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Textprobe autobiografischer Roman


 
 
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Austrobass
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 56
Beiträge: 100
Wohnort: Weinviertel/Austria


Beitrag03.08.2017 09:18
Textprobe autobiografischer Roman
von Austrobass
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hier ein Textausschnitt aus meinem Roman. Um den Text im Kontext zu lesen: Der Erzähler sucht einen Keyboarder für seine Band, er kennt einen (Norbert), dieser kennt ihn aber nicht. Und eine B3 ist eine Hammondorgel.

Ich verließ die Wohnung, nahm den Bus und Straßenbahn in den sechzehnten Bezirk und begann die aussichtsreichsten Lokale abzuklappern.
Ich sah mich meist nur kurz um und fragte die Belegschaft ob Norbert vielleicht kürzlich da gewesen wäre. Manche Kellner kannten ihn, im Herbie’s hatte man ihn gestern gesehen, anderen war  unbekannt. Nachdem ich zwei Stunden gesucht hatte fand ich ihn im Moviecafe, einem kleinen, verrauchten Beisl auf der Sandleitengasse.
 
Norbert lehnte an der Bar, hatte ein halbvolles Krügel Bier vor sich stehen und redete auf eine am Tresen lehnende junge Kellnerin ein. An einem Tisch saßen drei Männer in kurzen Hosen und Muskel-T-Shirts. Einer von ihnen trug eine Baseballkappe, sie rauchten, hatten jeder ein Bier vor sich stehen und spielten Karten. Aus der Jukebox in einer Ecke der Gaststube erklang Madonna mit Material Girl, das Licht war gedämpft und es hing ein undefinierbarer, an Essen erinnernder Geruch in der Luft. Ich stellte mich etwas abseits von Norbert an die Bar und bestellte ein Bier. Die Kellnerin, anscheinend froh von Norbert wegzukommen, bediente mich umgehend.

Unser zukünftiger Keyboarder sah kurz zu mir herüber, prostete mir freundlich zu und verwickelte die Kellnerin wieder  in ein Gespräch. Er sah so aus wie ich ihn Erinnerung hatte. Ein bisschen kleiner als ich, etwas höherer Haaransatz und von unauffälliger Statur. Norbert trug eine runde Nickelbrille und hatte wie immer einen erstaunten Gesichtsausdruck als würde ihn die Welt pausenlos überraschen.
 
Ich saß nahe genug um die Unterhaltung zwischen ihn und der Serviererin mit zuhören und zu merken dass er heute nicht mehr ganz nüchtern war. Er versuchte der Kellnerin die Grundzüge der Musiktheorie zu erklären und gleichzeitig ihre Telefonnummer zu bekommen. Die junge Frau verdrehte die Augen als er über Terzenschichtungen schwadronierte und nahm sich eine Zigarette aus einer Schublade in der Schank. Norbert wollte ihr Feuer geben, stieß dabei aber sein Bierglas um das sich in der Folge über die Bluse der Kellnerin ergoss. Sie kreischte auf und Norbert wollte sich mit entschuldigenden Worten daran machen die durch das Bier jetzt leicht durchsichtig gewordene dünne Bluse mit einer Serviette trocken zu tupfen. Sie schrie ihn an die Finger von ihr zu lassen was Norbert mit einem Achselzucken quittierte und sie noch einmal nach ihrer Telefonnummer fragte. Plötzlich stand der Mann mit der Baseballkappe auf, ging zum Tresen und sagte Norbert dass er die Kellnerin in Ruhe lassen und möglichst schnell Land gewinnen solle.

Norbert sah den Mann, der einen guten Kopf größer war, stirnrunzelnd an und erklärte ihm dann mit der ausgewählten Freundlichkeit die Betrunkenen manchmal Eigen ist das er sich gefälligst um seinen eigenen Kram kümmern solle weil sonst er, Norbert, sehr ungehalten werden würde. Baseballkappe packte Norbert wortlos am Kragen und hob ihn vom Barhocker.
Ich dachte es wäre eine gute Idee den Streit zu schlichten, stand von meinem Platz auf und ging auf die zwei Streithähne zu. Nach zwei Schritten fiel eine kräftige Hand auf meine Schulter, ich wurde herumgerissen und kassierte einen Schlag in die Magengrube und ein paar Körpertreffer in die Rippen. Die Begleiter des Mannes mit der Baseballkappe hatten anscheinend gedacht ich wollte Norbert helfen und brachten sich sicherheitshalber in das Geschehen mit ein. Ich wollte erklären dass ich eigentlich nur Frieden stiften wollte, leider hatte mir der vorangehende Schlag alle Luft aus der Lunge getrieben so dass ich erst einmal damit beschäftigt war wieder einzuatmen und beschwichtigend einen Arm zu heben. Anscheinend wurde mir an diesem Abend alles falsch ausgelegt, denn kurz nachdem ich hinter mir die Geräusche einer eskalierenden Auseinandersetzung zwischen Norbert und Baseballkappe hörte erhielt ich einen Schwinger der meine Haut über der Augenbraue aufplatzen ließ und mich auf den Fußboden schickte. Ich saß benommen auf dem Linoleum der Gaststube und merkte wie jemand hinter mir zu Boden ging. Zum Glück waren meine Gegner nicht ernsthaft böse auf mich was sich dadurch zeigte das sie mich, nachdem ich schon außer Gefecht war, in Ruhe ließen. Ich drehte mich vorsichtig um und sah Norbert auf allen vieren nach seiner Brille suchen. Sein rechtes Auge hatte anscheinend etwas abbekommen und sein Ohr auf derselben Seite sah auch ziemlich mitgenommen aus. Er blinzelte mich überrascht an und grinste dann über das ganze Gesicht. Als er seine Brille gefunden hatte wurden wir von kräftigen Armen gepackt, zum Ausgang geschleift und auf den Gehsteig neben dem Cafe geworfen. Die drei Männer blieben vor uns stehen und einer von ihnen leerte mein fast volles Bierglas über uns beiden aus. Sie lachten und gingen dann wieder in das Lokal.

Ich stöhnte, setzte mich auf und lehnte mich an die Hausmauer. Mein T-Shirt war zerrissen und auf meiner Hose waren ein paar Blutflecke die von der Platzwunde im Gesicht stammten.
„Au.“ sagte ich.    
Neben mir brachte sich Norbert in eine sitzende Position, sah zu mir herüber und reichte mir die Hand.
„Norbert.“ sagte er.
Ich schlug ein.
„Martin.“
Wir saßen eine Minute schweigend nebeneinander, dann meinte Norbert:
„Sie hat eh keine Ahnung von Musik.“
Ich lachte und zuckte zusammen weil mir die Rippen wehtaten.
„Schade um das Bier.“ sagte ich und roch an meinem T-Shirt.
„Ich lad dich auf eines ein.“
„Wo würde man uns in diesem Zustand reinlassen?“ fragte ich.
„Würstelstand. Komm.“
Wir halfen uns gegenseitig auf und Norbert zeigte in Richtung Kahlenberg.
„Da vorne gleich ums Eck.“
Ich grunzte eine Zustimmung und wir gingen die paar hundert Meter bis zu einem kleinen Würstelstand in der Wilheminenstraße.
Der Betreiber des Würstelstands sah uns skeptisch an als Norbert zwei Flaschen Bier bestellte. Norberts Auge begann zuzuschwellen, sein rechtes Ohr war knallrot, unsere Haare waren vom Bier verklebt und meine Platzwunde und das zerrissene T-Shirt ließen uns auch nicht vertrauenerweckender aussehen.
„Probleme gehabt?“ fragte er uns.
„Nicht der Rede wert.“ antwortete ich und machte eine wegwerfende Handbewegung.
Der Mann in der Würstelbude zuckte die Achseln und gab uns zwei Bier. Norbert bezahlte und wir stellten uns an die Seite des Imbisses. Wir wollten gerade anstoßen als eine Funkstreife mit Blaulicht an uns vorbeifuhr.
„Glaubst du sie hat sich Sorgen um uns gemacht und die Polizei gerufen?“ fragte Norbert hoffnungsvoll und meinte die Kellnerin.
„Ich will’s nicht herausfinden. Laß uns woanders hingehen“
Er hielt das für eine gute Idee und so zogen wir, jeder mit einem Bier in der Hand, in Richtung Zentrum.
Wir kamen bei einem Park vorbei, fanden eine Bank und setzten uns.
„Prost!“ sagte ich und wir stießen an.
Nach einem großen Schluck fragte ich: „Du bist Musiker? Ich hab gehört wie du mit der Kleinen über Musik gesprochen hast.“
Norbert rülpste und antwortete: “Ja, ich spiel Klavier. Warum?“
„Ich spiel Bass in einer Band. Zufälligerweise haben wir gerade bei der letzten Probe darüber geredet das wir gerne jemand am Keyboard hätten.“
„Was spielt ihr?“
„Blues und Rock, hauptsächlich Covers. Sind ein paar ganz gute Leute in der Band.“
Norbert überlegte. Er wirkte jetzt wesentlich nüchterner als im Moviecafe.
„Ich hätte eine B3 im Keller stehen.“ sagte er und blickte versonnen in den Nachthimmel.
„Würde passen.“
„Wo probt ihr?“ wollte er wissen.
„Im Dritten.“
„Und wann?“
„Nächsten Dienstag.“
Norbert nickte. „Dann werd ich vorbeischauen. Wo ist das genau?“
Ich sagte ihm die Adresse und er meinte hoffentlich könne er sich das bis nächste Woche merken.
„Hast du einen Zettel?“ fragte ich.
Er kramte in seiner Geldbörse und gab mir einen alten Straßenbahnfahrschein.
Ich zündete eines meiner Streichhölzer an, blies es aus und kritzelte mit dem verkohlten Ende unbeholfen meine Telefonnummer auf das Papier. Ich gab ihm den Zettel und Norbert versprach mir mich gleich morgen anzurufen.
Wir blieben noch ein Weilchen sitzen und sprachen über Musik und Frauen. Als wir unser Bier ausgetrunken hatten verabschiedeten wir uns machten uns auf den Heimweg.
Es war inzwischen elf Uhr Abends und zum Glück waren in den Öffis nur wenige Leute unterwegs. Ich wußte dass ich einen sehr abgewetzten Eindruck machen mußte und roch als wäre ich in ein Bierfass gefallen.
Vor meiner Wohnungstür angekommen hoffte ich inständig dass Isa schon schlief, aber nachdem ich in das Vorzimmer eingetreten war sah ich durch das Riffelglas der Wohnzimmertüre Licht scheinen. Ich seufzte, zog mir die Schuhe aus, bemühte mich um einen möglichst fröhlichen Gesichtsausdruck und betrat das Wohnzimmer. Isa lag auf der Couch und blickte von einem Buch auf. Sie sah mich aufmerksam an, sagte aber kein Wort.
„Hallo Liebes, bin wieder da!“ sagte ich beschwingt und legte meine Geldbörse und die Zigaretten auf den Tisch. Inzwischen taten mir meine Rippen höllisch weh und ich setze mich vorsichtig auf einen Sessel.
„Hat er sich gewehrt?“ wollte Isa wissen und ich merkte wie sie sich ein Grinsen verkniff.
„Wer? Norbert? Nein. Ich bin da in etwas hineingeraten, weißt du, nichts Ernstes, ich wollte eigentlich jemand helfen, tja, und ein Wort ergab das andere …..“
Sie unterbrach mein Geplapper. „Geh bitte duschen. Du stinkst. Und dann sehe ich mir dein Cut an.“

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Lotterliebchen
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L

Alter: 46
Beiträge: 8



L
Beitrag05.08.2017 14:36

von Lotterliebchen
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Hallo Astrobass,
ich finde deinen Textausschnitt ansprechend. Einfach, stimmungsvoll und mitnehmend. Ich würde weiter lesen wollen.
Einzig über den Begriff "Öffis" bin ich gestolpert. Ich mag diese verniedlichenden Abkürzungen generell nicht, aber hier in deinem so klaren Text finde ich sie unpassend.
Bin ein absoluter Neuling-es ist nur ein Eindruck:-)
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Jenny
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Alter: 39
Beiträge: 314
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Beitrag05.08.2017 14:51

von Jenny
Antworten mit Zitat

Der Ausdruck "Öffis" ist im Wiener Bereich ein gängiger Ausdruck, ich musste mich da auch erst dran gewöhnen. Inzwischen stört er mich nicht mehr, aber wer nicht aus der Wiener Ecke kommt, wird über das Wort stolpern, da stimme ich zu.

_________________
Grenzen machen mich erst richtig kreativ.
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Austrobass
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Beitrag06.08.2017 09:47

von Austrobass
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Lotterliebchen und Jenny, da habt ihr beide recht. Mir hat "Öffis" auch nicht gefallen, ich hab das Problem gelöst indem ich die kurze Passage über die Heimfahrt überhaupt gestrichen habe. Der kurze Abschnitt war ja auch nicht besonders wichtig.

"Öffis" wird in Wien heutzutage wirklich sehr oft verwendet (auch in den Medien), der Text spielt aber im Jahr 1986 (könnt ihr natürlich nicht wissen). Ich war zwar dabei kann mich aber nicht erinnern wie man zu den Öffis damals generell gesagt hat. Ich glaube wir haben immer das erste  Verkehrsmittel erwähnt das man benutzt hat wenn man irgendwo hinwollte (als z.B. "Bus", auch wenn man später auf die Straßenbahn umsteigen mußte).
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MrT
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Beiträge: 725

Ei 3


Beitrag06.08.2017 10:29
Re: Textprobe autobiografischer Roman
von MrT
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Austrobass hat Folgendes geschrieben:
„Norbert.“ sagte er.
Ich schlug ein.
„Martin.“
Wir saßen eine Minute schweigend nebeneinander, dann meinte Norbert:
„Sie hat eh keine Ahnung von Musik.“
Ich lachte und zuckte zusammen weil mir die Rippen wehtaten.
„Schade um das Bier.“ sagte ich und roch an meinem T-Shirt.
„Ich lad dich auf eines ein.“
„Wo würde man uns in diesem Zustand reinlassen?“ fragte ich.


Schau dir mal deine Dialoge an. Richtig wäre, ohne den Oberlehrer zu spielen:

„Norbert“, sagte er.
Ich schlug ein.
„Martin.“
Wir saßen eine Minute schweigend nebeneinander,. Dann meinte Norbert: „Sie hat eh keine Ahnung von Musik.“
Ich lachte und zuckte zusammen, weil mir die Rippen wehtaten.
„Schade um das Bier“, sagte ich und roch an meinem T-Shirt.
„Ich lad dich auf eines ein.“
„Wo würde man uns in diesem Zustand reinlassen?“, fragte ich.

Solche Fehler lenken mich vom Inhalt ab. Dies ist mM nur eine deiner Baustellen (ohne den Text bewerten zu wollen).
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gold
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Beitrag06.08.2017 12:08

von gold
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Hallo Austrobass,

zunächst habe ich mich an den ersten Sätzen der Szenenbeschreibung gestört. Kam mir vor wie die Kulissenbeschreibung eines Theaterstücks.
Aber wenn man den Gesamttext betrachtet, passt das ganz gut. Wäre die Szene zu ausgemalt, würde das ablenken vom restlichen Text. Und der verdient m.E. keine Ablenkung.

Danke für die Tränen, die bei mir kullerten vor Lachen. Hältst du diesen Witz den ganzen Roman durch?
Dann: Alle Achtung!!! Chapeau.

Etwas Kritisches zum Schluss: Es wäre sicher gut, du würdest ein Programm , das die Kommasetzung anzeigt, `drüberlaufen lassen.

Liebe Grüße
gold

Edit: Ich habe mich nicht an den Öffis gestört, da es ja ein gängiger österreichischer Ausdruck zu sein scheint und warum solltest du diese speziellen Wörter nicht schreiben? Gibt m.Mn. einen speziellen, unverwechselbaren Gusto.


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Austrobass
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Beitrag06.08.2017 15:50

von Austrobass
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@MrT: Das kommt überhaupt nicht oberlehrerhaft rüber, ich bin gerade dabei den Rest meines Manuskripts auszubessern. Danke.

@gold: Freut mich dass es dir gefällt. Der Roman wird nicht nur lustig, es soll eine Autobiografie werden die in einer Geschichte eingebettet ist. Und ja, die Beistrichregeln werd ich mir genau anschauen, da hab ich doch schon viel vergessen.

Beim kontrollieren des Textes ist mir übrigens noch ein Logikfehler aufgefallen. Man kann von einem Barhocker nur aufstehen wenn man darauf sitzt.
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Fürchtemich vor Mirselber
Gänsefüßchen

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Beitrag11.08.2017 20:44

von Fürchtemich vor Mirselber
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Typisch österreichisch. Wink Putztrocka, würde man in Vorarlberg sagen. Und Öffis passt zum ganzen Slang. Die Geschichte gefällt mir gut und ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

_________________
Liebe Grüße
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Austrobass
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Beitrag12.08.2017 08:13

von Austrobass
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Noch ein Ausschnitt aus einem späteren Kapitel.
Die Thaya ist ein kleiner, seichter Fluss im Wald/Weinviertel und der Text spielt im Sommer 1987.

Bis zum Soundcheck waren es noch ein paar Stunden hin, deshalb suchten wir uns einen Platz an der Thaya um noch ein bisschen zu entspannen. Wir entdeckten einen unbewaldeten Streifen am Ufer und machten es uns auf der Wiese bequem. Bruno, Isa und ich sprangen in den Fluss, Willi drehte sich eine Zigarette und unsere beiden Gitarristen gingen, von Norbert begleitet, noch einmal zu unserem Bus um ihre akustischen Gitarren zu holen.
Nach dem Bad setzte ich mich unter einen Baum und lehnte mich an seinem Stamm. Isa breitete ein Badetuch neben mir aus, holte ein Buch aus ihrer Tasche und ließ sich, während sie las, von der Sonne trocknen.
Nach einer viertel Stunde kamen Axel und Christoph mit ihren Gitarren zurück.
„Norbert hat sich eine am Campingplatz aufgerissen!“, rief uns Axel zu und lachte.
Ich streckte den Daumen hoch und hoffte für Norbert dass diese Beziehung bis nach dem Auftritt anhielt.
Ein paar Minuten später kam er in Begleitung einer zierlichen Brünetten mit langen Haaren wieder in unser Lager.
„Hi Leute, das ist Petra“, stellte Norbert das Mädchen vor. Wir winkten ihr freundlich zu und die beiden setzten sich in den Schatten eines Baumes und begannen zu plaudern.

Die nächste Stunde war ein kitschiges Postkarten-Band-Idyll. Christoph und Axel bluesten auf ihren Akustikgitarren leise vor sich hin, nur durch Willi unterbrochen wenn er den beiden ab und zu eine Selbstgedrehte anbot. Norbert erzählte Petra von seinem Lieblingsthema (der Musiktheorie) und flocht ab und zu ein paar schlüpfrige Wortspiele ein die sie zum Lachen brachten. Isa hatte ihren Kopf in meinen Schoß gelegt und las während ich die Ruhe genoss die, je näher der Auftritt kam, in die übliche Betriebsamkeit vor einem Konzert übergehen würde. Bruno saß am Ufer der Thaya, beobachtete vorbei schwimmende Enten und warf hin und wieder einen Kiesel ins Wasser.
„Wo ist Hardy?“, fragte Isa.
„Einkaufen. Müsste bald wieder da sein“, antwortete ich.

Etwas später bemerkte ich wie Bruno aufstand, verwundert auf den Fluss schaute und ein paar Schritte ins Wasser ging.
Er bückte sich, fischte etwas aus dem Wasser, betrachtete es, und drehte sich zu uns um.
„Hast du einen Fisch gefangen?“, rief Axel der ihm auch zugesehen hatte.
Bruno schüttelte den Kopf, bückte sich noch einmal und holte wieder etwas aus dem Fluss.
„Das müsst ihr euch ansehen“, sagte er mit lauter Stimme.
Jetzt waren wir neugierig geworden und gingen die paar Schritte zu Bruno der inzwischen wieder ans Ufer gekommen war. Er zeigte uns seinen Fang.
„Fischstäbchen?“, fragte Christoph verwirrt.
„Da sind noch mehr drin“, erwiderte Bruno und zeigte auf die Thaya.
Die Band watete in den Fluss und tatsächlich sahen wir im seichten Wasser ein paar Fischstäbchen träge am Grund dahin treiben.
Isa schaute stromaufwärts.
„Oh Nein.“
Wir folgten ihrem Blick und sahen ein Stück entfernt eine Gestalt am Ufer sitzen.
„Hardy“, stellte Christoph fest.
Wir kehrten an Land  zurück und gingen den kurzen Weg bis zum nächsten freien Uferstreifen. Dort saß Gerhard, die Füße im Wasser und mit einer geöffneten Familienpackung Fischstäbchen in der Hand. Neben ihm lag ein großer Haufen leerer Packungen. Er nahm ein Stäbchen nach dem anderen aus der Schachtel, küsste es und warf es in die Thaya. Ein paar Meter entfernt standen drei Kinder, sahen ihm zu und kicherten. Christoph ging auf die drei zu und verscheuchte sie.
„Wer ist das?“, fragte Petra.
„Hardy. Unser Roadie“, antwortete Norbert traurig.
Ich machte einen Schritt auf Gerhard zu.
„Hardy …“, fing ich an.
Er drehte sich zu uns um und sah uns an.
Sein Gesicht war tränennass, trotzdem lächelte er.
„Stoned. Schon wieder“, sagte Axel.
„Lass mich mit ihm reden. Ich glaube ich weiß was er da tut“, sagte Isa leise, ging zu Gerhard und kniete neben ihm nieder.
Sie strich ihm durch die Haare. „Hey Hardy“, sagte sie sanft, „lässt du sie frei?“
„Isa“, sagte er langsam und nickte. Dann fing er zu weinen an.
Isa zog seinen Kopf an ihre Brust, wiegte ihn langsam und sprach beruhigend auf ihn ein.
Er schluchzte und versuchte uns zu erzählen was vorgefallen war. Wir setzten uns in einem Halbkreis um die beiden und hörten zu.

Gerhard war Einkaufen gegangen, hatte im Billa die Fischstäbchen im Tiefkühlregal gesehen und, weil sie ihm in ihrem kalten Gefängnis so leid taten, beschlossen, so viele wie möglich in die Freiheit zu entlassen. Jetzt war er gleichzeitig glücklich das sie frei waren und unglücklich weil er sie nie mehr wieder sehen würde. Dass er vorher ein Fläschchen Tramal geleert und mit seinem Flachmann nachgespült hatte musste er uns nicht sagen weil wir sahen wie er beieinander war und weil Petra eine kleine Flasche des Schmerzmittels in dem Verpackungshaufen neben Gerhard gefunden hatte.

Nachdem er sich beruhigt hatte ließ Isa ihn los und stand auf.
 „Kannst du stehen Hardy?“, fragte sie und reichte ihm die Hand. Er kam auf die Füße und stand schwankend im Uferschlamm. Wir rappelten uns auch auf und Christoph legte sich einen von Hardys Armen über die Schulter.
„Komm mein Alter, jetzt schauen wir einmal was es bei unserem Bus neues gibt“, sagte er und ging mit ihm langsam in Richtung Bandparkplatz. Axel klaubte die leeren Schachteln auf und warf sie in einen Mistkübel.

Ich nahm Isas Hand und wir schlossen uns den beiden an.
„Ich werd ihn coachen während ihr spielt“, sagte Isa.
„Und ich helf dir“, fügte Petra hinzu, „Ich bin Krankenschwester. Also fast. In Ausbildung.“
Ich sah sie überrascht an. Sie kannte uns zwei Stunden lang und würde auf ein Konzert verzichten um sich um unseren abgestürzten Roadie zu kümmern. Hoffentlich wusste Norbert zu schätzen wen er da kennengelernt hatte.
„Danke, das wäre super“, antwortete Isa und nickte ihr anerkennend zu.
„Von wem er das Klumpert hat würde mich interessieren“, meinte Norbert der neben uns ging.
„Karlsplatz. Da wett ich drauf“, sagte Willi.
„Ich hab geglaubt da geht er nicht mehr hin?“
„Ha!“
„Woher wusstest du dass er die Fischstäbchen freilassen wollte?“ fragte ich Isa.
„Warum sollte er sie sonst in den Fluss werfen?“
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Momo
Schneckenpost


Beiträge: 6



Beitrag12.08.2017 15:25

von Momo
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Hallo Austrobass,

dann versuche ich mich auch mal im Rezensieren.
Zu dem ersten Text möchte ich nichts mehr sagen, da ist schon viel zu gesagt worden. Vielleicht nur so viel: Er hat mich animiert auch den Zweiten zu lesen Smile

Ich finde den Text im Großen und Ganzen gut. Obwohl es vor meinem Fenster regnet und kalt ist, konnte ich mich gut in die sommerliche Stimmung am Fluss versetzen. Ich frage mich allerdings, ob es nötig ist den Namen des Flusses zu nennen. Ich weiß du hattest geschrieben das es einen autobiografischen Anteil hat, daher ist der Flussname für sich wahrscheinlich wichtig. Ich persönlich kann mich allerdings besser in eine Situation versetzen wenn ich den Ort gegen einen ersetzen kann den ich kenne und das fällt mir leichter wenn dort kein Name angegeben ist. Das ist allerdings sehr subjektiv.

Was ist ein Klumpert? Aus dem Zusammenhang kann man sich das zwar denken, dennoch bin ich über das Wort gestolpert. Ist das auch ein österreichischer Ausdruck?

Ansonsten: Mach weiter, ich lese es gern Smile
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Austrobass
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 56
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Wohnort: Weinviertel/Austria


Beitrag12.08.2017 17:28

von Austrobass
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Hi Momo,

Danke für dein Feedback und es freut mich das Dir die Texte gefallen!

Ja, das mit den geographischen Namen kann ich nachvollziehen, in diesem Text möchte/muss ich sie aber verwenden.

Klumpert wäre mit Krimskrams oder unnützes Zeug zu übersetzen. Wird auch oft für Dinge verwendet die man nicht mag (siehe oben). Findet sich sogar im Duden unter "Glumpert" Wink .

Liebe Grüße

Martin
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manon
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Beiträge: 111



Beitrag14.08.2017 13:33
Re: Textprobe autobiografischer Roman
von manon
Antworten mit Zitat

[quote="Austrobass"
Ich verließ die Wohnung, nahm den Bus und die Straßenbahn in den sechzehnten Bezirk und begann die aussichtsreichsten was genau soll aussichtsreich aussagen? Lokale abzuklappern.
Ich sah mich meist nur kurz um und fragte die Belegschaft ob Norbert vielleicht kürzlich da gewesen wäre. Manche Kellner kannten ihn, im Herbie’s hatte man ihn gestern gesehen, anderen war er unbekannt. Nachdem ich zwei Stunden gesucht hatte fand ich ihn im Moviecafe, einem kleinen, verrauchten Beisl was ist das? auf der Sandleitengasse.
 
Norbert lehnte an der Bar, hatte ein halbvolles Krügel Bier vor sich stehen und redete auf eine am Tresen lehnende junge Kellnerin ein. An einem Tisch saßen drei Männer in kurzen Hosen und Muskel-T-Shirts. Einer von ihnen trug eine Baseballkappe, sie rauchten, hatten jeder ein Bier vor sich stehen und spielten Karten. Aus der Jukebox in einer Ecke der Gaststube erklang Madonna mit Material Girl, das Licht war gedämpft und es hing ein undefinierbarer, an Essen erinnernder Geruch in der Luft. Ich stellte mich etwas abseits von Norbert an die Bar und bestellte ein Bier. Die Kellnerin, anscheinend froh von Norbert wegzukommen, bediente mich umgehend.

Unser zukünftiger Keyboarder sah kurz zu mir herüber, prostete mir freundlich zu und verwickelte die Kellnerin wieder  in ein Gespräch. Er sah so aus wie ich ihn Erinnerung hatte. Ein bisschen kleiner als ich, etwas höherer Haaransatz und von unauffälliger Statur. Norbert trug eine runde Nickelbrille und hatte wie immer einen erstaunten Gesichtsausdruck als würde ihn die Welt pausenlos überraschen.
 
Ich saß nahe genug um die Unterhaltung zwischen ihn ihm und der Serviererin mit zuhören und zu merken dass er heute nicht mehr ganz nüchtern war. Er versuchte der Kellnerin die Grundzüge der Musiktheorie zu erklären und gleichzeitig ihre Telefonnummer zu bekommen. Die junge Frau verdrehte die Augen als er über Terzenschichtungen schwadronierte und nahm sich eine Zigarette aus einer Schublade in der Schank ist das Dialekt?. Norbert wollte ihr Feuer geben, stieß dabei aber sein Bierglas um, das sich in der Folge über die Bluse der Kellnerin ergoss. Sie kreischte auf und Norbert wollte sich mit entschuldigenden Worten daran machen die durch das Bier jetzt leicht durchsichtig gewordene dünne Bluse mit einer Serviette trocken zu tupfen. Puh, das ist kompliziert geschrieben, würde ich vereinfachen. Sie schrie ihn an die Finger von ihr zu lassen was Norbert mit einem Achselzucken quittierte und sie noch einmal nach ihrer Telefonnummer fragte. Plötzlich stand der Mann mit der Baseballkappe auf, ging zum Tresen und sagte Norbert dass er die Kellnerin in Ruhe lassen und möglichst schnell Land gewinnen solle.

Bis hierhin schreibst du die Geschichte teilnahmslos und völlig emotionslos, deshalb fängt es leider an langweilig zu werden. Du leierst die Geschichte herunter. Ist das so gewollt? Wenn ja, warum? Auch sind Kommata nicht deine Freunde.

Norbert sah den Mann, der einen guten Kopf größer war, stirnrunzelnd an und erklärte ihm dann mit der ausgewählten Freundlichkeit die Betrunkenen manchmal Eigen ist das er sich gefälligst um seinen eigenen Kram kümmern solle weil sonst er, Norbert, sehr ungehalten werden würde. Baseballkappe packte Norbert wortlos am Kragen und hob ihn vom Barhocker.
Ich dachte es wäre eine gute Idee den Streit zu schlichten, stand von meinem Platz auf und ging auf die zwei Streithähne zu. Nach zwei Schritten fiel eine kräftige Hand auf meine Schulter, ich wurde herumgerissen und kassierte einen Schlag in die Magengrube und ein paar Körpertreffer in die Rippen. Die Begleiter des Mannes mit der Baseballkappe hatten anscheinend gedacht ich wollte Norbert helfen und brachten sich sicherheitshalber in das Geschehen mit ein. Ich wollte erklären dass ich eigentlich nur Frieden stiften wollte, leider hatte mir der vorangehende Schlag alle Luft aus der Lunge getrieben so dass ich erst einmal damit beschäftigt war wieder einzuatmen und beschwichtigend einen Arm zu heben. Anscheinend wurde mir an diesem Abend alles falsch ausgelegt, denn kurz nachdem ich hinter mir die Geräusche einer eskalierenden Auseinandersetzung zwischen Norbert und Baseballkappe hörte erhielt ich einen Schwinger der meine Haut über der Augenbraue aufplatzen ließ und mich auf den Fußboden schickte. Ich saß benommen auf dem Linoleum der Gaststube und merkte wie jemand hinter mir zu Boden ging. Zum Glück waren meine Gegner nicht ernsthaft böse auf mich was sich dadurch zeigte das sie mich, nachdem ich schon außer Gefecht war, in Ruhe ließen. Ich drehte mich vorsichtig um und sah Norbert auf allen vieren nach seiner Brille suchen. Sein rechtes Auge hatte anscheinend etwas abbekommen und sein Ohr auf derselben Seite sah auch ziemlich mitgenommen aus. Er blinzelte mich überrascht an und grinste dann über das ganze Gesicht. Als er seine Brille gefunden hatte wurden wir von kräftigen Armen gepackt, zum Ausgang geschleift und auf den Gehsteig neben dem Cafe geworfen. Die drei Männer blieben vor uns stehen und einer von ihnen leerte mein fast volles Bierglas über uns beiden aus. Sie lachten und gingen dann wieder in das Lokal.

Besonders bei dieser Szene beschreibst und erklärst du. Es ist eine Actionszene, da geht es zur Sache, aber mit deinen Erklärungen schaffst du unnötig Distanz. Ich fiebere nicht mit, sondern schaue mittlerweile auch teilnahmslos zu, was passiert. [/quote]
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Austrobass
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Beitrag14.08.2017 15:01

von Austrobass
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Servus manon, danke für Deine ausführliche Textkritik.

Ja, beim erste Satz fehlt eine Information, ich hab das jetzt auf

Zitat:
Ich verließ die Wohnung, nahm den Bus in den sechzehnten Bezirk und begann die Lokale abzuklappern von denen ich wußte dass Norbert sie besuchte.


geändert. Die Straßenbahn habe ich gekippt weil sie für die Story irrelevant ist.

Zu einem Beisl würde man in Deutschland wahrscheinlich Kneipe sagen, das triffts am besten.

Zum teilnahmslosen Stil: Das hab ich absichtlich so geschrieben. Mich würden ellenlange Orts- oder Befindlichkeitsbeschreibungen eher langweilen.

Eine Schank ist ein Theke in Wien.

Die Actionsequenz dauerte in Wirklichkeit weniger lang als die Zeit die man braucht um sie zu lesen. Ich habe keine großen Erfahrungen mit Raufhandeln, glaube aber das sie meist sehr unspektakulär und schnell über die Bühne gehen. Deshalb finde ich seitenlange Beschreibungen von Schlägereien mühsam zu lesen. Ich hab damals maximal "Oje!" gedacht, es ging alles zu schnell. Aber vielleicht fällt mir noch etwas ein um die Szene lebendiger zu gestalten, du hast mich auf alle Fälle angeregt darüber Nachzudenken.

liebe Grüße

Martin
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Beitrag14.08.2017 15:15

von manon
Antworten mit Zitat

Austrobass hat Folgendes geschrieben:
Aber vielleicht fällt mir noch etwas ein um die Szene lebendiger zu gestalten, du hast mich auf alle Fälle angeregt darüber Nachzudenken.

liebe Grüße

Martin


das freut mich. Bin gespannt auf die neue Version. Smile
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BlueNote
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Beitrag09.10.2017 14:22

von BlueNote
Antworten mit Zitat

Hallo Austrobass,
Zitat:

Aber vielleicht fällt mir noch etwas ein um die Szene lebendiger zu gestalten, du hast mich auf alle Fälle angeregt darüber Nachzudenken.

Diesen Tipp wirst du hier immer bekommen, aber überlege, was du eigentlich selber willst. Ja, am Anfang dachte ich mir auch noch: das ist aber trocken erzählt. Aber im Laufe des Textes hast du wirklich "deinen Ton" gefunden. Ich fürchte, wenn du die Kneipenszene "lebendiger" und nicht ironisch distanziert erzählt, verlierst du deinen ganz persönlichen Stil, auf den es doch im wesentlichen ankommt. Vielleicht ist das ja auch irgendwie "österreichisch" ... eine Geschichte genau auf diese Art (mit diesem "Witz") zu erzählen.
Mach die Geschichte also nicht deutscher, "lebendiger", massenkonformer und dadurch öder. Als Kritiker sollte man viel mehr auf die individuellen Töne des Autors beim Erzählen hören, als immer wieder die gleichen (langweiligen) Tipps zu geben (z.B. "lebendiger erzählen").

Allerdings frage ich mich auch, wie du die weniger actionreichen Szenen überstehst. Mit dem leisen Humor und der individuellen Sicht deines Protagonisten wäre das schon ganz gut. Die Szene mit Norbert nach der Kneipenschlägerei war dafür schon ein gutes Beispiel.

BN
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