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Jahresweite Heitungkeiten gernumter Lichunation

 
 
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Lorraine
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 648
Wohnort: France
Das goldene Stundenglas Ei 10
Lezepo 2017 Pokapro 2016


Beitrag02.03.2017 00:44

von Lorraine
Antworten mit Zitat

Guten Abend, zum Abschluss hier die noch ausstehenden Antworten smile
HerbertH hat Folgendes geschrieben:
der titel mit den neologismen - ihn finde ich im Text danach nur selten wieder. Wenn schon experimentelles Magma, dann total, das würde mir besser gefallen.

Es sind nur Eindrücke, subjektiv, wie immer


Objektiv betrachtet, findet man sehr vieles, gerade dieser Teile des Titels, im Text wieder, aber klar, Experimentelles findest du insgesamt wenig. Eine deutliche Absage an dieses Magma, no harm done smile
LG

*
Jenni hat Folgendes geschrieben:
Das Ertasten der Sprache, der richtigen Wörter, und der assoziative Aufbau, das gefällt mir, und das ist auch, was ich mir unter Magma vorstelle, etwas Unterdrücktes, Verborgenes, das sich in verschiedene Richtungen einen Weg zu bahnen versucht. Das Thema sehe ich somit sehr gut verarbeitet.

Danke dafür smile
Jenni, ich habe mich so darüber gefreut, dass "Worte dir zu sagen" von dir stammte (Vorgabe und (dein) Thema plus Gestaltung = allererstes Magma!) - mit der Möglichkeit hatte ich zwar gerechnet und im Nachhinein scheint es so einleuchtend, aber dennoch: love

Hierzu
Jenni hat Folgendes geschrieben:
Ich verstehe hier so vieles nicht, hab bei meinen Versuchen das Gefühl gegen eine Wand zu laufen, oder von einer Maske abgespeist zu werden, aber ich will mich darauf einlassen und finde dann etwas dennoch darin, womit ich mich identifizieren kann oder dem nachfühlen, und da sind so wundervolle und treffende Formulierungen, solche wie „zogst mich dir in Ruhe an“, bin davon beeindruckt und lese das einfach gerne.

Du sprichst da etwas an ... ich begegne ähnlichen Reaktionen ja öfter und ich glaube inzwischen, damit leben zu können, nicht oder in Vielem nicht verstanden zu werden. Das hat vorallem den Grund: ich habe die Unsicherheit abgelegt, die Furcht, man könne glauben: die weiss nicht, was sie tut. - Ich freue mich sehr, wenn etwas ankommt oder man einem Text Gefallen ausdrückt - aber wenn das nicht geschieht, kann ich dennoch zu dem stehen, was ich schreibe. Texte wie dieser brauchen, vermute ich, eine gewisse Zeitspanne oder einen Abstand, um nochmals oder anders gelesen zu werden. Vielleicht täusche ich mich auch.

Jedenfalls: Herzlichen Dank, ich hab mich sehr gefreut smile extra

*

gold hat Folgendes geschrieben:
Hallo long Johnson,

Langer Rede kurzer Sinn:
Szenen einer Ehe oder erstorbene Kommunikation einhergehend mit dem Beziehungsaus.

Musste mich ganz schön durchbeißen- aber es hat sich gelohnt.

Chapeau für dich!

LG gold


Hallo!
Mit der "langen Rede" beziehst du dich möglicherweise darauf:
gold hat Folgendes geschrieben:
hatte heute früh begonnen, einen detaillierten Kommentar zu deinem Text zu schreiben, weil ich dein Gedicht äußerst interessant finde. Aber leider hat die Zeit nicht gereicht. Ich hätte dann bei den anderen Texten genauso verfahren müssen- der Gerechtigkeit halber.

Es hat mir jedenfalls Spaß gemacht, mich damit auseinanderzusetzen.

Dankeschön, fürs eingehende Lesen. Ich denke mal, dass der Versuch, das Gedicht in einem Satz inhaltlich zusammenzufassen, bei mir selbst zu einem ganz anderen Ergebnis geführt hätte, aber der Leser entscheidet über seine Lesart und unser Lesen hat immer auch mit der Richtung zu tun, aus dem der Blick kommt.
LG

*
 
albaa hat Folgendes geschrieben:
Vielleicht liegt meine Unsicherheit auch daran, dass ich mich bei dieser Langdings-Schwurbel-Form auch nicht wirklich wohl fühle - weder als Schreiber (ich habs einfach einmal versucht) noch als Leser (beim überwiegenden Teil der Beiträge zumindest).

 
Hallo!

"Langdings-Schwurbel-Form" ... Einspruch smile - oder lass es mich so ausdrücken: Ich fühle mich nicht angesprochen. Es "schwurbelt" einfach nicht, wenn ich meinen eigenen Text laut lese.
Ehrliche 0 Punkte von dir - alles gut smile LG
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Lorraine
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 648
Wohnort: France
Das goldene Stundenglas Ei 10
Lezepo 2017 Pokapro 2016


Beitrag02.03.2017 00:47

von Lorraine
Antworten mit Zitat

Hallo Aranka!
Aranka hat Folgendes geschrieben:


Zitat:
Jahresweite Heitungkeiten gernumter Lichunation und wie
sie dem ziellosen Wünschen alle zu Füssen liegen: Wörter


Der Titel in Teilen rätselhaft: Wortzerbrechungen? Wortneuschöpfungen? All das, es liegt dem ziellosen Wünschen zu Füßen. Wird hier bereits ein Fokus gesetzt: „zielloses Wünschen“?

Wie sie, »alle Wörter«, dem ziellosen Wünschen zu Füssen liegen – das würde ich als einen eigenständigen Teil des Titels sehen, wäre ein »oder« die eindeutigere Verbindung bzw. Trennung beider Satzteile im Titel gewesen? Diese »neuen«, nur aus Altbekanntem zusammengesetzten Wörter sind auch nur Wörter und gehören somit zu »allen«. - Zum »Fokus«: Ja, mit Verweis darauf, dass für mich die Vorgaben ausschlossen, dass es etwas wie einen (einzigen) Fokus geben könnte, was mir entgegenkam.

Aranka hat Folgendes geschrieben:
Ich steige ein in Strophen überwiegend ohne Satzzeichen und lese erst einmal ohne Inhalt zu suchen, ohne Zäsuren zu ertasten und spüre einen Rhythmus der treibt und treibt und fast atemlos wird.
Ich stoppe bei „perfekten Bruch“ und versuche nun mir selbst meine Einschnitte zu suchen, die Doppelbezüge einzelner Worte nach rechts wie links zu begreifen und das dichte Flechtwerk des Textes ein wenig zu lichten.

Dem Rhythmischen messe ich große Bedeutung bei, auch Unterbrechungen und Wechseln, all das soll die Sprache tragen und treiben, oder eben: widersprechen, sogar stören.  

Aranka hat Folgendes geschrieben:
Ich finde ein ICH in einem „wilden Kopfgespräch“ mit einem DU. Manchmal scheint es das DU im LI zu sein, manchmal spüre ich es als reales Gegenüber. Es bleibt in der Schwebe. LI inszeniert eine Szene, in dem es ins „ironische?“ Höflichkeits-Sie übergeht. Meint es da ein Außen, oder sich selbst? (Letzteres fände ich interessant, bin aber nicht sicher.)
Das LI versucht hier etwas zu klären, nimmt auch sein „Bezichtigen“ in den Blick, will verdeckende Mäntel abwerfen. So lese ich erst einmal.

Du beschreibst und hinterfragst dein Lesen sehr deutlich und ich finde eine echte Begegnung mit dem Text. »Inszenieren« … ja, der Gedanke liegt nahe, ich möchte dazu anmerken, wie ich die Möglichkeiten im Langgedicht sehe: beim Leser die Bereitschaft voraussetzen zu können, sich von ganz verschiedenen Formen von Sprache und Textsorte nicht »überrumpelt« zu fühlen, sie vielleicht erkennen und voneinander unterscheiden zu können?

Aranka hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Ich gebe Begreifen zurück dir falte ich stampfe verbrenne behalte
was passend nicht zu sagen wäre bleiben das Denken rückwärts
die Auflösung selbst meine Suche mein Blättern Bezichtigen ist nur
ein weiterer Mantel legen Sie ab und setzen Sie sich


Das Lesen und sich zurechtfinden ist etwas mühsam, was Lyrik ja durchaus sein darf, Lyrik darf mit Recht denkende Leser erwarten und Ansprüche setzten, aber auf diese Länge setze ich da mal ein kleines Fragezeichen. Mich entlässt der Text nur selten in ein direktes Erfassen. In seinen Vernetzungen stößt er mich unentwegt in ein Enträtseln, ein neu Zuordnen.  Ein Langgedicht lebt nicht unbedingt von der Verdichtung. Erzählende Passagen zum Atem holen sind durchaus angebracht.

Ich gestehe (dir) zu, dass es in diesem Gedicht wenige dieser »erzählenden« Passagen gibt, ironischerweise hat das eher mit der Begrenzung der Wortzahl (nach oben) zu tun, ich habe sehr viel gekürzt. Wobei eine zu hohe »Verdichtung« immer auch mit diesem Grad des Zuviel an Rätselhaftigkeit einhergeht, ich wehre mich immer ein wenig gegen diese Kategorisierung, kann aber schlecht erwarten, dass man einem Text etwas glaubt, was man nicht sehen kann. Vielleicht noch soviel: »Jahresweite Heitungkeiten« - das weist auf eine Zeitspanne hin, in der auf so vieles reagiert, viel reflektiert und aufeinander bezogen werden muss, miteinander verwoben wird, dass ein kurzes Langgedicht nur durch hohen Druck/Verschmelzen (Magma eben) all das miteinander enthalten und wieder voneinander trennen könnte. Das habe ich versucht.

Aranka hat Folgendes geschrieben:
Was ich deutlich erkenne ist einen Autor oder eine Autorin mit großer Schreiberfahrung und mit  einem geübten Umgang der lyrischen Stilmittel und mit einer durchaus eigenen „Sageweise“.

smile extra

Aranka hat Folgendes geschrieben:
Die inhaltliche Dichte verlangt eine intensive Auseinandersetzung. Vielleicht komme ich nach dem Wettbewerb noch dazu.  Wage zur Zeit keine näheren Aussagen zum Inhalt. Mache mal eine Sprung ans Ende:

Zitat:
Alles

läuft auf die Enttäuschung über einen
illokutionären Akt hinaus

Das hab ich nun davon: ein totes Du.


Diese atemlose Auseinandersetzung mit dem DU / dem eigenen DU, führen zu einem „toten Du“.  Und im Ton spüre ich hier einen „Selbstvorwurf des LI“.

Ja, dem kann ich nicht widersprechen. Es ist halt schwer, dort Schnitte zu setzen, wo du zitierst. Ich habe versucht, den letzten (3) Strophen eine Form zu geben, die sie abtrennen, von allem Vorigen, auch das jeweilige, rhythmische, lautliche und wörtliche Insistieren passiert nicht grundlos.

Aranka hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Halden trocknen an der Oberfläche schnell, im
Abraum gärt es lange; ob für neue, kurze
Laute, Zyklen von Erscheinung und Vergehen
Zeit bleibt? Wer auch wieder ruft – Du sicher nicht.


Es ist das Schreibende ICH, das seinen Schreibgrund betritt, in ihm „Verschüttetes“ aufrüttelt und auswirft und sich dort mit sich auseinander setzt? Vielleicht! Es könnte Neues daraus entstehen.

Eine positive Sichtweise, die ich abschließend gern mitnehme. Überhaupt: ein Dankeschön für deine kritisch-respektvolle Annäherung, die du dem Text zuteil hast werden lassen, meine Antworten nehmen sich vielleicht verschlossener aus, als ich das ausdrücken wollte, ich weiß aber, dass Fremd-Gedanken in dieser Form immer hilfreich und des Bedenkens wert sind.

Aranka hat Folgendes geschrieben:
Ich werde hier bestimmt noch einmal auf die Suche gehen. Stelle zum Schluss die Frage:
Ist diese verdichtete Schreibweise eine geschickte Entscheidung für ein Langgedicht?

Hm. Vielleicht bin ich wenig kompromissbereit, was eine »Anpassung« an die doch recht weit gefächerten Möglichkeiten des Langgedichts angeht, möchte auch nochmals auf die Vorgabe »Magma« hinweisen, ich glaube schon, dass ein Magma per Definition diese Form der »flüssigen Dichte« zumindest rechtfertigen könnte.

Aranka hat Folgendes geschrieben:
Freue mich auf die anderen Kommentare und auch auf die ggf. Einlassungen des Autors. Für den Wettbewerb halte ich die Daumen. Aranka

Ich habe mich über deinen Kommentar sehr gefreut, es ist alles andere als selbstverständlich, dass du dir für Texte eines Wettbewerbs Zeit nimmst, vielen Dank und Grüße von hier,
Lorraine
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