Mit einem Schrei

[Erman]

Ich bin ein Mensch und ich weiß nichts.
Vielleicht könnte ich Dir mehr sagen,
dass ich das Licht bin, welches sich in Deinen Augen eingenistet hat.
Denn wäre ich ein Hirsch oder der Wolf aus den Bergen,
wegen Dir würde ich mich unter die Menschen wagen!
Wegen Dir würde ich diesen Körper wünschen,
den ich immer weniger als Last trage.

Es ist gut, dass ich nicht in einem anderen Kuss erwacht bin,
vor oder nach Deinem Atem.
Es ist gut, dass ich mich in der gleichen Welt mit Dir aufhalte.
Dieser kurze Ausgang auf diese Erde wächst bereits in mir
bei dieser ewigen Begegnung mit Dir.
Gleich wo Du sein magst, ich empfinde Deine Zärtlichkeit,
wissend, dass Du da bist.
Mit einem Schrei kam ich auf diese Welt zu Dir
und mit einem Schrei werde ich den Himmel teilen,
wenn ich mich von Deinen Augen trennen werde!

[watsi]

Hi Erman,

ich habe hin und wieder schon Diskussionen geführt, was vorhanden sein sollte, damit ich ein Werk als Gedicht bezeichne.

Eine Art Rhythmus, (auch ein immer wieder gebrochener, gestörter) gehört für mich dazu, eine stark (nicht absolut!) bewusste Wortsetzung auch.

Das sehe ich hier nicht.

Du hast selbstbewusste (bis prahlerische), zärtliche bis suchende Worte gewählt, um einer Mutter (?), einer Geliebten (?) darzulegen, dass eure Beziehung etwas Besonderes ist, bzw. dass du für sie etwas Besonderes bist.

Ich denke, dein Werk hätte ich bei "Prosa" eingestellt.

Auch wäre ich sehr interessiert, was du mit der zugegeben sehr wohlklingenden Aussage
 
"Es ist gut, dass ich nicht in einem anderen Kuss erwacht bin,
vor oder nach Deinem Atem."

gemeint hast.