Das Trumpeltier

[Cholyrika]

Das Trumpeltier

Mit langer Mähne, gelb wie Heu,
und Schmollmund wie Brigitte Bardot,
erfindet es die Welt ganz neu
und stimmt sich selber täglich froh.

Es baut die größte Trennungsmauer
und kauft sich einen Heiligenschein.
Dann liegt es freudig auf der Lauer,
es liegt und wartet ganz allen.

Das Trumpeltier ist ein Defekt,
genetisch ziemlich unbrauchbar.
Wird es aus Träumen aufgeweckt,
schreit es nur: Nein, das ist nicht wahr.

Es schreit, es sabbert, lamentiert,
es hetzt, es wütet stetig rum.
Der Wahnsinn wird jetzt wegkaschiert,
es ist ja so unsagbar dumm.

[Yaouoay]

Lieber Cholyrika,
witziges Gedicht! Im Allgemeinen gefällt es mir, zeigt aber auch nichts Neues über ihn auf. Eine humoristische Kopie jedweder Trump-Satire. Was natürlich nicht falsch ist!

Folgendes ist mir aufgefallen, was vielleicht umzuändern wäre:

[Harald]

[firstoffertio]

Finde das lustig. Und sich lustig machen über das Trumpeltier finde ich eine adäquate Reaktion auf es.
"Trumpeltier" gefällt mir als Ausdruck sehr gut.

[James Blond]

Ich  finde es nicht einfach, über Trump Satire oder Spott zu verfassen, eben weil es das Original um Längen besser kann. So wirkt hier das Gedichtchen recht harmlos und weiß Trumps "Stärken" nicht recht zu "würdigen". Ein bekanntes Problem, dass die Realsatire ihre künstlerische Schwester häufig in den Schatten stellt.

Zum anderen liegt es auch daran, dass hier mit Spott weit geöffnete Scheunentore eingerannt werden - Satire wirkt aber nur dort, wo tatsächlich jemand vom hohen Sockel gestürzt wird. Meines Erachten sollte sich Kritik hier besser auf die Tatsache konzentrieren, dass hier eine Nation eine Unperson zum Präsidenten gekürt hat - historische Vergleiche inbegriffen.


Grüße
JB