur meinen, zu erkennen ... ich blumiger aber gradliniger männlicher Geist.
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Abari
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Beiträge: 1838
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Der bronzene Durchblick


Beitrag15.08.2017 14:13

von Abari
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Hi Inko,

die wagmütigen Vermutungen, wer hinter diesem Text steckt, sind gesagt. Ich schließe mich da an.

Ein heiter-fluffiges Gedicht, das die Schwermütigkeit, die sich eigentlich dahinter verbirgt, gekonnt versteckt. Fragen kommen auf - Wer ist M (Ich denke an "Warten auf Godot"? Worauf wartet es? Und warum? Welches "ihn" wird in Vers drei angesprochen? Usw. usf.

Und dann scheint die zweite Strophe Antworten anzubieten: Da wird plötzlich ein alter Herr Mehltau eingesponnen, der hinter der Scheibe wartet. Ist es die Scheibe, die geputzt ist? Oder doch der alte Mehltau, der eines Besuches harrt... Woche um Woche, doch niemand kommt. Ein kraft- und mutloser Akt, der sich um sich selbst dreht. Ich muss unwillkürlich an ein Altersheim denken und fühle mich betroffen, wenngleich ich nie jemanden da hin gebracht habe. Aber das Bild ist da; Mehltau harrt aus und wartet zB auf mich, auf meinen Besuch, herausgeputzt, mir seine Geschiche zu erzählen. Aber ich bleibe bei der Idee, hinzugehen, stecken. Mehltau bleibt allein und wartet. Ob er mich überhaupt in seiner Statik wahrnähme? Er scheint es ja nicht mal bei dem Marienkäfer auf dem Baumstumpf zu tun. Es gibt viele Möglichkeiten, die Abbelei zu vervollstandigen. ZB sabbelt (womit ich bei Mehltau wäre). Er kann nur noch dem Marienkäfer im Moment eines kleinen Glücks seine Geschichte vorsabbeln. Der hört ihm zu. Und dann wieder kontemplativ dem Krabbeln des Käfers zusehen, also wieder Glück empfinden. Oder er kabbelt sich mit ihm ein bisschen, was ihm wieder Glück verschüfe. Usw. usf. Und zum Schluss vergisst er in seiner kleinen Glückseligkeit den Pantoffel auf dem Stumpf, wo ihn das LI vorfindet. Ein versöhnliches Bild.

Ich muss nicht unterstreichen, wie ich den Text finde?
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firstoffertio
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Beitrag16.08.2017 00:47

von firstoffertio
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Zitat:
Pilzpantoffel auf dem Baumstumpf


Hätte M gewartet?
Unbedingt. Nicht
macht ihn  – ja,

steht der alte Mehltau hinter der Gardine,
hinter der Scheibe angewachsen, geputzt;
letzte Woche, die Woche, die Woche
braucht keine Kraft. Die Idee. Alles nur ne Idee.

Säh er einen Marienkäfer auf dem Baumstumpf, abbelt


Erst mal sehe ich I'm Pilzpantoffel einen Pilz. Es gibt ja so Pilze, die wie Pantoffeln auf Baumstämmen wachsen. Und irgendwann verschwinden sie wieder, und dann mag man dort Marienkäfer kr/abbeln sehn. hätte man so lange gewartet.
Auch der Mehltau ist von Pilzen verursacht. Hhm.

Ich kann nicht anders als das "gewartet" auch als so was wie geputzt zu lesen, etwas warten.

Ich persönlich komme mit

Zitat:
Unbedingt. Nicht
macht ihn  – ja,

nicht klar. Das ja ziehe ich zur nächsten Zeile, aber der Rest?

Außerdem lese ich den alten Mehltau als den oder das, was geputzt wurde.

Und die Woche, oder die Kraft, die Scheiben und Gardinen, und alles andere im Gedicht als etwas, was nur Ideen sind.
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Stimmgabel
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Beitrag16.08.2017 03:48

von Stimmgabel
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.

Pilzpantoffel auf dem Baumstumpf


Hätte M gewartet?
Unbedingt. Nicht
macht ihn – ja,

steht der alte Mehltau hinter der Gardine,
hinter der Scheibe angewachsen, geputzt;
letzte Woche, die Woche, die Woche
braucht keine Kraft. Die Idee. Alles nur ne Idee.

Säh er einen Marienkäfer auf dem Baumstumpf, abbelt



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menetekel hat Folgendes geschrieben:

Das ist in der Tat ganz reizend. Auf der äußeren Ebene liest es sich beinahe wie ein Liebesgedicht, in dem sich alle, deren Name ein M enthält, angesprochen fühlen dürfen. Sei es nun ein Marienkäfer, Madelaine oder ein Zeichen an der Wand.
Der alte Mehltau trielt ziemlich fertisch vor seiner Mailbox und hofft auf einen glücksverheißenden Marienkäfer. Der wird bestimmt bald eintreffen,
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Hallo menetekel,

gehe jetzt erst mal auf deine, mMn sehr scherzig gemeinte Liebesvariante ein Smile

hi hi, hast du hier die Empfindung, ein "fertischer" Mehltau schmachtet nach seine Liebe, Liebsten ... bevorzuge er Kandidaten, die mit 'M' beginnen ... scheint es dem alten Mehltau sehr beliebig zu sein, wenigstens irgendetwas mit 'M'  (ob er da an menetekel auch denkt?)

; wenigstens irgendetwas zwischen den Kiemen.

Spaßig sicher!

Mal ernsthaft; sehe ich eigentlich in dem SchwarzaufWeiß alles andere als eine solche Beliebigkeit  / ja vielmehr ist da mMn ein sehr geerdeter Mehltau, der sich mit Realität konfrontiert, mit dem "Nicht", genauso mit der Ideenkraft, die oftig unseren Blick irrig verführt,

dieser 'M' (mMn) sehr gut sein Dasein einzuschätzen weiß, weiß vor allem was er will ... umso mehr, will er sicher noch geistig flexibel am Draußenleben trotz Scheibe dazwischen partizipieren, mMn.

Und deine zitierte Madeleine würde einen solchen 'Beliebling deiner Coleur' sicher cool und locker und unbeachtet in den Wind schießen, bin ich mir sicher Wink  ... dagegen mit diesem textal geerdeten Mehltau sicher interessiert einen Kaffee Crema zu zweit schlürfen.


-------------------------------------------

Deine zweite Gedankenspur, hier im Text die Idee in ihrerselbst-Funktion, Bedeutung angesprochen zu sehen, scheint mir dann doch ernsteren Blickes; nur schade, dass du diesen Gedanken ohne jegliche Textspur belegst. Okay, dann werd ich's mal probiern [ im nächsten Post ] deine Idee textlich anzuschmiegen Wink

menetekel, ich danke dir für deinen Gedankenwirbel, den du dem Text abempfunden hast ...

wieder einen lieben Gruß,   Inko


.
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Stimmgabel
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Beitrag16.08.2017 13:35

von Stimmgabel
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Pilzpantoffel auf dem Baumstumpf


Hätte M gewartet?
Unbedingt. Nicht
macht ihn – ja,

steht der alte Mehltau hinter der Gardine,
hinter der Scheibe angewachsen, geputzt;
letzte Woche, die Woche, die Woche
braucht keine Kraft. Die Idee. Alles nur ne Idee.

Säh er einen Marienkäfer auf dem Baumstumpf, abbelt


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menetekel hat Folgendes geschrieben:

In einer anderen Lesart geht es um die Geburt einer Idee. Noch unfertig, gebrabbelt, doch glücksverheißend.
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Hallo menetekel, nun mal zu deiner quasi rhetorischen Folie über das Stück gelegt.

Die Idee. Dieses Ding, das Konturen hat zugleich noch im konturlosen Nebel rumschwirrt; diese Vorstellung, die einerseits berührt sein will, andererseits der Hand auch immer wieder entgleitet. Will sich da etwas formen und ist zugleich so immens unfertig; ist da in unserem Kopf eine Kraft, die sich ausorientieren will, mit aller Macht; gäb es einen Grund dafür.

Dieses (noch) ungreifbare Da, zugleich doch nicht und doch schon ankonturt, als wäre dieses Kopfgebilde vergleichbar mit einem Blick durch eine teilweise geschlierte Glasscheibe, die das Dahinterobjekt fast schon freigibt, dürften wir es schon hautnah berühren, wär da nicht eine Unschärfe, vor allem diese Scheibe dazwischen, die uns sehen lässt und doch einen Hinzuschritt zum Objekt verhindert.

Das schon Da wird parallel gleichzeitig zu einem "Nicht" (da); das Etwas, was in die Realität einkehren will ist zugleich immer noch im Andersraum der Unwirklichkeit; sieht Mehltau den Marienkäfer auf dem fern gegenüber Baumstumpf abbeln, ist er zugleich wissentlich durch die Scheibe dorthin getrennt;

ist dennoch in der Lage, geistig, über diesen Umstand hinaus mit dem Käfer auf seine figurative Weise zu kommunizieren;

faszinierend dieser Menschkopf, würde Spock sagen.

Wird die Kopf-Idee zu einem realen Zielobjekt, das unser Denken und Handeln in aktive Bewegung versetzt, wird der Zeitbegriff in solchen Momenten zu einer verschwendischen Fundgrube. Wären wir tatsächlich Hand in Hand mit diesem Kopfgebilde auf einem Spaziergang, über einen Kieselweg in eine gleiche Richtung; wollten wir unbedingt die Gemeinsamkeit entdecken.

Hätte M auf diesen Moment gewartet? hat er unbedingt (sagt der Text); weiß Mehltau von dieser beflügelnden Kraft, die die Idee ihm gibt. Ist die Scheibe, die dazwischen Gardine der kleinste Hinderungsgrund für ihn, der Idee einen gemeinsamen Weg mit Mehltau zu bereiten;

selbst, wenn sie einzig ein Gehirngebilde bleibt, hat sie Leben, Bewegung initialisiert, in Bewegung gesetzt;

weiß Mehltau, zumindest im Kopf ist mein Pfilzpantoffel ganz natürlich zu dem Baumstumpf, zu dem Marienkäfer hingeabbelt; eine faszinierende Vorstellung, trotz aller queren Umstände.


Wink  mal so meine Gedanken zu deiner Idee, die Idee als Foliengrund des Textes; menetekel, sähst du es ähnlich, z. B. diese Ideen-Wegung über den Text?


wieder einen Gruß dir,  Inko


-
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menetekel
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Beitrag16.08.2017 14:40

von menetekel
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Hallo Inko,

auf diese "ernsthafte" Art der Betrachtung bin ich, im Hinblick auf deine Lyrik, nicht zu bringen.
Ich nehme sie grundsätzlich anders wahr als die meisten deiner Leser und überdenke sie - wenn überhaupt - in Bildern.  Mich interessiert deine Lyrik jeweils als Gesamtkunstwerk, als schräges Spiel mit Lauten, jenseits einer ausgerichteten, geordneten Sprache. Sie ist mir ein gemaltes Wort, ein Begriff und vieler Worte Begriffe.

Insofern wirkt sie experimenteller auf mich als vermutlich von dir gemeint.
Ach, lass mir doch meine Sicht der Dinge - ich mag ja Experimente. Und Bilder. Und das Spiel.

m. Embarassed
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Stimmgabel
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Beitrag17.08.2017 10:05

von Stimmgabel
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Pilzpantoffel auf dem Baumstumpf


Hätte M gewartet?
Unbedingt. Nicht
macht ihn  – ja,

stand der alte Mehltau, hinter der Gardine,
hinter der Scheibe angewachsen, geputzt;
letzte Woche, die Woche, die Woche
braucht keine Kraft. Die Idee. Alles nur ne Idee.

Säh er einen Marienkäfer auf dem Baumstumpf, abbelt


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Hallo Aranka,


möchte nun gerne deine Gedanken zum Stück mit meinen teilen Smile

Gibst du meiner Meinung nach gleich am Anfang deiner Betrachtung textragende Gedanken in eine Voraussetzung. Ist da einmal der  alte Herr Mehltau“ , der das Draußen durch eine Scheibe mitlebt; der Grund für diesen Blickwinkel, das Warum, spielt für das weitere Textverständnis keinerlei Rolle, sehe ich genauso, eben ein situativer Fakt. Quasi eine Textfolie drunter.

Bedeutest du weiterhin, dass in dem Wortespiel “Pilzpantoffel“ natürlich die Filzpantoffel versteckt sind, ist es auch für mich in Bindung mit dem Baumstumpf ein text-öffnendes Bild für ein  Innen und Außen“ , passiere Leben von Mehltau durch die Scheibe von innen nach außen und reflexiv wieder zurück.

Du empfindest die kurzzeitige Ahnung von  Einsamkeit und Stillstand (auf Mehltau bezogen)“  gemäß Textführung als widerlegt; kann mich dieser Empfindung sehr anschließen, obwohl gerade zu diesem Textschanier natürlich ebenso andere Emotionen im Leser freigesetzt werden können, keine Frage.
Begründest du deine Entscheidung mit dem Mehltau’esken Gedankenspiel:  Die Idee!!!! Alles nur ne Idee.
Aranka hat Folgendes geschrieben:

Nach der „kraftlosen“ Aufzählung (der Woche, der Woche) nimmt nun der Text Lebendigkeit auf.

Die Idee!!!! Alles nur ne Idee.

Schauen wir hier in den Kopf des Herrn M? Ist es das, was seine Kraft braucht? Sein Denken über das Leben, über die Welt. Und man stelle sich mal vor: „Alles nur ne Idee!“

Welch verwegener, verlockender Gedanke. Welch eine „Möglichkeitsvorstellung“! Fast ein wenig verschmitzt, dieser Herr Mehltau. Was er sich so alles erlaubt in seinem Kopf!
.


Erscheint mir ebenso dieser Mehltau mit seinem Gedankenspiel fernab einer ihn prägenden Einsamkeit und Lebensstillstand, trotz der trennenden Scheibe; wie du es sagst: Was sich dieser Mehltau gedanklich alles so erlaubt Smile ... bin selbst begeistert über sein Lebensja, sein Kopfkino Bewegungsja ... trotz ...

*** Möchte nun noch für diesen Antwortteil auf das Textbild des alten Mehltau eingehen.

Der Pilz Mehltau ist ja in seiner Lebensfrische quasi ein sporender Fresssack, der sich parasitär insbesondere auf geschwächte aber auch stabile Flora-Naturen zu gerne stürzt, dort sich fressend ausbreiten will ...

ist da nun dieser  alte Herr Mehltau“, der scheinbar nicht mehr so kann, vielleicht besonnener geworden ist? vielleicht auch eine andere Qualtät zum Leben in seinerselbst entdeckt hat, wie auch immer, zumindest ist er alt und: “M“ teilt im Textmoment sein immer noch bewegendes Leben durch eine geputzte Scheibe mit diesem Draußen  / mE ein wichtiger Texthinweis, diese geputzte Scheibe; Jener Grund, auf den M einen großen Wert legt. Zum einen putzt er die Scheibe sicher selbst. Andererseits eröffnet ihm eine klare Sicht hindurch in dieses Außendraußen immer noch eine Kopfkinoreise,

am Leben auf seine mögliche Weise zu partizipieren. Auf seine Weise. Voller Ideen; ja sogar: Vielleicht ist alles um mich einzig eine Idee überhaupt, nur meine Idee Ich kann mir während und hierbei ein Schmunzeln auf M’s Gesicht gut vorstellen Smile   wär’s für Mehltau spielreal.


Aranka, bis hierhin erst mal unser Gespräch über diesen Text; erkenne deinen Mehltau sehr berührnah  Smile

in einer zweiten Antwort bespreche ich dann deinen abrundenden Textgedanken ... bis dann, bald, dir einen lieben Danke-Gruß,    Inko


.
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Stimmgabel
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Beitrag21.08.2017 08:52

von Stimmgabel
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Aranka hat Folgendes geschrieben:

. der Texteingang birgt eine Schwierigkeit oder sollte ich besser sagen eine „Seltsamkeit“ in der Formulierung.

Zitat:
Hätte M gewartet?
Unbedingt. Nicht
macht ihn  – ja,


Der hier auf M schaut und seine Gedanken durchspielt ... spekuliert: Hätte er gewartet,  dann.../  und gleichzeitig steckt da auch so ein „sollte er warten?“ drin. Und die Meinung des Schauenden ist: „Ja, unbedingt!“

Und ... „Nicht“ macht ihn.
Es heißt nicht „Nichts“ macht ihn. Ich bin als Leser gefordert und das nun folgende Bild hilft mir dieses „Nicht“ zu füllen.

Ich lese das Nicht als ein Merkmal. Das „Nicht“ macht ihn.  Ich nehme nicht wahr, was ihn ausmacht, nicht von außen, nicht sichtbar fürs Auge.

Aber auch im positiven Sinne durchsichtig für seine „Kopfgesellschaft“, die er durchschauen lässt bis in sein Inneres und mit der er korrespondiert, wenn er so dasteht und auf den „Baumstumpf“  (den Rest eines ehemals starken Baumes) schaut.

... was Abari in seinem ersten Kommentar schreibt. Ein sympathischer alter Kauz, der da an seinem Fenster steht, weit weg von bemitleidenswert.

Es hat hier für mich etwas fast niedlich Kindliches an sich, dieses „abbelt“... passt es für mich sogar zum Herrn Mehltau und seinem Blick auf die Welt.
.



Hallo Aranka,

macht dieser Mehltau Eindruck, hinterlässt uns der Text einen über ihn ... zugleich ist er im Sichtfeld der draußen_Augen eine Figur, die irgendwie kaum mehr sichtbar ist; ist es der Text, der diesem Mehltau dann ein Hubberle Kontur geben will, es ein bißchen auch tut (mMn),

und Mehltau ist sich sehr bewusst über sein Da in sich selbst, in der Wahrnehmung dieses Draußens ihm gegenüber  / ist es mMn für M eine Wirklichkeit, mit der er nicht nur bestens umgehen kann, ja, auch für seine Möglichkeiten bewegt hin und her geht, sich bewegt [ wenn auch wohl primär im Kopf ]

Heißt es im Text:

Nicht macht ihn  – ja,

mMn in zweierlei Sicht. Ist er im Nicht der anderen umso mehr in sich lebendig da, geht er mit einer Wirklichkeit [ wir kennen sie nicht ] aktiv um, Mehltau lebt und abbelt seine Möglichkeiten zu sich von Draußen rein, von seinem Drinnen ins Draußen raus Smile

als ginge sein Filzpantoffel krauz und quer durch die Welt.




Aranka, ein vielen Dank für deinen bedachten NICHT-Zwischenblick in dieses Mal Mehltau's ganz eigene Welt Smile

wieder ein fröh-Gruß dir,  Inko





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Stimmgabel
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Beitrag21.08.2017 13:04

von Stimmgabel
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Herr Bossi hat Folgendes geschrieben:

Dieses Talent, vollkommen unerwartete Worte zu verbinden und doch Wirkung zu erzeugen, obwohl ich, ich bin ehrlich, den Inhalt und die Aussage nicht verstehe und doch Schönes spüre .... hätte ich gerne Smile

Hätte ich dies, ich würde in meinem Roman einen weiteren wichtigen Protagonisten etablieren, der nur auf diese Weise, für mich fast wie ein Orakel, kommuniziert und gerade dadurch eine wichtige Größe wäre.

So kann ich nur zehnmal lesen und langsam mehr erkennen oder auch nur meinen, zu erkennen ... ich blumiger aber gradliniger männlicher Geist.
.



Hallo Herr Bossi,


für mich ein Kommentar, der mich auf eine ganz besondere Weise begeist_interessiert Smile

u.z. deswegen, weil du hier mMn der Lyrik in ihrerselbst Funktion nicht nur ein tolles Lob aussprichst umso mehr ihr und damit uns allen nochmal ein lyr_Bein vergewisserst, was Lyrik eigentlich will

eben [ und mit deinen Worten ] :  vollkommen unerwartete Worte zu verbinden und doch Wirkung zu erzeugen, obwohl ...,

ist es doch teilweis genau der Punkt [ wenn es mal gelingt  / selten genug ]: unerwartete Bilder zu worten, damit Assoziationen im Leser entstehen können, und, falls, auch noch Lust im Leser entsteht, den Text mehrmals zu lesen verstehen versuchen ... gibt's ein feineres Lob für die Lyrik !!!  aber Hallo, Antwort:  Nein.  Es ist. Es ist.

Und nun zu dem "obwohl ... ist es anscheinbar ein weiteres Merkmal, was Lyrik zwangsläufig in ihrer Verdichtung und abwechselnden Weite immer irgendwie [ selbst ungewollt ] erzeugen wird, eben dieses gefühlte ab und an unsichere "obwohl" im Leser,

umso mehr ist die Existenz dieses "obwohl" verständlich.

Schreibt ja hier ein eigenes ICH, das eine ganz eigene_Welt Idee outet; bleibt zwangsläufig auch immer dieser mindestens Futzel an un_Verstehbarkeit im Leser übrig  / quasi ein äquidistanes Kausal der Unverstehbarkeit, versteckt im Kopf des Autoren

eben weil so teilweis, verdammt nochmal dicht diese Lyrik ist. Ist sie vielleicht genau dieser literarische Schelm_ernst, der mit uns teilweis spielen will  / lassen wir uns auf dieses Spiel ein und wissen es eigentlich schon vorab, dass uns da Kieselsteine quer im Wege liegen bleiben [ als lachten sie uns rüber ] Wink

... freue ich mich natürlich ex_extra, dass du tatsächlich meinen Text meinst Smile


Herr Bossi, und falls es dir mal in deiner Prosa gelingen sollte [ so, wie du es dir vorstelltest ], eine derart Bild_orakelnde Figur in deinem Stück agieren zu lassen, aber Hallo, sag mir bitte bescheid, noch besser, schick mir darüber eine Leseprobe

denn: Lyrik ist ja außerdem auch eine erzählende Weite, die von Prosa unabdingbar lebt und Nahrung bezieht ... gibt's ja unter anderem deswegen auch das Langgedicht, oder die prosaierte Lyrik [ die ein ganzes Buch voll roman'esk füllen kann und genau so will, also nicht lyrische Bruchstücke hintereinander ... ]. Hierzu (mM):  Die Täuschung mancher zeilenzerbrochener Lyrik würde zuweil in fließender Weite viel mehr aufblühen; dächte der Leser vielleicht:  das ist Prosa, und doch irgendwie anders untermalter, sei es Prosa, obwohl ...


einen lieben Danke-Gruß für deinen ummantelnden Eindruck zu meinem kleinen text_Stück und drüber hinaus in die durchsichtigen Wogen der Lyrik ...

 Inko ...


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IQ Dino
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I
Beitrag21.08.2017 14:32

von IQ Dino
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Lieber Inko,

ich gewöhne mich noch an diesen Namen. Inko. Vielleicht ein schöner Name für einen solchen Geist Smile.

Ich zweifele sehr, dass ich dazu imstande sein werde, Texte mit "diesem Klang", geschweige denn, dieser Aussage, zu schreiben, so dass er nicht einfach nur fabuliert und mit "gewollter Bedeutung" klingt. Also ob jemand einen französischen Akzent probiert, aber nicht französisch spricht.

Mein Plan, einen Roman, zu schreiben, habe ich inzwischen auf eine längere Bank geschoben. Ehrlich gesagt, fehlt mir im Moment der Antrieb, über mehrere Hundert Seiten hinweg bei nur einer Handlung zu bleiben zumal mich die ganz normalen Tage aufsaugen. Also bleibe ich erstmal auf der 80 stehen.

Stattdessen werde ich einen Blog beginnen bzw. beginnen auszubauen, bis auf ihm vielleicht auch der Roman wachsen kann, wenn überhaupt noch notwendig.

In diesem Blog ist dann auch jeder Platz für einen solch orakelhaften "Mitspieler", aber wie gesagt ... ich wäre nicht authentisch, also überlasse ich es dem Zufall, was passiert und ob, auch mit mir, etwas passiert.

Ich werde den Link zu diesem Blog posten, sobald ich sagen kann, dass er beginnt "zu leben". Keine hohe Literatur, dazu bin ich zu praktisch, sondern für den zu unterhaltenden aber auch schonmal nachdenklichen Leser hoffentlich leicht zu erlesende Texte, Blogtexte eben, die trotzdem nicht seicht sein sollen.

Tägliche frische Happen, mal humorvoll, mal ernst, mal informativ, mal ängstlich, mal einfach erzählt, mal spannend, mal verträumt, mal "verdorben" und immer wieder auch mit einem Schuss Humor.

Ich danke Dir absolut für Dein Lob ob meines Lobes aus Unverständnis Smile.
Das tut gut ... zudem es mir in dieser Stunde so ein wenig la la geht. Aber Stimmungen kommen und gehen.

An Dir mag ich übrigens besonders, weil Du mir immer wie ein Mensch erscheinst, der beschwingt über eine blumenreiche Wiese rennt und einfach unbefangen ist. Was für eine schöne Eigenschaft.
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Stimmgabel
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Beitrag22.08.2017 06:53

von Stimmgabel
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Pilzpantoffel auf dem Baumstumpf


Hätte M gewartet?
Unbedingt. Nicht
macht ihn – ja,

stand der alte Mehltau, hinter der Gardine,
hinter der Scheibe angewachsen, geputzt;
letzte Woche, die Woche, die Woche
braucht keine Kraft. Die Idee. Alles nur ne Idee.

Säh er einen Marienkäfer auf dem Baumstumpf, abbelt


-------------------------------------------------------------------------


Abari hat Folgendes geschrieben:

Ein heiiter-fluffiges Gedicht, das die Schwermütigkeit, die sich eigentlich dahinter verbirgt, gekonnt versteckt. Fragen kommen auf - Wer ist M (Ich denke an "Warten auf Godot"? Worauf wartet es? Und warum? Welches "ihn" wird in Vers drei angesprochen? Usw. usf.

Da wird plötzlich ein alter Herr Mehltau eingesponnen, der hinter der Scheibe wartet ... Woche um Woche, doch niemand kommt.
Aber das Bild ist da; Mehltau harrt aus und wartet zB auf mich, auf meinen Besuch, herausgeputzt, mir seine Geschiche zu erzählen. Aber ich bleibe bei der Idee, hinzugehen, stecken.

Mehltau bleibt allein und wartet. Ob er mich überhaupt in seiner Statik wahrnähme? Es gibt viele Möglichkeiten, die Abbelei zu vervollstandigen. Er [ Mehltau ] kann nur noch dem Marienkäfer im Moment eines kleinen Glücks seine Geschichte vorsabbeln. Der hört ihm zu. Und dann wieder kontemplativ dem Krabbeln des Käfers zusehen, also wieder Glück empfinden.
Und zum Schluss vergisst er in seiner kleinen Glückseligkeit den Pantoffel auf dem Stumpf, wo ihn das LI vorfindet. Ein versöhnliches Bild.
.



Hallo Abari,

Hach Hach, hast du hier die Folie "Warten auf Godot" dem Text untergeschoben,  bin begeistert Smile

In deiner Betrachtung verschwimmen die Figuren M und Mehltau einerseits in zwei verschieden Personen, andererseits sind sie auch wieder dieselbe(n). Sehr interessant, inszenierst du dich als Leser in das Stück, wirst du zu dem Part, der Mehltau besuchen will ... aber dann doch verhindert bist; wirst du quasi zu Mehltau's Idee, die ihn kontaktieren könnte ...

Mehltau bleibt allein hinter der geputzten Scheibe, in sich hinein_gehend und assoziert/abbelt mit dem draußen Käfer und dem Baumstumpf  / figuriert Leben für seine Möglichkeiten als quasi realer Beteiligter,

ist quasi viele Stufen weiter als Vladimir und Estragon, die sich primär über den Ast, seine Stabilität selbst/egoreflexiv unterhalten: Wird er halten? Uns aushalten?

Dein Abschluss ist surreal absolut geil insofern  Smile  ... vergisst Mehltau auf seiner assoziativen Reise zum Käfer, zum Baumstumpf dort seinen Pantoffel  / entdeckt ihn M, das quasi auktoriale Mehltau-LI [ deiner Idee ] und begreift, dass Mehltau hier gewesen sein muss,

verschwimmen zum Schluss beide Figuren wieder zu einer, zu Mehltau; stellt Mehltau beglückt fest, dass er eine feine Reise zum Käfer, Baumstumpf vorgenommen hat.

Ist es die Idee in deinem Stück, die hier Leben verwirklicht; die Frage, was nun wirklich real ist, ist für die Idee letztlich komplett nebensächlich  / stellt sich die übergeordnete Frage, inwieweit wir Menschen generell Leben teilweise einzig nur in einer (unseren) Idee annehmen, vielleicht nur wahrnehmen können ...


Abari, es hat mir großen Spaß gemacht, deiner Godot/Mehltau Variante folgen zu dürfen ... fein feinst  Smile ... vielen Dank für diese verwegene Reise;


wünsche dir wieder einen pfeifenden Gruß    Inko



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Beitrag22.08.2017 10:17

von Stimmgabel
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Pilzpantoffel auf dem Baumstumpf


Hätte M gewartet?
Unbedingt. Nicht
macht ihn  – ja,

steht der alte Mehltau hinter der Gardine,
hinter der Scheibe angewachsen, geputzt;
letzte Woche, die Woche, die Woche
braucht keine Kraft. Die Idee. Alles nur ne Idee.

Säh er einen Marienkäfer auf dem Baumstumpf, abbelt


----------------------------------------------------

firstoffertio hat Folgendes geschrieben:

Erst mal sehe ich I'm Pilzpantoffel einen Pilz ... wie Pantoffeln auf Baumstämmen wachsen,
auch der Mehltau [ geputzt ] ... dann mag man dort Marienkäfer kr/abbeln sehn.

Und die Woche, oder die Kraft, die Scheiben und Gardinen, und alles andere im Gedicht als etwas, was nur Ideen sind.

Ich persönlich komme mit

Zitat:

Unbedingt. Nicht
macht ihn  – ja,
.


nicht klar
.



Hallo firstoffertio,

versuch ich mich mal an deiner interessanten Vorstellung.

Da ist also der Mehltau, der Pilz auf dem Baumstumpf, der seine Pilzpantoffel an hat. Er ist schon alt und träumt von einer festen Behausung, von (Fenster)Scheiben und Gardinen, merkt so langsam, das das Alter ihm zu schaffen macht. Um sich sieht er den Marienkäfer fidel herum_abbeln, fällt immer mehr in seine Vorstellung rein, das Normadische aufzugeben ... bohrt sich diese Idee in seinem Kopf fest;

und merkt zugleich, dass diese Idee, dieser Traum einzig im "Nicht" enden wird umso mehr, wird er wohl auch bald seine Existenz verlieren ...

eine Idee, die nur eine lächerliche Illusion im Kopf bleibt.

Meinest du deine Wegung so in etwa?


Gruß  Inko


-


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Beitrag22.08.2017 10:26

von Stimmgabel
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menetekel hat Folgendes geschrieben:
Hallo Inko,

auf diese "ernsthafte" Art der Betrachtung bin ich, im Hinblick auf deine Lyrik, nicht zu bringen ... überdenke sie - wenn überhaupt - in Bildern.  Mich interessiert deine Lyrik jeweils als Gesamtkunstwerk, als schräges Spiel mit Lauten, jenseits einer ausgerichteten, geordneten Sprache. Sie ist mir ein gemaltes Wort, ein Begriff und vieler Worte Begriffe.

... ich mag ja Experimente. Und Bilder. Und das Spiel.

m. Embarassed



Hallo menetekel,

aber klar sollst du auf deine Art meine Lyrik genießen ... abbel darin rum, wie es dir Laune Macht Smile ... dir wieder ein fröhen Gruß    Inko


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Beitrag23.08.2017 22:26

von firstoffertio
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Inkognito hat Folgendes geschrieben:
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Pilzpantoffel auf dem Baumstumpf


Hätte M gewartet?
Unbedingt. Nicht
macht ihn  – ja,

steht der alte Mehltau hinter der Gardine,
hinter der Scheibe angewachsen, geputzt;
letzte Woche, die Woche, die Woche
braucht keine Kraft. Die Idee. Alles nur ne Idee.

Säh er einen Marienkäfer auf dem Baumstumpf, abbelt


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firstoffertio hat Folgendes geschrieben:

Erst mal sehe ich I'm Pilzpantoffel einen Pilz ... wie Pantoffeln auf Baumstämmen wachsen,
auch der Mehltau [ geputzt ] ... dann mag man dort Marienkäfer kr/abbeln sehn.

Und die Woche, oder die Kraft, die Scheiben und Gardinen, und alles andere im Gedicht als etwas, was nur Ideen sind.

Ich persönlich komme mit

Zitat:

Unbedingt. Nicht
macht ihn  – ja,
.


nicht klar
.



Hallo firstoffertio,

versuch ich mich mal an deiner interessanten Vorstellung.

Da ist also der Mehltau, der Pilz auf dem Baumstumpf, der seine Pilzpantoffel an hat. Er ist schon alt und träumt von einer festen Behausung, von (Fenster)Scheiben und Gardinen, merkt so langsam, das das Alter ihm zu schaffen macht. Um sich sieht er den Marienkäfer fidel herum_abbeln, fällt immer mehr in seine Vorstellung rein, das Normadische aufzugeben ... bohrt sich diese Idee in seinem Kopf fest;

und merkt zugleich, dass diese Idee, dieser Traum einzig im "Nicht" enden wird umso mehr, wird er wohl auch bald seine Existenz verlieren ...

eine Idee, die nur eine lächerliche Illusion im Kopf bleibt.

Meinest du deine Wegung so in etwa?


Gruß  Inko


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(Gerold will grad nicht.)

Ich bin immer noch am Lesen.

Auf jeden Fall sehe ich keinen alten Mann. Eher eine vom Mehltau befallen Pflanze auf einem Fensterbrett.

Zweierlei Pilze. Wie alles andere, auch der Marienkaefer, Ideen.

Pilze sind ein gutes Bild fuer Ideen, weil sie nur zeitweise manifest zu sein scheinen. Und was haben Myzele (eine andere Idee) wirklich mit ihnen gemeinsam?

Nur so Ideen meinerseits.
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