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Perry
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Stimmgabel
Papiertiger
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 03.05.2017 13:21
Re: rand erscheinung
von Stimmgabel
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rand erscheinung
die ratte frisst immer mit seien
es hingeworfene brosamen
oder was so alles entsorgt wird
sie fristet ihr dasein am unteren
rand der gesellschaft trägt aber
manchmal auch frack und schal
ob gemein labor oder maskott
sie hält uns den spiegel vor
bleckt die gelblich weißen zähne
------------------------------------------------------
Hallo Perry,
mach's dieses Mal anders, schreibe ich meine Deutung [ meine apriore meta_Ebene ] in dein mMn smoothy iron'eskes Stück  quer rein / und meine Frage: entspräche das so in etwa u.a. dem, was der Text sagen möchte [ grade auch meine Climax_Stelle in S3 bzgl des Weltenlabors ] ?
... also mein Kommentar mal so:
rand erscheinung
die ratte frisst immer mit seien
es hingeworfene brosamen
oder was so alles entsorgt wird
nistet sie ihr dasein am unteren
rand gern im leckren kanal trägt
manchmal auch frack und schal
auf dem steig oben blickfang
hält uns das weltenlabor vor
augen bleckt die gilben zähne
------------------ wird quasi die meist verachtete Ratte zu einem irgendwie zuweil_Spiegelbild von uns selbst, behaupten die [ also wir ], seien Menschen 
wieder ein Gruß, Frank ...
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Perry
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Stimmgabel
Papiertiger
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04.05.2017 08:00
Re: Hallo Frank,
von Stimmgabel
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| Perry hat Folgendes geschrieben: |
, in deiner Version gefallen mir ... der eingestreute Binnenreim "Kanal/Schal" und die zusätzliche Alliteration "labor/vor."
<-- hatte dabei ebenso ein gutes Gefühl / passiert ja sowas oftig per pursten Zufall
---------------------------------------
Bildlich ist der Schwenk vom gesellschaftspolitischen Parkett zum Steig vom Kanal zum Weltenlabor zwar etwas konkreter,
verschiebt aber ein wenig den Blickwinkel von der individuellen Ratte
im eigenen Denken zur
allgemein experimentierenden Weltgemeinschaft.
.[ |
Hallo Perry, auch mir zeigt sich der ratten_Blick [ in deinem Text ] auf sich selbst sowie in den Kontext der ratt_Umgebung hinaus / hinein in den menschen_Raum;
nahm ich diesen Blick für mich, rein intuitiv, dann als denk_Spur in die quasi Umkehrung von Mensch in seinem Verhalten, Umgang zu sich selbst, als wolle die text_Ratte hierauf eigentlich hinweisen [ aus ihrer menck_Erfahrung ], was ja letztlich mMn dann auch die daseins_Reflektion der Ratte zu ihrem Leben im menck_Kontext, mindestens indirekt einbezieht ... dachte ich so ...
... ist wohl nur eine andere Gewichtungskette.
Ist für mich in S1
die ratte frisst immer mit seien
es hingeworfene brosamen
oder was so alles entsorgt wird
hier der verursachende Mensch quasi (unbenannt) eingeführt / wird demnach zum Akteur seiner Gruseligkeiten und ego_Gedankenlosigkeiten und aprior erstmal zu sich selbst ... natürlich folgerichtig ebenso berührnah und konsequenzend zu seiner Umgebung Natur, Tiere usw ...
wieder ein Tschüss, Frank ...
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Perry
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Stimmgabel
Papiertiger
Beiträge: 4370
Wohnort: vor allem da
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15.05.2017 20:12
Re: Hallo Frank,
von Stimmgabel
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| Perry hat Folgendes geschrieben: |
ich hab noch ein wenig am Text gebastelt, bevor er zum "nachgären" in die Ablage kommt.
. |
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rand erscheinung
die ratte frisst immer mit seien
es hingeworfene brosamen
oder was so alles entsorgt wird
sie fristet ihr dasein tief unten
im kanal trägt in oberen etagen
gern auch mal frack und schal
ob gemein labor oder maskott
sie hält uns den spiegel vor
bleckt gelblich weiß die zähne
-----------------------------------------------
Hallo Perry,
die Mittelpassage, wunderbar fluid nun, mMn  / inhaltlich und wortig;
zur letzen Sequenz werf ich noch mal diese gärige Variante hintennach ...
rand erscheinung
die ratte frisst immer mit seien
es hingeworfene brosamen
oder was so alles entsorgt wird
sie fristet ihr dasein tief unten
im kanal trägt in oberen etagen
gern auch mal frack und schal
fürs layout im labor en passant
hat einen spiegel in der hand
bleckt gelblich weiß die zähne
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ungeachtet ... / spür ich gut den Zwischenzeilenpieks ... wär's nur eine Randerscheinung ... !
wieder ein Tschüss, Frank ...
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Perry
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Aranka
 Bücherwurm
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Beiträge: 3106
Wohnort: Umkreis Mönchengladbach
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A 17.05.2017 12:18
von Aranka
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| Zitat: | rand erscheinung
die ratte frisst immer mit seien
es hingeworfene brosamen
oder was so alles entsorgt wird
sie fristet ihr dasein tief unten
im kanal trägt in oberen etagen
gern auch mal frack und schal
ob gemein labor oder maskott
sie hält uns den spiegel vor
bleckt gelblich weiß die zähne |
Hallo Perry,
finde deine "gesellschaftskritische" Textidee kommt klar beim Leser an. Strophe 2 und 3 finde ich gut und spürbar gestaltet. Der freie Rhythmus trägt das Lesen. Die Umbrüche sitzen gut. Gefällt mir.
Ich finde die Eingangsstrophe nicht so prickelnd vom "Gebautsein" her betrachtet. Da fehlt mir die Zeilenspannung.
Ich habe mal Versstücke farbig markiert und versuche mal mein Empfinden zu formulieren.
Z1 Das angehängte "seien": ohne Satzzeichen davor benötigte ich einen zweiten Leseansatz. Wäre nicht ganz so arg, wenn der Zeilenumbruch einen Textwert hätte. Ich erkenne ihn nicht wirklich,
denn die Z2 steht wie ein Reststück nicht wirklich gut da:
| Zitat: | | es hingeworfene brosamen |
Z3 "oder was so alles" wären mir zu viele Worte ohne ein Kernwort.
Inhaltlich steckt für mich zweierlei in der Strophe:
Die Ratte frisst immer mit:
sei es a)bewusst Hingeworfenes, was besagt, dass die Ratte wahrgenommen wird und mit durchgefüttert wird. Steckt auch die Haltung von Oben nach Unten mit drin.
sei es b) Weggeworfenes. Die Ratte ist hier nicht im Blick dessen, der die Wegwerfgesellschaft munter bedient. Die Ratte bedient sich eigeninitiativ.
Ich denke, dass man diesen Inhalt in mehr Spannung setzen kann. Da jeder Autor seine ganz eigene Umsetzung und auch Sprache hat, mache ich keinen konkreten Vorschlag.
Gerne bei dir reingeschaut. Liebe Grüße Aranka
_________________
"Wie dahingelangen, Alltägliches zu schreiben, so unauffällig, dass es gereiht aussieht und doch als Ganzes leuchtet?" (Peter Handke)
„Erst als ihm die Welt geheimnisvoll wurde, öffnete sie sich und konnte zurückerobert werden.“ (Peter Handke) |
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Perry
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