schöllenen-erotik

[Matthias Jecker]

in der wilden schlucht
zittern brückenpfeiler
urwelt-wasser-wucht
tost und um so steiler

ragen felsig grau
hoher wände zacken
die ein bisschen blau
nadelspitz zerhacken

gischte zischen aus
ahnungsvollen tiefen
kreisen um ein loch
wo sie vordem schliefen

wasser das hier fließt
misst sekunden-tonnen
schwall um schwall ergiesst
sich in rausch und wonnen

letztends bricht die brück
lustvoll und es krachen
feste berg in stück
unter geissbarts lachen

[Lillie]

da bringe ich mich wohl besser in Sicherheit vor den Wassermassen ...

nee, Spaß beiseite, dein Gedicht gefällt mir, konnte mir alles sehr gut vorstellen

hab nur zwei Stellen gefunden, deren Sinn sich mir nicht auf Anhieb erschließt, bin nicht so der Lyriker:

1. "die ein bisschen blau
      nadelspitz zerhacken"  - ist mit blau der Himmel gemeint?

2. geissbarts? ich denke da an Gemsen oder ist da eher so ein Rübezahl-Typ mit
    gemeint?

LG Lillie

[Matthias Jecker]

hallo

entschuldige, dass ich erst jetzt antworte, ich bin mit anderen antworten noch mehr im rückstand, da dein nick aber sonst nicht aufscheint, möchte ich die nächaste gelegenheit ergreifen, mich bei dir fürs lesen zu bedanken. (auch, weil ich heute durrch die schöllenen fahre)

im einen vers ist das bisschen blau akkusativ-obkejt zu zerhacken und nadelspitz wäre das adverb zu diesem verb. so wenigsten s war es von mir gedacht.

der "geissbart" sollte den teufel meinen, der in der schöllenen mit steinen warf.

schöne ostern dir
mj