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"Lebensgeschichten"

 
 
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Superpapagei
Gänsefüßchen
S


Beiträge: 19



S
Beitrag17.04.2017 11:25
"Lebensgeschichten"
von Superpapagei
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo an alle,

ich habe mich in den letzten Monaten ein bisschen mit dem Thema "Plot" befasst und ich tu mir damit schwer, mit diesen STrukturen (z.B. Heldenreise).

Es gibt Bücher, da fällt es mir unheimlich schwer, zu sagen, wo z.B. der "Konflikt" liegt, wo "der" Hauptteil, etc. Ich lese am liebsten Bücher, die einen Protagonisten über eine sehr lange Zeitspanne begleiten oder sogar sein ganzes Leben erzählen.
Beispiele: Stoner; Der Distelfink; Ein wenig Leben

Wie seht ihr das? Haben auch solche Bücher eine typische "Plotstruktur" und bin ich nur zu blöd, sie zu sehen?

LG und danke schonmal!
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SraSoph
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
S

Alter: 30
Beiträge: 20
Wohnort: Köln


S
Beitrag17.04.2017 11:39

von SraSoph
Antworten mit Zitat

Hallo Superpapagei,

ich würde in der Tat davon ausgehen, dass jede Geschichte über einen Plot verfügt, auch wenn es nicht immer die Heldenreise sein muss.
Auch ein Konflikt ist unabdingbar, auch wenn dieser, genau wie der Antagonist, nicht immer klar zu erkennen ist.

Die von dir genannten Beispiele kenne ich leider nicht, aber vielleicht könntest du dich fragen, ob es nicht doch irgendeine Art von Antriebskraft hinter dem Handeln der Protagonisten existiert - das Hinarbeiten auf ein konkretes Ziel (oder auch mehrere Ziele hintereinander, die aber unausgesprochen alle einen Zusammenhang besitzen) kann schon ein Plot sein. Da es immer irgendwelche Hindernisse gibt (und sei es eine klemmende Autotür), gibt es auch immer irgendeine Art von Konflikt und Antagonist.

Antagonisten müssen nicht immer Menschen sein, es kann auch eine Krankheit, ein vermeintlich richtiger Grundsatz, der einen scheitern oder die falschen Ziele verfolgen lässt, eine klemmende Autotür oder sogar das Wetter sein.

Wie es nun mit einer typischen Plotstruktur aussieht - da müsste man erstmal definieren, was typisch und was bereits atypisch ist. Ich halte es für extrem schwierig eine Handlung ohne irgendeine Form von Höhepunkt zwischen Mitte und Ende zu konzipieren, zumindest keine spannende.

Falls niemand dir hier noch konkret auf die Bücher antworten kann, könntest du die Handlung vielleicht kurz skizzieren, da finden sich bestimmt irgendwelche Konflikte und somit auch ein Plot.

Ich hoffe, ich konnte dir mit meiner Sichtweise etwas weiterhelfen.
Liebe Grüße und noch einen schönen Feiertag!
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Superpapagei
Gänsefüßchen
S


Beiträge: 19



S
Beitrag17.04.2017 11:55

von Superpapagei
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo SraSoph,

danke für deine Antwort.

Ja, natürlich haben diese Bücher auch Konflikte, das habe ich mich vielleicht ungenau ausgedrückt. Mir fällt es aber schwer den "zentralen Konflikt" und damit auch den Höhepunkt und den Spannungsbogen auszumachen.

Ich weiß auch, dass es in diesen Büchern oft um innere Konflikte geht und es damit auch keine Antagonisten i.S.v. Personen gibt. Im Fokus steht eher die Entwicklung der Person.

In "Ein wenig Leben" begleitet man den Protagonisten und seine Freunde z.B. über mehrere Jahrzehnte hinweg. Im Fokus stehen dabei sowohl die zwischenmenschlichen Beziehungen, sowie sein Kampf mit sich selbst. Ich könnte in diesem Buch aber nicht sagen, wo der Höhepunkt liegt. Es ist eher eine fortlaufende Entwicklung.

Mag aber auch wirklich sein, dass ich da irgendwie blind bin Wink

Dir auch einen schönen Feiertag!
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Stefanie
Reißwolf


Beiträge: 1741



Beitrag17.04.2017 12:06

von Stefanie
Antworten mit Zitat

Romane, die den Protagonisten über Jahre oder Jahrzehnte begleiten, würde ich eher als fiktive Biografien ansehen. Da gelten andere Regeln als bei einem Roman, wo bestimmte Ereignisse im Vordergrund stehen.
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SraSoph
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
S

Alter: 30
Beiträge: 20
Wohnort: Köln


S
Beitrag17.04.2017 12:24

von SraSoph
Antworten mit Zitat

Hallo Superpapagei,

da habe ich deine Frage wohl falsch interpretiert!

Ich habe mich mit Biographien noch nicht wirklich auseinandergesetzt, könnte mir aber auch vorstellen, dass auch im Fall von fiktiven Personen andere Regeln gelten als bei "normalen" Romanen.

Denkbar wäre vielleicht auch eine Teilung der gesamten Handlung in einzelne Abschnitte, in denen jeweils ein Konflikt - z.B. Schule, Konflikt: Kampf um gute Noten / Stress mit den Eltern oder Mitschülern / ... - behandelt wird und entsprechend einen individuellen Höhepunkt gibt.

Viele Grüße!
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Dr. Fusselpulli
Geschlecht:männlichLeseratte
D

Alter: 38
Beiträge: 110
Wohnort: Prag


D
Beitrag10.09.2017 20:25

von Dr. Fusselpulli
Antworten mit Zitat

Ich finde die "Definiton" von Brandon Sanderson sehr gut.
"Plot is the thing that brings you from chapter to chapter, from paragraph to paragraph"
Plot ist die illusion von Fortschritt, denn eine Geschichte hat keinen echten Fortschritt, sie ist bereits geschrieben, und wir könnten fast jede Geschichte in wenigen Sätzen unmittelbar enden lassen, wenn wir es wollten.
In unseren Geschichten können wir Zeit nach belieben dehnen und stauchen. Seitenlange Beschreibungen einer einzigen Sekunde, oder tausende von Jahren in einem Halbsatz vergehen lassen.

Plot ist hierbei das Gefühl, Zeit vergehen zu lassen durch Veränderung. Plot ist die Entropie unseres Buches, die Veränderung des Status quo. Plot ist der Wandel der Gegebenheiten.
Motor dieses Wandels ist der Konflikt, denn es geschieht nur etwas, wenn etwas im Ungleichgewicht ist und nach Gleichgewicht, einem Ausgleich strebt. Das ist die Kraft, die die Geschichte vorrantreibt.

Selbst ein Protagonist der einen Tee trinkt, beschreibt einen Konflikt, denn er trinkt den Tee nicht, weil es so harmonisch ist, sondern weil er durst hat oder ihm kalt ist. Ein inneres Verlangen. Wenn er nicht verdursten oder erfrieren will, dann muss er handeln, dann muss er aktiv werden und den Tee trinken. Und der Tee ist für immer getrunken, er ist danach weg, der Status quo hat sich verändert.
In der heimischen Küche, in der Wohnung über dem Supermarkt, der stehts neuen Tee liefert, da mag das nicht auffallen. Ein Bergsteiger aber, der mit seiner letzten Tasse Tee auf dem Gipfel sitzt, für ihn macht es einen Unterschied, ob er noch Tee trinken kann, oder ob er aufgebraucht ist.

Die Heldenreise ist ein Weg einen Plot zu beschreiben. Es ist aber nicht DER Weg.
Deswegen sind Infodumps und Beschreibungen auch kein Plot, sondern Teil des Settings oder des Charakters.
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