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Der Schlüssel


 
 
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charmanta
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C

Alter: 74
Beiträge: 5



C
Beitrag14.08.2017 20:03
Der Schlüssel
von charmanta
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Diese Geschichte habe ich vor Jahren einmal geschrieben.

Der Schlüssel

  
Vorwort

Das baufällige Herrenhaus, am Rande eines Waldes, war schon seit ewigen Zeiten, nicht mehr bewohnt. Die ehemaligen Besitzer waren irgendwann verschwunden, ohne eine Adresse zu hinterlassen. Wem hätten sie auch eine Anschrift hinterlassen können, sie waren ohne Angehörigen, Erna und Bernd Geiger. Eines Tages waren sie weg und niemand vermisste sie. Das Herrenhaus verfiel zunehmend mehr und mehr und auch darum kümmerte sich niemand. Das nächste Dorf lag an die 50 Kilometer entfernt und nur selten verirrte sich jemand hierher.







Kapitel 1

Die Sonne schien hoch am Himmel und tauchte alles in ein gleißendes, helles Licht. Die Ruine des Herrenhauses machte auch im hellen Licht einen düsteren Eindruck. Die beiden Wanderer, die aus dem Wald heraus traten, blieben staunend stehen.

Jack, der Jüngere von den Beiden stieß Sam den Ellenbogen in die Seite und sagte:

Was meinst Du, sollen wir eine Weile hier bleiben und das Gebäude untersuchen? Es steht auf keiner Karte und die Gegend ist doch ganz annehmbar. Hinter uns der Wald, das Haus und etwas weiter, schau nur, ein kleiner See. Sind bestimmt Fische darin und wir können angeln. Abgelegen ist es hier auch, es stört also niemand. Na? Was sagst du?“

„ Ich weiß nicht, das Haus macht keinen guten Eindruck und wenn uns hier etwas passiert, da werden wir erst nach Jahren gefunden. Ich denke wir sollten das Haus auf jeden Fall meiden. Ich hab so ein komisches Bauchgefühl.“

„ Was du immer hast“, lachte Jack und lief in Richtung See. Sam kam zögernd nach. Er wusste, wenn Jack sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann führte er es auch aus. Egal - was dabei heraus kam.

Jack, am See angekommen warf den Rucksack in den weißen Sand, setzte sich daneben und schaute in die unter gehende Sonne.

„ Es ist herrlich hier. Nun sag schon, bleiben wir hier?“ Fragte Jack fordernd.

„ Nein, lass uns weiter gehen, lass uns nicht hier kampieren, ich finde es unheimlich hier.“

Sam flüsterte unwillkürlich und entlockte Jack ein schallendes Lachen. Mit aller Seelenruhe, packte Jack die Zelte aus und begann mit dem Aufbau.

„ Komm schon Sam, stell dich nicht so an. Hilf mir lieber die Zelte aufzubauen, sonst schlafen wir heute im Freien.“

Sam fügte sich nur widerwillig. Nach einiger Zeit stand das Zelt und ein Feuer brannte. Jack hatte Konserven geöffnet und den Inhalt in einem Topf erhitzt. Schweigend aßen sie die Ravioli, schauten hinaus auf den See. Die Sonne verschwand gerade hinter den hohen Bäumen am anderen Ufer. In einer Neumondnacht auch kein Wunder. Immer noch schweigend, gefangen von der Unwirtlichkeit des Augenblicks erhoben sie sich und standen nebeneinander mit Blick auf den See. Kein Lüftchen bewegte die Oberfläche des Wassers. Schwarz und unheimlich, wie ein riesiges Loch kam ihnen der See vor. Jürgen schaute hinüber zu der Herrenhausruine, die sich dunkel und drohend, nur schwach vom Wald abhob. In einer Neumondnacht kein Mysterium. Sam zog fröstelnd die Schultern hoch und sagte:

„ Es ist nicht gut das wir hier sind. Jack, hör doch einmal auf mich. Lass uns von hier verschwinden,- bitte!“

„Wenn du unbedingt willst, dann packe doch deinen Krempel und verzieh dich. Ich kann dein ewiges Unken nicht mehr ertragen.“

Mit diesen Worten, verschwand er im Zelt. Sam stand wie versteinert neben dem Feuer. So kannte er Jack nicht. Was war nur in ihn gefahren? Sam wollte seinen Freund aber auch nicht allein lassen und entschied sich mit gemischten Gefühlen dafür, zu bleiben. Er krabbelte in sein Zelt, zog den Reißverschluss zu und versuchte zu schlafen. Er behielt seine Sachen an, legte sich auch nicht in den Schlafsack. Er wollte schnell aufstehen können, wenn etwas nicht stimmen sollte. Noch immer verließ ihn das Gefühl des Unwohlseins nicht. Trotzdem fiel er in einen tiefen Schlaf.

Beim ersten Morgengrauen erwachte Sam. Sofort stellte sich dieses dumme Gefühl wieder ein, nur noch stärker als am Abend. Die aufgehende Sonne malte dunkle unheimliche Schatten auf die Zelt Wand. Sam zog den Reißverschluss auf und sah in den jungen Morgen. Der See sah freundlicher aus, als am Abend. Er verließ das Zelt, reckte sich und ging zur Feuerstelle. Es war noch Holz vorhanden und er entfachte ein Feuer, um Kaffee zu kochen. Sam sah zum Zelt von Jack und wunderte sich. Es stand offen und soweit er sehen konnte, war Jack nicht in seinem Zelt. Verwundert sah er sich um, konnte Jack aber nirgendwo entdecken. Auf sein Rufen, bekam er keine Antwort.

„ Jack, mach keinen Unsinn, das ist nicht komisch. Komm raus, lass uns Frühstücken.“

Er erhielt keine Antwort. Unbehaglich, schaute er sich um, sah zum Herrenhaus hinüber und meinte, dort einen schwachen Lichtschein gesehen zu haben. Mit einem Kopfschütteln tat er die Erscheinung als Sinnestäuschung ab. Mittlerweile kochte das Wasser auf der Feuerstelle und Sam füllte löslichen Kaffee in eine Tasse und goss kochendes Wasser darüber. Mit der dampfenden Tasse in der Hand stand er da und schaute sich weiter um. Wieder schaute der Mann zur Ruine hin und diesmal war er sich sicher, da war ein Lichtschein hinter eines der toten Fenster. Der Lichtschein huschte hin und her, wie von einer Taschenlampe, allerdings schien die Lampe zu flackern, wie eine Kerze.

Sam überlegte hin und her, ob er nachsehen sollte oder nicht. Er war schon immer nicht einer der Mutigsten gewesen und nur einmal war er über sich hinausgewachsen, als er das Kind einer Nachbarin aus einem brennenden Haus geholt hatte. Da hatte er aber auch keine Zeit gehabt um nachzudenken, er hatte einfach nur reagiert. Hier war das anders.

Schließlich sagte er sich, dass er Jack nicht hängen lassen konnte.
Mit einer Taschenlampe und einem Knüppel in der Hand, den er am Strand des Sees gefunden hatte, lief er zögernd auf das Herrenhaus zu. Immer wieder blieb er sichernd stehen. Wie ein vorsichtiges Tier pirschte er sich an das Haus heran. Der Lichtschein war nicht mehr zu sehen.

Mittlerweile war die Sonne über dem Herrenhaus aufgegangen, was aber dem Haus nichts von seiner Düsternis nahm. Je näher er dem Bau kam, umso heftiger kam das Gefühl der Angst in ihm hoch. Seine Hand, die den Knüppel hielt, fing an zu zittern und über seinem Rücken, kroch eine Gänsehaut, die die kleinen Haare in seinem Nacken hochstellten.

Seine Stimme war heiser, als er leise nach Jack rief. Er rechnete nicht mit einer Antwort. Doch wie erstaunt war er, als aus dem Inneren des Herrenhauses die Stimme von Hans ertönte:

„ Sam, komm zu mir.“

Sam zögerte. Hier war etwas nicht richtig, durchaus nicht richtig. Die Stimme war monoton gewesen, ohne jede Betonung.

„ Jack komme heraus, denk nur nicht daran, dass ich auf deinen blödsinnigen Spaß herein falle. Ich habe die Schnauze voll, von deinen makabren Scherzen. Von mir aus, bleib da drin, ich geh zurück packe meine Klamotten und hau ab. Frage mich sowieso, was mich geritten hat, mit dir eine Wanderung zu unternehmen.“

Wieder kam die Stimme aus dem Haus, monoton, heiser, eindringlich:

„ Sam, komm zu mir.“

Sam hatte sich schon ein paar Schritte in Richtung See entfernt, als ihn die Stimme erreichte. Sein Schritt stockte. Langsam drehte er sich um und wie unter einem Zwang, schritt er auf die Ruine zu und verschwand in ihrem Inneren.
Dunkelheit umfing ihn wie ein schwarzes Leichentuch. Eisige Kälte schlug ihm entgegen. Seine Augen waren starr geradeaus gerichtet auf einen imaginären Punkt an der Stirnwand der einstmals großen Empfangshalle. Immer noch hörte er in seinem Kopf die Stimme von Hans, die ihn aufforderte zu ihm zu kommen.

„ Sam, komm zu mir.“

Kapitel 2

Draußen war es bereits hell geworden. In der Ruine, war davon nichts zu spüren. Sam blieb in der Mitte der Halle stehen, mit hängenden Schultern und einem starren Gesichtsausdruck, der keinerlei Regung erkennen ließ.
Rechts und links führte eine breite Freitreppe in den ersten Stock. Staub und Steine, die sich im Laufe der Jahre hier angesammelt hatten, zeigten ein Bild des Verfalls. Vereinzelt hingen noch Bilder an den Wänden, die Männer und Frauen einer einst großen Dynastie zeigten. Es mutete fast wie eine Ahnengalerie an, von der Sam, keine Notiz nahm. Immer noch war sein Blick geradeaus gerichtet. Er zeigte auch keine Regung, als zwischen den Freitreppen mit quietschendem Geräusch eine kleine Türe geöffnet wurde.

Ein grauer Nebelschleier, kam durch die Öffnung und formte sich zu einer durchsichtigen Gestalt, fast wie ein Hologramm. Ob das Wesen männlich oder weiblich war, war nicht zu erkennen. Sam starrte die Gestalt an mit reglosem Gesichtsausdruck nahm er die Worte, die sich in seinem Kopf formten wahr.



Plötzlich wich die Starre. Er zitterte am ganzen Körper. Sein Gefühl befahl ihm fliehe, solange du noch kannst. Sein Kopf aber dachte an Jack, den er nicht verraten konnte, weil er sein Freund war. Sam fasste sich ein Herz und fragte:

„Wer bist du? Was willst du von uns. Wo ist mein Freund?“

Die Stimme in seinem Kopf schwieg, doch plötzlich fiel etwas von oben herab und landete genau vor seinen Füßen. Unwillkürlich schaute er an sich herunter und sah, dass vor seiner unteren Extremität, ein Schlüssel lag. Verwundert schaute Sam nach oben, aber da war niemand zu sehen. Er bückte sich und nahm den Schlüssel auf.
Da meldete sich die Stimme in seinem Kopf wieder:

„ Du nimmst also an! Gut. Hier ist Deine Aufgabe. Finde das Schloss zu diesem Schlüssel, dann findest du auch deinen Freund. Es wird nicht einfach werden.
Dein Freund ist an einem Ort, der schwer zu finden sein wird. Er hat gesagt, wenn ihn einer befreien kann, dann du.

Vor langer Zeit hat mich dieser Urahn bestohlen. Bringe mir zurück, was er mir stahl und dein Freund ist frei.“

„ Dazu müsste ich wissen, was dir gestohlen wurde und warum du es nicht selber holst.“

„ Ich bin gnädig heute und dein Freund hat einen Deal mit mir. Bringst du mir, was der Urahn mir stahl, dann ist dein Freund frei. Versagst du, werde ich deinen Freund töten. Bringe mir das Juwel der Zukunft zurück.“

„ Bitte? Juwel der Zukunft? Was ist das, wie sieht sie aus?“

Es kam keine Antwort mehr. Dafür veränderte sich seine Umgebung drastisch. Plötzlich stand er in einem dichten, grauen Nebel. Nicht einmal seine Schuhe konnte er sehen, wenn er an sich hinunter sah. Blitze zuckten von oben und schlugen rechts, links, hinter und vor ihm ein. Es kam ihm vor, als schwanke der Untergrund auf dem er stand. Der Schlüssel, den er in der rechten Hand leuchtete pulsierend auf. Sam hatte das Gefühl, als würde der Boden unter ihm verschwinden.

Langsam schälten sich die Umrisse einiger Gestalten aus dem Nebel. Ohne ihn zu beachten zogen sie an ihm vorüber. Immer einer hinter dem Anderen, im gleichen Abstand. Die Wesen waren grau gekleidet, mit Umhängen, deren Kapuzen sie tief in die Stirn gezogen hatten. Von ihren Gesichtern, war nichts zu sehen.

„ Halt, so wartet doch, wo bin ich hier, was bedeutet das alles?“ Fragte Sam und Angst kroch wie ein schleichendes Raubtier in ihm hoch.

Die Gestalten ignorierten seine Worte und zogen weiter an ihm vorbei. Eine schier endlose Reihe von grauen Wesen die aus dem Nichts auftauchten und verschwanden. Ihm blieb nicht das Mindeste weiter übrig. Er reihte sich in die lange Schlange ein und lief mit ihr in das graue kalte Unbekannte. Irgendwo würde er schon hinkommen, dachte er sich. Womit er nicht Unrecht hatte, denn kaum war er ein paar Schritte gelaufen, als sich die Gestalten vor ihm auflösten und verschwanden.

Sam hatte das Gefühl, als würde auch er sich zersetzen und in Molekülen aufgespalten durch einen Tunnel rasen, mit einer aberwitzigen Geschwindigkeit. So plötzlich wie dieser Übergang in eine andere Form begonnen hatte, so plötzlich endete es auch.

Staunend stand Sam auf einem Hügel am Rande einer futuristischen anmutenden Stadt. Die Häuser waren in einer atemberaubenden Architektur geschaffen worden. Türme, Kuppeln, Hallen, Säulen und Häuser mit astronomischen Ausnahmen, verschlugen ihm den Atem. Die grauen Gestalten waren auch wieder da und gingen auf einen Lichtbogen zu und verschwanden dahinter. Sam trat aus der Reihe heraus und blieb erst einmal stehen. Er ließ diesen ungewohnten Anblick auf sich wirken. Eine Stimme in seinem Rücken, ließ ihn herumfahren:

„ Worauf wartest du? Gehe weiter, du darfst hier nicht stehen bleiben. Der Herrscher erwartet Euch. Geh weiter.“

Die Gestalt die so zu ihm sprach, glich einem römischen Legionär. Jürgen bemerkte, das auch er grau gekleidet war und auch er hatte die Kapuze tief in die Stirn gezogen. Ohne Widerspruch reihte er sich wieder ein und trat durch den Lichtbogen. Wieder schien er sich aufzulösen, wieder dieser Tunnel und plötzlich stand er in einer Halle mit riesigen Ausmaßen. Die Grauen Gestalten standen in langen Reihen vor, hinter, rechts und links neben ihm. Unmöglich ihre Zahl zu nennen.

An den Seiten standen grün schimmernde Säulen, in einem Abstand von ca. 10 Metern. Es fiel auf, das die grauen Gestalten es peinlichst vermieden, eine der Säulen zu berühren. Sam stand in der Nähe einer Säule, streckte die Hand aus und wollte testen, warum das so war. Die graue Gestalt neben ihm schlug seine Hand herunter und knurrte:

„ Lass das, wenn du leben willst.“

„ Wer bist du? Was bedeutet das hier alles?“

„Hier haben Namen keine Bedeutung. Sei still jetzt, der Herrscher mag es nicht, wenn seine Untertanen in seiner Gegenwart reden.“

Sam spürte mit einem Mal den Schlüssel wieder, der immer noch in seiner Hand lag. Er öffnete seine Hand und sah, dass der Schlüssel hell leuchtete. Der Mann neben ihm, fasste blitzschnell Jürgens Hand und schloss sie.

„ Du bist gekommen. Lange haben wir auf dich gewartet. Lass die Hand geschlossen, der Herrscher darf den Schlüssel nicht sehen. Behalte ihn in der Hand, lass ihn nicht los. Später können wir reden. Jetzt nicht.“ Flüsterte der Mann.

Sam fügte sich und wartete darauf, was als nächstes geschehen würde. Plötzlich wurde der Saal überflutet mit gleißendem, weißem Licht. Eine schwarz gekleidete, riesig große Gestalt erschien in der Mitte des Saales. Sein Körper war behaart und seine Muskeln dehnten sich unter dem schwarzen Fell, wie Hügel in einer zerklüfteten Landschaft. Deutlich zeichneten sich blaue Adern, dick wie Schiffstaue unter der Haut ab. Die Gestalt ließ nichts an Scheußlichkeit offen. Tiefe Furchen durchzogen das Gesicht der Kreatur. Die Augen leuchteten in einer intensiven grünen Farbe, unterbrochen von einer tiefschwarzen, länglichen, vertikalen Iris. Lichtblitze zeichneten sich in den Augen ab, die keine Augenlider zu haben schien. Über der niedrigen Stirn, über den dicken Augenwülsten zog sich eine tiefe Falte von einer Schläfe zur Anderen. Unter seiner wirklich großen Nase, mit den aufgeblähten Flügeln, öffnete sich ein scheußliches Maul, mit spitzen, fauligen Zähnen. Seine Hände, waren eher als Klauen zu bezeichnen, mit langen Fingernägeln, die ebenso schwarz waren wie die gesamte Gestalt.

Sam erschrak und alle Sinne geboten ihm zu fliehen. Aber er blieb wie angewurzelt stehen. Er fühlte, wie der Schlüssel in seiner Hand warm wurde. Seine Faust schloss sich noch stärker, sodass die Knöchel weiß hervor traten.

Die Kreatur öffnete das Maul und ein tiefes Grollen, tief aus dem Resonanzraum der breiten Brust, ließ die Säulen vibrieren. Sein stinkender Atem wehte durch den Saal und erzeugte bei Sam  einen Brechreiz, den er nur mühsam unterdrücken konnte.

„ Hört, Untertanen hört was der Herrscher euch zu sagen hat. Unter Euch ist ein Verräter. Der Herrscher will den Verräter haben, tot oder lebendig, das ist ihm gleich. Ihr habt 100 Zeiteinheiten zu Verfügung, um den Befehl des Herrschers nachzukommen. Wenn ihr bis dahin den Verräter nicht ausgeliefert habt, ergeht es Euch wie diesem hier...!“

Ein Luftbild erschien über den Köpfen der grauen Gestalten. Jürgen hätte beinahe einen Schrei ausgestoßen, denn das was er sah, erregte ihn zu tiefst. Da stand Jack, leichenblass, die Haut spannte sich über seinen Knochen. Es schien, als habe er nicht einen Muskel mehr. Um Jack flimmerte die Luft in einem leichten Blau. Es schien, als umgäbe ihn eine Art Energiekuppel.

Wieder ertönte die Stimme der Kreatur:

„ Dieser Mann kam aus der Welt der Sterblichen. Er beleidigte den Herrscher in dem er die Zeichen der Warnungen missachtete. Seine Neugier brachte ihn in diese Situation und der Verräter unter Euch, ist gekommen den Mann zu befreien und das Juwel der Zukunft stehlen. Ihr wisst was der Herrscher mit denen macht, die ihm nicht gehorchen. Sie sind verloren in der Zeit und können nicht zurück in die Welt der Sterblichen.“

So plötzlich, wie die Gestalt erschienen war, verschwand sie auch wieder und mit ihr das Bild von Jack, der sich wirklich in einer ziemlich misslichen Lage befand.


Kapitel 3

Das gleißend helle Licht verschwand, das Pulsieren der Säulen ebenfalls. Jetzt sahen sie aus, wie aus rosa Marmor hergestellt. Die grauen Gestalten lösten ihre Formation auf. In kleinen Gruppen standen sie beieinander und redeten wild durcheinander.
Der Mann, mit dem Sam schon geredet hatte, zog ihn beiseite. Er sah sich sichernd um und zog ihn hinter sich her. Zwischen zwei Säulen tat sich ein kleiner Torbogen auf, durch den der Mann mit Sam verschwand. An das Auflösen und den anschließenden Tunnel, hatte sich Sam schon gewöhnt. Nach dem Transport durch eine andere Dimension, fand sich Sam in einem Felsengewölbe wieder. Die Wände waren aus Granit ähnlichem Gestein. An den Wänden waren Felle von Tieren, die er nicht kannte.

Der Mann, den er schon kannte, nahm ihn am Arm und zog ihn zu einem Stein, auf den er sich nieder ließ. Er bedeutete Sam neben ihm Platz zu nehmen und dann begann zu berichten:

„ Ich weiß wer du bist Sam und warum du her gekommen bist. Mein Name ist Castor und der Anführer der Rebellen von Guntram. Du suchst das Juwel der Zukunft und der unglückliche Gefangene ist dein Freund Jack. Ihn willst du befreien und das Juwel der Zukunft mit dir nehmen. Lass dir gesagt sein, das der, der dies von dir gefordert hat, auch nicht der rechtmäßige Besitzer des Juwels ist. Das Artefakt gehört in den Tempel von Antevorte, der Göttin der Zukunft. Ihr Tempel wurde von dem Dämon Asmodis
zerstört und das Juwel der Zukunft war in seinem Besitz. Er buhlte um die Gunst der Dämonengöttin Ninkharsag. Aber eines Tages gerieten sie in Streit und Ninkharsag stahl ihm das Juwel der Zukunft und verschwand mit ihm hierher. Sie unterwarf die Bevölkerung und machte sie zu Sklaven. Die Kreatur, die wir sahen, ist einer ihrer Diener, die stets um sie sind um sie schützen.“

Ein Junge in zerrissenen blauen Hosen kam heran und reichte den beiden Männern Tonbecher mit einer undefinierbaren Flüssigkeit darin. Castor nahm die Becher und reichte einen weiter an Sam.

„ Trink ruhig, es wird dir Kraft geben. Den Schlüssel in deiner Hand kannst du nun getrost in deine Hosentasche stecken. Hier droht dir keine Gefahr der Entdeckung. Ich weiß, du hast noch unzählige Fragen, die ich dir auch gerne beantworten will. Aber nun musst du erst einmal schlafen. Morgen sehen wir dann weiter.“

Sam nippte an dem Becher und war erstaunt, wie gut das Getränk doch schmeckte. Es schien auch sättigend zu sein, denn er verspürte keinen Hunger mehr.

„ Ich muss meinen Freund befreien und zwar schnell, können wir nicht jetzt schon etwas unternehmen?“ Fragte er mit einem Anflug von Verzweiflung in der Stimme.

„ Nein, heute nicht und auch sicher morgen, oder nächste Woche nicht. Sei getrost, dein Freund leidet keine Schmerzen, denn Asmodis braucht ihn noch. Ein Toter nutzt ihm nichts, denn Jack ist sein Druckmittel gegen dich. Wenn wir überstürzt handeln, dann laufen wir Gefahr entdeckt zu werden. Viele sind mir gefolgt und hier haben wir einen Platz, an dem Asmodis sich die Zähne aus beißen wird, wenn er versucht hier einzudringen. Hier stehen wir unter dem Schutz der Göttin Ischtar. Sie ist die Göttin der Liebe und des Krieges. Jetzt aber zeige ich dir dein Lager und ruhe dich aus. Die vor dir liegende Zeit, wird schwer genug werden. Doch bedenke immer, du bist nicht allein und bitte, versprich mir, nichts auf eigene Faust zu unternehmen, denn damit würdest du uns alle in Gefahr bringen.“

Sam versprach es und Castor brachte ihn in eine Felsennische, in der so etwas Ähnliches wie ein Bett stand. Gern hätte Sam geduscht, aber hier gab es so etwas sicher nicht und er machte sich damit vertraut in ein paar Tagen zu riechen wie ein Moschusochse. Sicher würde er dann hier nicht auffallen, denn es roch in dem Felsengewölbe wie in einem Pumakäfig. Doch das war ihm im Moment egal. Er spürte die Müdigkeit, die langsam in ihm hochkam. Er legte sich hin und kaum hatte sein Kopf die Fellunterlage berührt, schlief er auch schon ein.

Er glaubte erst gerade eingeschlafen zu sein, als er die Stimme von Castor vernahm, die laut die Leute von ihren Schlafplätzen scheuchte.

Castor kam zu Sam und fragte:

„ Gut geschlafen?“

„ Zu kurz glaube ich, ich fühle mich wie gerädert. Aber beantworte mir bitte eine Frage, wenn Asmodis nicht der Besitzer des Juwels ist, und auch Ninkharsag nicht, dann sitze ich praktisch zwischen zwei Stühlen. Denn ich kann das Juwel, immer vorausgesetzt, ich finde es, weder dem Einen noch dem Anderen geben. Aber dann kann ich auch Jack nicht befreien.“

„ Das ist richtig. Du brauchst einen Plan, wie du beide überlisten kannst. Wird nicht leicht sein. Aber nun werden wir erst einmal etwas essen und dann darüber nachdenken, wie wir vorgehen werden, denn du bist der, auf den wir schon lange warten. Du hast auch Zeit genug bekommen von Asmodis, einhundert Zeiteinheiten sind nach eurer Rechnung etwa ein Jahr. Komm lass uns essen.“

Sam folgte Castor in einen großen Raum, in dessen Mitte ein runder Tisch stand, an dem sicher fünfzig Menschen Platz fanden. Komisch, hier schien alles mehr als eine Nummer größer zu sein, als da, wo er her gekommen war. Er richtete sich an Castor mit der Frage:

„ Wo bin ich hier eigentlich? Guntram ist mir kein Begriff. Du scheinst viel über mich zu wissen und ich von dir und deinen Leuten nichts. Also wo bin ich?“

„ Du bist in einer anderen Zeitebene und zudem noch in einer anderen Dimension. Wenn du so willst, dann bist du zwischen der Zeit. Du besitzt den Schlüssel zu einer anderen Zeitebene. Er leuchtet auf, wenn du dieser Ebene nahe bist. Da wo gestern die Kreatur im Namen von Asmodis gesprochen hat, ist irgendwo das Schloss, zu dem dein Schlüssel passt. Dort ist das Juwel der Zukunft versteckt.“

 

Kapitel 4




Sam saß nachdenklich, den Kopf in den Händen gestützt am Tisch und schaute erst auf, als das karge Frühstück, von hübsch anzusehenden Frauen und Mädchen aufgetragen wurde.

Als Sam den Kopf hob, schaute er in die schwarzen Augen einer schönen Frau. Ihr Gesicht konnte aristokratisch genannt werden. Die leicht schräg stehenden Augen erinnerten an Mandeln, die feine gerade Nase und der darunter liegende kirschenrote Mund, konnten einen Mann zum Träumen bringen. Gerahmt wurde das Ganze von schulterlangen, schwarzen, leicht gewellten Haaren.

Sams Augen saugten sich an diesem Gesicht fest, bis Castor ihm in die Seite stieß und lachte:

„ Gefällt dir meine Schwester?“

„ Eh…was? Oh, entschuldige, ich war weit weg mit meinen Gedanken“, sagte Sam verwirrt.

„ Ja, das habe ich gemerkt. Meine Schwester ist eine unserer besten Kämpferinnen. Ihr Name ist Selene, das heißt Mond. Ich glaube fest, sie mag dich“, lachte Castor.

„ Lass uns lieber darüber reden, wie ich an das Juwel der Zukunft komme. Ich bin weiß Gott kein Kämpfer. Ja ich glaube sogar, ich habe Angst vor dieser Aufgabe“, seufzte Sam.

„ Angst ist nichts Schlimmes, sie ist gut und dazu da, nichts zu überstürzen und Gefahren aus dem Weg zu gehen, aber manchmal muss man seine Angst überwinden und das tun, was man sich vorgenommen hat. Ich will nicht sagen, dass es immer leicht ist, oder einfach, aber du wirst wissen, was du zu tun hast, wenn es soweit ist. Nun komm, wenn du fertig bist mit essen und folge mir auf den Trainingsplatz. Selene wird dir Unterricht geben.“

Castor zog Sam hinter sich her, mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

Sie liefen durch Gänge, mit vielen Abzweigungen. Wer sich hier nicht auskannte, der war hoffnungslos verloren. Plötzlich weitete sich der Gang, zu einem weiten Felsenkessel. Neugierige Blicke von Männern, die sich im Kampf übten, folgten ihnen. Verwundert registrierter Sam auch, dass es dort Frauen gab, die den Männern, im Kampf in nichts nachstanden.

In der Mitte des Felsenkessels stand eine Art Sockel, auf dem eine Kugel rotierte. Sie schien in der Luft zu hängen. Von der Kugel ging ein helles Licht aus. Castor führte Sam vor den Sockel und die Kugel rotierte schneller. Über der Kugel erschien langsam eine durchscheinende Gestalt.

„ Ich bin Ischtar. Schützerin dieser Männer und Frauen, im Kampf gegen Ninkharsag und Asmodis. Meine Schwester, die Göttin der Zukunft Antevorte ist schwach geworden. Mit jedem Tag der verstreicht, wird sie schwächer. Ohne das Juwel der Zukunft, das aus ihrem Tempel gestohlen wurde, ist sie machtlos gegen die Dämonen der Hölle. Du bist der, auf den wir gewartet haben. Es war nicht schwer, deinen Freund in diese Lage zu bringen, damit du hierher findest. Schau nicht so, der Zweck heiligt hier die Mittel. Wir konnten nicht länger warten und mussten handeln. Die Neugierde deines Freundes hat ihn in diese Lage gebracht. Wir mussten ihn nur ein bisschen lenken. Wir wussten aber genauso gut, dass du ihn nie im Stich lassen würdest. Samuel, du bist unsere letzte Hoffnung und die letzte Hoffnung der Sterblichen. Versagst du, wird es keine Zeit mehr geben. Keine Vergangenheit, keine Gegenwart und keine Zukunft.“

Die Gestalt der Göttin verblasste und verschwand nach ein paar Sekunden völlig.

Sam drehte sich zu Castor um und bemerkte, dass alle im Tal auf dem Boden lagen und ihre Gesichter verbargen. Castor hob den Kopf und sagte erstaunt:

„ Du bist wirklich der auf den wir warteten. Kein anderer darf die Göttin ansehen, ohne sofort zu erblinden. Du aber hast keinen Schaden genommen. Sag, hat sie etwas zu dir gesagt?“

Sam berichtete was Ischtar zu ihm gesagt hatte und wunderte sich schon gar nicht mehr, dass nur er ihre Stimme hat hören können.

„ Komm Sam, lass uns mit deiner Ausbildung beginnen, wir dürfen keine Zeit verlieren,“ drängte Castor.

Von der Seite trat Selene an die beiden Männer heran. Zwei lange Stäbe, mit einer giftgrünen, steinernen Spitze hielt sie in der rechten Hand. Lächelnd reichte sie einen der Stäbe an Sam und sagte:

„ Wehr dich!“

Unvermutet schlug sie zu und Sam bekam einen derben stoß gegen die Brust, der ihn hinten über fallen ließ. Es schnappte nach Luft und keuchte:
„ Kannst du vielleicht warten, bis ich bereit bin zu kämpfen?“

Ninkharsag wird auch nicht warten, bis du bereit bist zum Kampf. Immer und überall wirst du bereit sein müssen. All deine Sinne müssen dich warnen können. Noch bist du taub und blind, aber wenn ich mit dir fertig bin, dann wird dich nichts überraschen können.“

Wieder griff sie an und auch dieses Mal schickte sie ihn zu Boden. Als er sich wieder aufgerappelt hatte, stellte er sich sofort in Verteidigungshaltung, den Stab mit beiden Händen haltend, ihr gegenüber. Sie belauerten sich und drehten sich im Kreis umeinander. Jetzt griff Sam an und ihre Parade des Schlages warf ihn wieder in den Sand.

Die Männer und Frauen in dem Felsenkessel, hatten sich um die beiden Kämpfenden versammelt. Stimmen wurden laut, die ihn oder sie anfeuerten.

Kapitel 5

Die Wochen vergingen und Sam lernte verschiedene Kampfarten. Er konnte mit dem Strahlengewehr ebenso gut umgehen, wie mit den geweihten Stäben. Die Energiearmbrust, war seine favorisierte Waffe. Er beherrschte sie so gut, dass Selene neidlos zugeben musste, dass er ihr in dieser Beziehung über war. Castor kam jeden Tag vorbei, um nach seinen Fortschritten zu sehen. Wieder einmal erschien er am Abend in der Arena und winkte Selene und Sam zu sich.

„ Sam, du hast dich verändert. Aus dir wurde ein Kämpfer und Selene, du hast gute Arbeit geleistet. Nun aber ist es an der Zeit, das Juwel der Zukunft zurückzuholen.“

Sam sagte:

„ Warte Castor. Angenommen wir bekommen das Juwel, dann will Asmodis es haben. Wir können es ihm aber nicht geben, denn es gehört in den Tempel der Antevorte. Wenn ich es ihm aber nicht bringe, dann tötet er meinen Freund. Ich weiß im Moment nicht, was ich tun soll. Gebe ich es Asmodis, ist mein Freund gerettet, aber die Zeit wird nicht mehr sein. Mein Freund nicht, du nicht, ich nicht …es ist zum aus der Haut fahren. Was soll ich nur machen?“

„ Du wirst beide besiegen müssen Sam. Zuerst Ninkharsag und dann Asmodis. So einfach ist das, “ entgegnete Castor achselzuckend.

„ Ja klar, natürlich, nichts leichter als das. Da turne ich zwischen den Zeiten hin und her und haue erst der Dämonenbraut und dann Asmodis eins aufs Maul. Klar, kein Problem, ich bin richtig heiß auf Krach mit denen“, sagte Sam sarkastisch und stiefelte hinter Castor her, der sich in Richtung Ausgang bewegte. Selene folgte ihm und sagte leise:

„ Du kannst das Sam, vertraue deiner eigenen Stärke und deinem Glauben. Ich werde mit dir gehen.“

Sam drehte sich zu ihr um und entgegnete:

„ Ich weiß Selene, du wirst an meiner Seite sein. Die Anderen auch und viele von ihnen werden sterben. Ich hasse das.“

„ Du irrst Sam, nur wir beide werden gehen. Die Anderen werden Ninkharsag und ihre Diener ablenken. Ja es werden viele sterben, aber sie sterben für die Freiheit.“

Mittlerweile waren sie in ihren Wohnbereichen angekommen. Sam kannte sich nun sehr gut aus in den unterirdischen Labyrinthen der Rebellen von Guntram. Sie hatten hier alles was man zum Leben brauchte, wenn auch wenig, aber es reichte aus. Das Einzige was wirklich sehr knapp war, war Wasser. Es wurde nur zum Trinken und Kochen gebraucht. Wäsche waschen oder Duschen waren nicht drin. Alle stanken hier wie die Otter, aber da alle so rochen, störte es niemanden. Castor hatte erklärt, warum sich hier nicht gewaschen wurde. Den Kampf den sie vorhatten ging gegen Dämonen und da war es besser, man roch nicht nach Mensch.

Wenn Sam sich einmal in einer spiegelnden Fläche sah, erschrak er vor sich selbst. Sein Haar war lang geworden und vereinigte sich mit seinem Bart. Seine Haut war schmutzig und grau und seine Kleidung war kaum noch als Kleidung zu bezeichnen. Er sah nicht besser aus, als alle anderen. Selene war ebenso schmutzig wie die anderen Männer und Frauen. Sam nahm sich vor, sollte er lebend aus diesem Irrsinn herauskommen, dann würde er mindestens eine Woche die Badewanne nicht verlassen.

Dann kam die Zeit des Aufbruchs. Während die Rebellenarmee sich durch das Zeittor auf die Ebene der Ninkharsag begab, hatten Selene und Sam noch etwa eine Stunde Zeit, um sich ebenfalls auf den Weg zu machen. Jetzt wurde es ernst.

Sam und Selene waren gut ausgerüstet. Jeder hatte einen Stab, eine Energiearmbrust und ein Strahlengewehr, mit entsprechender Munition. Seile und Karabinerhaken vervollständigten die Ausrüstung, was die Waffen betraf. Ansonsten hatten sie noch Nahrung, Wasser und ein leichtes Zelt dabei. Dann war es soweit. Sie schritten nebeneinander durch das Tor in die Zeit der Ninkharsag.

Die Gegend in der sie auftauchten, war einem Moor gleich. Schwarze Wolken jagten über den nächtlichen Himmel, durchbrochen von grellen Blitzen, auf denen dröhnender Donner folgte. Niedrige Büsche und Bäume reckten ihre kahlen Äste wie Leichenfinger in den Himmel, drohend, kalt und gefährlich. Irrlichter schwebten über die morastige Ebene. Gase aus der Erde, erzeugten blubbernde Geräusche. Nächtliches Getier huschte vorüber, eilig, gespenstisch, lautlos.

Selene und Sam schauten sich an und Selene sagte:

„ Die richtige Gegend für Dämonen.“

„ Gehen wir“, entgegnete Sam und machte einen Schritt, hinein in das Moor. Selene hielt ihn zurück und sagte eindringlich:

„ Vorsicht, nimm den Stab und ertaste mit ihm den Weg.“

Er folgte dem Rat und Schritt für Schritt tasteten sie sich weiter in den Sumpf hinein. Sam hatte den Schlüssel an einer Kette um den Hals gehängt und er spürte die Wärme, die von ihm ausging. Er musste nicht hinsehen, um festzustellen, dass der Schlüssel pulsierend leuchtete. Sie waren auf dem richtigen Weg.

„ Das hat nun noch gefehlt. Selene es zieht Nebel auf. Suchen wir uns einen einigermaßen festen Untergrund und warten bis es Tag wird.“

„ Keine gute Idee, es kann nicht mehr weit sein bis zum Baum des Verderbens. Sobald wir dort sein werden, sind wir einigermaßen sicher vor den Geistern der Nacht.“

Sie tasteten sich weiter vor und dann schälte sich ein mächtiger Baum aus dem Nebel. Sam und Selene sahen am Horizont die Sonne aufgehen. Sie schlugen das Lager auf und legten sich schlafen. Es war wichtig ausgeruht in den Kampf zu gehen. Dass sie nicht von den Dämonen der Nacht belästigt worden waren, hatten sie den Rebellen von Guntram zu verdanken, die mit Erfolg ein Ablenkungsmanöver gestartet hatten, ohne allzu viele Verluste.

Der Abend dämmerte, als Sam erwachte und auf die noch schlafende Selene schaute. Trotz ihres ungepflegten Äußeren war sie eine schöne Frau und mehr als einmal hatte ihn die Versuchung erwischt, sie in seine Arme zu nehmen. Sanft rüttelte er an ihrer Schulter und flüsterte:
„ Aufwachen Selene, aufwachen, es wird Abend.“

Selene reckte sich und ihre weiblichen Formen zeichneten sich deutlich unter ihrer Kleidung ab und wieder traf ihn die Versuchung sie zu umarmen.

„ Och, nur noch eben, eine kurze Minute“, flüsterte sie und machte ein Auge auf. Sie wusste längst, das sie ihm nicht gleichgültig war und vielleicht sollte sie die Initiative ergreifen, denn ihr erging es nicht anders. Sie öffnete beide Augen und ihre Blicke trafen sich. Beide spürten den warmen Körper des Anderen. Wie von selbst lagen sie sich in den Armen und bevor der Mond richtig groß am Himmel stand, hatten sie sich geliebt. Stürmisch, verzehrend und leidenschaftlich.

„ Komm Selene, wes wird Zeit, suchen wir den Eingang zu Ninkharsags Reich.“

Sie packten ihren Kram zusammen. Schauten nach den Waffen und kontrollierten ihre Funktionen, denn von ihnen hing ihr Leben ab. Das Strahlengewehr verschoss weiße Energieblitze, die einen Dämon in Stücke riss. Die Energiearmbrust verschoss Pfeile mit Silberspitze. Vampire und Werwölfe hatten keine Chance sobald sie getroffen wurden. Der geweihte Stab aber war die mächtigste Waffe. Dämonen hatten keine Chance gegen dieses mächtige Stück Holz mit der grünen Spitze.

Sam suchte zwischen den Wurzeln einen bestimmten Punkt. Er spürte den Schlüssel und nahm ihn vom Hals. Er glühte weiß, pulsierte immer schneller und sprang aus Sams Hand. Er fiel zwischen zwei Wurzeln, die daraufhin mit einem Krach auseinander gesprengt wurden. Es knallte und knisterte. Ein Lichtbogen entstand. Selene und Sam traten ohne Zögern durch den Eingang in das Dämonenreich der Ninkharsag.



Kapitel 6


Die Gegend in der sie, wie aus dem Nichts entstanden, unterschied sich wesentlich von der, aus der sie gerade kamen. Es war eine trockene, wilde, düstere Landschaft. Beherrscht wurde die Umgebung von großen Steinen, die wie hingeworfen aussahen. Vereinzelt hatten sie die Dimension von Lastkraftwagen. Es sah aus als habe jemand sehr Großes hier gewütet und mit den Steinen um sich geworfen.

Zwischen den Felsbrocken dampfte es aus der Erde und unheimliche Geräusche erfüllten die Luft. Es roch nach Schwefel und wer weiß was für ein Gemisch aus fauligen Eiern und Aceton. Der Himmel sah eigenartig verwaschen in einem grauen Farbton, unterbrochen von dunklen, braunen, bis schwarzen Schlieren, die ineinander verschmolzen und seltsame Figuren an den Himmel zeichneten.

Große schwarze Vögel zogen dazwischen ihre Kreise, wie Geier in der Wüste, bereit herabzustoßen, um mit ihren scharfen Schnäbeln Aas zu zerlegen.

Selene zog fröstelnd die Schultern hoch und sagte:

„ Na Bravo. Welch ein Szenario. Ich bin mal gespannt, was uns hier noch so alles über den Weg laufen wird…!“
Bevor Selene reagieren konnte, feuerte Sam die Energiearmbrust ab. Ein blauer Energiepfeil verließ pfeifend die Arretierung. Einer der Riesenvögel fiel ihnen genau vor die Füße.

„ Verdammt, die Biester fliegen lautlos wie die Fledermäuse. Behalten wir sie besser im Auge“, sagte Sam.

Kaum hatten sie sich etwas von dem toten, schwarzen Vogel entfernt, als seine Artgenossen heranstürzten und sich über den Kadaver her machten. Selene schüttelte sich und sagte:

„ Komm, lass uns hier verschwinden. Je schneller wir die Dämonengöttin Ninkharsag finden und vernichten, umso schneller haben wir wieder Ruhe und Frieden.“

Sie sagte das mit einer solchen Selbstverständlichkeit, als sei es ein Spaziergang, mal eben einen Dämon, samt seinem Gefolge den Garaus zu machen. Sie versuchten von Felsen zu Felsen, immer in Deckung bleibend die Ebene zu überqueren. Immer wieder mussten sie die schwarzen Vögel abwehren. Die Biester waren schlau und hatten bald heraus, dass die blauen Blitze den Tod brachten. Mit einem Mal waren sie, wie von weggezaubert verschwunden. Misstrauisch schauten die beiden Menschen in den Himmel, der sich immer weiter verdunkelte. Immer bereit zu reagieren auf Unvorhersehbares.

Sie schafften es, etwa zwei Kilometer unbehelligt ihrem Ziel näher zu kommen, als unvermutet die Erde vibrierte. Geistesgegenwärtig erklommen Sam und Selene einen in der Nähe liegenden Felsen. Der Boden brach auf und heraus kroch eine Art Riesenmaulwurf. Mächtige Grabkrallen zischten durch die Luft und schlugen gegen den Felsen, auf den sich die Beiden gerettet hatten. Er schaffte es, Stücke aus dem Stein zu schlagen. Funken sprühten auf und die Geräusche, welche das Untier von sich gab, waren eine Mischung aus röhrendem Hirsch und grunzendem Schwein. Das Tier brachte den Felsen zum Wanken. Sam verlor das Gleichgewicht und fiel dem Ungeheuer direkt vor seine weit geöffnete Schnauze.
Er konnte sich gerade noch zur Seite wälzen. Da wo er gerade noch gelegen hatte schlugen die Klauen in den Boden und rissen die Erde auf. Selen schoss einen Energiepfeil ab und traf das Tier seitlich am Kopf. Es heulte auf und wurde nun erst recht wütend. Sam hatte sich hinter den Felsen gerettet und legte die Strahlenwaffe an. Langsam schlich er um den Felsen herum und sah das wütende Tier, das immer wieder gegen den Felsen schlug und Selene in Bedrängnis brachte. Sie konnte sich nur noch mit beiden Händen an einer Steinspitze festhalten. Ihre Beine hingen in der Luft und schlugen hin und her.

Sam stieß einen grellen Pfiff aus und lenkte damit den Riesenmaulwurf von Selene ab. Knurrend drehte das Tier sich zur Seite und in dem Moment schoss Sam die Strahlenwaffe ab. Ein greller Lichtblitz verließ den Lauf und traf das Ungeheuer genau zwischen den Handteller großen Augen. Sterbend krachte es zu Boden und schlug noch einmal wild um sich, bevor es still lag. Selen sprang herunter von ihrem Felsen und wollte gerade auf das Tier zugehen, als eine Verwandlung mit ihm vorging. Stinkender Rauch stieg aus seinem Körper auf und dann löste es sich auf. Nichts deutete mehr darauf hin, dass hier ein Kampf stattgefunden hatte. Außer die Spuren im Boden, die eine andere Sprache sprachen.

„ Na, das war ja ein Brocken“, sagte Sam und schaute Selene fragend an“, bist du verletzt?“

„ Nein, komm lass uns weiter gehen, wer weiß, was sonst noch aus dem Boden schießt“, sagte Selene. Nahm ihre Waffen über die Schulter und den Stab in die Hand und marschierte los, ohne auf ihn zu warten. Er sollte nicht sehen, dass sie die Begegnung des Viehs doch mehr mitgenommen hatte, als sie zugeben wollte. Dabei hatte sie weniger Angst um sich gehabt, als um ihn. Langsam folgte er ihr und zerbrach sich den Kopf darüber warum sie einfach ging ohne auf ihn zu warten.

„ Versteh einer die Frauen“, flüsterte er und folgte ihr nun schneller. Bald hatte er sie eingeholt. Schweigend gingen sie nebeneinander her. Der Frieden sollte nicht lange dauern, als ein unheimliches Rauschen die Luft erfüllte und am Horizont dunkle Schatten zu sehen waren, die schnell näher kamen.

„ Schnell, wir müssen eine Höhle finden, das verheißt nichts Gutes. Ninkharsag hat ihre fliegende Armee mobilisiert, wenn sie uns entdecken sind wir verloren“, schrie Selene und rannte los. Ein großer Felsbrocken zeigte einen breiten Riss, in den sie sich hinein quetschen konnten. Kaum das sie ihren Unterschlupf verschwunden waren rauschten mächtige, geflügelte Wesen über sie hinweg. Scheußliche Kreaturen. Auf einem Raubtierkörper prangte ein Totenschädel mit glühend roten Augen. Die Flügel nach Fledermausart mit Klauen an den Enden, die einen mittleren Baum wie Butter durchtrennen konnten. Es dauerte eine ganze Weile, bis der letzte der Kreaturen über sie hinweg geflogen war. Vorsichtig schoben sich die Beiden wieder ins Freie und schauten den Kreaturen nach.

„ Ich denke sie sind unterwegs zu unseren Freunden. Sie werden kaum eine Chance haben gegen diese Armee der Finsternis“, meine Selene und nahm Sams Arm. „ Komm, lass uns weiter gehen, es kann nicht mehr lange dauern und wir erreichen den Tempel der Ninkharsag.“

„ Ich kann es kaum erwarten, wenn man bedenkt, was das Weib sonst noch so aufzubieten hat, dann könnte ich glatt umdrehen und davon laufen“, raunzte Sam und machte ein Gesicht, als habe er in eine Zitrone gebissen.
Selene musste Lachen, trotz der ernsten Lage in der sie sich befanden. Hauptsache war, dass ihre Freunde die Armeen der Unterwelt so lange beschäftigen konnten, bis sie ihr Ziel erreicht hatten. Wenn sie das Juwel der Zukunft erst einmal in Händen hatten, dann konnten sie mit dessen Zauber Ninkharsags Reich sofort verlassen. Aber erst mussten sie es haben.

Unbehelligt erreichten sie den Fuß eines Berges, dessen Gipfel in dunkle, schwarze Wolken verborgen war.



Kapitel 7


Es war ein schwieriger Aufstieg. Aber mit den Seilen, die sie mitgenommen hatten, schafften sie es relativ gut, die manchmal steilen Felswände zu überwinden. Unvermittelt ragte dann die Behausung der Dämonin vor ihnen auf. Eine Festung, schwarz, unheimlich, kleine Flammen züngelten aus den Mauerritzen, die Steine muteten an, als hätten sie Augen, die jede Bewegung der beiden Menschen beobachteten. Das große, massive Eisentor war heiß, glühend rot, als habe es lange Zeit im Schmiedefeuer gelegen.

„ Selene schaute Sam an und meinte spöttisch:

„ Anklopfen würde ich nicht gerade empfehlen!“

Sam grinste und sagte:

„ Wie sollen wir denn sonst rein kommen? Ich denke nicht, dass wir eine unverschlossene Seitentür finden.“

„ Dann klopf du doch an“, sagte Selene spöttisch.

Sam nickte mit dem Kopf, nahm einen faustgroßen Stein und schmetterte ihn gegen das Tor. Er gab einen lauten Knall, als der Stein das glühende Eisen traf. Funken stoben nach allen Seiten, der Stein blieb an dem Tor haften und tropfte in langen Nasen, als Lava vom Tor herunter.

„ Wahrlich eine Höllenhitze“, sagte Sam und zog Selene an die Seite des Tores, denn langsam öffnete sich das Tor. Es dauerte eine Weile, bis das Tor weit auf geschwungen war und den Blick auf den Wächter des Tores freigab.
Was dort stand, war kaum zu beschreiben. Das Untier war von Kopf bis Fuß mit schwarzen langen, fettig wirkenden Haaren bedeckt. Der Schädel, groß und rund wie ein Medizinball hatte an den Seiten lange, spitze Ohren. Oberlippe war hochgezogen und zeigte vier große, gelbe Reißzähne. In den Augenhöhlen loderten kleine Flammen. Auf dem Kopf prangten eine Reihe prächtiger Hörner, die von der Stirn nach hinten immer kleiner wurden. Die Arme waren lang, sodass er sich damit problemlos in den Kniekehlen der krummen Beine kratzen konnte. Hufe zierten die Enden der Beine und hinten führte ein langer kahler Schwanz Bewegungen wie eine Peitsche aus. Sam trat vor, den Holzstab in den Händen, bereit zum Kampf.
Der Wächter schüttelte den Kopf und aus seinem Maul kam so etwas, wie eine Stimme, was eher als grollen zu bezeichnen war:

„ Meine Herrin wusste das ihr kommt. Sie will Euch sehen. Will sehen, wer so vermessen ist, sich ihr in den Weg zu stellen. Außerdem will sie wissen, was euch treibt, in ihr Reich zu kommen.“

Sie wusste es also noch nicht, dass sie das Juwel der Zukunft stehlen wollten. Umso besser. Standen sie ihr erst einmal gegenüber, würde sich alles Weitere zeigen. Die Kreatur drehte sich um und fast wäre Sam von dessen Schwanz getroffen worden. Er konnte gerade noch zur Seite springen.

Sam und Selene folgten ihm in gebührendem Abstand. Es ging durch einen dunklen Vorhof, auf dem sich Ratten und allerlei anderes Ungeziefer tummelten. Sie traten durch eine Tür die zu einem weiteren Innenhof führte, durch einen Bogengang, an dem Totenschädel von der Decke hingen, in denen sich Spinnen ihre Netze gewebt hatten.
Bilder von Höllengestalten säumten ihren Weg und nicht selten begegneten sie eines dieser Ungeheuer, die sie geifernd und blutdürstig ansahen. Aber niemand kam ihnen zu nahe. Endlich erreichten sie den Thronsaal der Dämonenkönigin Ninkharsag. Sie saß an der Stirnseite des Saales auf einem mit Totenschädeln verzierten Thron. In der rechten Hand hielt sie einen Stab mit blutroter Spitze. An den Wänden entlang des Saales standen und lagen Kreaturen der Finsternis. Gierige Blicke folgten ihnen.

Ninkharsag hatte die Gestalt einer Frau angenommen, von betörender Schönheit. Ihre Augen, schwarz wie starker Kaffee schaute voller Verachtung auf die beiden Menschen, die es wagten ihr gegenüber zu treten. Sie hatte ihre schwarzen Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden. Ihr enges schwarzes Kleid, zeichnete jede Rundung ihres Körpers nach. Die Frau verfehlte ihre Wirkung auf Sam nicht. Er zeichnete mit seinen Augen, jede weibliche Rundung nach.

Selene stieß ihn in die Seite und flüsterte böse:

„ Wenn du nun noch anfängst zu sabbern, wirft sie dir vielleicht einen Knochen zu.“

Sam zuckte zusammen. Er konnte nicht antworten, denn Ninkharsag sagte mit einer heiseren, rauchigen Stimme.

„ Willkommen in meinem Reich. Dass ihr es nicht mehr lebend verlassen werdet, dürfte euch bekannt sein. Aber erst will ich mit euch meinen Spaß haben. Ein Wink mit ihrer Hand und die Kreaturen an den Seiten des Saales kamen näher um Selene und Sam gefangen zunehmen.

Sam und Selene stellten sich Rücken an Rücken und die ersten Kreaturen starben und vergingen unter ihren Verteidigungsattacken. Sie wehrten sich mit allen Mitteln die ihnen zur Verfügung standen und viele der Ausgeburten der Hölle, würden nie wieder morden.

Ninkharsag auf ihrem Thron sah interessiert zu. Plötzlich erschien im Eingangsportal ihr erster Diener. Er schrie:

„ Die Rebellen von Guntram greifen an. Sie haben unsere Linie durchbrochen und befinden sich vor den Toren deiner Burg.“

Die Dämonin fuhr hoch, hob ihren Stab und um Selene und Sam baute sich ein Energiefeld auf. Dann verschwand sie mit ihren Anhängern, um der Armee der Rebellen zu begegnen.

Die beiden Menschen entwickelten in ihrem Gefängnis eine rege Tätigkeit. Sie stellten sich gegenüber, kreuzten ihre Stäbe und richteten die Spitzen ins Zentrum der Kuppel aus Energie. Ihre Strahlenwaffen waren auf den gleichen Punkt gerichtet. Dann aktivierten sie ihre Waffen und ein dicker Energiestrahl traf die Kuppel. In ihrem Gefängnis wurde es unerträglich heiß. Gerade als sie glaubten es nicht mehr aushalten zu können, brach das Energiefeld zusammen. Sie waren frei.

Sam lief zum Thron der Dämonin und untersuchte die Totenschädel, deren Augen aus Juwelen bestanden. Welches aber nun war das Juwel der Zukunft? Gerade wollte er aufgeben und an einer anderen Stelle suchen, da leuchtete ein Stein besonders auf. Ein blauer warmer Schein ging von ihm aus. Sam brach den Stein aus dem Schädel und hielt ihn hoch. Selene trat an seine Seite und der Stein sendete einen hellen Strahl an die Decke des Thronsaales der Dämonin. Ein blauer Schein umgab die beiden Menschen und sie verschwanden vor den Augen der Ninkharsag, die gerade den Saal wieder betreten hatte.

Die Rebellen hatten den Lichtschein gesehen und wussten, ihr Plan war geglückt. Sie zogen sich eilig zurück. Viele würden Guntram nicht lebend erreichen, aber die, die überlebt hatten, die lebten fortan in Freiheit.


Kapitel 8



Ninkharsag sah die beiden Menschen gerade noch verschwinden. Sie tobte. Ihre Gestalt wechselte zu einer Bestie. Aus einem schleimigen Kopf wuchsen hunderte von Tentakeln. Die vorstehenden Augen waren weit aufgerissen und leuchteten in einem giftigen Grün. Das breite Maul aus dem in langen Fäden der Geifer tropfte, war Lippenlos und eine Reihe schadhafter fauliger, spitzer Zähne vervollkommnet den Anblick einer abscheulichen Kreatur der Finsternis.

Ihre Untergebenen drückten sich ängstlich an die Wände des großen Saales.

„ Verdammte Brut, wie konnte ich nur so dumm sein, mich auf euch zu verlassen“, geiferte sie und schleuderte Blitze auf ihre Untergebenen, die sich heulend vor ihr zu verstecken suchten.

Heulend und fauchend, verschwand sie in einem Schwall aus stinkendem Rauch. Sie würde einige Zeit brauchen, sich zu beruhigen. Besiegt war sie nicht und so trieb es sie zu Asmodis. Es war nicht gerade ungefährlich für sie, sich im Reich des Höllenfürsten zu zeigen, denn immerhin hatten sie noch eine Rechnung bei ihm offen. Doch sie wusste, auch Asmodis, war nur ein Mann und sie würde ihn schon dazu bringen, Rache an den Menschen zu nehmen.

Asmodis eine höllische Kreatur, die alle Vorstellungen sprengte, hatte schon von Ninkharsags Niederlage gehört und als sie unvermutet bei ihm erschien, lachte er so laut, das die Wände seiner Behausung, tief unter der Erde erzitterte.

Ninkharsag hatte die Gestalt einer außergewöhnlichen höllischen Schönheit angenommen. Schließlich kannte sie seinen Geschmack sehr gut. Alles an dieser Frau war überdimensional, was ihre weiblichen Attribute anbelangte. Auf Menschen wirkte sie abstoßend.

Asmodis allerdings, für seine Verhältnisse und denen der Hölle ein äußerst attraktiver Mann, konnte auch dieses Mal ihrem Höllencharme nicht widerstehen. Seine rote Gesichtsfarbe wurde noch ein wenig röter, seine gedrehten, nach hinten weisenden Hörner leuchteten in einem intensiven rot auf und sein Maul, das dem eines Pavians glich, war weit geöffnet. Seine Ziegenpupillen weiteten sich und die grüne Iris darum wechselte von lindgrün, über giftgrün, zu  korallenrot.

Sie fielen über einander her und Asmodis nahm die Dämonin in einem wilden Tanz aus irren Bewegungen, die nicht zu beschreiben sind.

Als beide voneinander abließen, machte Asmodis seiner Niederträchtigkeit alle Ehre. Er hob beide Arme und legte über die Dämonin einen Bann. Er verwandelte sie in ein Hühnchen, das verzweifelt versuchte vor ihm zu entkommen. Aber Asmodis nahm sie und drehte ihr genüsslich den Hals um, bevor er sie verschlang.

Asmodis wendete sich seinen Kreaturen zu und sagte:

„ Geht in ihr Reich, und bringt mir ihre Schätze. Sagt ihren Untertanen, dass sie einen neuen Herrn haben.“

Mit diesen Worten zog er sich zurück, um darüber nachzudenken, wie er sich des Juwels doch noch bemächtigen konnte. Ninkharsag war kein Problem mehr, aber da war immer noch dieser Mensch. Würde er ihm das Juwel bringen, oder würde er es der rechtmäßigen Besitzerin Antevorte bringen?

Manchmal taten Menschen unvorhersehbare Dinge. Vielleicht ließ der Mensch seinen Freund einfach sterben? Oder würde er versuchen ihn, Asmodis zu vernichten?

Asmodis betrat einen Raum, an dessen Stirnseite Jack, wie in einem Cocon hing. Er war bei vollem Bewusstsein. Erlebte alles mit und erlitt fast unerträgliche Schmerzen.

„ Höre sterblicher. Ich kann dich aus Deinen Qualen befreien, wenn du mir dienst. Vernichte deinen Freund Sam und bringe mir das Juwel der Zukunft zurück. Sagst du ja, dann befreie ich dich sofort.“

Jack sah Asmodis mit irren Augen an und brüllte:

„ Ja, ja, ja, ja, jaaaaaaaaaaaaaaa, ich mach’s, aber hol mich hier raus.“

Kaum hatte Jack zugestimmt, als er frei war und Asmodis vor die Füße fiel.

„ Dann höre meinen Plan sterblicher und handle danach. Denke daran, gehorchst du nicht, töte ich dich auf grausame Weise. Ich töte dich so, wie du es dir in deinen wildesten Phantasien nicht vorzustellen vermagst.“

Der Höllenfürst instruierte Jack genau und der machte sich auf den Weg.





Kapitel 9

In Guntram hätte man allen Grund gehabt zum Feiern, aber der Krieg hatte viele Opfer gekostet und niemand mochte an einer Party teilnehmen.

Sam und Selene materialisierten vor der schwebenden Kugel, in Guntrams Trainingslager. Kaum hatten die beiden wieder eine feste Form angenommen, leuchtete die Kugel auf und stellte eine Verbindung mit dem Juwel der Zukunft her.

Über der Kugel erschien wieder das Hologramm der Göttin Ischtar.

„ Du hast das Juwel gebracht. Nun bringe es in den Tempel der Antevorte.“

Sam schaute zu Boden und sagte verzweifelt:

„Bitte, ich brauche das Juwel noch. Ich muss damit meinen Freund bei Asmodis auslösen. Er tötet ihn.“

„ Nein, das wird nicht gehen, das Juwel muss sofort in meinen Tempel gebracht werden. Sieh selbst!“

Über ihren Köpfen erschien ein Bild, wie in einem Film lief Vergangenheit, Gegenwart und—nein,  keine Zukunft ab. Sie gab es schon nicht mehr.

Sam hatte Tränen in den Augen. Ihm wurde bewusst, dass er seinen Freund Jack, nicht würde helfen können. Brachte er das Juwel in den Tempel, verurteilte er seinen Freund zum Tod. Brachte er es nicht dorthin und gab es Asmodis, dann gab es keine Zukunft für niemanden. Er konnte es drehen und wenden wie er wollte. Es gab keinen Ausweg. Plötzlich löste sich das Juwel aus seiner Hand und schwebte auf die Kugel helle Lichtkugel zu und verschwand darin. Sofort änderte sich das Bild über ihnen und verschwommen waren Bilder der Zukunft zu sehen.

Die Bilder verschwanden, ebenso die Kugel und das Hologramm der Ischtar

Sam wendete sich ab und Selene nahm seinen Arm und sagte:

„ Sam, schau, viele unserer Leute haben ihr Leben gegeben, um die Zukunft zu retten und damit sie in Freiheit leben zu können. Ich verstehe die Trauer um deinen Freund. Auch er gibt sein Leben für eine Zukunft.“

Sam nickte mit dem Kopf und sagte:

„ Vielleicht gibt es ja doch noch eine Möglichkeit meinen Freund zu retten. Vielleicht weiß Asmodis noch nicht, was geschehen ist!“

Doch im gleichen Augenblick wusste er auch, dass das was er gerade gesagt hatte Unsinn war. Natürlich wusste Asmodis schon alles und sein Freund war sicher schon tot.

„ Komm mit mir Selene. Komm mit mir in meine Zeit.“

„ Nein, das geht nicht Sam. Ich kann diese Zeitebene nicht verlassen, denn sie gehört in die Vergangenheit. So wie du nicht in die Zukunft kannst, kann ich das auch nicht. Wir müssen in unserer Gegenwart bleiben.“

Kaum hatte sie die Worte gesprochen, verschwamm alles vor seinen Augen und er war wieder auf der grauen Ebene, die sich langsam auflöste und er stand wieder in dem verfallenen Herrenhaus, genau vor der Freitreppe, wo alles begonnen hatte.

Plötzlich hörte er in seinem Rücken die Stimme von Jack:

„ Hallo Sam, wurde auch Zeit das du hier erscheinst.“

„ Jack? Ich dachte du bist tot, hat Asmodis dich frei gelassen?“

„ Du hast mich also aufgegeben? Hast nicht einmal den Versuch gemacht, mich zu retten? Was bist du? Ein Freund? Das Juwel der Zukunft ist für Asmodis verloren, aber er hat dir Rache geschworen und mein Tod, der nutzt ihm nichts mehr. Er will dich und ich werde dich zu ihm bringen.“

Sam war so überrascht, dass er nicht an Gegenwehr dachte, als Jack ihn angriff und mit einem gezielten Schlag niederstreckte. Das letzte was Sam bewusst wahrnahm, war das gehässige Grinsen seines Freundes Jack. Dann gingen bei ihm die Lichter aus.

Das erste was Sam wahrnahm, als er wieder zu sich kam, war eine fette Ratte, die vor seinem Gesicht saß und ihn aus neugierigen Augen ansah. Sam fuhr hoch, um gleich darauf wieder hinzufallen. Er musste sich übergeben. Es dauerte einige Minuten, bis er wieder soweit klar war, dass er seine Umgebung in Augenschein nehmen konnte. Er lag angebunden an schmiedeeisernen Ketten auf einem kahlen Steinfußboden aus Naturstein. Die Wände waren feucht und schimmlig. Dann wurde ihm bewusst, dass sein Freund Jack ihn erbärmlich verraten und an Asmodis ausgeliefert hatte. Er konnte sich nicht vorstellen, dass Jack freiwillig ein Helfer des Satans geworden war.

Jedenfalls saß Sam ordentlich in der Klemme und er hatte nicht den blassesten Schimmer, wie er sich daraus wieder befreien konnte. Aber, noch war er am Leben und solange er lebte, war auch die Hoffnung nicht gestorben sich befreien zu können.

Sam wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, als das Knarren einer Tür ihn in die Richtung sehen ließ, aus der das Geräusch kam.
Herein kam Jack und wenn Sam noch Zweifel gehabt hatte, was seine Freundschaft zu Jack betraf, so vergingen ihm diese, in diesem Augenblick.

„ Warum tust du das Jack?“

„ Halt deinen Mund. So gut wie hier ist es mir noch nie ergangen, ich brauche nur meinem Herrn gehorchen und es fehlt mir an nichts.“


„ Geht das Gehorchen so weit, mich zu töten?“

„ Nein, ich töte dich nicht. Du wirst gar nicht sterben, du wirst hier einfach vergessen werden.“
Jack zeigte ein schäbiges Grinsen. „Das Beste ist, du kannst hier nicht mal sterben. Du kannst aber auch nicht leben. Ich werde dich nun verlassen. Ich bin der letzte Mensch den du sehen wirst. Von nun an bist du allein. Nicht lange und du wirst wahnsinnig werden. Ich werde von draußen zusehen wie lange du es aus hältst, ohne mit jemanden zu reden. Wenn du Hunger bekommst, dann schau, hier laufen dicke Ratten herum. Fang dir welche!“

Mit einem grausamen Lachen verschwand Jack durch die Tür, die sich krachend hinter ihm schloss.

Kapitel 10

Zur gleichen Zeit in Guntram. Selene kniete im Tempel der Antevorte vor dem Altar und betete zu der Göttin der Zukunft.

„ Bitte Göttin der Zukunft, kannst du mir nicht zeigen, wie es Sam ergangen ist?“

Plötzlich entstand vor Selene ein Bild. Sie sah Sam in Ketten in einem Kerker liegen. Wie ein Tier hatte man ihm ein Halsband aus Eisen angelegt mit einer Kette, die ihm einen gewissen Spielraum ließ. Das Ende der Kette war in der Mauer eingelassen, die gegenüber einer kleinen Türe gelegen war. Die Kette war nicht lang genug, um die Türe erreichen zu können.

„ Bitte Göttin, bitte, kann ich ihm helfen?“

Die Göttin antwortete, denn schließlich hatte sie der Frau viel zu verdanken.

„ Ich glaube nicht, dass du stark genug bist. Aber du kannst es versuchen. Ich erlaube dir deine Zeitebene zu verlassen. Ich habe mit meiner Schwester Ischtar gesprochen und sie stellt dich unter ihren Schutz. Sie will auch, dass ich dir diese Waffe gebe. Mit ihr kannst Du Asmodis bannen. Jedenfalls für eine gewisse Zeit.“

Vor Selenes Füssen erschien eine Runde, gezackte Scheibe, mit einer handtellergroßen Öffnung in der Mitte.

„ Wenn du Asmodis gegenüber stehst, dann richte das Rad auf ihn, so, dass du ihn durch das Loch in der Mitte sehen kannst. Aus den 24 Zacken der Scheibe, werden blaue Strahlen kommen und den Satan einhüllen. Er wird für genau drei Tage gebannt sein. In der Zeit musst du deinen Freund gefunden haben.“

Selene nahm die Waffe auf und bedankte sich bei ihrer Göttin.

„ Warte Selene, sobald du dich ausgerüstet hast, komme wieder hierher und ich werde dich in die Nähe des Reiches von Asmodis bringen.“

Selene ging zu ihren Kameraden und berichtete was Antevorte zu ihr gesagt hatte. Castor schaute Selene an und sagte:

„ Wenn die Göttin es erlaubt, werde ich mit dir gehen. Wir haben Sam viel zu verdanken und es wäre nur gerecht, wenn auch wir ihm nun helfen.“

Castor und Selene, rüsteten sich aus. Die altbewährten Waffen kamen wieder zum Einsatz, obwohl sie die Waffen alle im Untergrund gelassen hatten, in der Hoffnung, sie nie wieder gebrauchen zu müssen. Jetzt holten sie diese wieder vor und checkten sie durch.

Voll ausgerüstet begaben sie sich zum Tempel der Antevorte und knieten vor ihrem Altar nieder.

„ Bitte Göttin, bitte erlaube das Castor mich begleitet“, flehte Selene.

Ein Lichtkreis entstand und kam auf die beiden Menschen zu. Hüllte sie ein und ließen sie verschwinden. Als sie wieder feste Form angenommen hatten, befanden sie sich an der Grenze einer Gegend, die von Flammen beherrscht wurde. Flammende Steine und Lava kamen aus dem Boden, wie Schweiß aus den Poren eines Menschen. Durchscheinende Gestalten von abscheulichster Hässlichkeit schwebten über das Gelände und heulten in den schaurigsten Tönen.

Ein Tor, schwarz mit furchtbaren Skulpturen war der Eingang zum Reich des Höllenfürsten. Blut lief an den Säulen herunter. Rechts und links des Tores standen Siebenköpfige Ungeheuer mit Löwenkörpern und Drachenschwänzen. Gezackte Schuppenplatten reichten von den Köpfen bis zum Schwanzende.

Selene nahm die Waffe der Ischtar und schaute die Ungeheuer durch das Loch in der Mitte an. Die blauen Strahlen hüllten die Drachen ein und sofort erstarrten sie zur Bewegungslosigkeit.

Mutig gingen die beiden Menschen Castor und Selene an den Kreaturen vorbei. Hinein in eine ungewisse Zukunft. Sie würden alles unternehmen um Sam ihrem Freund zu helfen, ihn aus den Klauen der Satansbrut zu befreien.



Kapitel 11


Sam in seinem Verlies verbrachte die meiste Zeit mit Meditation. Von Zeit zu Zeit öffnete sich eine Klappe in der Türe und Jacks Gesicht, das immer hässlicher wurde erschien darin. Immer begleitet, von einem gehässigen Lachen. Jack schien recht zu behalten. Mit der Zeit stellten sich Halluzinationen bei Sam ein. Er sah seine Freunde, Castor und Selene, die in Guntram in Freiheit lebten, nichts von seiner Situation wussten und ihn vergessen hatten.
Er sah gebratene Hühner vor sich her hüpfen und immer wenn er eines gefangen hatte, verwandelte es sich in einen schleimigen Klumpen ekelhafter Würmer.

Zur gleichen Zeit an der Grenze des Höllenreichs.

Castor und Selene waren durch das Tor getreten, an den erstarrten Drachen vorbei. Was sie von außen gesehen hatten, die Flammen, die Lava, war eine Sinnestäuschung, die Asmodis eingerichtet hatte, um ungebetene Gäste ab zu schrecken.
Die Gegend war trocken, dunkel und wild. Furchtbare Schatten huschten neben, hinter und vor ihnen her. Streiften ihre Gesichter und hinterließen eine Eiseskälte auf ihrer Haut. Sie schützten sich, in dem sie ihre Kapuzen tief in die Stirn zogen.

Unentwegt marschierten sie vorwärts. Sie hatten keine Ahnung, wo Asmodis gerade seinen Palast hatte und ob er da auch Sam gefangen hielt, wenn er denn noch lebte.

Plötzlich versperrte eine kleine Kreatur ihnen den Weg. Es sah aus, wie ein Horroreichhörnchen. Sein Fell stand in Flammen, ohne zu verbrennen. Die kleinen schlauen Augen blickten neugierig auf die beiden Menschen. Dass es sprechen konnte, wunderte die Menschen nicht, zu viel hatten sie schon erlebt in der Welt der Teufel und Dämonen.

„ Ich weiß Bescheid, ich weiß alles, ich werde euch töten, fressen werde ich euch, in Stücke reißen werde ich euch ich werde...!“

„ Vor allem erst einmal die Luft anhalten, “ sagte Castor. Fasste den kleinen Kerl am Kragen und hielt ihn sich dicht vor sein Gesicht.

„ Nun hör einmal zu - du Wicht. Nimm den Mund nicht so voll, zeige uns lieber den Weg zu Asmodis Palast. Er soll einen Gefangenen haben, der Sam heißt. Weißt du etwas davon?“

„ Lass mich los, “ jammerte das Kerlchen. Ich weiß gar nichts.“

„ So, so, hast du dich nicht gerade damit gebrüstet du wüsstest alles? Also dann los, sag uns wo versteckt Asmodis unseren Freund Sam? Bist du kooperativ, lohnt es sich für dich vielleicht.“

„ Was bietest du mir an?“ Fragte das kleine Untier lauernd.

„ Das kommt auf deine Information an. Du kannst dir dann etwas wünschen. Wenn ich kann, werde ich dir den Wunsch erfüllen.“

„ Dann wünsche ich mir einen Sack voller Nüsse. Schon lange bin ich hier im Reich von Asmodis und er lä

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Ciddy
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C
Beitrag14.08.2017 21:17

von Ciddy
Antworten mit Zitat

Kleiner Hinweis, der mir beim Scrollen in den Sinn kam: Dein Text wurde unten abgeschnitten, hat vermutlich die maximale Beitragslänge erreicht.

Beim Überfliegen sind mir außerdem eine ganze Menge Formfehler aufgefallen, vom Auslassen von Anführungsstrichen bis hin zu Ungereimtheiten in den Absätzen. Ich empfehle dir, deinen Text nicht einfach bloß zu kopieren und einzufügen - denn so erscheint er mir -, sondern noch einmal einen Blick darauf zu werfen, bevor du den Beitrag absendest.

Mich persönlich verschreckt außerdem die Länge. Als Einstand wäre eine Kürzung vielleicht keine schlechte Idee. Das ist nun aber mein Geschmack, das kannst du sicherlich anders sehen.

Grüße
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Ruby Smith
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Beitrag15.08.2017 09:11

von Ruby Smith
Antworten mit Zitat

Ciddy hat Folgendes geschrieben:
Kleiner Hinweis, der mir beim Scrollen in den Sinn kam: Dein Text wurde unten abgeschnitten, hat vermutlich die maximale Beitragslänge erreicht.

Beim Überfliegen sind mir außerdem eine ganze Menge Formfehler aufgefallen, vom Auslassen von Anführungsstrichen bis hin zu Ungereimtheiten in den Absätzen. Ich empfehle dir, deinen Text nicht einfach bloß zu kopieren und einzufügen - denn so erscheint er mir -, sondern noch einmal einen Blick darauf zu werfen, bevor du den Beitrag absendest.

Mich persönlich verschreckt außerdem die Länge. Als Einstand wäre eine Kürzung vielleicht keine schlechte Idee. Das ist nun aber mein Geschmack, das kannst du sicherlich anders sehen.


Dem kann ich mich nur anschließen. Allein in den ersten paar Sätzen finden sich schon ein paar Orthografiefehler und dein Einstand ist viel zu lang. Ich habe nur die ersten Absätze gelesen und wollte dann eben mal schnell zum Ende runterscrollen, um die Länge des Textes einschätzen zu können, damit ich ungefähr weiß, wie viel Zeit ich dafür veranschlagen muss und da ist mir ganz schnell klar geworden, dass ich für diese Länge an Text einen ganzen Tag für ein Feedback veranschlagen müsste. Und dazu bin ich bei einem Einstandstext nicht bereit.

Vielleicht postest du hier drunter noch einmal eine gekürzte Version. Den restlichen Teil des Kapitels kannst du ja immer noch als Fortsetzung anheften (dafür gibt es extra Funktionen bei den Beiträgen).

Lass dich nicht entmutigen.

Liebe Grüße

Ruby


_________________
I'd like to add some beauty to life. I don't exactly want to make people know more... though I know that is the noblest ambition, but I'd love to make them have a pleasanter time because of me... to have some little joy or happy thought that would never have existed if I hadn't been born.

(Anne Shirley - Anne of Green Gables, Lucy Maud Montgomery)
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Jenny
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 39
Beiträge: 314
Wohnort: Ein Dorf nahe Mariazell, Niederösterreich


Beitrag15.08.2017 10:37

von Jenny
Antworten mit Zitat

Mir ging es wie den beiden anderen: Ich fühlte mich schier erschlagen von der Menge an Orthografiefehlern und der Menge an Text.

Zumindest die Formatierung der wörtlichen Rede (so schwer ist das nicht!) könnte ansatzweise eingehalten werden oder zumindest keine " dort gesetzt werden, wo überhaupt keine wörtliche Rede ist. Bei so vielen Fehlern macht es überhaupt keinen Spaß, den Text zu lesen und den Text selbst zu beurteilen, wird uns sehr schwer gemacht.

Vielleicht überarbeitest du deinen Text noch einmal? Du schriebst, du hast ihn vor ein paar Jahren geschrieben - vielleicht kannst du es jetzt besser?

Schöne Grüße,
Jenny


_________________
Grenzen machen mich erst richtig kreativ.
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charmanta
Geschlecht:weiblichSchneckenpost
C

Alter: 74
Beiträge: 5



C
Beitrag15.08.2017 15:00
ihr habt Recht
von charmanta
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Das werde ich dann einmal machen. Danke für Euer Feedback.

LG
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Stefanie
Reißwolf


Beiträge: 1741



Beitrag15.08.2017 20:54

von Stefanie
Antworten mit Zitat

Ich habe etwa drei Kapitel weit gelesen.
- Hast du die Namen der Protagonisten mal geändert? Im Text ist meist von Sam und Jack die rede, aber zwischendurch von Hans und Jürgen.
- Die Dialoge wirken etwas hölzern. Lies sie dir mal laut vor, idealerweise nimm sie auf und hör es dir an. So spricht niemand.
- Es kann einiges gekürzt werden. Das würde auch den Spannungsaufbau verbessern.
- Du verwendest einige falsche oder zumindest unglücklich gewählte Bilder. Ein kriechendes Raubtier würde sich eher an eine Beute anschleichen, als ängstlich davon wegkriechen. Ein Legionär trägt keine Kapuze. Wenn du ihn nur als "wie ein Legionär" beschreibst, gehört da ein Helm hin. Eine Legionärsuniform mit Kapuze scheint mir seltsam.
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Rainer Prem
Geschlecht:männlichReißwolf
R

Alter: 66
Beiträge: 1271
Wohnort: Wiesbaden


R
Beitrag16.08.2017 06:02

von Rainer Prem
Antworten mit Zitat

Stefanie hat Folgendes geschrieben:

... Eine Legionärsuniform mit Kapuze scheint mir seltsam.


Ist aber korrekt. Das Ding hieß "Paenula" Eine Art Poncho MIT Kapuze für das schlechte Wetter in Germania.

Ansonsten auch von mir die Bitte, den Text im Hinblick auf Rechtschreibung und Grammatik zu überarbeiten.

Grüße
Rainer
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Stefanie
Reißwolf


Beiträge: 1741



Beitrag16.08.2017 09:55

von Stefanie
Antworten mit Zitat

Ah, ok, danke.
Wieder was gelernt. smile extra
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