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Feride


 
 
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Pit63
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Beiträge: 7



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Beitrag26.03.2017 06:22
Feride
von Pit63
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Hallo zusammen,
hiermit gebe ich die ersten Seiten aus meinem Science Fiction Roman Feride zur Kritik frei.
 
Prolog          Die Geschichte vor der Geschichte  


Planet Lindor, Ende des 12. Jahrhunderts nach irdischer Zeitrechnung…

Im abendlichen Zwielicht ragte der riesige Feuermond fast bis zur Wolkendecke in den Himmel. Geheimnisvolle Lichter huschten über die graubraune Schiffswand und tauchten den Energiewaffenträger in eine orangefarbene Aura. Den Lichtern und seiner Grösse verdankte der Feuermond seinen Namen. Er ruhte in seinem Ankerbecken wie ein riesiges Ei in einem Becher. Zwischen dem Raumschiff und der ringförmig darum angelegten Bodenstation flogen Transportschiffe geschäftig hin und her. Eine kleine Mannschaftsfähre befand sich auf dem Weg zu einem der Ladedocks im oberen Sektor. Unter der gläsernen Kuppel im Innenraum hatten die Fluggäste Platz genommen. Hinter der Pilotenkanzel sassen vier drahtige Lindorianer. Auf der Sitzgruppe gegenüber hatten sich drei gedrungene muskelbepackte Askai niedergelassen. Auf einem der mittleren Plätze sass ein einzelner Lindorianer mit einem silbernen Werkzeugkoffer auf dem Schoss. Sein versiegelter Schutzanzug wies ihn als leitender Energietechniker aus. Lindorianische Energietechniker gehörten zur Spitze der wissenschaftlichen Elite. Sie genossen allseits höchstes Ansehen. Das gereichte ihm zum Vorteil. Es bedeutete, dass er sich nicht vor einer Unterhaltung mit seinen Artgenossen zu fürchten brauchte. Nach lindorianischer Sitte war es nämlich unhöflich, höher Stehende zuerst anzusprechen. Seine Sicherheitskleidung schützte ihn ausserdem vor zufälligem Hautkontakt. Wäre es dazu gekommen, hätten sie ihn sofort durchschaut. Die Askai waren keine Gefahr. Den Einwanderern würde es nicht auffallen, dass er etwas zu verbergen hatte. Trotzdem war er nervös. Der getönte Helm half ihm dabei, seine Unruhe zu verbergen. Die Gespräche der anderen Passagiere erfüllten den Raum, während sich die Fähre dem Landeplatz näherte. Zu seiner Linken ertönten die leisen, eindringlich schnarrenden Stimmen der Lindorianer. Von rechts drangen die tiefen kehligen Laute der Askai in seine Höhrmembran. Angespannt lauschte er ihrer Unterhaltung. „Nur Packer, Putzer und Wartungshelfer hier!“ knurrte Zefron, ein Askai, der fast so breit wie lang war. „Niemand, der auf dem Feuermond mitfliegt! Warum haben wir noch keinen von uns getroffen? Gemäss Bündnisvertrag stellen wir bei Militäroperationen einen Teil der Mannschaft. Wo sind unsere Leute?“
„Nur die Ruhe, Zefron,“ murmelte sein Gegenüber. „Die kommen schon noch. Ist doch die höchste Geheimhaltungsstufe, da erfährt die Besatzung erst im letzten Moment, dass es losgeht.“ Die Antwort stellte Zefron nicht zufrieden. Er kniff die Augen zusammen. Seine verengten Puppillen waren so schwarz wie seine Mähne, die sich auf seiner Stirn aufbäumte. Ein tiefes Grummeln bahnte sich den Weg aus seiner mächtigen Brust zwischen seinen kantigen Kiefern hindurch. „Woher willst Du das wissen, Teif?“ Teif war ein schlanker Askai, der bei den Vertretern des weiblichen Geschlechts ziemlich beliebt war. Lässig sass er auf seinem Platz. Nicht weniger lässig fiel sein blau getöntes Haar hinter den schmetterlingsartig geformten Ohren auf die Schultern. Die Farbe bildete einen reizvollen Kontrast mit dem olivfarbenen Teint seiner Haut. „Koren hat es mir gesagt. Und der muss es wissen, denn er arbeitet für einen lindorianischen Entscheider.“
„Kann schon sein,“ erwiderte Zefron missmutig, „ aber dann frage ich mich, was die ganze Geheimnistuerei soll? Besatzung unbekannt, Ziel der Reise unbekannt, wann hat es so was schon mal gegeben.“
„Nicht mehr seitdem wir mit unseren Freunden die Thrak Tien aus der Randzone gejagt haben,“ krächzte der alte Perin mit einem kurzen Seitenblick auf die Lindorianer. Wie bei den Askai üblich, hatte die natürliche Reibung seiner Stimmbänder altersbedingt stark zugenommen. „Nicht mehr seitdem aus dem heissen der kalte Krieg geworden ist, mit dem ihr Jungen aufgewachsen seid. Ich bin sicher, Raun Chetun ist das Ziel der Mission. Die Reise des Feuermonds geht in den galaktischen Grenzraum.“
Der Lindorianer im Schutzanzug liess seine behandschuhten krallenartigen Finger fahrig über den silbernen Koffer gleiten. Auf seinem Gesicht hinter dem Schutzhelm erschien für die anderen unerkennbar ein abgründiges Lächeln. Die blinkende Schiffsbeleuchtung teilte ihm mit, dass sich die Fähre in Warteposition über dem angeflogenen Dock befand. Gerade war der askaiden Pilotin die Bitte um Landeerlaubnis versagt worden, weil es bei der Abfertigung eines Materialtransporters zu Verzögerungen gekommen war. Er sah durch die gläserne Kuppel nach oben. Der Grossteil des Himmels wurde von einer dunkelbraunen Wolkenfront eingenommen, die im Laufe des Tages von Westen her über den Raumhafen gezogen war. Im noch unbedeckten Himmelsausschnitt waren bereits der rote und der gelbe Begleiter zu erkennen, die beiden Monde Lindor´s. Weiter östlich kämpfte die untergehende Sonne noch gegen die Dunkelheit an. Ihr Licht erschien als weisser Streifen über dem Horizont. Als er sich umdrehte, tauchte vor ihm die mächtige Bordwand des Feuermonds auf. Er sah hinunter zur Landeplattform. Dort herrschte reges Treiben. Die Dockarbeiter waren immer noch mit der Entladung des Transportschiffs beschäftigt.

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Yaouoay
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 22
Beiträge: 232
Wohnort: Berlin


Beitrag26.03.2017 08:40

von Yaouoay
Antworten mit Zitat

Hallo, Pit!
Herzlich willkommen im Forum. smile extra

Ich habe das Gefühl, dass du dir viele Gedanken gemacht hast und dir die Szene genau vorgestellt hast.
Eine zu genaue Beschreibung einer Sitzgemeinschaft, deren Aufteilung (aus meiner Sicht) nicht von Belang ist,
vor allem direkt am Anfang,
gestaltet das Lesen aber doch recht holprig.

Infodump hast du nicht - außer dass du gewisse Eigenschaften verschiedener Spezies erwähnst.
Aber dafür ist die beschriebene Szene zu lang;
dafür, dass inhaltlich so gut wie nichts von Belang geschieht und nur geflogen und nur geredet wird.

Dein Schreibstil missfällt mir im Großen und Ganzen nicht, doch ist er auf Dauer anstrengend bei Beschreibungen.
Du kennst sicher auch den Ratschlag "Show; don't tell" - das solltest du dir zu Herzen nehmen!

Liebe Grüße
Yaouoay


_________________
In Liebe – das Leben
(Erzählung)
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Gaukli
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 46
Beiträge: 25
Wohnort: Dortmund


Beitrag26.03.2017 12:08
Re: Feride
von Gaukli
Antworten mit Zitat

Grüß dich Pit63,

meiner Meinung nach hast du da einen guten Start mit viel Potential für eine spannende Fortsetzung. Mich jedenfalls macht es neugierig, wo die Reise denn nun hingehen wird (was hier natürlich nicht nur im übertragenen Sinne zu verstehen ist).

Hier eine Sammlung von Andeutungen und Wörtern, die bei mir die Lust erzeugen, mehr zu erfahren:

Pit63 hat Folgendes geschrieben:
... Wäre es dazu gekommen, hätten sie ihn sofort durchschaut. Die Askai waren keine Gefahr.


Die Sorge durchschaut zu werden - da frage ich mich natürlich: Was hat der Typ zu verbergen? Und dann wäre das auch noch eine Gefahr ... Ok, das ist jetzt literarisch nicht die subtilste Technik - funktioniert aber bei mir.

Und diese ganzen Sachen auch:

Pit63 hat Folgendes geschrieben:

 ... seine Unruhe ... Militäroperationen ... höchste Geheimhaltungsstufe ... Geheimnistuerei ... Besatzung unbekannt, Ziel der Reise unbekannt, wann hat es so was schon mal gegeben ...galaktischen Grenzraum ...  abgründiges Lächeln ...


Also ich finde, da legst du gleich zu Beginn und auf kleinem Raum genug Köder aus, um den Leser bei der Stange zu halten. Das Geheimnis um den silbernen Koffer gehört natürlich auch in diese Reihe.

Hier einige Dinge, die du vielleicht überdenken möchtest.

Pit63 hat Folgendes geschrieben:

Im abendlichen Zwielicht ragte der riesige Feuermond fast bis zur Wolkendecke in den Himmel.


Ich habe hier das Bild eines Himmelskörpers vor Augen. Und auch wenn du in den folgenden Sätzen etwas von "Energiewaffenträger" schreibst, habe ich es beim ersten Lesen nicht sofort gecheckt, dass "der Feuermond" ein Raumschiff ist. Kann man natürlich meiner Unaufmerksamkeit zurechnen. Aber wenn es mir so geht, geht es anderen vielleicht ähnlich. Wenn du im ersten Satz einfach schreiben würdest: "Im abendlichen Zwielicht ragte die rieisge Feuermond fast bis zur Wolkendecke.", dann wäre ich nicht auf die falsche Fährte gesetzt worden.

 
Pit63 hat Folgendes geschrieben:

Geheimnisvolle Lichter


Was ist an den Lichtern geheimnisvoll? Wie können Lichter geheimnisvoll sein? Verstehe ich nicht, sehe ich nicht.

Pit63 hat Folgendes geschrieben:

  wie ein riesiges Ei in einem Becher


Die Metapher mag ich.

Pit63 hat Folgendes geschrieben:

... flogen Transportschiffe geschäftig hin und her ...


"geschäftig" finde ich etwas lahm. Kann man ganz weglassen oder durch einen etwas expressiven Ausdruck ersetzen, z.B. "hektisch".

Pit63 hat Folgendes geschrieben:

... drei gedrungene muskelbepackte Askai ... Teif war ein schlanker Askai, der bei den Vertretern des weiblichen Geschlechts ziemlich beliebt war.


Das klingt nach einem Widerspruch.


Pit63 hat Folgendes geschrieben:

... wies ihn als leitender Energietechniker aus ...


Ich bin mir verhältnismäßig sicher, dass es "... als leitenden Energietechniker ..." heißen müsste. Könnte man natürlich nochmal nachschlagen ...


Pit63 hat Folgendes geschrieben:
Das gereichte ihm zum Vorteil.


Diese Wendung passt für mein Empfinden nicht zum sonstigen Still. (Besser: "Das war ein Vorteil für ihn." oder ähnlich)


Pit63 hat Folgendes geschrieben:

Trotzdem war er nervös.


Also hier wäre mehr Beschreibung ein echter Gewinn. Zeige mir seine Nervosität. Wie springen seinen Gedanken? Welche körperlichen Reaktionen können wir sehen?

Diese Nervosität ist ja das wichtigste Element der Einleitung (also meinem Verständnis nach). Da  will ich stärker reingezogen werden.


Pit63 hat Folgendes geschrieben:

... Zu seiner Linken ertönten die leisen, eindringlich schnarrenden Stimmen der Lindorianer. Von rechts drangen die tiefen kehligen Laute der Askai in seine Höhrmembran. Angespannt lauschte er ihrer Unterhaltung. „Nur Packer, Putzer und Wartungshelfer hier!“ knurrte Zefron ...


Hier bin ich kurz gestockt. Die ersten Sätze klingen eher nach personaler Perspektive. Dann wird der Askai allerdings mit Namen eingeführt. Passt für mich nicht gut in die Passage.

Pit63 hat Folgendes geschrieben:

... die beiden Monde Lindor´s ...


Im Deutschen bildet man den Genetiv in diesem Fall einfach nur mit angehängtem "s" - also "die beiden Monde Lindors".

Die exotischen Rassen kann ich mir übrigens noch nicht so richtig vorstellen. Keine Ahnung, ob du das so willst.
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Terhoven
Geschlecht:weiblichEselsohr


Beiträge: 401



Beitrag26.03.2017 13:09
Re: Feride
von Terhoven
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Hallo Pit63,

herzlich willkommen im Forum. Ich habe den Ausschnitt gerne gelesen und würde wissen wollen, wie es weitergeht.

Ich habe die anderen Kommentare nicht gelesen, um mich nicht beeinflussen zu lassen, also sorry für Doppelmeldungen.

Generell fände ich mehr Absätze gut, damit man nicht zu viele Informationen überliest. Und auch, um den Sichtwechsel deutlich zu machen.

Also Raumschiff von außen
Absatz
Fähre von innen
Absatz
Lindor-Techniker
Absatz
Gespräch der Askai
Absätze, damit man die besser auseinanderhalten kann
...

Pit63 hat Folgendes geschrieben:

Planet Lindor, Ende des 12. Jahrhunderts nach irdischer Zeitrechnung…

Irdisch wie Erde? Wenn die Zeitangabe relativ zur Erde wichtig ist, dann fände ich eine Abstandsangabe zur Erde auch gut. Nicht dass irgendwelche Mittelalterritter es jemals bis Lindor geschafft hätten, aber wer Zeit sagt, soll auch Ort sagen, aber das ist sehr wahrscheinlich nur Geschmackssache.

Pit63 hat Folgendes geschrieben:

Im abendlichen Zwielicht ragte der riesige Feuermond fast bis zur Wolkendecke in den Himmel. Geheimnisvolle Lichter huschten über die graubraune Schiffswand und tauchten den Energiewaffenträger in eine orangefarbene Aura. Den Lichtern und seiner Grösse verdankte der Feuermond seinen Namen.

Ich musste es mehrmals lesen, bis ich verstanden habe, dass der Feuermond ein Raumschiff ist.  "Geheimnisvoll" gefällt mir nicht, das ist so wischiwaschi.

Pit63 hat Folgendes geschrieben:
Er ruhte in seinem Ankerbecken wie ein riesiges Ei in einem Becher.

Das ist ein sehr schönes Bild.

Pit63 hat Folgendes geschrieben:
Eine kleine Mannschaftsfähre befand sich auf dem Weg zu einem der Ladedocks im oberen Sektor.

Vor diesen Satz muss auf jeden Fall ein Absatz, ich hatte es völlig überlesen, dass jetzt von der allgemeinen Beschreibung in ein konkretes Flugobjekt geschwenkt wird.

Pit63 hat Folgendes geschrieben:
Auf der Sitzgruppe gegenüber hatten sich drei gedrungene muskelbepackte Askai niedergelassen.

Sitzgruppe klingt nach Polstersesseln, aber vielleicht nur für mich.

Pit63 hat Folgendes geschrieben:
Auf einem der mittleren Plätze sass ein einzelner Lindorianer mit einem silbernen Werkzeugkoffer auf dem Schoss. Sein versiegelter Schutzanzug wies ihn als leitender Energietechniker aus.

Hier musste ich lachen, weil ich mir so ein Glitzerbonbon vorgestellt habe inmitten von ganz normal gekleideten Leuten. Und ist der Werkzeugkoffer wirklich silbern? Oder silberfarben?

Pit63 hat Folgendes geschrieben:
Zu seiner Linken ertönten die leisen, eindringlich schnarrenden Stimmen der Lindorianer. Von rechts drangen die tiefen kehligen Laute der Askai in seine Höhrmembran.

Warum versteht der die Askai? Vielleicht ein Halbsatz dazu. Und warum interessiert er sich nicht für das Gespräch der Lindorianer, obwohl die so eindringlich schnarren?

Pit63 hat Folgendes geschrieben:
Teif war ein schlanker Askai, der bei den Vertretern des weiblichen Geschlechts ziemlich beliebt war.

Weiter oben waren die noch gedrungen und muskelbepackt.

Pit63 hat Folgendes geschrieben:
Die Farbe bildete einen reizvollen Kontrast mit dem olivfarbenen Teint seiner Haut.

"reizvoll" -- Wer wertet hier? Der Lindorianer im Schutzanzug oder der allwissende Erzähler? Außerdem ist zweimal Farbe im Satz.

Pit63 hat Folgendes geschrieben:
Koren hat es mir gesagt. Und der muss es wissen, denn er arbeitet für einen lindorianischen Entscheider.“
„Kann schon sein,“ erwiderte Zefron missmutig, „ aber dann frage ich mich, was die ganze Geheimnistuerei soll? Besatzung unbekannt, Ziel der Reise unbekannt, wann hat es so was schon mal gegeben.“
„Nicht mehr seitdem wir mit unseren Freunden die Thrak Tien aus der Randzone gejagt haben,“ krächzte der alte Perin mit einem kurzen Seitenblick auf die Lindorianer. Wie bei den Askai üblich, hatte die natürliche Reibung seiner Stimmbänder altersbedingt stark zugenommen. „Nicht mehr seitdem aus dem heissen der kalte Krieg geworden ist, mit dem ihr Jungen aufgewachsen seid. Ich bin sicher, Raun Chetun ist das Ziel der Mission. Die Reise des Feuermonds geht in den galaktischen Grenzraum.“

Von den orangenen Begriffen weiss ich nicht, was ich mir alles merken soll. Ist das alles wichtig? Wenn ja, könnte es etwas weniger kondensiert sein? Oder vielleicht reichen auch schon wieder Absätze.
Warum der Seitenblick auf die Lindorianer? Waren die dabei Gegner?

Pit63 hat Folgendes geschrieben:
Die blinkende Schiffsbeleuchtung teilte ihm mit, dass sich die Fähre in Warteposition über dem angeflogenen Dock befand. Gerade war der askaiden Pilotin die Bitte um Landeerlaubnis versagt worden, weil es bei der Abfertigung eines Materialtransporters zu Verzögerungen gekommen war.

Sagt das alles die Schiffsbeleuchtung? Hier ist nicht klar, was der Techniker weiß und was der Erzähler sagt.

Aber insgesamt, was macht der lindorianische Techniker in dieser Szene für eine Entwicklung durch? Ist er zumindest froh, dass die Passage zum Raumschiff geklappt hat? Könnte ihn nicht vielleicht doch jemand ansprechen oder anrempeln und es einen kurzen Spannungsmoment geben?
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Pit63
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Beitrag26.03.2017 16:31

von Pit63
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Herzlichen Dank für die zahlreichen, zutreffenden Kritiken. Was Ihr alles seht! Kein Scheiss, Ihr seid genial, Leute! Ich werds überarbeiten und nochmal reinstellen. Dann werde ich weitere Teile präsentieren.
Die Auflösung zum Inhalt des Koffers und warum der Energietechniker sich davor fürchtet, aufzufliegen, folgt noch im Prolog- denn darum geht es.
Warum er sich vor der Berührung durch seine Artgenossen fürchtet, könnte in der Tat erläutert werden. Die Auflösung dafür kommt erst im dritten Kapitel. Im gleichen Kapitel kommt die Erklärung für das Verhältnis von Lindorianern und Askai. Auf jeden Fall habe ich mir bei den Askai (3 Muskelmänner, ein Schlanker) widersprochren. Danke!! Ob der Koffer silberfarben statt silber sein muss, ich weiss nicht recht...
Geschäftig finde ich eigentlich ganz gut, auch wenn hektisch zweifellos mehr Tempo hat. Wolkendecke statt Himmel zieht! Mehr Absätze auch.
Ihr seid der Hammer!
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Pit63
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Beitrag26.03.2017 18:20

von Pit63
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Überarbeitete Version...

Prolog          Die Geschichte vor der Geschichte  


Im abendlichen Zwielicht ragte das riesige Raumschiff fast bis zur Wolkendecke. Lichtflüsse huschten über die graubraune Schiffswand und tauchten den Energiewaffenträger in eine orangefarbene Aura. Den Lichtern und seiner Grösse verdankte der Feuermond seinen Namen. Er ruhte in seinem Ankerbecken wie ein riesiges Ei in einem Becher. Zwischen dem Raumschiff und der ringförmig darum angelegten Bodenstation flogen Transportschiffe rastlos hin und her.

Eine kleine Mannschaftsfähre befand sich auf dem Weg zu einem der Ladedocks im oberen Sektor. Unter der gläsernen Kuppel im Innenraum hatten die Fluggäste Platz genommen. Hinter der Pilotenkanzel sassen vier drahtige Lindorianer. Gegenüber hatten sich drei Askai niedergelassen.
Dazwischen sass ein einzelner Lindorianer mit einem silbernen Werkzeugkoffer auf dem Schoss. Sein versiegelter Schutzanzug wies ihn als leitenden Energietechniker aus. Lindorianische Energietechniker gehörten zur Spitze der wissenschaftlichen Elite. Sie genossen allseits höchstes Ansehen. Das war für ihn von Vorteil. Es bedeutete, dass er sich nicht vor einer Unterhaltung mit seinen Artgenossen zu fürchten brauchte. Nach lindorianischer Sitte war es nämlich unhöflich, höher Stehende zuerst anzusprechen. Seine Sicherheitskleidung schützte ihn ausserdem vor zufälligem Hautkontakt. Wäre es dazu gekommen, hätten sie seine Absichten sofort durchschaut. Lindorianer waren weithin für ihre Fähigkeit berühmt, Betrug und Verrat nur durch Berührung zu entlarven. Bei den Askai bestand diese Gefahr nicht. Obwohl die Askaiden schon seit Generationen auf Lindor lebten, würde es den Nachfahren der Einwanderer nicht auffallen, dass er etwas zu verbergen hatte. Trotzdem wanderten seine Augen unruhig hin und her. Glücklicherweise half ihm der getönte Helm dabei, seine Nervosität zu verbergen.

Die Gespräche der anderen Passagiere erfüllten den Raum, während sich die Fähre dem Landeplatz näherte. Zu seiner Linken ertönten die leisen, schnarrenden Stimmen der Lindorianer. Von rechts drangen die tiefen kehligen Laute der Askai in seine Hörmembran. Angespannt lauschte er ihrer Unterhaltung. „Nur Packer, Putzer und Wartungshelfer hier!“ knurrte ein Askai, der fast so breit wie lang war. „Niemand, der auf dem Feuermond mitfliegt! Warum haben wir noch keinen von uns getroffen? Gemäss Bündnisvertrag stellen wir bei Militäroperationen einen Teil der Mannschaft. Wo sind unsere Leute?“
„Nur die Ruhe,“ murmelte sein Gegenüber. „Die kommen schon noch. Ist doch die höchste Geheimhaltungsstufe, da erfährt die Besatzung erst im letzten Moment, dass es losgeht.“ Die Antwort stellte den Frager nicht zufrieden. Aufgeregt kniff er die Augen zusammen. Seine verengten Puppillen waren so schwarz wie seine Mähne, die sich auf seiner Stirn aufbäumte. Ein tiefes Grummeln bahnte sich den Weg aus seiner mächtigen Brust zwischen seinen kantigen Kiefern hindurch. „Woher willst Du das wissen?“ Sein Gesprächspartner war ein schlanker Askaide, der bei den Vertretern des weiblichen Geschlechts ziemlich beliebt war. Lässig sass er auf seinem Platz. Nicht weniger lässig fiel sein blau getöntes Haar hinter den schmetterlingsartig geformten Ohren auf die Schultern. Die Farbe bildete einen auffälligen Kontrast mit dem olivfarbenen Teint seiner Haut. „Jemand hat es mir gesagt. Und der muss es wissen, denn er arbeitet für einen lindorianischen Entscheider.“
„Kann schon sein, aber dann frage ich mich, was die ganze Geheimnistuerei soll? Besatzung unbekannt, Ziel der Reise unbekannt, wann hat es so was schon mal gegeben.“
„Nicht mehr seitdem wir mit unseren Freunden die Thrak Tien aus der Randzone gejagt haben,“ krächzte der dritte im Bunde mit einem kurzen Seitenblick auf die Lindorianer. Wie bei den Askai üblich, hatte die natürliche Reibung seiner Stimmbänder altersbedingt stark zugenommen. „Nicht mehr seitdem aus dem heissen der kalte Krieg geworden ist, mit dem ihr Jungen aufgewachsen seid. Ich bin sicher, Raun Chetun ist das Ziel der Mission. Die Reise des Feuermonds geht in den galaktischen Grenzraum.“

Der Lindorianer im Schutzanzug liess seine behandschuhten krallenartigen Finger fahrig über den glänzenden Koffer gleiten. Auf seinem Gesicht hinter dem Schutzhelm erschien für die anderen unerkennbar ein abgründiges Lächeln. Aus der blinkenden Schiffsbeleuchtung schloss er, dass sich die Fähre in Warteposition über dem angeflogenen Dock befand. Tatsächlich war der askaiden Pilotin gerade die Bitte um Landeerlaubnis versagt worden, weil es bei der Abfertigung eines Materialtransporters zu Verzögerungen gekommen war. Er sah durch die gläserne Kuppel nach oben. Der Grossteil des Himmels wurde von einer dunkelbraunen Wolkenfront eingenommen, die im Laufe des Tages von Westen her über den Raumhafen gezogen war. Im noch unbedeckten Himmelsausschnitt waren bereits der rote und der gelbe Begleiter zu erkennen, die beiden Monde Lindors. Weiter östlich kämpfte die untergehende Sonne noch gegen die Dunkelheit an. Ihr Licht erschien als weisser Streifen über dem Horizont. Als er sich umdrehte, tauchte vor ihm die mächtige Bordwand des Feuermonds auf. Er sah hinunter zur Landeplattform. Dort herrschte reges Treiben. Die Dockarbeiter waren immer noch mit der Entladung des Transportschiffs beschäftigt.
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Pit63
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Beitrag26.03.2017 19:01
...und so geht´s weiter....
von Pit63
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„Das macht Sinn,“ sagte der blauhaarige Askai, während sein Blick zu seinen Kollegen wanderte. „Finde ich nicht,“ knurrte sein bulliger Artgenosse. „Die Thrak Tien sind wagemutig aber nicht verrückt. Sie würden niemals einen Angriff gegen einen Feuermond riskieren. Gegen die lindorianischen Energiewaffen haben sie keine Chance.“

Der Lindorianer im Schutzanzug spürte, dass die Askai erwartungsvoll zu ihm herüber schauten. Sie hofften auf die fachmännische Stellungnahme eines leitenden Energietechnikers. Er zwang sich dazu, ruhig zu bleiben. Selbst mit gutgläubigen askaiden Arbeitern sollte er dieses Gespräch besser nicht führen. So kurz vor dem Ziel durfte er kein Risiko mehr eingehen, so gering es auch war.
„So etwas kann sich jederzeit ändern,“ bemerkte der Alte, unverwandt den teilnahmslosen Lindorianer im Schutzanzug anstarrend. Da der immer noch nicht reagierte, wandte er sich wieder an seine Artgenossen. „Die Thrak Tien arbeiten mit Hochdruck an ihrer technischen Entwicklung. Sie sind besessen davon. Für den militärischen Fortschritt ist ihnen jedes Mittel recht. Denkt nur an ihre entstellten Körper oder an die Erfindung der Zhikten. Ich frage mich, wie machtgierig man sein muss, um ein Lebewesen in eine Waffe zu verwandeln.“
Der Schönling setzte einen säuerlichen Blick auf und nickte zustimmend. „Ja, machtgierig sind sie und skrupellos; eine ziemlich verkorkste Rasse. Könnten Planeten Scham empfinden, hätte sich Thrak Tur wahrscheinlich längst in seine Sonne gestürzt.“
„Pähh,“ grollte sein bulliger Kollege auf dem Platz gegenüber zustimmend. Im nächsten Moment schlug er seine Faustballen fest gegeneinander. Die kämpferische Geste stand für das Aufeinanderprallen von zwei Kriegshämmern. Schon lange vor dem Beginn der Raumfahrt und der Gründung der planetaren Konföderation zeigten akaide Krieger mit dieser Gebärde ihre Gefechtsbereitschaft an.  
„Kinder sind grausam, wenn ihnen die rechte Anleitung fehlt,“ sagte der ergraute Askai mehr zu sich selbst als zu den anderen. Abwesend blickte er zu Boden und kratzte sich in den Stirnhaaren. „Das ist es, was sie sind, Kinder.“ Als er wieder aufsah, drängten ihn die fragenden Blicke der Anderen  fortzufahren. „Bis vor ein paar hundert Sonnenläufen gab es auf Thrak Tur nur primitive Clans, die den Kampf liebten und den Tod verachteten. Plötzlich entdeckten sie die Wissenschaft. Mit ihrer Hilfe verwandelten sich die barbarischen Stämme in kurzer Zeit in eine galaktische Grossmacht. Das ist der Grund des ganzen Übels. Ihre Entwicklung verlief viel zu schnell. Thrak Tien sind Kinder im Körper von Erwachsenen. Deshalb richten sie soviel Schaden an. Sie sind intelligent aber nicht klug. Deshalb missbrauchen sie ihr Wissen. Im Rausch der Macht haben sie sich von ihren Göttern abgewandt. Stattdessen beten sie die Technik an und niemand von uns weiss, auf welchem Stand sie heute sind. So oder so, die Randzone ist gefährlich. Man muss jederzeit mit Angriffen oder Anschlägen rechnen. Alles andere wäre dumm. Deshalb wird das Vorhaben geheim gehalten.“
Sein Kollege war immer noch nicht überzeugt. „Du bist ein erfahrener Mann, aber…“

Der Energietechniker hörte den Askai nicht länger zu. Usin Luanil, Lo Huil. Die lindorianischen Worte, die im Gespräch zu seiner Linken gefallen waren, hatten schlagartig seine Aufmerksamkeit gefesselt. Unauffällig beobachtete er  seine Artgenossen. Der Sprecher befand sich mit hundertsechsundvierzig Sonnenläufen im mittleren Alter. Seine unbehaarte, beige Haut war ledrig und zerfurcht. Er mied die Rückenlehne. Kerzengerade sass er auf seinem Platz. Seine langen, beweglichen Arme ruhten ab dem zweiten Armgelenk auf dem Schoss, seine Handkrallen und Greifhaken hatte er mit eingezogenen Stacheln ineinander verschränkt. Während sich das hereinfallende Restlicht des zu Ende gehenden lindorianischen Tages mit der künstlichen Beleuchtung in der Fahrgastzelle vermischte, schwankte die Farbe seiner hochstehenden klugen Augen beständig zwischen Blau und Grün. Gemächlich sah er sich im Kreis seiner Zuhörer um. Wie bei Lindorianern üblich, liess er sich viel Zeit mit dem, was er zu sagen hatte. Langsam drehte sich seine verhornte ockergelbe Kopfplatte von rechts nach links und wieder zurück. Dann setzte er seine Geschichte fort. „Das Signal auf dem Planeten stammte von einer durchsichtigen leuchtenden Kugel, nicht grösser als die winzige Faust eines Nachfolgers, der noch in der Bauchtasche seines Vorgängers träumt. Grenzgänger Laenin schwor bei seiner Liebe zur Wahrheit, es war Usin Luanil, die Form des Himmels. Ist es nicht das, was die Entscheider verlautbaren liessen?“
„Jaaa,“ erwiderte sein Sitznachbar. Ein schwarzer Umhang bedeckte seinen grauen halblangen Anzug. Die Beinhaken hatte er um sein drittes Beinglied geschlungen. „Wie die hohen Entscheider kundtaten, war die Botschaft des  Grenzgängers verschlüsselt. Der Inhalt ist eindeutig. Laenin sprach von der Form des Himmels Usin Luanil, auch Lo Huil genannt. Daran besteht nicht der geringste Zweifel.“
„Form des Himmels…“ wiederholten andächtig schnarrend die anderen.
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Monostone
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Alter: 38
Beiträge: 9
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M
Beitrag26.04.2017 12:16

von Monostone
Antworten mit Zitat

Hallo Pit63,

dieser erste Abschnitt ist spannend verfasst und macht Lust auf mehr. Mir gefällt vor allem der erzählerische Stil, mit dem die unbekannten Begriffe durch den Kontext erklärt werden.

Was mir aufgefallen ist:

- Vor allem bei den beschreibenden Passagen werden viele reine Hauptsätze verwendet, die man miteinander kombinieren könnte. Das ist aber vielleicht nur Geschmacksache.
- Beim Übergang vom ersten Absatz zum Rest erfolgt meines Erachtens ein zu abrupter Wechsel der Erzählperspektive: Zuerst wird das Raumschiff und die herannahende Fähre aus der Sicht eines allwissenden Erzählers beschrieben, dann springt die Geschichte in die personale Perspektive des dubiosen Lindorianers und bleibt auch dort. Persönlich fände ich die Beibehaltung der personalen Perspektive konsequenter, d.h. dass man den Feuermond aus der Sicht der Fähre beschreibt, ist aber nur eine Anregung, es handelt sich nicht wirklich um einen Makel.
- das Wort "Frager" klingt ein wenig holprig und ich würde es durch "Fragenden" ersetzen.

Alles Weitere wurde bereits gesagt, v.a. Gauklis Einwand, dass man sich die verschiedenen Spezies noch nicht gut vorstellen kann, möchte ich nochmals unterstreichen.

Viel Erfolg noch weiterhin! smile
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