Knifflige Frage zur Polizeiarbeit

[Volker]

Hallo zusammen.
Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen. Ich hätte da mal eine wirklich ungewöhnliche Frage:
Nehmen wir an, jemand, der verfügt hat, sich nach seinem Tod mithilfe der Kryonetik einfrieren zu lassen - was ja keine Sciene Fiction mehr ist - stirbt. Sein Tod muss polizeilich untersucht werden, weil nicht klar ist, ob es sich um einen Unfall oder um Mord handelt.
Nun beginnt mit seinem Tod aber ein Wettlauf mit der Zeit, denn die Vitrifikation - was allgemein als Einfrieren bezeichnet wird - muss so schnell wie möglich erfolgen. Für eine langwierige polizeiliche Untersuchung bleibt keine Zeit, eine Obduktion wäre ausgeschlossen. Schließlich kann man niemanden aufschneiden, einfrieren und wieder auftauen.
Was hat denn in diesem Fall Vorrang? Die polizeiliche Untersuchung oder der letzte Wille des Verstorbenen?
Vielen Dank für Eure Hilfe.

[Gerling]

Mache es doch wie ich; rufe bei der Kripo oder Staatsanwaltschaft an und stelle genau diese Frage. Die helfen. Sogar das BKA hat mir schon Fragen beantwortet.

[Volker]

Ich vermute fast, dass sich diese Frage noch niemand gestellt hat. Ich bin mal sehr gespannt, ob ich da von irgendeiner Seite eine Antwort bekomme.  

[Terhoven]

Mein Tipp wäre, dass die Polizeiarbeit Vorrang hat.
Mögliche weitere Morde müssen verhindert werden.

[medizynicus]

Falls ein Verbrechen vermutet wird, wird der Staatsanwalt den Leichnam beschlagnahmen. Punkt. Aus.
Dann wird entschieden, ob eine gerichtlich angeordnete Obduktion durchgeführt wird oder ob der Leichnam freigegeben wird - zur Bestattung oder Einfrierung oder was auch immer.

Interessante Fragestellung nebenbei:
Meines Wissens gibt es in Deutschland eine "Friedhofspflicht", das heißt, ein Leichnam muss auf einem Friedhof bestattet werden. Gilt so ein Einfrier-Institut eigentlich als Friedhof?

[Volker]

Im Augenblick ist das "Lagern" Eingefrorener in Deutschland noch verboten. Die Firmen, die entsprechende Angebote machen, müssen den Umweg über das Ausland gehen.

[BirgitJ]

Moin,

mir stellt sich die Frage, wie und wo die Leiche gefunden wird. Die Polizei, die dann vor Ort ist und ein Verrechen vermutet, weiß die was von dem Einfrierwunsch? Erstmal sicher nicht und dann geht alles seinen normalen Gang.

Wenn Leichen einfrieren in Deutschland verboten ist, ist die Rechtslage vielleicht nicht so schwierig. Auf Verbotenes muss man keine Rücksicht nehmen. Es wird eher zu einem ethischen Problem. Das ist aber nur in Blaue spekuliert.

Besten Gruß von BirgitJ

[Eris Ado]

[Lapidar]

Nun... wenn der Tote in einem Chillfreezer gefunden wird, dann wäre er ja schon gefroren, damit wäre das Problem eher: Auftauen oder so gefroren weiter transportieren ins gesegnete Ausland.

Aber ich glaube, dass es immer polizeil. Ermittlungen gibt, bei Unfall, und damit hat sich das Thema erledigt. Der Pathologe wird auf Auftauen bestehen.
 

Mir fällt da grad ein Film ein, wo der tote Großvater/Großmutter vom Ausland wieder heim transportiert werden musste, um die Totentransportkosten zu sparen.. gg

[Eris Ado]

[rito]

Spielt die Geschichte in den USA oder in Deutschland?
Sollte sie in den USA spielen könnte dir vielleicht die Serie "Castle" weiter helfen. In der 4. Staffel Folge 3 "Head Case" geht es so ziemlich um so einen Fall, wie du ihn hier beschrieben hast.

[Murmel]

Ich verstehe ehrlich nicht, wie das ablaufen soll. Er will sich einfrieren lassen, nachdem er gestorben ist. Wie Eris Ado sagt, gibt es nämlich ein zeitliches Problem. Liegt er schon in der Klinik, weiß also, dass er in den nächsten Stunden sterben wird? Wo ist dann das Problem? Ich meine, er liegt ja eh im Sterben?
Oder er denkt, dass er noch 20 Jahre hat und fällt zu Hause im Wohnzimmer um. Damit kann das Einfrieren vergessen werden, denn es dauert viel zu lange.