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Constantine Bücherwurm
Beiträge: 3308
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18.06.2017 15:12 Spaziergang mit der Liebsten von Constantine
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Spaziergang mit der Liebsten
Gibst du mir deine Hand?
Nein, sagst du.
Auf dem Waldweg krabbelt ein kleiner Frosch.
Du hebst ihn auf und legst ihn auf die Wiese.
Komm in meine Arme.
Nein, sagst du, jemand könnte uns sehen.
Eine Spinne macht es sich gemütlich auf unserer Decke.
Du umfasst sie mit beiden Händen und trägst sie zu einem Gebüsch.
Vor Krabbeltierchen hab ich keine Angst, sagst du.
Gib mir einen Kuss.
Nein, sagst du, jemand könnte uns sehen und es erzählen.
An der Eisdiele erschrickst du vor einer Wespe, wedelst mit dem Arm,
doch sie lässt sich nicht vertreiben.
Du drückst dich an mich, vergräbst dein Gesicht in meine Brust.
Ich umarme dich.
Du entspannst dich, hebst den Kopf und schaust mich an.
Mit einem Lächeln küsst du mich.
Weitere Werke von Constantine:
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Stimmgabel Papiertiger
Beiträge: 4370 Wohnort: vor allem da
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18.06.2017 16:25
von Stimmgabel
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Spaziergang mit der Liebsten
Gibst du mir deine Hand?
Nein, sagst du.
Auf dem Waldweg krabbelt ein kleiner Frosch.
Du hebst ihn auf und legst ihn auf die Wiese.
Komm in meine Arme.
Nein, sagst du, jemand könnte uns sehen.
Eine Spinne macht es sich gemütlich auf unserer Decke.
Du umfasst sie mit beiden Händen und trägst sie zu einem Gebüsch.
Vor Krabbeltierchen hab ich keine Angst, sagst du.
Gib mir einen Kuss.
Nein, sagst du, jemand könnte uns sehen und es erzählen.
An der Eisdiele erschrickst du vor einer Wespe, wedelst mit dem Arm,
doch sie lässt sich nicht vertreiben.
Du drückst dich an mich, vergräbst dein Gesicht in meine Brust.
Ich umarme dich.
Du entspannst dich, hebst den Kopf und schaust mich an.
Mit einem Lächeln küsst du mich.
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Hallo Constantine,
wow, mMn ein höchst interessantes wirr_Stück, eine dialoge Lyrik mit zwischen_Handlung. Für mich ein psychopathisch asphaltiertes Gedankenstück. Welche Geschlechterkonstellation hier beidseitig vorliegt, erklärt der Text nicht, zumindest scheint ein Teil weiblich zu sein [ Brust ]. Gemäß Titel nehme ich hier einen gemeinsamen Spaziergang zweier Prots an. Unterwegs passiert das mMn Ungewöhnliche.
Für mich verschwimmt hier die "du" und die "ich" Ebene permanent.
Beide Protas sind getrieben vom zueinander Nein-Sagen, beide sind in sich selbst von Angstmomenten und Ängsten bzgl Nähe-Konsequenzen getrieben [ äußere, innere ], beide lassen den Gegenüber einzig in Form von Ersatzgestalten zu, würden beide eher mit Tieren kommunizieren können.
Die letzte textale Angst [ vor der Wespe; welches Bild dahinter auch immer zu vermuten ist? ] führt dann dazu, dass Prota X körperlichen, beschützenden Kontakt zu Prota Y [ Brust ] sucht, umgekehrt nun auch Prota Y diesen berühr_Schutz zulässt; Y küsst X.
Constantine, ne feine wirr_Melange, mindestens durchgängig doppelbödig / als ginge es um das menck’eske grund_Bedürfnis nach Nähe, zugleich die große Angst genau vor dieser, vor diesem Bedürfnis und dessen Konsequenzen.
Bin hier gerne mit_geirrt, vielleicht komplett in eine nicht_gemeinte text_Spur , egal
Gruß Stimmgabel ...
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_________________ Gabel im Mund / nicht so hastig... |
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albaa Leseratte
A
Beiträge: 131
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Constantine Bücherwurm
Beiträge: 3308
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20.06.2017 17:45
von Constantine
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Hallo Stimmgabel,
zu deinem Rein_komm, _schau und _schreib einige ge_dank_redende Worte meinerseits:
Stimmgabel hat Folgendes geschrieben: | wow, mMn ein höchst interessantes wirr_Stück, eine dialoge Lyrik mit zwischen_Handlung. Für mich ein psychopathisch asphaltiertes Gedankenstück. |
Hervorhebung durch mich
Du steigst bereits mit deinen ersten beiden Aussagen in deiner Lesart hinein ins Stück und es freut mich, wie du es aufgenommen und wahrgenommen hast. Vor allem dein "psychopathisch" trifft ein Mitschwingen, welches mir sehr viel über deine Empathie zeigt, und das, lieber Frank, finde ich einfach schön zu sehen.
Stimmgabel hat Folgendes geschrieben: | Welche Geschlechterkonstellation hier beidseitig vorliegt, erklärt der Text nicht, zumindest scheint ein Teil weiblich zu sein [ Brust ]. |
Es stimmt, der Text klammert diese Konstellation aus. Allerdings hätte ich eher erwartet, die Annahme, ein Teil könnte als weiblich wahrgenommen werden, böte der Titel und nicht der Begriff "Brust", wobei ich deine Assoziation von "Brust" mit Frau gut nachvollziehen kann, (auch wenn ich "Busen" als unmissverständlicher ansehe), der Begriff "Brust" rein anatomisch als geschlechtsunspezifisch verstanden werden kann und somit auch hier keine konkrete Geschlechterkonstellation vorliegen kann. Nur so viel zur begrifflichen Brust.
Stimmgabel hat Folgendes geschrieben: | Gemäß Titel nehme ich hier einen gemeinsamen Spaziergang zweier Prots an. Unterwegs passiert das mMn Ungewöhnliche. |
Richtig.
Stimmgabel hat Folgendes geschrieben: | Für mich verschwimmt hier die "du" und die "ich" Ebene permanent. |
Interessant und damit schwingt die psychopathische Ebene mit, die du zu Beginn erwähnt hast.
Stimmgabel hat Folgendes geschrieben: | Beide Protas sind getrieben vom zueinander Nein-Sagen, beide sind in sich selbst von Angstmomenten und Ängsten bzgl Nähe-Konsequenzen getrieben [ äußere, innere ], beide lassen den Gegenüber einzig in Form von Ersatzgestalten zu, würden beide eher mit Tieren kommunizieren können. |
Für dich verschwimmen die Prota_Identitäten und du erfasst Gefühlsebenen, die auf Beidseitigkeit beruhen. Deine Lesart gefällt mir sehr.
Stimmgabel hat Folgendes geschrieben: | Die letzte textale Angst [ vor der Wespe; welches Bild dahinter auch immer zu vermuten ist? ] führt dann dazu, dass Prota X körperlichen, beschützenden Kontakt zu Prota Y [ Brust ] sucht, umgekehrt nun auch Prota Y diesen berühr_Schutz zulässt; Y küsst X. |
Was sich hinter der Wespe verbirgt, lasse ich offen, lieber Frank. Die Handlungsebene hast du erfasst. Prima.
Stimmgabel hat Folgendes geschrieben: |
Constantine, ne feine wirr_Melange, mindestens durchgängig doppelbödig / als ginge es um das menck’eske grund_Bedürfnis nach Nähe, zugleich die große Angst genau vor dieser, vor diesem Bedürfnis und dessen Konsequenzen. |
Danke für das "durchgängig doppelbödig" und ich bin begeistert über dein Verständnis des Textes.
Stimmgabel hat Folgendes geschrieben: | Bin hier gerne mit_geirrt, vielleicht komplett in eine nicht_gemeinte text_Spur , egal |
Freut mich sehr, dass dir mein Text gefallen hat, und ich danke dir für deine Gedanken_Zeit und Feedback_Spuren.
LG,
Constantine
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Constantine Bücherwurm
Beiträge: 3308
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20.06.2017 18:00
von Constantine
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Hallo albaa,
albaa hat Folgendes geschrieben: | Ich mag diese Beziehungsscheuen. |
Ich auch.
albaa hat Folgendes geschrieben: | Eine Reihe ziemlich ungewöhnlicher Formulierungen: Frösche krabbeln; man legt sie auf die Wiese, hat Decken mit (im Rucksack?), wenn man spazieren geht; umfasst (Riesen?)Spinnen mit beiden Händen; wedelt mit einem Arm; und wenn man merkt, dass man keine Chance gegen die Angst hat, birgt man einfach das Gesicht gleich völlig entgrenzt in der Brust des Geliebten und hat auch keine Angst mehr, dass jemand diese Intimitäten sehen und davon erzählen könnte (wen sollte das auch interessieren?) |
Ich hoffe, dass die ungewöhnlichen Formulierungen dem Text keinen Abbruch machen. Ich mag es, wie du den Text wahrgenommen hast und ihn zusammengefasst hast. Die Frage, wen die Intimitäten am Ende interessieren könnten, finde ich spannend. Am Ende ist eine Entwicklung zu erkennen, ob sie von Innen oder von Außen motiviert ist, bleibt hoffentlich offen und ich lässt dem Leser hoffentlich mögliche Lesarten.
albaa hat Folgendes geschrieben: | Herzig diese Tierliebe und das Gekrabbel und Gesumme und der Frosch(prinz), und am liebsten mag ich das Happy End!
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Du hattest sichtlich deinen Spaß am Text und ich danke dir sehr für diese begeisternde Rückmeldung. Schön, dass dir das Happy End gefallen hat. Ja, das Happy End mag ich auch.
Liebe albaa, ich freue mich sehr, dass dir mein Text gefallen hat. Danke fürs Vorbeischauen, für Lesen und Beschäftigen mit dem Text und natürlich, deine Rückmeldung an mich, fürs Dalassen deiner Gedanken.
LG,
Constantine
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firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
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20.06.2017 22:15
von firstoffertio
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Warum habe ich das Gefühl, dass zwischen den einzelnen Szenen einige Zeit verstrich, vielleicht Jahre?
Weiterhin finde ich interessant, dass in der Stadt eine Wespe (nun) Angst macht. Im Wald und auf der Wiese aber ein Frosch und eine Spinne nicht.
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Constantine Bücherwurm
Beiträge: 3308
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21.06.2017 17:25
von Constantine
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Hallo firstoffertio,
firstoffertio hat Folgendes geschrieben: | Warum habe ich das Gefühl, dass zwischen den einzelnen Szenen einige Zeit verstrich, vielleicht Jahre? |
Warum du das Gefühl hast, kann ich dir leider nicht beantworten. Ich verstehe deine Frage nicht als eine Frage an mich, sondern sehe darin dein Textverständnis, dass du zwischen den Szenen eine zeitliche Periode, vielleicht Jahre, verstreichen siehst. Interessantes Gefühl. Was bedeutet dein Gefühl für den Text?
firstoffertio hat Folgendes geschrieben: | Weiterhin finde ich interessant, dass in der Stadt eine Wespe (nun) Angst macht. Im Wald und auf der Wiese aber ein Frosch und eine Spinne nicht. |
Das hast du richtig erkannt.
Ich lese in deiner Antwort einige gedankliche Verständnis_Fragezeichen, du kannst dir auf einiges aus dem Text keinen Reim machen.
Bin gespannt, ob und wie sich dein Textverständnis setzt.
Danke fürs Vorbeischauen, Lesen und Gedankendalassen.
LG,
Constantine
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Stimmgabel Papiertiger
Beiträge: 4370 Wohnort: vor allem da
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21.06.2017 20:44
von Stimmgabel
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Spaziergang mit der Liebsten
Gibst du mir deine Hand?
Nein, sagst du.
Auf dem Waldweg krabbelt ein kleiner Frosch.
Du hebst ihn auf und legst ihn auf die Wiese.
Komm in meine Arme.
Nein, sagst du, jemand könnte uns sehen.
Eine Spinne macht es sich gemütlich auf unserer Decke.
Du umfasst sie mit beiden Händen und trägst sie zu einem Gebüsch.
Vor Krabbeltierchen hab ich keine Angst, sagst du.
Gib mir einen Kuss.
Nein, sagst du, jemand könnte uns sehen und es erzählen.
An der Eisdiele erschrickst du vor einer Wespe, wedelst mit dem Arm,
doch sie lässt sich nicht vertreiben.
Du drückst dich an mich, vergräbst dein Gesicht in meine Brust.
Ich umarme dich.
Du entspannst dich, hebst den Kopf und schaust mich an.
Mit einem Lächeln küsst du mich.
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Hallo Constantine,
es lockt mich nochmal in deine geheimnisvolle text_Pathologie, deine klarneblige text_Melange ... ein frischer Sommerwiesenregen in unserer dann doch allgemein fadigen Nieselregenlyrik, hi hi ...
Insbesondere zu dem Bild dieser Wespe, als würde sie [ diese Wespe ] auf eine unbekannte Weise das gesamte text_Bild kippen wollen; oder anders gesagt, quasi wegen des Überraschungsmoments ihn, den Text, in seine ganz eigene Wirkung verbringen.
firstoffertio hat Folgendes geschrieben: |
Weiterhin finde ich interessant, dass in der Stadt eine Wespe (nun) Angst macht. Im Wald und auf der Wiese aber ein Frosch und eine Spinne nicht.
. |
Für mich höchst interessant, firstoffertios Frage, zumal ja letztlich alle drei Tier-Arten in einer Hinsicht einen gleichsinnigen tück_Grund ihres Begehrens haben.
Der Frosch schappt maul_zu und verschluckt sein Opfer.
Die Spinne fängt netzig_klebrig und schappt hungrig zu
und die Wespe lähmt mit ihrem stachel_Stich das ausgewählte Opfer [ im Gegensatz zur Biene behält sie ihren giftenden Stachel für ein Wieder und Wieder ... ];
ergo, alle drei Tücken haben dbzgl das gleiche Ziel / und toch gaukelt der Text geheimnisvoll dieser Wespe einen anders_gewichtigen Wert zu, macht es, stillschweigend / in der Reaktion beider Protagonisten ablesbar; behält diesen Fakt als sein Geheimnis ;
hi hi, tück_guut !!!!]
... fällt es auch auf, dass die Wespe an der Eisdiele gesichtet wird [ auch dieses Merkmal sagt mir zunächst nichts Entscheidendes ]
-----------------------------------------
... bis hierhin, kurz reingeschneit / Constantine, ein Wieder, einen lieben [ mehr und mehr begeisternden ] Gruß, Stimmgabel ...
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_________________ Gabel im Mund / nicht so hastig... |
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Stimmgabel Papiertiger
Beiträge: 4370 Wohnort: vor allem da
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22.06.2017 13:00
von Stimmgabel
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... und der geile Titel
Spaziergang mit der Liebsten
ist er zugleich Ruhe in sich selbst / selbst wenn die stechlige Wespe auftaucht ...
Gruß Stimmgabel ...
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_________________ Gabel im Mund / nicht so hastig... |
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Constantine Bücherwurm
Beiträge: 3308
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22.06.2017 18:41
von Constantine
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Hallo Stimmgabel,
Stimmgabel hat Folgendes geschrieben: | es lockt mich nochmal in deine geheimnisvolle text_Pathologie, deine klarneblige text_Melange ... ein frischer Sommerwiesenregen in unserer dann doch allgemein fadigen Nieselregenlyrik, hi hi ... |
hach, das hast du schön gesagt, bei den heiß_heiß_heißen Temperaturen kommt ein frischer Sommerwiesenregen besonders gut.
Stimmgabel hat Folgendes geschrieben: | Insbesondere zu dem Bild dieser Wespe, als würde sie [ diese Wespe ] auf eine unbekannte Weise das gesamte text_Bild kippen wollen; oder anders gesagt, quasi wegen des Überraschungsmoments ihn, den Text, in seine ganz eigene Wirkung verbringen. |
Diese Wespe hat es wahrlich in sich, dieses summ_Insekt, das manches versteckt, so ohne Vorwarnung flux auftaucht und dafür sorgt, dass einem der Kopf raucht.
Stimmgabel hat Folgendes geschrieben: |
firstoffertio hat Folgendes geschrieben: |
Weiterhin finde ich interessant, dass in der Stadt eine Wespe (nun) Angst macht. Im Wald und auf der Wiese aber ein Frosch und eine Spinne nicht.
. |
Für mich höchst interessant, firstoffertios Frage, zumal ja letztlich alle drei Tier-Arten in einer Hinsicht einen gleichsinnigen tück_Grund ihres Begehrens haben.
Der Frosch schappt maul_zu und verschluckt sein Opfer.
Die Spinne fängt netzig_klebrig und schappt hungrig zu
und die Wespe lähmt mit ihrem stachel_Stich das ausgewählte Opfer [ im Gegensatz zur Biene behält sie ihren giftenden Stachel für ein Wieder und Wieder ... ];
ergo, alle drei Tücken haben dbzgl das gleiche Ziel / und toch gaukelt der Text geheimnisvoll dieser Wespe einen anders_gewichtigen Wert zu, macht es, stillschweigend / in der Reaktion beider Protagonisten ablesbar; behält diesen Fakt als sein Geheimnis ; |
Interessante Gedanken zu den drei Tierarten, vor allem ihren tückischen Gründen ihres Begehrens. Die Wespe muss etwas an sich haben, was sie von den anderen beiden Tieren unterscheidet.
Stimmgabel hat Folgendes geschrieben: | hi hi, tück_guut !!!!]
... fällt es auch auf, dass die Wespe an der Eisdiele gesichtet wird [ auch dieses Merkmal sagt mir zunächst nichts Entscheidendes ] |
Die tückische Eisdiele durfte natürlich nicht fehlen. Sie ist mindestens, wenn nicht sogar, noch heimtückischer als die Wespe, da sie der Wespe überhaupt die Möglichkeit für ihre Heimtücke gibt, den beiden Protagonisten, die in der Warteschlange stehen, aufzulauern.
Stimmgabel hat Folgendes geschrieben: |
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... bis hierhin, kurz reingeschneit / Constantine, ein Wieder, einen lieben [ mehr und mehr begeisternden ] Gruß, Stimmgabel ... |
Ich bin weiterhin begeistert.
Danke über dein erneutes les_Vorbeischauen und denk_Beschäftigen, werte Stimmgabel.
LG,
Constantine
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Constantine Bücherwurm
Beiträge: 3308
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22.06.2017 18:44
von Constantine
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Stimmgabel hat Folgendes geschrieben: | -
... und der geile Titel
Spaziergang mit der Liebsten
ist er zugleich Ruhe in sich selbst / selbst wenn die stechlige Wespe auftaucht ...
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Stimmt. Der Titel ist tückisch. In der Ruhe steckt die Kraft.
LG,
Constantine
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menetekel Exposéadler
Alter: 103 Beiträge: 2447 Wohnort: Planet der Frühvergreisten
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23.06.2017 05:46 Re: Spaziergang mit der Liebsten von menetekel
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Constantine hat Folgendes geschrieben: | Spaziergang mit der Liebsten
Gibst du mir deine Hand?
Nein, sagst du.
Auf dem Waldweg krabbelt ein kleiner Frosch.
Du hebst ihn auf und legst ihn auf die Wiese.
Komm in meine Arme.
Nein, sagst du, jemand könnte uns sehen.
Eine Spinne macht es sich gemütlich auf unserer Decke.
Du umfasst sie mit beiden Händen und trägst sie zu einem Gebüsch.
Vor Krabbeltierchen hab ich keine Angst, sagst du.
Gib mir einen Kuss.
Nein, sagst du, jemand könnte uns sehen und es erzählen.
An der Eisdiele erschrickst du vor einer Wespe, wedelst mit dem Arm,
doch sie lässt sich nicht vertreiben.
Du drückst dich an mich, vergräbst dein Gesicht in meine Brust.
Ich umarme dich.
Du entspannst dich, hebst den Kopf und schaust mich an.
Mit einem Lächeln küsst du mich. |
Hallo Constantine,
für mich ein gelungenes Gedicht.
Du beschreibst eine autonome Mitfühlende, die beständig "kurz die Welt retten geht", sich aber dem Liebsten gegenüber spröde zeigt. Erst in einer Phase eigener Furcht, die gleichsam verspätet als Pendant der vermuteten kreatürlichen Bangigkeit auftaucht, vermag sie sich ihrem Gegenüber hinzugeben.
Das ist ein interessanter Gedanke - und schildert die Situation selbstbewusster und eigenständiger Frauen recht gut, derjenigen, die ein Gegenüber nicht wirklich benötigen. Nur manchmal halt ... (Widderfrauen )
Formal gefällt mir der Aufbau des emotionalen Mikrokosmos, der durch das einzig Große, die Liebe, besiegt wird (spannend, dass diese sich ausgerechnet im Anflug einer Wespe manifestiert).
Und: Du lässt dein Gedicht gekonnt (offen) enden.
Schöne Grüße
m.
_________________ Alles Amok! (Anita Augustin) |
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fancy Schmuddelkind
Alter: 64 Beiträge: 2756 Wohnort: Im sonnigen Süden
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23.06.2017 14:49
von fancy
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Lieber Constantine,
du sagst: Zitat: | Die Wespe muss etwas an sich haben, was sie von den anderen beiden Tieren unterscheidet. |
Das bestätigt mich in meinem Verdacht: Die Wespe hat als einzige einen Stachel.
Ich denke, sie steht daher für den Mann, vor dem (oder der intimen Beziehung) sie sich lange fürchtet.
Indem er sie nun beschützt, kann sie die Angst abbauen.
Die sind mir beide sympathisch. Sie mit ihren Ängsten, nicht nur vor ihm und er mit seiner Liebe, seiner Geduld und mit seinem Beschützerinstinkt.
Du weißt ich bin in der Lyrik nicht gerade zu Hause, daher hoffe ich, ich liege nicht vollkommen daneben.
Liebe Grüße
fancy
_________________ Don't start doing things, just do them. Fang nicht an, Dinge zu tun, tu sie einfach! (Me)
Wer wenig denkt, irrt viel (Leonardo da Vinci)
Meinungsverschiedenheiten über ein Kunstwerk beweisen, dass das Werk neu, komplex und lebenswichtig ist. (Oscar Wilde)
Wenn Kritiker uneins sind, befindet sich der Künstler im Einklang mit sich selbst. (Oscar Wilde)
https//mlpaints.blogspot.com |
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Constantine Bücherwurm
Beiträge: 3308
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24.06.2017 11:10 Re: Spaziergang mit der Liebsten von Constantine
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Hallo menetekel,
menetekel hat Folgendes geschrieben: | für mich ein gelungenes Gedicht. |
Danke für die Bestätigung.
menetekel hat Folgendes geschrieben: | Du beschreibst eine autonome Mitfühlende, die beständig "kurz die Welt retten geht", sich aber dem Liebsten gegenüber spröde zeigt. |
Ich mag deinen Gedanken der Weltenretterin, die nach außen hin Tieren gegenüber Mitgefühl zeigt und hilfsbereit ist, innerlich aus Angst ihre eigenen Bedürfnisse und Gefühle zurückstellt.
menetekel hat Folgendes geschrieben: | Erst in einer Phase eigener Furcht, die gleichsam verspätet als Pendant der vermuteten kreatürlichen Bangigkeit auftaucht, vermag sie sich ihrem Gegenüber hinzugeben. |
Richtig. Eine innere Veränderung kommt hier nicht rein aus dem eigenen Inneren, sondern durch äußere Impulse. Was Ängste angeht, so denke ich, gibt es eine Hierarchie, manche Dinge bereiten uns mehr angst als andere.
menetekel hat Folgendes geschrieben: | Das ist ein interessanter Gedanke - und schildert die Situation selbstbewusster und eigenständiger Frauen recht gut, derjenigen, die ein Gegenüber nicht wirklich benötigen. Nur manchmal halt ... (Widderfrauen ) |
menetekel hat Folgendes geschrieben: | Formal gefällt mir der Aufbau des emotionalen Mikrokosmos, der durch das einzig Große, die Liebe, besiegt wird (spannend, dass diese sich ausgerechnet im Anflug einer Wespe manifestiert). |
Freut mich, dass dir der Aufbau gefällt und dich die Wespe gedanklich packt.
Manchmal benötigt das einzig Große einen kleinen Schubs
menetekel hat Folgendes geschrieben: | Und: Du lässt dein Gedicht gekonnt (offen) enden. |
Danke.
Liebe menetekel, ich freue mich, dass du mit dem Text etwas anfangen konntest und danke dir sehr dafür, dass du dir die Zeit und Mühe genommen hast, dich mit meinem Text zu beschäftigen und mir deine Leseweise und Gedanken da zulassen.
LG,
Constantine
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Constantine Bücherwurm
Beiträge: 3308
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24.06.2017 11:44
von Constantine
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Liebe fancy,
du liest im Verborgenen fleißig mit.
fancy hat Folgendes geschrieben: | du sagst: Zitat: | Die Wespe muss etwas an sich haben, was sie von den anderen beiden Tieren unterscheidet. |
Das bestätigt mich in meinem Verdacht: Die Wespe hat als einzige einen Stachel. |
Richtig. Die drei Tiere haben viele Unterschiede. Ein weiterer Unterschied wäre z.B.: Als einziges der drei Tiere besitzt die Wespe Flügel.
fancy hat Folgendes geschrieben: | Ich denke, sie steht daher für den Mann, vor dem (oder der intimen Beziehung) sie sich lange fürchtet. |
Das wäre möglich.
fancy hat Folgendes geschrieben: | Indem er sie nun beschützt, kann sie die Angst abbauen. |
Auch das wäre möglich.
fancy hat Folgendes geschrieben: | Die sind mir beide sympathisch. Sie mit ihren Ängsten, nicht nur vor ihm und er mit seiner Liebe, seiner Geduld und mit seinem Beschützerinstinkt. |
Es freut mich sehr, dass dir die beiden sympathisch sind.
fancy hat Folgendes geschrieben: | Du weißt ich bin in der Lyrik nicht gerade zu Hause, daher hoffe ich, ich liege nicht vollkommen daneben. |
Liebe fancy, so etwas wie ein richtig oder falsch gibt es nicht, wenn der Leser den Inhalt eines Textes sich erklären kann. Deine Interpretation ist sinnig, trifft und gefällt mir und ich finde es schön, wie du die beiden Protas siehst. Dahingehend auch meine zurückhaltenden Antworten an dich, was deine Interpretation angeht.
Es mindert nicht das Lesevergnügen und das Rätsel um die Wespe, die ich aus all den Rückmeldungen empfunden habe.
Mein Captain, ich habe mich sehr über dein Mitlesen und deine Rückmeldung gefreut.
LG,
Constantine
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Stimmgabel Papiertiger
Beiträge: 4370 Wohnort: vor allem da
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24.06.2017 16:05 Re: Spaziergang mit der Liebsten von Stimmgabel
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Spaziergang mit der Liebsten
Gibst du mir deine Hand?
Nein, sagst du.
Auf dem Waldweg krabbelt ein kleiner Frosch.
Du hebst ihn auf und legst ihn auf die Wiese.
Komm in meine Arme.
Nein, sagst du, jemand könnte uns sehen.
Eine Spinne macht es sich gemütlich auf unserer Decke.
Du umfasst sie mit beiden Händen und trägst sie zu einem Gebüsch.
Vor Krabbeltierchen hab ich keine Angst, sagst du.
Gib mir einen Kuss.
Nein, sagst du, jemand könnte uns sehen und es erzählen.
An der Eisdiele erschrickst du vor einer Wespe, wedelst mit dem Arm,
doch sie lässt sich nicht vertreiben.
Du drückst dich an mich, vergräbst dein Gesicht in meine Brust.
Ich umarme dich.
Du entspannst dich, hebst den Kopf und schaust mich an.
Mit einem Lächeln küsst du mich.
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Hallo Constantine,
das ist nicht nur ein gutes Stück Lyrik; ein besonderes!
Umso mehr bestätigt sich [ mir ] meine erste Leseweise mehr und mehr [ und noch konsequenter, gerade in Bezug auf das Brust-Merkmal, das eben letztlich kein trennendes ist, wie du es schon sagtest ... ich damaliger Blödel !!!!, bin ja lernfähig ].
Ergo: liegt hier mMn keinerlei Spezifik zu unbewussten, gesellschaftlichen, anerzogenen Geschlechterrollen vor / ist's das menck'eske grund_Thema: Nähe wollen, Nähe befürchten / ich kann alleine leben, will's aber partout nicht [ kann's, will's vielleicht toch nicht???? ], hi hi ...
... will' doch Nähe zur Nähe letztlich so sehr
Und nun ein kläglicher Versuch zur text_scharnierenden Wespe ________________ :
als wäre sie [ die Wespe ] hier im Text quasi eine Platzhalter-Plakation dafür, wodurch sich Nähe in seinerselbst u.a. zeigen kann eben: nicht durch Angst vor der Nähe, vielmehr durch Angstlosigkeit, z.B. seine persönlichen Ängste dem Gegenüber zeigen zu können,
bedeutet ja im Besonderen, diese für sich wahrzunehmen, sie empathisch als Gegenüber wahrzunehmen, wird sie zum zweiseitigen tenk_Objekt, eben ein Objekt über das man sprechen kann. Ist also nicht das nähe_Bindende die Angst vor der Nähe [ oder die Angst vor der Angst als klebrige Quaste ], sondern, wenn schon A in einem verankert, jene Nähe zu wissen, sich outen zu wollen, es auch zu tun!
Soll mMn weiterhin heißen: ist es letztlich textal egal, ob nun die Spinne, der Frosch oder die Wespe jenen Berührmoment bedingt [ okay, hier ist der Platzhalter die Wespe ], ist hier also der variable Platzhalter einzig der Auslöser für die nähe_Gewissheit [ ohne Angst ] von Prot A zu Prot B und umgekehrt,
und sie tun's.
... gibt es genauso perönliche Momente, ICH_gründe, welche auch immer??? warum auch immer??? die Nähe und Objekte, gerade jetzt, nur gefiltert tauschen wollen, nur eingeschränkt nah zulassen wollen, aber Hallo
Constantine, wieder einen lieben Gruß, Stimmgabel ...
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_________________ Gabel im Mund / nicht so hastig... |
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menetekel Exposéadler
Alter: 103 Beiträge: 2447 Wohnort: Planet der Frühvergreisten
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25.06.2017 16:31
von menetekel
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Stimmgabel schreibt:
Zitat: | Ergo: liegt hier mMn keinerlei Spezifik zu unbewussten, gesellschaftlichen, anerzogenen Geschlechterrollen vor / ist's das menck'eske grund_Thema: Nähe wollen, Nähe befürchten / ich kann alleine leben, will's aber partout nicht [ kann's, will's vielleicht toch nicht???? ], hi hi ...
... will' doch Nähe zur Nähe letztlich so sehr |
Angst vor Nähe (Hingabe, Ich-Verlust) ist bekanntlich eine der Urängste des Menschen und nicht nur auf schizoide "Mencks" beschränkt.
Gleichwertig stehen die "Angst vor Veränderung“, die "Angst vor der Endgültigkeit" und die "Angst vor der Selbstwerdung" (Riemann) neben ihr.
Diese Ängste sind unterschiedlich ausgeprägt bis hin zur Angststörung.
Letztere wird allerdings im Gedicht nicht beschrieben.
Vielmehr geht es m. E. um Angst vor Nähe, die gleichsam spielerisch bewältigt wird, wie es im realen Leben häufig passiert. Spannend am Text ist, dass sich der Autor der Schmerzen dieses Prozesses (Stich) durchaus bewusst ist. [Im übertragenen Sinn kann ich ebenso eine maskuline erotische Wendung interpretieren.]
Fakt ist aber auch, dass jene nicht von allen bewältigt werden will.
Es gab und gibt Exemplare - nicht selten Kunstschaffende - die lieber und besser (!) apart für sich leben. Vielleicht, weil Nähe ihren Preis hat ...
Schöne Grüße
m.
_________________ Alles Amok! (Anita Augustin) |
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Stimmgabel Papiertiger
Beiträge: 4370 Wohnort: vor allem da
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25.06.2017 17:03
von Stimmgabel
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Stimmgabel hat Folgendes geschrieben: |
Ergo: liegt hier mMn keinerlei Spezifik zu unbewussten, gesellschaftlichen, anerzogenen Geschlechterrollen vor / ist's das menck'eske grund_Thema: Nähe wollen, Nähe befürchten / ich kann alleine leben, will's aber partout nicht [ kann's, will's vielleicht toch nicht???? ], hi hi ...
... will' doch Nähe zur Nähe letztlich so sehr
. |
menetekel hat Folgendes geschrieben: |
... eine der Urängste des Menschen und nicht nur auf schizoide "Mencks" beschränkt.
Diese Ängste sind unterschiedlich ausgeprägt bis hin zur Angststörung.
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Hallo menetekel,
nur kurz zur Vergewisserung? ... da du mich zitiertest. In meinen Gedanken an Constantine, an den Text, taucht aber nix [ selbst bei weitester Dehnung ]
von schizoiden "Mencks"
oder einer Angststörung auf.
... um das im Falle eines möglichen Missverstehens klar zu stellen
... und: spreche ich von Pathologie des Textes, hat das natürlich ebenso_nix mit einer psychischen Störung irgendwie, umso überhaupt nicht im medizinischen Sinne zu tun, sind wir uns einig.
Gruß Frank ...
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_________________ Gabel im Mund / nicht so hastig... |
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Constantine Bücherwurm
Beiträge: 3308
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25.06.2017 21:29 Re: Spaziergang mit der Liebsten von Constantine
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Hallo Stimmgabel,
Stimmgabel hat Folgendes geschrieben: | das ist nicht nur ein gutes Stück Lyrik; ein besonderes! |
Das liegt bekanntlich im Auge des Betrachters und dahingehend freut mich dein be_wertendes Auge für meinen Text.
Stimmgabel hat Folgendes geschrieben: | Umso mehr bestätigt sich [ mir ] meine erste Leseweise mehr und mehr [ und noch konsequenter, gerade in Bezug auf das Brust-Merkmal, das eben letztlich kein trennendes ist, wie du es schon sagtest ... ich damaliger Blödel !!!!, bin ja lernfähig ]. |
Dein anfangs assoziiertes, getrenntgeschlechtliches Brust-Verständnis hat an deiner ersten Leseweise nichts wirklich geändert, so freut es mich natürlich ungemein, dass du dieses trennende Element nicht mehr siehst. Ich denke, der Text funktioniert sowohl mit der Assoziation Brust = Brüste / Busen, als auch mit der Assoziation Brust = (geschlechtsneutraler) Brustkorb. Insofern, alles gut, bist kein Blödel.
Stimmgabel hat Folgendes geschrieben: | Ergo: liegt hier mMn keinerlei Spezifik zu unbewussten, gesellschaftlichen, anerzogenen Geschlechterrollen vor / ist's das menck'eske grund_Thema: Nähe wollen, Nähe befürchten / ich kann alleine leben, will's aber partout nicht [ kann's, will's vielleicht toch nicht???? ], hi hi ...
... will' doch Nähe zur Nähe letztlich so sehr |
Richtig, unabhängig von Geschlechterrollen bewegen wir uns hier eher auf der Ebene
Nähe_Distanz <--> Mut_Angst
und Kombinationen daraus.
Stimmgabel hat Folgendes geschrieben: | Und nun ein kläglicher Versuch zur text_scharnierenden Wespe ________________ : |
Die Wespe, die die Veränderung herbeiführt.
Stimmgabel hat Folgendes geschrieben: |
als wäre sie [ die Wespe ] hier im Text quasi eine Platzhalter-Plakation dafür, wodurch sich Nähe in seinerselbst u.a. zeigen kann eben: nicht durch Angst vor der Nähe, vielmehr durch Angstlosigkeit, z.B. seine persönlichen Ängste dem Gegenüber zeigen zu können, |
Angst und Angstlosigkeit, Nähe und Distanz, das sind teils fliessende, teils sehr strikte Zustände. Diese zu durchbrechen, ein Übergang von einem in den anderen, ist kein leichtes Ding und das, was die sinnbildliche Grenze zwischen diesen Zuständen bildet, kann bei jedem Individuum eine andere sein. In dieser Hinsicht ist die Wespe im Text sehr konkret, auch charakteristisch, und führt dazu, dass Prota X dem Gegenüber seine persönlichen Ängste zeigen kann. Mit der erwähnten Platzhalter-Plakation ließe sich als mögliches Äquivalent für die Wespe z.B. auch ein Hund wählen, was vielleicht eine andere Bedeutungsebene bzw. Charakteristik mit sich bringen würde, aber das Zeigen der persönlichen Ängste und die Nähe zum Gegenüber zuzulassen wären gegeben.
Stimmgabel hat Folgendes geschrieben: | bedeutet ja im Besonderen, diese für sich wahrzunehmen, sie empathisch als Gegenüber wahrzunehmen, wird sie zum zweiseitigen tenk_Objekt, eben ein Objekt über das man sprechen kann. Ist also nicht das nähe_Bindende die Angst vor der Nähe [ oder die Angst vor der Angst als klebrige Quaste ], sondern, wenn schon A in einem verankert, jene Nähe zu wissen, sich outen zu wollen, es auch zu tun! |
Empathie ist dahingehend der Gegenpart der beiden Protagonisten. Die Wahrnehmung von Angst verlangt nach Empathie, aber auch das Sich-Outen, es tun zu können.
Stimmgabel hat Folgendes geschrieben: | Soll mMn weiterhin heißen: ist es letztlich textal egal, ob nun die Spinne, der Frosch oder die Wespe jenen Berührmoment bedingt [ okay, hier ist der Platzhalter die Wespe ], ist hier also der variable Platzhalter einzig der Auslöser für die nähe_Gewissheit [ ohne Angst ] von Prot A zu Prot B und umgekehrt,
und sie tun's. |
Die Wespe als Katalysator, ja. Dies soll allerdings ihre textale Wichtigkeit nicht mindern, in dem man sich jetzt denken könnte, anstelle der Wespe hätte es auch eine Maus, Ratte oder Hund sein können. Z.B. hätte es alternativ mit einem Löwen oder einem Bären mMn nicht funktioniert, (abgesehen von der Glaubwürdigkeit) viel zu offensichtlich und viel zu gefährlich, wodurch die eigentliche fein_textliche Motivation zum Nähesuchen zu brachial untergegangen wäre.
Stimmgabel hat Folgendes geschrieben: | ... gibt es genauso persönliche Momente, ICH_gründe, welche auch immer??? warum auch immer??? die Nähe und Objekte, gerade jetzt, nur gefiltert tauschen wollen, nur eingeschränkt nah zulassen wollen, aber Hallo |
Sicherlich gibt es die, persönliche Momente und eigene Gründe, die zwischen den Protas mitspielen, aber konkret tun sie nichts zur Sache und würden mMn die Textwahrnehmung zu sehr ablenken. Deine Gedanken zum Text, lieber Frank, und deine Empathie begeistern mich und bestätigen mich dahingehend, dass der Text in seiner Konstruktion passt.
Tauschen wollte ich nichts, Frosch, Spinne, Wespe - ja, vor allem die Wespe - sind bewusst gewählt.
Stimmgabel hat Folgendes geschrieben: | Constantine, wieder einen lieben Gruß, Stimmgabel ... |
Ich danke dir herzlich für deine Zeit und Mühe, die du wieder in meinen Faden gesteckt hast. Deine Gedanken begeistern mich, bin selbst überrascht über die Resonanz und ich freue mich, dass du sichtlich deinen Spaß an diesem Text hast.
Liebe Grüße zurück,
Constantine
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firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
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25.06.2017 21:38
von firstoffertio
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Nun dachte ich nochmal über die Wespe nach. Tatsächlich sind Wespen eine der wenigen, wenn nicht die einzige Tierart, die ich nicht leiden kann. Und es hat damit zu tun, dass sie so zudringlich sind.
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Constantine Bücherwurm
Beiträge: 3308
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26.06.2017 18:47
von Constantine
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menetekel hat Folgendes geschrieben: | Gleichwertig stehen die "Angst vor Veränderung“, die "Angst vor der Endgültigkeit" und die "Angst vor der Selbstwerdung" (Riemann) neben ihr.
Diese Ängste sind unterschiedlich ausgeprägt bis hin zur Angststörung.
Letztere wird allerdings im Gedicht nicht beschrieben. |
Du zählst die verschiedenen Angst-Kategorien auf und ich verstehe dich dahingehend, dass du nur zur Vollständigkeit die extremste Entwicklung von Ängsten, die Angststörung, erwähnst, richtigerweise klarstellst, dass diese nicht im Gedicht thematisiert wird.
menetekel hat Folgendes geschrieben: | Spannend am Text ist, dass sich der Autor der Schmerzen dieses Prozesses (Stich) durchaus bewusst ist. [Im übertragenen Sinn kann ich ebenso eine maskuline erotische Wendung interpretieren.] |
Liebe menetekel,
auch wenn deine Antwort eher ein Zurück_Dialog auf Stimmgabels Kommentar ist, erlaube ich mir, diesen deinen Aspekt für meinen Text rauszuziehen. Ich mag deine interpretatorische Leseweise und denke auch, dass der Autor des Textes ein Bewusstsein für diesen schmerzhaften Prozess besitzt.
LG,
Constantine
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Constantine Bücherwurm
Beiträge: 3308
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26.06.2017 18:51
von Constantine
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Hallo firstoffertio,
schön, dass du gedanklich fleißig dabei bist und wie ich sehe, lässt auch dich die Wespe noch nicht los.
firstoffertio hat Folgendes geschrieben: | Nun dachte ich nochmal über die Wespe nach. Tatsächlich sind Wespen eine der wenigen, wenn nicht die einzige Tierart, die ich nicht leiden kann. Und es hat damit zu tun, dass sie so zudringlich sind. |
Ich kann Wespen gut leiden, gebe dir recht, was ihre Zudringlichkeit angeht.
LG
Constantine
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