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Lebensfreude


 
 
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Syon
Geschlecht:männlichSchneckenpost
S

Alter: 49
Beiträge: 13
Wohnort: Österreich


S
Beitrag30.04.2017 20:06
Lebensfreude
von Syon
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Lebensfreude

Am Anfang war da das Licht, das heller strahlte als tausend Sonnen.
Am Anfang waren die Hoffnung, die Unbeschwertheit und die Freiheit so unendlich, das die junge Existenz gar nicht genug vom Leben bekam.
Und das Licht strahlte weiterhin…
Es strahlte in seinem Inneren, vertrieb die Dunkelheit und erschuf das Ureigene Paradies.
Es vergingen die Jahre und das Paradies verdorrte langsam.
Statt Freiheit erwartete ihn das Gefängnis.
Statt Hoffnung die Hoffnungslosigkeit.
Statt Unbeschwertheit, die Beschwernisse seines Alltags.
Die Fragen die keine Antworten zuließen wurden mehr und mehr….
Eines Tages wie er da so saß mitten unter den Linden auf seiner Parkbank, sah er die Kinder spielen.
Die Augen leuchteten vor lauter Lebensfreude und sie hüpften und sprangen einmal hierhin und einmal dahin.
Da stand der nun erwachsene Mann auf und mischte sich unter die Kinder.
Er benahm sich wieder wie ein Kind und begriff nun den Sinn des Lebens…
Nur wer das nicht vergisst wird wirklich leben….
 
Bernhard



_________________
Signatur: Sunshine
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in Österreich
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Heidi
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 42
Beiträge: 1424
Wohnort: Hamburg
Der goldene Durchblick


Beitrag30.04.2017 23:11
Re: Lebensfreude
von Heidi
Antworten mit Zitat

Hallo Syon,

herzlich willkommen im Forum.
Die Idee, den Prolog des Johannes-Evangeliums in eine neue Verpackung zu stecken, ist nicht schlecht, aber die Umsetzung überzeugt mich nicht.
Der Text kratzt für meinen Geschmack zu sehr an der Oberfläche, weshalb zum Schluss ein Bild von einem schwammig-esoterischen Irgendwas übrigbleibt, das den Sinn des Lebens erklären möchte.
Was nicht heißt, dass ich das Thema an sich nicht interessant fände. Es gibt bestimmt Menschen, die im Laufe ihres Lebens "eintrocknen" und etwa durch - wie in deinem Text - spielende Kinder, wieder das eigene, innere Kind in sich entdecken und natürlich kann das dann zur puren Lebensfreude werden (je nachdem, was dieser Mensch daraus macht). Aber das wird in deinem Text nicht spürbar. Du erzählst es mir, stellst es als Tatsache in den Raum, gibst mir aber nichts an die Hand, wodurch bei mir Empfindungen ausgelöst werden - und genau solche entstehen bei einem guten literarischen Text.

Meine Meinung ist selbstverständlich nicht allgemeingültig, andere Leser sehen die Sache vielleicht anders.

Viele Grüße
Heidi
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Heidi
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 42
Beiträge: 1424
Wohnort: Hamburg
Der goldene Durchblick


Beitrag04.05.2017 21:19

von Heidi
Antworten mit Zitat

Hallo Bernhard,

ich zitiere mal deine Antwort auf meinen Beitrag, die du mir per PN geschrieben hast, hier in diesen Thread:

Syon hat Folgendes geschrieben:
Hallo Heidi!

Danke, erstmal für deine ehrliche Kritik!
Wie würdest du diese Thematik anlegen?
Wie könnte man aus diesen Zeilen ein wirlich mitreißendes Gedicht zu Papier bringen?
Deine Meinung interessiert mich deshalb, weil ich hierbei natürlich wieder einen Ansatz in die Hand bekomme, um es in Zukunft noch besser zu machen.

Ganz liebe Grüsse
Bernhard


Da ich selbst keine Gedichte schreibe, bin ich vielleicht nicht die richtige Person, um dir gute Tipps für ein mitreißendes Gedicht zu geben. Ich will aber versuchen, dir meinen Eindruck zu schildern, damit du genauer erfährst, warum der Text für mich nicht funktioniert.

In deinem Text kommen sehr viele Feststellungen vor, die wenig Raum zur Eigeninterpretation lassen. Dazu kommt noch, dass du viele Begriffe einsetzt, die in dieser Form unverdaut wirken, es fehlt ein wenig das Fundament. Bei mir entstehen Fragen, die kaum zum Nachdenken anregen, dafür aber Verständnisprobleme auslösen. Ich weiß nicht so recht, was du mir mit dem Text sagen möchtest, die Begriffe schwimmen lose im Raum – das meinte ich auch mit mangelnder Tiefe und mit dem schwammig-esoterischen Eindruck, der nach dem Lesen zurückbleibt.

Ich rate dir, den Text noch mal völlig anders anzugehen, ihn mehr - ich nenne es mal - auf die Welt zu bringen, weg vom Abstrakten, hin zum Konkreten. Vielleicht täte es dem Text auch gut, wenn du ihn erst mal nicht lyrisch schreiben würdest. Du könntest eine Geschichte mit einer Figur erfinden, die diese Wahrnehmungen ganz konkret hat, diese Lebensfreude nach langer Zeit der Verschlossenheit/Zurückgezogenheit, in sich empfindet, weil sie etwa auf dem Spielplatz Kinder beim Toben und Sandkuchenbacken erlebt.

Ich gehe jetzt mal Satz für Satz durch und stelle dir ganz viele Fragen, die dir helfen sollen, für dich zu konkretisieren, was dem Text fehlt (du musst diese Fragen nicht hier im Thread beantworten - es sei denn du willst das; sie sind hauptsächlich dazu da, um für dich Klarheit zu schaffen):

Syon hat Folgendes geschrieben:
Am Anfang war da das Licht, das heller strahlte als tausend Sonnen.


Wie ist das gemeint? Welcher Anfang? Vom wem? Handelt es sich um eine Person, die anfangs Licht wahrnimmt? Die Geburt eines Menschen? Um die Welt, die in Licht getaucht ist? Oder meinst du den Beginn der Lebensfreude, nach einer langen unfreudigen Phase?

Syon hat Folgendes geschrieben:
Am Anfang waren die Hoffnung, die Unbeschwertheit und die Freiheit so unendlich, das die junge Existenz gar nicht genug vom Leben bekam.


Wessen Hoffnung, Unbeschwertheit, Freiheit? Welche junge Existenz? Um wen handelt es sich, über wen schreibst du? Ich kann ihn/sie nicht greifen.

Syon hat Folgendes geschrieben:
Und das Licht strahlte weiterhin…


Siehe meine Fragen im ersten Satz. Zusätzliche Frage: Warum strahlte es weiterhin?

Syon hat Folgendes geschrieben:
Es strahlte in seinem Inneren, vertrieb die Dunkelheit und erschuf das Ureigene Paradies.


Welche Dunkelheit vertrieb das Licht? Was ist ein ureigenes Paradies?

Syon hat Folgendes geschrieben:
Es vergingen die Jahre und das Paradies verdorrte langsam.


Siehe vorherige Fragen. Das Paradies ist sehr ungreifbar, ich habe keine Vorstellung davon. Warum verdorrte es? Es muss doch irgendeinen Anlass gegeben haben.

Syon hat Folgendes geschrieben:
Statt Freiheit erwartete ihn das Gefängnis.


Hier kommt plötzlich ihn vor, obwohl vorher nie die Rede von einer Person war. Wenn du über ihn schreiben willst, dann besser von Anfang an.

Syon hat Folgendes geschrieben:
Statt Hoffnung die Hoffnungslosigkeit.
Statt Unbeschwertheit, die Beschwernisse seines Alltags.


Wie macht sich die Hoffnungslosigkeit bemerkbar, wie die Unbeschwertheit und wie die Beschwernisse des Alltags?

Syon hat Folgendes geschrieben:
Die Fragen die keine Antworten zuließen wurden mehr und mehr….


Welche Frage? Warum ließen sie keine Antworten zu?

Syon hat Folgendes geschrieben:
Eines Tages wie er da so saß mitten unter den Linden auf seiner Parkbank, sah er die Kinder spielen.


Der beste Satz - hier habe ich ein Bild vor Augen. Obwohl er schöner klänge, wenn du anders formulieren würdest (wie er da so saß, klingt noch nicht ganz ausgereift), vielleicht:  
Eines Tages saß er unter einer Linde, auf einer Parkbank und sah den Kindern beim Spielen zu.
Das ist nur ein Beispiel, spiel besser selbst mit dem Satz; es ist wichtig, dass du deine eigenen Formulierungen findest.

Syon hat Folgendes geschrieben:
Die Augen leuchteten vor lauter Lebensfreude und sie hüpften und sprangen einmal hierhin und einmal dahin.


Zeig mir genauer, was er sieht bzw. seine Gedanken dazu. Vielleicht eine Erinnerung, an seine eigene Kindheit. Lass ihn ein wenig philosophieren.

Syon hat Folgendes geschrieben:
Da stand der nun erwachsene Mann auf und mischte sich unter die Kinder.


Inhaltlich ist der Satz gut, er könnte aber besser formuliert sein. Versuch mal stand zu umschreiben, er könnte sich auch nur unter die Kinder mischen (ohne vorher zu stehen). Sich erst erheben (er sitzt ja auf der Bank), aus einem Impuls heraus, den er selbst nicht begreifen kann. Vielleicht ist er irritiert über sein Verhalten, weiß nicht was mit ihm geschieht, aber er tut es trotzdem. Er steht auf, verlässt seine Starre und lässt los.

Syon hat Folgendes geschrieben:
Er benahm sich wieder wie ein Kind und begriff nun den Sinn des Lebens…


Warum begreift er dadurch den Sinn des Lebens? Was genau lässt ihn in diesem einzigartigen Moment so denken?

Syon hat Folgendes geschrieben:
Nur wer das nicht vergisst wird wirklich leben….


Hier verlässt du deine Figur wieder und stellt eine Botschaft sehr direkt in den Raum. Mmn sollte eine Botschaft (wenn ein Text eine haben will) im Text mitschwingen, niemals direkt sein und schon gar nicht mit einem Satz abgehandelt werden.

Ich habe noch einen weiteren Tipp für dich: Lies viel. Wenn du Kurzgeschichten oder Gedichte schreiben willst, dann schau dich hier im Forum um. Es gibt hier viele interessante Texte. Als besonders hilfreich empfinde ich es, auch Textkritiken zu schreiben. Ich persönlich habe dadurch sehr viel gelernt. Wenn du einen Text liest und dich fragst: Warum gefällt mir der? Warum gefällt er mir nicht? Wenn du auf die Sprache, den Rhythmus, die Sätze usw. achtest, bewegst du automatisch Fragen in dir, die dir beim eigenen Schreiben helfen.

Ich hoffe, du kannst mit meinen Vorschlägen (bzw. den vielen Fragen) etwas anfangen. Ansonsten kann ich nur sagen: immer weiterschreiben, durch regelmäßiges üben (und lesen), wirst du dich jeden Tag ein wenig verbessern.

Liebe Grüße
Heidi
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Syon
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Alter: 49
Beiträge: 13
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S
Beitrag05.05.2017 15:11
Heidi!
von Syon
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Danke Heidi!

Ich werde mir deine Tipps zu Herzen nehmen und auch umsetzen.
Du bist die Beste! Smile

Liebe Grüsse
Syon


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Signatur: Sunshine
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Sprache:Deutsch
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