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Der Feuerschlucker


 
 
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Syon
Geschlecht:männlichSchneckenpost
S

Alter: 49
Beiträge: 13
Wohnort: Österreich


S
Beitrag03.05.2017 22:00
Der Feuerschlucker
von Syon
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Der Feuerschlucker

Es ist seine Passion, Leidenschaft und Wahnsinn zugleich.
Die Flamme züngelt an der Fackel, lodert hell, während kleine im Dunkel der Nacht fast unsichtbare Rauchschwaden in den Himmel steigen.
Er steht da und gleich einem Götzenbild eines griechischen Vorzeigehelden sind seine Arme ausgestreckt, während er in einer Hand die brennende Fackel hält.
Ein Platzsprecher kündigt verheißungsvoll, das spektakuläre Ereignis an, während die Fackel sich langsam und gefährlich nahe dem muskelbepackten Körper des Feuerschluckers nähert.
Würde man am Rande des Geschehens stehen, könnte man wohl kaum einen Blick erhaschen.
Dicht gedrängt und erwartungsvoll, bilden etwa 100 Menschen einen großen Kreis.
Das  „Ah“ und „Oh“ der Masse, kündigt allerdings das nahende Szenario an.
Gleich ist es soweit!
Jetzt rollt er effektvoll mit den Augen und mit einem Ruck schiebt er die Flamme in seinen weit geöffneten Mund.
Der Feuerschlucker schließt seinen Mund um ihm gleich darauf wieder zu öffnen und eine große Stichflamme zu entzünden die er von sich speit.
Tosender Applaus ertönt und der Künstler verbeugt sich artig um gleich darauf sein Hütchen zu zücken und rund im Kreise zu gehen und der Menge Geld zu entlocken.
Die Menge lichtet sich rasch und der Künstler steht nun einsam und alleine in der so klaren Sternennacht.
Mit hängenden Kopf und einem Blick der von Trauer spricht lehnt er sich an eine Zeltplane.
Nur noch wenige Monate bleiben ihm, dann wird ihn das Schicksal einholen.
Er blickt zu den Sternen und fängt an zu weinen.
In diesem Moment ist er ein Held, aber ein geschlagener Held.
Ein Kampf tobt in seinem Inneren und bald wird er nur noch ein Schatten seiner selbst sein.
„Lieber Gott, hilf mir!“ seufzt er ein Stoßgebet zum Himmel und wendet den tränenverschleierten Blick in Richtung Boden.
Er nimmt die Fackel und bereitet sich auf seinen wirklich letzten,  großen Abgang vor.
Er taucht die Fackel in eine Flüssigkeit und endzündet sie dann erneut an einer Feuerstelle um dann denn brennenden Stab zu seinem Körper zu führen um ihn zu entzünden.
Er brennt lichterloh und es dauert ein Weilchen bis jemand die dramatischen Ereignisse bemerkt.
Es kommt Bewegung in die Menge und sie versammeln sich wieder im Kreis um der so spektakulären und realistischen Aufführung zu folgen und nichts zu verpassen.
Als der Mann am Boden liegt und keine Anstalten mehr macht aufzustehen meint ein älterer Herr, der es seinem Sohn zuraunt: „Komm wir gehen, das ist einfach nur langweilig.
Auf diesem Jahrmarkt gibt es sicher bessere Attraktionen.“
Als das Dunkel der Nacht über den Feuerschlucker hereinbricht und der Schmerz schier unerträglich wird, hört aus weiter Ferne plötzlich ein mächtiges Donnergrollen und mit einem Mal steht er wieder in der Menge und vollführt einer seiner üblichen Aufführungen.
Eine Stimme flüstert wie aus weiter Ferne: „ Das ist deine zweite Chance, nütze sie gut!“
Er spürt den Regen auf seiner Haut und die Menge ist ihm jetzt völlig egal.
Er lacht und fährt mit seinen klatschnassen Händen durch sein Haar.
Dann packt er seine Utensilien und verlässt mit erhobenen Haupt die staunende Menge, ohne ein Blick zurückzuwerfen. Sein Körper fühlt sich leicht und unbeschwert an und seit langer, langer Zeit spürt er keine Schmerzen mehr.
Die Ärzte werden es später als großes Wunder bezeichnen.
Die wundersame Errettung des Feuerschluckers.
Er weiß es und spürt es tief in seinem Inneren.
Er kennt die Antwort über das Wie und das Warum, doch das behält er lieber für sich, für immer.



_________________
Signatur: Sunshine
Geboren am 4.4.75
in Österreich
Sprache:Deutsch
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Ansch
Geschlecht:weiblichWortedrechsler
A


Beiträge: 71
Wohnort: Düsseldorf


A
Beitrag04.05.2017 08:42
Leser tappt trotz Feuer im Dunkeln
von Ansch
Antworten mit Zitat

Lieber Syon,

die Geschichte konnte mich leider nicht packen. Zunächst: warum Präsens? Im Präsens zu schreiben braucht einen Grund. Die Benutzung allein ist kein Spannungserzeuger. Man stolpert unwillkürlich, weil der geübte Leser an das Imperfekt gewöhnt ist.
Den ersten Satz würde ich komplett streichen.
Die einleitende Beschreibung des Feuerschluckens erzeugt auch keine Spannung. Weder weiß man, warum der Feuerschlucker schließlich weint noch warum er am Ende (und von was) gerettet wird.
Perspektivisch schwierig ist auch die wörtliche Rede des Zuschauers am Ende. Wer erzählt eigentlich die Geschichte? Perspektive hinterfragen!
Erzähl uns, warum der Feuerschlucker traurig ist. Warum muss er gerettet werden und von was?
Lass den Leser an die Figur heran, sonst ist Mitfühlen schwierig.

Just my two pennies und auf ein Neues!
Ansch


_________________
Ansch
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Longo
Geschlecht:männlichKlammeraffe
L

Alter: 34
Beiträge: 890



L
Beitrag07.05.2017 10:57

von Longo
Antworten mit Zitat

Die Grundidee ist das einzig Gute an dem Text. Die Idee, das sich ein Feuerschlucker selbst anzündet und vom Regen wundersam gerettet, ja gereinigt wird.
Aber der Text bedarf großer Überarbeitung, vor allem bei den Formulierungen und der Kommasetzung. Der Text muss fließen.
Ein Beispiel:
"Er steht da und gleich einem Götzenbild eines griechischen Vorzeigehelden sind seine Arme ausgestreckt, während er in einer Hand die brennende Fackel hält."
Einfach mal anders formuliert:
"Gleich einem griechischen Halbgott, seine Arme sind weit ausgestreckt, steht er in der Arenamitte, in einer Hand die brennende Fackel."
Bleibe einfach dran und du wirst dich verbessern.

MFG Longo
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