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Nutzungs- bzw. Rechtsfrage zur Nutzung von Pseudonymen

 
 
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tom.art
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Alter: 46
Beiträge: 7



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Beitrag16.03.2017 09:30
Nutzungs- bzw. Rechtsfrage zur Nutzung von Pseudonymen
von tom.art
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo miteinander,

seit einigen Monaten schreibe ich an einem Buch, das sich als erster Teil einer geplanten Buchserie versteht. Nun stellt sich für mich so langsam aber sicher die Frage nach der Art meines künftigen öffentlichen Auftretens. Speziell geht es mir hierbei um die Verwendung eines Pseudonyms.

Um es vorweg zu nehmen, ich habe schon Einiges in dieser Sache recherchiert und weiß dadurch, dass es prinzipiell kein Problem wäre ein solches zu verwenden - als Autorenname.

Was mich beschäftigt, ist die Frage nach der "normalen", also alltäglichen, Nutzung des Pseudonyms. Als Veranschaulichung möchte ich einmal "Richard Castle" heranziehen. Ich gehe mal davon aus, dass die meisten diese fiktive Figur der gleichnamigen TV-Serie kennen. Es fällt auf, dass Mr. Castle im Grunde immer und überall nur als "Richard - Ricci - Castle" angesprochen, wahrgenommen und beschrieben wird. Seine Mailbox meldet sich mit "Richard Castle" und wenn man mit ihm spricht, ist es immer nur "Richard Castle". Dass er tatsächlich, mit bürgerlichem Namen, Richard Alexander Rodgers heißt, wurde mal zwischendurch erwähnt. Dadurch weiß man, dass er im Grunde ausschließlich als Pseudonym in der Öffentlichkeit "lebt".

Was ich interessant finde, ist der Umstand, dass er auch als "Castle" unterschreibt usw. Das heißt, er geht u.a. juristisch Rechtskräftiges ein - mit einem Pseudonym. Tatsächlich wird deutlich gemacht, dass praktisch niemand (außer seiner Verlegerin) seinen echten Namen kennt.

Nun wollte ich euch einmal fragen was ihr darüber wisst. Ist das filmischer Murks? Darf man das ggf. nur in den USA? Geht so etwas auch in Deutschland? Wieviel Handlungsspielraum besitzt man mit einem Pseudonym tatsächlich? Gibt es ggf. Gesetze, in denen man nachlesen kann was - juristisch - unter einem Pseudonym/Künstlernamen zu verstehen ist und wie man's nutzen darf?

Meinem bisherigen Kenntnisstand zufolge, kann man unter Verwendung eines Pseudonyms zwar - marketingtechnisch - auftreten, muss jedoch bei vertraglichen Angelegenheiten seinen bürgerlichen Namen angeben. Da stellt sich doch glatt die Frage wie effektiv ein Pseudonym tatsächlich ist...
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Gerling
Geschlecht:männlichExposéadler
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Alter: 59
Beiträge: 2371
Wohnort: Braunschweig


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Beitrag16.03.2017 10:16

von Gerling
Antworten mit Zitat

Die entscheidende Frage ist, warum jemand ein Pseudonym verwenden will.
Ist der Grund die Verschleierung der wahren Identität, so gehen damit natürlich gewaltige Einschränkungen einher. Bei Autoren z.B. wird es nahezu unmöglich sein, Lesungen zu veranstalten. Es sei denn, jemand drittes hält sie ab.
Es ist (mittlerweile wieder) möglich, seinen Künstlernamen in den Ausweispapieren eintragen zu lassen. Dementsprechend ist es auch erlaubt, mit diesem zu unterschreiben (natürlich nur unter den vorgenannten Voraussetzungen)
In jüngster Vergangenheit sind einige Bücher unter dem Pseudonym Anonymus erschienen. Hier wollte der Verfasser auf Teufel komm raus nicht öffentlich bekannt werden. Hat die Bücher sehr interessant gemacht ...
Ich habe ein Pseudonym gewählt, da ich meinen bürgerlichen Namen zu langweilig fand, um ihn auf Büchern gedruckt zu sehen.
Das war der einzige Grund.
Wenn ich Lesungen oder Hörspiele veranstalte, begrüße ich die Gäste immer mit meinem richtigen Namen - interessiert eh fast niemanden.
Und wenn mich jemand mit Herr Gerling anspricht, reagiere ich trotzdem.


_________________
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tom.art
Geschlecht:männlichSchneckenpost
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Alter: 46
Beiträge: 7



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Beitrag16.03.2017 10:29

von tom.art
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Gerling hat Folgendes geschrieben:
Ist der Grund die Verschleierung der wahren Identität, so gehen damit natürlich gewaltige Einschränkungen einher. Bei Autoren z.B. wird es nahezu unmöglich sein, Lesungen zu veranstalten. Es sei denn, jemand drittes hält sie ab.

Warum sollte das unmöglich sein? Gerade das von mir erwähnte Beispiel (Castle) zeigt doch eindrücklich, dass der Autor "Rodgers" auch problemlos Lesungen als "Castle" abhalten kann. Warum? Es kennt ihn ja praktisch niemand als Rodgers, sondern nur als Castle, weil er immer nur so auftritt. Mich beschäftigt die Frage, inwieweit es ggf. komisch oder dubios auf andere wirkt, wenn ich während der Lesung einmal als "Herr Müller" und einmal als "Herr A. B. Wasweisich" angesprochen werde...

Gerling hat Folgendes geschrieben:
Es ist (mittlerweile wieder) möglich, seinen Künstlernamen in den Ausweispapieren eintragen zu lassen. Dementsprechend ist es auch erlaubt, mit diesem zu unterschreiben (natürlich nur unter den vorgenannten Voraussetzungen)

Ahja, danke für den Tipp.

Gerling hat Folgendes geschrieben:
In jüngster Vergangenheit sind einige Bücher unter dem Pseudonym Anonymus erschienen. Hier wollte der Verfasser auf Teufel komm raus nicht öffentlich bekannt werden. Hat die Bücher sehr interessant gemacht... Ich habe ein Pseudonym gewählt, da ich meinen bürgerlichen Namen zu langweilig fand, um ihn auf Büchern gedruckt zu sehen. Das war der einzige Grund.

Nun, der "langweilige" Name ist auch mein Hauptgrund. wink Aus Brandinggründen wäre es aber zweifellos sinnvoll, sich dann nur mittels Künstlername vorzustellen und zu agieren - praktisch als ein anderes Alterego leben. Interessante Vorstellung...
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Gerling
Geschlecht:männlichExposéadler
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Alter: 59
Beiträge: 2371
Wohnort: Braunschweig


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Beitrag16.03.2017 11:22

von Gerling
Antworten mit Zitat

tom.art hat Folgendes geschrieben:
Gerling hat Folgendes geschrieben:
Ist der Grund die Verschleierung der wahren Identität, so gehen damit natürlich gewaltige Einschränkungen einher. Bei Autoren z.B. wird es nahezu unmöglich sein, Lesungen zu veranstalten. Es sei denn, jemand drittes hält sie ab.

Warum sollte das unmöglich sein?


Ich meine, wenn jemand vorhat, seine wahre Identität zu verschleiern, dann wäre er ziemlich blöd, öffentlich aufzutreten. Mag ja sein, dass er/sie in Hamburg lebt und eine Lesung in Ulm veranstaltet, wo er/sie unbekannt ist. Nur wenn die Presse vor Ort ist und nach der Lesung ein Artikel mit Foto erscheint, dann ist die Verschleierung der wahren Identität irgendwie dahin ...


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Eris Ado
Klammeraffe


Beiträge: 747



Beitrag16.03.2017 12:52

von Eris Ado
Antworten mit Zitat

Gerling hat Folgendes geschrieben:
tom.art hat Folgendes geschrieben:
Gerling hat Folgendes geschrieben:
Ist der Grund die Verschleierung der wahren Identität, so gehen damit natürlich gewaltige Einschränkungen einher. Bei Autoren z.B. wird es nahezu unmöglich sein, Lesungen zu veranstalten. Es sei denn, jemand drittes hält sie ab.

Warum sollte das unmöglich sein?


Ich meine, wenn jemand vorhat, seine wahre Identität zu verschleiern, dann wäre er ziemlich blöd, öffentlich aufzutreten. Mag ja sein, dass er/sie in Hamburg lebt und eine Lesung in Ulm veranstaltet, wo er/sie unbekannt ist. Nur wenn die Presse vor Ort ist und nach der Lesung ein Artikel mit Foto erscheint, dann ist die Verschleierung der wahren Identität irgendwie dahin ...


Er kann auch mit Maske auftreten.
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Gerling
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Alter: 59
Beiträge: 2371
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Beitrag16.03.2017 12:58

von Gerling
Antworten mit Zitat

Eris Ado hat Folgendes geschrieben:
Gerling hat Folgendes geschrieben:
tom.art hat Folgendes geschrieben:
Gerling hat Folgendes geschrieben:
Ist der Grund die Verschleierung der wahren Identität, so gehen damit natürlich gewaltige Einschränkungen einher. Bei Autoren z.B. wird es nahezu unmöglich sein, Lesungen zu veranstalten. Es sei denn, jemand drittes hält sie ab.

Warum sollte das unmöglich sein?


Ich meine, wenn jemand vorhat, seine wahre Identität zu verschleiern, dann wäre er ziemlich blöd, öffentlich aufzutreten. Mag ja sein, dass er/sie in Hamburg lebt und eine Lesung in Ulm veranstaltet, wo er/sie unbekannt ist. Nur wenn die Presse vor Ort ist und nach der Lesung ein Artikel mit Foto erscheint, dann ist die Verschleierung der wahren Identität irgendwie dahin ...


Er kann auch mit Maske auftreten.


Bevor er das tut, sollte er zu Hause bleiben.


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Kätzchen
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Alter: 33
Beiträge: 713
Wohnort: Katzenkörbchen


Beitrag16.03.2017 13:06

von Kätzchen
Antworten mit Zitat

Laughing

Interessantes Thema. Ich stelle mir gerade einen Autor mit Maske als neuen Iron-Man vor - das wär doch mal ne Schlagzeile!
 Laughing
Spaß beiseite, da fällt mir auch eine Frage ein:
Wenn man denn schon unter einem Pseudonym schreibt, signalisiert das nicht irgendwie "automatisch", dass man keine Lesungen halten möchte? Bzw., kann man sich unter einem Pseudonym nicht auch dagegen entscheiden, eine Lesung zu machen?
Verstehen Verlage so etwas?

Ich könnte nie im Leben eine Lesung halten, viele Menschen auf engem Raum, die mich alle ansehen, verursachen bei mir echt schlimme Panik.


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Nicki
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Alter: 68
Beiträge: 3611
Wohnort: Mönchengladbach
Ei 10


Beitrag16.03.2017 13:24

von Nicki
Antworten mit Zitat

Warum sollte man unter einem Pseudonym keine Lesungen halten können?  
Nele Neuhaus heißt zum Beispiel Löwenberg mit richtigem Namen, Jacques Berndorf heißt richtig Michael Preute usw.
Niemand der Pseudonymautoren würde sich bei einer Lesung mit richtigem Namen vorstellen. Auch die Signierung in einem Buch würde doch immer mit dem Künstlernamen erfolgen.
Was unterscheidet uns in dieser Hinsicht von Sängern oder Schauspielern? Auch die unterschreiben mit ihrem Künstlernamen.
Bei offiziellen Verträgen, Führerschein etc. gilt das natürlich nicht.


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MfG
Nicki

"Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist." Henry Ford
"Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt." A.Einstein


*Sommerblues* September 2017 Eisermann Verlag
*Trommelfeuer* November 2017 Eisermann Verlag
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Willebroer
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Wohnort: OWL


Beitrag16.03.2017 13:25

von Willebroer
Antworten mit Zitat

Bei Musikern geht es ja auch. Fragte sich nur, wie lange die Halbwertszeit einer solchen Maskierung wäre.

Wenn man wirklich ganz anonym bleiben will, wären Lesungen zumindest ein großes Risiko.
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Eris Ado
Klammeraffe


Beiträge: 747



Beitrag16.03.2017 13:35

von Eris Ado
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Nicki hat Folgendes geschrieben:
Warum sollte man unter einem Pseudonym keine Lesungen halten können?  
Nele Neuhaus heißt zum Beispiel Löwenberg mit richtigem Namen, Jacques Berndorf heißt richtig Michael Preute usw.


Natürlich darf man unter Pseudonym Lesungen veranstalten. Die Frage hier ist: Wie hält man seine "bürgerliche Identität" geheim?
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Beka
Geschlecht:weiblichExposéadler


Beiträge: 2374



Beitrag16.03.2017 13:45

von Beka
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Julia Kroehn hat viele -offene- Pseudonyme und hält Lesungen. Dabei stellt sie sich immer mit Julia Kroehn und ihrem Pseudonym vor.
Bei geschlossenem Pseudonym ist es schwieriger, aber die Autorin der "Tuchvilla" hält auch Lesungen, obwohl es ein geschlossenes ist.


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scopie
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Beiträge: 152



Beitrag16.03.2017 14:09

von scopie
Antworten mit Zitat

Dem Experten (?) im folgenden Thread zufolge kann man mit einem Künstlernamen so einiges anstellen; kleiner Auszug:
TomRohwer hat Folgendes geschrieben:
davidklein hat Folgendes geschrieben:
Der Künstler K hat sich einen Künstlernamen ausgedacht und diesen auch in seinen Pass eintragen lassen. Der Künstlername heißt: Franz Mustermann.
Meines Wissens ist ein "amtlich eingetragener Künstlername" (beim Standesamt/Einwohnermeldeamt und in den Ausweispapieren eingetragen) möglich, aber nur dann, wenn diese Künstlername bereits Geltung hat und in ausreichendem Umfang genutzt wurde. Am Anfang der Künstlerkarriere wird das insofern nicht funktionieren. [...]
davidklein hat Folgendes geschrieben:
1. Kann der Künstler K im Impressum seiner Internet-Seite seinen Künstlernamen als Personenname Angeben, wenn er auch an seinem Postkasten den Künstlernamen Angebracht hat? (Durch die Anbringung seines Namen am Postkasten könnten ja von der Post theoretisch eingehende Briefe zugestellt werden.)
Ein amtlich eingetragener Künstlername kann im vollen Umfang ohne Einschränkungen rechtlich als Name verwendet werden. Jürgen Bokelmann kann als Udo Jürgens Bankkonten eröffnen, Flugtickets buchen, vor Gericht klagen und verklagt werden etc.pp.
(Quelle: http://www.juraforum.de/forum/t/kuenstlername-pseudonym-wie-weit-kann-man-gehen.292653/)

Als Laie kann ich den Wahrheitsgehalt dieser Aussagen aber nicht beurteilen.
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tom.art
Geschlecht:männlichSchneckenpost
T

Alter: 46
Beiträge: 7



T
Beitrag16.03.2017 17:05

von tom.art
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hier habe ich einen Anwaltsbeitrag gefunden: https://www.anwalt.de/rechtstipps/der-weg-zum-kuenstlernamen_040484.html, der etwas ähnliches aussagt, wie der verlinkte Juraforenbeitrag.

Ich frage mich bloß wie ich einen Künstlernamen "eine nennenswerte Zeit lang" nutzen soll, damit ich damit ausreichend Bekanntschaft erzeuge obwohl er noch ungeschützt ist. Das ist doch total heikel...
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spinat.ist.was.anderes
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 502
Wohnort: Hamburg (ab und zu)


Beitrag17.03.2017 14:07

von spinat.ist.was.anderes
Antworten mit Zitat

tom.art hat Folgendes geschrieben:

Ich frage mich bloß wie ich einen Künstlernamen "eine nennenswerte Zeit lang" nutzen soll, damit ich damit ausreichend Bekanntschaft erzeuge obwohl er noch ungeschützt ist. Das ist doch total heikel...

Warum, befürchtest du, es nennt sich noch ein Dutzend Leute genauso, während du Bekanntheit erlangst? Ist doch eher unwahrscheinlich.
Eher wählen Leute ähnliche Namen - wie Noah Fitz in Anlehnung an Sebastian Fitzek (vermute ich jetzt mal wild, dass der Name daran erinnern soll).
Dagegen kannst du aber nichts machen.
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Mika
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Beiträge: 1046
Wohnort: NRW


Beitrag23.05.2017 10:58

von Mika
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Ich zitiere mal eben das Kätzchen, weil das exakt meine Frage wäre:

Kätzchen hat Folgendes geschrieben:
Laughing

Interessantes Thema. Ich stelle mir gerade einen Autor mit Maske als neuen Iron-Man vor - das wär doch mal ne Schlagzeile!
 Laughing
Spaß beiseite, da fällt mir auch eine Frage ein:
Wenn man denn schon unter einem Pseudonym schreibt, signalisiert das nicht irgendwie "automatisch", dass man keine Lesungen halten möchte? Bzw., kann man sich unter einem Pseudonym nicht auch dagegen entscheiden, eine Lesung zu machen?
Verstehen Verlage so etwas?

Ich könnte nie im Leben eine Lesung halten, viele Menschen auf engem Raum, die mich alle ansehen, verursachen bei mir echt schlimme Panik.


De(r/n) Frage(n) würde(n) ich mich anschließen.

Ein "du musst mal ne Lesung abhalten" ist für mich fast schon ein Grund, das Schreiben aufzugeben. Eventuell komplett albern, aber ich ... ne, ehrlich, ich kann das nicht, ich krieg schon Panik beim Gedanken daran.
Das versteht immer kaum einer, der mich kennt, aber ich verschmelze wirklich gern mit der Hintergrundtapete, wenn ich in so einen Fokus komme. Hab dafür auch diverse Gründe, die sich alle nicht wegwischen lassen.

Ist das furchtbar schrecklich schlimm, sich zB aus Anonymitätsgründen einer Lesung zu verweigern? Kann man sowas an Dritte abtreten, wenn sich jemand finden lässt?
Ich würd wirklich gern meine metaphorische Maske aufbehalten, dahinter fühl ich mich nämlich wirklich wohler, als ohne.

Hm, das geht grad ein bißchen am Thema der Frage vorbei, merke ich... sorry dafür, es bot sich nur grade so an.

Ich bin zumindest einer dieser Menschen, die sich - ganz Richard Castle, den ich jetzt persönlich allerdings nicht kenne - hinter ihrem Pseudonym so "verschanzen", dass sie kaum noch selber wissen, was im Perso steht. wink Hab ich aber seit Jahren kein Problem mit, im Gegenteil. Mein einziges Problem ist tatsächlich, dass ich keine Dokumente damit unterschreiben darf. Ich hoffe inständig, dass sich das ändert, wenn ich den Namen offizieller benutzen kann - als Autor eben.
Für mich ist ein Pseudonym kein Verstecken oder Irreführen, sondern ein Schutzgefühl für mich, um mich wohler zu fühlen. Ohne geht nichts.


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Diamond
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Beiträge: 280



D
Beitrag23.05.2017 15:40

von Diamond
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Ein sehr informativer Thread. Aber ein Punkt, der mich gegenwärtig interessiert, weil ich kommenden Monat ein Buch unter Pseudonym publizieren werde, betrifft die Abrechnung.
Unabhängig davon, ob ich nun 5 Bücher verkaufe oder hunderttausend, so sollte man doch im besten Fall davon ausgehen oder darf darauf hoffen, dass der eine oder andere Euro aus den Verkäufen generiert wird. Auch wenn es vielleicht nur ein paar Euro sind, die tatsächlich aufs Konto fließen, bin ich diesbezüglich ja zur Rechenschaft verpflichtet.
Da hab ich Problem 1: ein Konto, das auf meinen bürgerlichen Namen läuft. Und Problem 2: mein Pseudonym kennt keine Sau, weil es nirgendwo festgeschrieben ist, außer auf dem Cover, und somit nicht amtlich ist.
Bei dem Anbieter, über den ich veröffentlichen werde, läuft die Registrierung ja auch über mein Pseudonym. Da bleibt bei mir die Frage: Ist das wirklich alles so einfach oder gibt es einen Pferdefuß, der irgendwo lauert, von dem ich aber gegenwärtig noch nichts ahne? Gibt es hier im Forum vielleicht einen Schreiberling, der auf Erfahrungen zurückblicken kann? Ich setze mich nur ungern in Nesseln.

VG Diamond
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Uwe Helmut Grave
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Beitrag23.05.2017 17:16

von Uwe Helmut Grave
Antworten mit Zitat

Diamond hat Folgendes geschrieben:
Da hab ich Problem 1: ein Konto, das auf meinen bürgerlichen Namen läuft. Und Problem 2: mein Pseudonym kennt keine Sau, weil es nirgendwo festgeschrieben ist, außer auf dem Cover, und somit nicht amtlich ist.

Ich habe gut 90% meiner Veröffentlichungen unter meinem Echtnamen publiziert, was manchmal allerdings nicht möglich war, beispielsweise wenn der Verlag bei Herausgabe einer Serie darauf bestand, eine fiktive Figur als Autor zu benennen, die aber eigentlich ein Sammelpseudonym für mehrere Autorinnen und Autoren war. Gelegentlich verwendete ich auch Pseudonyme, die nur mir allein gehörten ...
Die Honorare gingen selbstverständlich auf mein Konto, also an eine Bankverbindung mit meinem Echtnamen. Problemlos.
Der Verlag überweist das Geld an Uwe Helmut Grave mitsamt meiner Kontonummer (heute IBAN) - und der Bank ist es piepegal, wofür ich die Kohle bekomme. Selbst wenn auf dem Überweisungsformular steht: "Honorierung für Mona Glöckner" kümmert das kein Bankschwein. Es könnte auch draufstehen: "Honorierung für die Besteigung des Mount Everests unter dem Pseudonym Reinhold Messner" - das guckt sich bei den Banken kein Aas an.
Es sei denn, es meldet sich überraschend eine Dame namens Mona Glöckner, weist sich aus und behauptet, ihr wohlverdientes Honorar sei versehentlich auf mein Konto überwiesen worden, und ich hätte es eiskalt lächelnd eingestrichen, statt den Irrtum aufzuklären. Dann würde man mich zwecks Aufklärung des Vorfalls zur Bank zitieren und, wenn sich die Anschuldigung als wahr erweist, möglicherweise strafrechtlich verfolgen.


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Eris Ado
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Beitrag23.05.2017 18:07

von Eris Ado
Antworten mit Zitat

Mika hat Folgendes geschrieben:
I

Ist das furchtbar schrecklich schlimm, sich zB aus Anonymitätsgründen einer Lesung zu verweigern? Kann man sowas an Dritte abtreten, wenn sich jemand finden lässt?


Das hängt von deinem Vertrag ab. Unterschreibe halt keine Verträge, die dich zu Lesungen verpflichten.
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Eris Ado
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Beitrag23.05.2017 18:10

von Eris Ado
Antworten mit Zitat

Diamond hat Folgendes geschrieben:

Bei dem Anbieter, über den ich veröffentlichen werde, läuft die Registrierung ja auch über mein Pseudonym.


Was ist denn das für ein Anbieter?
Der Verlag müsste deinen wirklichen Namen schon kennen.
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Uwe Helmut Grave
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Beitrag23.05.2017 19:36

von Uwe Helmut Grave
Antworten mit Zitat

Eris Ado hat Folgendes geschrieben:
Der Verlag müsste deinen wirklichen Namen schon kennen.

Das habe ich bei meinen obigen Ausführungen ebenfalls vorausgesetzt - anders würde die Kommunikation Autorin-Verlag auch gar nicht funktionieren.


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Beitrag23.05.2017 21:00

von Gerling
Antworten mit Zitat

Eris Ado hat Folgendes geschrieben:
  Das hängt von deinem Vertrag ab. Unterschreibe halt keine Verträge, die dich zu Lesungen verpflichten.


So was gibt es gar nicht. Kein Verlag würden seine Autoren dazu verpflichten, Lesungen zu veranstalten. Jemand, der keine Lesungen machen will, weil er/sie das einfach nicht kann, würde dabei sang-und klanglos untergehen.
Da wird der Verlag einen Teufel tun, und ihn/sie dennoch auf die Bühne zerren. Das kann ja nur in die Hose gehen. Und dementsprechend würden auch keine Buchverkäufe daraus hervorgehen. Lesungen sind immer eine Kann-Sache. Keine Muss.


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Mika
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Beitrag23.05.2017 22:48

von Mika
Antworten mit Zitat

Oh Gott, Danke, Gerling. Du hast mir grade eine Zentnerlast von den Schultern gewuchtet. *__*

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