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Kätzchen
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 33
Beiträge: 713
Wohnort: Katzenkörbchen


Beitrag06.01.2014 02:17

von Kätzchen
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Hallo Endgegner!

Ich weiß es ehrlich gesagt noch nicht zu 100% wie genau das laufen wird. Allerdings war es so ein Gefühl, als wäre es so besser, dem ich lieber nachgehe. Ich denke, ich werde mich selbst überraschen lassen müssen, wie sich das alles letzten Endes entwickelt. Allerdings hab ich so im Gefühl, die Reise lohnt sich. Und prinzipiell verändert sich dadurch nicht viel, denke ich
Cool

LG

Katze


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Kätzchen
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 33
Beiträge: 713
Wohnort: Katzenkörbchen


Beitrag13.01.2017 13:07
Seelenbanner (Neuauflage)
von Kätzchen
Antworten mit Zitat

Hallo zusammen!

Lange nicht gesehen, was?
Nach vier Jahren habe ich mich entschlossen, Seelenbanner noch einmal neu aufzulegen. Das Schreiben habe ich nie aufgegeben, denn mein Herz hängt am Schriftstellertum und auch wenn ich wenig Zeit habe, würde ich bedauern, es nicht zu versuchen.
Mittlerweile habe ich eine Menge dazu gelernt und mich weiterentwickelt, trotzdem hoffe ich auf eure tatkräftige Unterstützung und eure Kritik, eure Eindrücke und eure Gedanken. Nehmt bloß kein Blatt vor den Mund, denn es hilft mir nicht weiter, meine Texte zu beschönigen - ihr habt einen Freifahrtschein zu sagen, was ihr wirklich denkt.

Ich hoffe es finden sich ein paar interessierte Leser und auch wenn ich, im Leben eingespannt, weniger Zeit für das Schreiben habe, werde ich so oft weiter schreiben, wie ich kann. Ich danke euch allen im voraus für eure Zeit. Man ließt sich!

- Katze


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Kätzchen
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 33
Beiträge: 713
Wohnort: Katzenkörbchen


Beitrag13.01.2017 13:09

von Kätzchen
Antworten mit Zitat

    Prolog


    Es war schummrig in dem abgelegenen Gasthaus.
    Der Duft von Schweiß, Bier und Versagern kroch in seine Nase und konnte nicht einmal von der streng riechenden Pissbrühe überdeckt werden, die sie hier draußen Mondwein schimpften. Mondwein – wenn der Mond das auch nur hören würde, er würde nie wieder aufgehen und diese marode Spelunke in der Dunkelheit der Nacht verrotten lassen. Doch der Mond war offenbar nicht nachtragend, denn während der Wanderer den Becher demonstrativ von sich schob und nach draußen sah, fiel der silbrige Schein durch die dreckigen Fenster, unberührt von diesem Frevel, tröstlich.

    Es hatte schlechte Nachrichten gegeben, die Tage, sehr schlechte Nachrichten. Genaugenommen waren sie derart vernichtend, dass er nicht gewusst hatte, was zu tun war. Er, der diese Welt seit Jahrhunderten bereiste, ständig auf der Suche, ständig auf der Hut. Er, den alle kannten und doch nie zu Gesicht bekamen. Er, der immer zu Rate gezogen wurde, wenn es fundamentale Entscheidungen zu treffen galt. Er, der gerade absolut keine Ahnung hatte, was er tun sollte.
    „Wanderer?“
    Er hob den Kopf, als eine zierliche, verhüllte Gestalt vor seinem Tisch stehen blieb. Eine zartviolette Robe umschlang die schmale Silhouette und als er nickte, zog sie den seidenen Schleier herunter, der ihr Gesicht verbarg; das Gesicht einer jungen Frau. Zugegeben, er hatte nicht erwartet, dass sie so jung war. Wie alt mochte sie sein? Sechzehn? Siebzehn? Womöglich war sie gerade erst dem Kindesalter entwachsen. Mit einem Mal kam die Gestalt ihm winzig vor, zu winzig, die Schultern zu schmal für das Gewicht, das darauf würde ruhen müssen. Er war verleitet aufzustehen und alles abzublasen, einfach wieder zu gehen.
    Sie lächelte und setzte sich.
    Er blieb sitzen.
    „Es ist eine Ehre, Eurem Ruf zu folgen, Wanderer. Ich weiß, ich bin nicht die, die ihr erwartet habt und dennoch hoffe ich, Euch behilflich sein zu können.“
    Die violetten Iriden der jungen Frau glitten unsicher umher, flatterten über seinen dreckigen Mantel, die zerrissene Kapuze, den Bart. Er konnte sich vorstellen, was sie dachte, es war leicht, in ihren großen Augen zu lesen. Sie war so etwas nicht gewöhnt. Wo sie herkam, gab es duftende Bäder und herrlichen Weihrauch aus Sandelholz. Sie alle dachten so, wenn sie ihn das erste Mal sahen, aber er war zu alt um sich um solcherlei Äußerlichkeiten zu kümmern. Und er war zu alt, sich mit Luxus zu begnügen, wo die Welt ständig auf dem Scheitel zum Abgrund stand.

    Sie war taktvoll genug zu schweigen, während er sie musterte. Er hasste diese plärrenden Gören, die ständig und immer wieder nachbohrten und Fragen stellten, obwohl es ihrem Stand nicht entsprach, ihn danach zu fragen. Vielleicht war das ein gutes Zeichen. Demut war immer ein gutes Zeichen. Und obwohl die Jugend aus ihr strahlte wie ein blühender Frühlingsmorgen, wurde er das Gefühl nicht los, das in ihren Augen eine unglaubliche, alte Weisheit ruhte.
    Er glaubte nicht an Wiedergeburt, aber wer wusste das schon.
    „Hohepriesterin“, begrüßte er sie leise, die Stimme kratzig, abgenutzt, auch wenn sie durch die Jahrhunderte nicht an Autorität verloren hatte. „Ich hoffe es gab auf Eurer Reise keine Schwierigkeiten?“
    „Nein“, lächelte sie und ihm war, als ginge die Sonne darin auf. „Es war etwas beschwerlich und einmal blieben wir im Schlamm stecken, aber ein paar Bauern halfen uns. Verzeiht, wenn ich zu spät bin.“
    Der Wanderer kam nicht umhin, zu lachen.
    Er wusste nicht einmal wieso, aber das Lachen brach aus seiner Kehle wie eine Sturmflut, einer finsteren Vorahnung gleich, die über sie beide hinwegrollte und nur langsam, stockend abbrach.
    „Ihr seid in der Tat zu spät, Hohepriesterin“, erklärte er zwischen einem kleinen Hustenanfall der ihn daran erinnerte, nie wieder Wein zu probieren, der kilometerweit weg von der Stadt angeboten wurde. Bei den Göttern, er würde ihn noch Morgen auf der Zunge schmecken, da war er sicher. „Wir alle sind zu spät. Ich bin es, Ihr seid es. Der Kerl dort drüben ist es auch. Und bald wird die ganze Welt merken, dass es bereits zu spät ist.“

    Die Irritation in ihren Augen war deutlich. Er wusste nicht, ob sie dachte, dass er verrückt war, aber eigentlich spielte das keine Rolle. Wieder schwieg sie, faltete die Hände in ihrem Schoß zusammen, als wäre es ihr plötzlich unangenehm, hier zu sitzen. Natürlich, er hätte sich erklären, oder sie aufklären können, aber wozu? Wozu die Mühe? Er hatte etwas, das alle Fragen und Unannehmlichkeiten mit einem Mal ersticken würde. Und als er langsam in den wettergegerbten Mantel griff und ein Pergament aus seiner Tasche holte, fuhren ihre unnatürlich violetten Augen ziellos über ihn, fragend; sie erinnerte ihn an ein Reh, das ihn zwischen den Bäumen hindurch fluchtbereit anstarrte. Er reichte ihr den Zettel, ohne ein Wort, schob ihn quälend langsam über den Tisch. Ihre Finger berührten sich nur für einen Moment, als die junge Frau ihre Hand zuckend zurückzog, als hätte die bloße Berührung sie verbrannt. Für einen Moment glaubte er, sie habe Schmerzen, doch als er in ihre Augen sah, bemerkte er, dass sie weit weg war. Ihr Blick war leer, sah in eine Ferne, die ihm unzugänglich blieb, ehe sie seine rauen Hände mit ihren feinen, schmalen Fingern umschloss. Als sie ihn ansah war es ihm, als sitze nicht ein junges, unerfahrenes Mädchen vor ihm, sondern eine weise Frau, die genau verstand, weshalb er hier war. Die verstand, wieso sie sich am Ende der Welt treffen mussten. Und wieso es nicht hatte warten können.
    Vielleicht hatte er sich doch nicht getäuscht. Vielleicht gab es Hoffnung.
    „Nehmt diesen Zettel, Wanderer, ich will ihn nicht. Auch nur der Gedanke ihn zu berühren, widerstrebt mir und ich kann mir denken, wo ihr ihn ergattert habt. Ich brauche Zeit, Wanderer. Mehr Zeit, als uns bleiben mag.“

    Er seufzte schwer, seufzte sich das Gewicht der Welt für einen Moment von seinen Schultern, ehe er genug Kraft fand, in ihre stechenden, unnatürlich leuchtenden Augen zu sehen, die ihn durchleuchteten wie einen dünnes Stück Pergament, die all das Dunkel aus seinem Inneren ans Tageslicht zerren wollten.
    „Vertraut Ihr mir, Wanderer?“
    „Kann ich das denn?“
    Sie schwiegen, als ihre Blicke sich trafen und langsam zog sie ihre Hände zurück, schloss die Augen für einen Moment. Als sie sie wieder öffnete, war das unnatürliche Leuchten verschwunden und ein mattes Violett war das Einzige, was auf ihre Andersartigkeit hindeutete.
    „Verzeiht, ich…“
    „Es gibt nichts zu verzeihen, Hohepriesterin. Um Verzeihung werdet Ihr bitten müssen, wenn wir versagen. Aber dann werdet ihr nicht zu meinen Füßen darum bitten.“
    Unheilvoll glitt sein Blick über diese viel zu zarte Frau, die zerbrechlicher wirkte als das filigranste Weinglas, das er je gesehen hatte. Manchmal fragte er sich, ob das Schicksal ihm mit Absicht so übel mitspielte. Ob es ausgerechnet die erwählte, die eine Wahl gehabt hätten. Eine andere Wahl, als hier mit ihm an einem Tisch zu sitzen und seine Bürde zu teilen.
    „Ich verstehe“, klang ihre Stimme weich durch das Grölen der besoffenen Gäste und machte ihm nur deutlicher, wie fehl am Platz sie hier war. „Ich werde unverzüglich damit beginnen, alles vorzubereiten. Ihr könnt Euch sicher sein, dass ich nicht eher ruhen werde, bis wir siegreich sind.“
    „Oder tot.“
    „Dann möge es so sein.“

    In einer anmutigen Bewegung erhob die junge Frau sich und irgendwie machte ihr offenes Lächeln ihm Mut. Es war eine Kunst, dieses Lächeln. Es war ein Kunstwerk der Unschuld, der Hoffnung und sie war die Künstlerin. „Ich danke Euch, Wanderer.“
    Er konnte nichts tun, als sie einfach anzusehen. Jedes Wort schien ihm geheuchelt, wo der Untergang so nah war. Er konnte ihr sagen, dass alles gut würde, aber das wurde es nicht. Er konnte ihr sagen, dass es Möglichkeiten gab, doch die gab es nicht. Es gab keinen Ersatzplan, keinen Plan B oder C, es gab nur diesen einen Plan. Diese eine Chance.
    „Werden wir uns wiedersehen?“, holte ihre Stimme ihn sanft aus seinen Gedanken zurück.
    „Ich hoffe nicht. Für uns beide hoffe ich, das wir uns niemals wiedersehen.“

    Denn wo er auftauchte, folgte die Finsternis auf dem Fuß.


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Kätzchen
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Beitrag17.01.2017 13:49

von Kätzchen
Antworten mit Zitat

    Kapitel 1


    Er würde friedlich sein, hatten sie gesagt.
    Er würde keine Probleme machen, hatten sie gesagt.
    Friedlich, natürlich.

    „So eine Scheiße…!“

    Das einzige, was Levi friedlich in die Nase stieg, war der üble Gestank, der von dem toten Dämon ausging, während die Jägerin immer wieder eine Holzfälleraxt in seinen Brustkorb trieb. Es war eine lange Geschichte, wie es dazu gekommen war und Levi war sich nicht einmal sicher, ob sie sie ganz zusammenbekommen würde. Doch ungeachtet der seltsamen Ereignisse der letzten Stunden, war das hier die reinste Hölle. Schlimmer, als sie es sich vorgestellt hatte. Schlimmer, als es in jedem Lehrbuch stand und Levi fiel kein einziger Gestank ein, der widerlicher war, als das hier.
    Es roch nach verfaulten Eiern, gekocht und vergessen, dazu ein Hauch von Penner-Pisse, geflossen aus einer kaputten Leber, gegen eine Hauswand, die diese Ausdünstungen mit dem Lauf der Sonne an ihre Umgebung abgab und alles verpestete, was ihr zu nah kam. Hatte sie den Geruch von verwesenden Vogelleichen schon erwähnt? Oder den von ausgekotztem Fisch?

    Ein Schlag nach dem anderen fuhr auf den Brustkorb nieder, ließ den reglosen Körper aufzucken, wie eine Puppe, die sich im letzten dramatischen Akt zum Takt der Musik wiegte. Die dunkelbraune Haut des Dämons war gespalten, das Brustbein hatte Kerben, doch die Knochen wollten einfach nicht freigeben, was sich darunter verbarg.
    „Du mieses Stinktier, jetzt sei nicht so verdammt egoistisch und gib mir endlich dein bescheuertes Herz!“, fuhr Levi den Dämon an, verzweifelt, am Ende ihrer Kräfte. Sie wusste nicht genau, wie lange sie auf dem Ding rumhackte, aber mittlerweile graute der Morgen und den Krämpfen in ihren Armen nach zu urteilen, war sie seit einer Weile beschäftigt. Mit einem letzten wütenden Kampfschrei, trieb Levi die Axt erneut gegen das harte Brustbein; die Axt blieb stecken. Die Jägerin zog an dem Holzgriff, stemmte ihr gesamtes Gewicht dagegen, doch das Werkzeug bewegte sich nicht ein Stückchen, egal in welche Richtung, egal wie verzweifelt ihr Flehen durch den Raum klang. Es drang lediglich ein schwaches, höhnisches Echo an ihre Ohren, das ein Schlupfloch in ihrem dröhnenden Schädel  gefunden haben musste.
    „Echt jetzt?! Ist das jetzt der Ausgang der Geschichte?“, bellte die Jägerin in die Stille hinein, irgendwo zwischen Resignation und Erschöpfung gefangen, ehe sie die Axt abrupt losließ, zurücktaumelte und schließlich schnaufend in sich zusammensackte, wie ein instabiles Kartenhaus.
    Tja, das alles hatte wohl wenig Sinn.

    Es sah immer so einfach aus, wenn die Männer es taten. Axt heben, zielen, zackbum, gespaltener Brustkorb. Herz entnehmen, in ein Glas stecken – bei Bedarf etwas Weihwasser drüber sprühen, das hatte sie gelernt – mit dem Siegel der Göttin verschließen und einstecken. Klang einfach, sie hatte es in der zweiten Stunde begriffen. Aber sie konnte sich nicht daran erinnern gehört zu haben, wie verdammt schwierig die Realität aussah, vor allem bei einem toten Gromah. Klar, diese Art von Dämon hatte besonders harte Knochen und Haut, das machte gute Arbeiter aus ihnen; aber da konnte sie auch gleich versuchen, mit einem Zahnstocher einen Granitblock zu spalten.
    Es war aussichtlos. Levi seufzte.
    Wenn sie den Gromah nicht knacken konnte, würde er wieder auferstehen; das taten alle Dämonen, denen man das Herz ließ. Gromah waren normalerweise kein großes Problem, sie waren recht friedliebend und schweigsam, taten was man ihnen sagte und ihre größte Begeisterung galt gutem Essen. Der braune Haufen auf dem Fußboden hier, wich aber ein klein wenig von der Norm ab, wenn man die Jägerin fragte, denn er war vollkommen grundlos auf sie losgegangen und hatte versucht sie umzubringen – einfach so, war das denn zu fassen?! Levi wusste nicht, worüber sie sich mehr aufregen sollte, über den Gromah mit Heißhunger auf Menschen, oder den Pater, der sie geschickt hatte, eine „einfache diplomatische Aufgabe“ zu erledigen. Ja, wirklich sehr diplomatisch, wie der Gromah versucht hatte, ihre Hände zu essen.

    Langsam stand Levi auf, vermied es, die Ausdünstungen zu tief einzuatmen – sie fand den Mülleimer nicht mehr, den sie sich für alle Fälle bereitgestellt hatte – und trat nach draußen auf den kleinen, schäbigen Balkon der Wohnung, die dem Gromah gehörte. Selbst der schwere Duft der Stadt, durch den Morgentau nur zu erahnen, erschien Levi wie eine Erlösung. Kalte Luft, eine letzte Erinnerung an die vergangene Sommernacht, kühlte ihre erhitzten Wangen und auch ihr Gemüt auf eine angenehme Temperatur; nach ein paar tiefen Atemzügen, die den Gestank vertrieben, glaubte die Jägerin, wieder halbwegs klar denken zu können. Levi schloss die Augen.

    Hätte sie im Unterricht bloß besser zugehört! Vielleicht würde ihr dann etwas Besseres einfallen, als auf einem baufälligen Balkon zu lungern, eine Zeitbombe im Rücken, versunken in Selbstmitleid. Andererseits hatte in ihrem Ausbildungsvertrag kein Wort davon gestanden, dass sie sich alleine mit einem völlig durchgeknallten Dämon auseinandersetzen musste und verdammt, selbst wenn, wildgewordene Gromah waren ein Job für zwei Leute. Nur, dass es in letzten fünfhundert Jahren keine Aufzeichnungen eines solchen Ausbruchs gegeben hatte, Levi wusste das. Sie hatte nicht umsonst die ganze, blöde Chronologie der Jäger auswendig lernen müssen und ausnahmsweise war sie dankbar dafür, dass der Pater sie gezwungen hatte. Sonst hätte er ihr das Fell über die Ohren gezogen, wie…

    Levi fuhr herum. Das war es. Das war die Idee! Wieso wie ein Metzger vorgehen, wenn sie schon immer eher vom Kaliber Chirurg gewesen war?

    Mit neuem Mut schlang Levi ihr Halstuch einer Maske gleich über Mund und Nase, zückte einen ihrer Stiefeldolche und ließ sich neben dem reglosen Dämon auf den Boden fallen. Die Jägerin prüfte den Puls: schwach genug. Sie hatte noch etwas Zeit.
    Mit fragwürdigem Elan begann Levi, ihr Messer unter die axtgespaltene Haut zu führen und langsam, Stück für Stück, schnitt sie die Haut von den Knochen. Der Gestank wurde schlimmer, doch Levi stellte sich einfach vor, sie würde einen Truthahn für das Mondfest tranchieren. Ziehen, schneiden, ziehen, aufklappen. Und von vorne.

    Es dauerte eine Weile, aber schließlich hatte sie die Knochen freigelegt und dazwischen kam endlich weiches Gewebe zum Vorschein.
    „Na wer sagt’s denn. Und nun Herr Patient, sehen wir uns mal Ihr Herzleiden an.“
    Die Jägerin wischte sich den Schweiß von der Stirn, widerstand dem Ziehen der Ohnmacht und Übelkeit, die der Gestank mit sich brachte und stülpte den rechten Handschuh ab. Levi kam der schräge Gedanke, dass die Phrase jemandes Herz stehlen im Licht der Ereignisse eine ganz neue Bedeutung bekam. „Gruseliges Mädchen treibt Doktorspiele mit totem Dämon“ – sie konnte die Schlagzeile förmlich vor sich sehen. So würde sie nie einen Freund finden, da war sie sich sicher. Andererseits würde sie überhaupt niemals einen Freund finden, schließlich war sie eine Jägerin. Zumindest bald, wenn ihre Ausbildung beendet war. Und im Kleindruckten stand etwas wie, mit dem Job verheiratet.

    Bei allen Göttern, Levi betete, dass es sich nicht ekliger anfühlen mochte, als frisches Hackfleisch zu kneten.


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asriel66
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Alter: 57
Beiträge: 164
Wohnort: Katzenhausen


Beitrag19.01.2017 23:20

von asriel66
Antworten mit Zitat

Hallo Katze,
grundsätzlich habe ich es nicht so mit Fatasy, aber der Anfang hat mich gleich mal mitgenommen…

Es war schummrig in dem abgelegenen Gasthaus.
Der Duft von Schweiß, Bier und Versagern kroch in seine Nase und konnte nicht einmal von der streng riechenden Pissbrühe überdeckt werden, die sie hier draußen Mondwein schimpften. Mondwein – wenn der Mond das auch nur hören würde, er würde nie wieder aufgehen und diese marode Spelunke in der Dunkelheit der Nacht verrotten lassen. Doch der Mond war offenbar nicht nachtragend, denn während der Wanderer den Becher demonstrativ von sich schob und nach draußen sah, fiel der silbrige Schein durch die dreckigen Fenster, unberührt von diesem Frevel, tröstlich.  Es hatte schlechte Nachrichten gegeben, die Tage, sehr schlechte Nachrichten. Genaugenommen waren sie derart vernichtend, dass er nicht gewusst hatte, was zu tun war.

Er, der diese Welt seit Jahrhunderten bereiste, ständig auf der Suche, ständig auf der Hut  Er, den alle kannten und doch nie zu Gesicht bekamen. Er, der immer zu Rate gezogen wurde, wenn es fundamentale Entscheidungen zu treffen galt. Er, der gerade absolut keine Ahnung hatte, was er tun sollte.

Vorschlag:
Er, der diese Welt seit Jahrhunderten bereiste und ständig auf der Suche. Er, den alle kannten und doch nie zu Gesicht bekamen. Er, der immer zu Rate gezogen wurde, wenn es wichtige Entscheidungen zu treffen galt. Er, der gerade absolut keine Ahnung hatte, was er tun sollte.


„Wanderer?“
Zitat:
Er hob den Kopf, als eine zierliche, verhüllte Gestalt vor seinem Tisch stehen blieb. Eine zartviolette Robe umschlang die schmale Silhouette und als er nickte, zog sie den seidenen Schleier herunter, der ihr Gesicht verbarg; das Gesicht einer jungen Frau.


Vorschlag…
Eine zartviolette Robe umschlang die schmale Silhouette. Er nickte, sie zog den seidenen Schleier herunter, der ihr Gesicht verbarg; Es war das Gesicht einer jungen Frau.


Zugegeben, er hatte nicht erwartet, dass sie so jung war. Wie alt mochte sie sein? Sechzehn? Siebzehn? Womöglich war sie gerade erst dem Kindesalter entwachsen. Mit einem Mal kam die Gestalt ihm winzig vor, zu winzig, die Schultern zu schmal für das Gewicht, das darauf würde ruhen müssen. (sehr schön beschrieben, vielleicht den letzten Satz kürzen?

Er war verleitet aufzustehen und alles abzublasen, einfach wieder zu gehen. Sie lächelte und setzte sich.
Er blieb sitzen.
„Es ist eine Ehre, Eurem Ruf zu folgen, Wanderer. Ich weiß, ich bin nicht die, die ihr erwartet habt und dennoch hoffe ich, Euch behilflich sein zu können.“
Die violetten Iriden der jungen Frau glitten unsicher umher, flatterten über seinen dreckigen Mantel, die zerrissene Kapuze, den Bart. Er konnte sich vorstellen, was sie dachte, es war leicht, in ihren großen Augen zu lesen. Sie war so etwas nicht gewöhnt. Wo sie herkam, gab es duftende Bäder und herrlichen Weihrauch aus Sandelholz. Sie alle dachten so, wenn sie ihn das erste Mal sahen, aber er war zu alt um sich um solcherlei Äußerlichkeiten zu kümmern. Und er war zu alt, sich mit Luxus zu begnügen, wo die Welt ständig auf dem Scheitel zum Abgrund stand.

Zitat:
Sie war taktvoll genug zu schweigen, während er sie musterte. Er hasste diese plärrenden Gören, die ständig und immer wieder nachbohrten und Fragen stellten, obwohl es ihrem Stand nicht entsprach, ihn danach zu fragen. Vielleicht war das ein gutes Zeichen. Demut war immer ein gutes Zeichen (ich finde Wiederholungen gut, aber hier würde ich darauf verzichten) obwohl die Jugend aus ihr strahlte wie ein blühender Frühlingsmorgen, wurde er das Gefühl nicht los, das in ihren Augen eine unglaubliche, alte Weisheit ruhte.


Vorschlag Kürzen..?
Sie war taktvoll genug zu schweigen, während er sie musterte. Er hasste diese plärrenden Gören, die ständig und immer wieder nachbohrten und Fragen stellten. Vielleicht war das ein gutes Zeichen? Obwohl die Jugend aus ihr strahlte, wurde er das Gefühl nicht los, das in ihren Augen eine unglaubliche, alte Weisheit ruhte. (gefällt mir sehr gut…)


Er glaubte nicht an Wiedergeburt, aber wer wusste das schon.
„Hohepriesterin“, begrüßte er sie leise, die Stimme kratzig, abgenutzt, auch wenn sie durch die Jahrhunderte nicht an Autorität verloren hatte.
Zitat:
„Ich hoffe es gab auf Eurer Reise keine Schwierigkeiten?“
„Nein“, lächelte sie und ihm war, als ginge die Sonne darin auf.  „Es war etwas beschwerlich und einmal blieben wir im Schlamm stecken, aber ein paar Bauern halfen uns. Verzeiht, wenn ich zu spät bin.“
Der Wanderer kam nicht umhin, zu lachen.
Er wusste nicht einmal wieso, aber das Lachen brach aus seiner Kehle wie eine Sturmflut, einer finsteren Vorahnung gleich, die über sie beide hinwegrollte und nur langsam, stockend abbrach. (kürzen?)
„Ihr seid in der Tat zu spät, Hohepriesterin“, erklärte er zwischen einem kleinen Hustenanfall der ihn daran erinnerte, nie wieder Wein zu probieren, der kilometerweit weg von der Stadt angeboten wurde. Bei den Göttern, er würde ihn noch Morgen auf der Zunge schmecken, da war er sicher. „Wir alle sind zu spät. Ich bin es, Ihr seid es. Der Kerl dort drüben ist es auch. Und bald wird die ganze Welt merken, dass es bereits zu spät ist.“


Vorschlag Kürzen?
„Ich hoffe es gab auf Eurer Reise keine Schwierigkeiten?“
„Nein“, lächelte sie und ihm war, als ginge die Sonne darin auf, „es war etwas beschwerlich und einmal blieben wir im Schlamm stecken, aber ein paar Bauern halfen uns. Verzeiht, wenn ich zu spät bin.“
Der Wanderer kam nicht umhin, zu lachen, „ihr seid in der Tat zu spät, Hohepriesterin“, erklärte er zwischen einem kleinen Hustenanfall der ihn daran erinnerte, nie wieder Wein zu probieren.
„Wir alle sind zu spät. Ich bin es, Ihr seid es. Der Kerl dort drüben ist es auch. Und bald wird die ganze Welt merken, dass es bereits zu spät ist.“


Die Irritation in ihren Augen war deutlich. Er wusste nicht, ob sie dachte, dass er verrückt war, aber eigentlich spielte das keine Rolle. Wieder schwieg sie, faltete die Hände in ihrem Schoß zusammen, als wäre es ihr plötzlich unangenehm, hier zu sitzen. Natürlich, er hätte sich erklären, oder sie aufklären können, aber wozu? Wozu die Mühe?
Er hatte etwas, das alle Fragen und Unannehmlichkeiten mit einem Mal ersticken würde. Und als er langsam in den wettergegerbten Mantel griff und ein Pergament aus seiner Tasche holte, fuhren ihre unnatürlich violetten Augen ziellos über ihn, fragend; sie erinnerte ihn an ein Reh, das ihn zwischen den Bäumen hindurch fluchtbereit anstarrte. (kürzen?)
Er reichte ihr den Zettel, ohne ein Wort, schob ihn quälend langsam über den Tisch. Ihre Finger berührten sich nur für einen Moment, als die junge Frau ihre Hand zuckend zurückzog, als hätte die bloße Berührung sie verbrannt
Zitat:
Für einen Moment glaubte er, sie habe Schmerzen, doch als er in ihre Augen sah, bemerkte er, dass sie weit weg war. Ihr Blick war leer, sah in eine Ferne, die ihm unzugänglich blieb, ehe sie seine rauen Hände mit ihren feinen, schmalen Fingern umschloss. Als sie ihn ansah war es ihm, als sitze nicht ein junges, unerfahrenes Mädchen vor ihm, sondern eine weise Frau, die genau verstand, weshalb er hier war. Die verstand, wieso sie sich am Ende der Welt treffen mussten. Und wieso es nicht hatte warten können.


Gefällt mir sehr gut, aber auch hier würde ich etwas kürzen….

Zitat:
Für einen Moment glaubte er, sie habe Schmerzen, doch als er in ihre Augen sah, bemerkte er, dass sie weit weg war. Als sie ihn ansah war es ihm, als sitze nicht ein junges, unerfahrenes Mädchen vor ihm, sondern eine weise Frau, die genau verstand, weshalb er hier war.
Vielleicht hatte er sich doch nicht getäuscht. Vielleicht gab es Hoffnung.
„Nehmt diesen Zettel, Wanderer, ich will ihn nicht. Auch nur der Gedanke ihn zu berühren, widerstrebt mir und ich kann mir denken, wo ihr ihn ergattert habt. Ich brauche Zeit, Wanderer. Mehr Zeit, als uns bleiben mag.“
Er seufzte schwer, seufzte sich das Gewicht der Welt für einen Moment von seinen Schultern, ehe er genug Kraft fand, in ihre stechenden, unnatürlich leuchtenden Augen zu sehen, die ihn durchleuchteten wie einen dünnes Stück Pergament, die all das Dunkel aus seinem Inneren ans Tageslicht zerren wollten.
„Vertraut Ihr mir, Wanderer?“
„Kann ich das denn?“
Sie schwiegen, als ihre Blicke sich trafen und langsam zog sie ihre Hände zurück, schloss die Augen für einen Moment. Als sie sie wieder öffnete, war das unnatürliche Leuchten verschwunden und ein mattes Violett war das Einzige, was auf ihre Andersartigkeit hindeutete.
„Verzeiht, ich…“
„Es gibt nichts zu verzeihen, Hohepriesterin. Um Verzeihung werdet Ihr bitten müssen, wenn wir versagen. Aber dann werdet ihr nicht zu meinen Füßen darum bitten.“
Unheilvoll glitt sein Blick über diese viel zu zarte Frau, die zerbrechlicher wirkte als das filigranste Weinglas, das er je gesehen hatte. Manchmal fragte er sich, ob das Schicksal ihm mit Absicht so übel mitspielte. Ob es ausgerechnet die erwählte, die eine Wahl gehabt hätten. Eine andere Wahl, als hier mit ihm an einem Tisch zu sitzen und seine Bürde zu teilen.
„Ich verstehe“, klang ihre Stimme weich durch das Grölen der besoffenen Gäste und machte ihm nur deutlicher, wie fehl am Platz sie hier war. „Ich werde unverzüglich damit beginnen, alles vorzubereiten. Ihr könnt Euch sicher sein, dass ich nicht eher ruhen werde, bis wir siegreich sind.“
„Oder tot.“
„Dann möge es so sein.“
In einer anmutigen Bewegung erhob die junge Frau sich und irgendwie machte ihr offenes Lächeln ihm Mut. Es war eine Kunst, dieses Lächeln. Es war ein Kunstwerk der Unschuld, der Hoffnung und sie war die Künstlerin. „Ich danke Euch, Wanderer.“
Er konnte nichts tun, als sie einfach anzusehen. Jedes Wort schien ihm geheuchelt, wo der Untergang so nah war. Er konnte ihr sagen, dass alles gut würde, aber das wurde es nicht. Er konnte ihr sagen, dass es Möglichkeiten gab, doch die gab es nicht. Es gab keinen Ersatzplan, keinen Plan B oder C, es gab nur diesen einen Plan. Diese eine Chance.
„Werden wir uns wiedersehen?“, holte ihre Stimme ihn sanft aus seinen Gedanken zurück.
„Ich hoffe nicht. Für uns beide hoffe ich, das wir uns niemals wiedersehen.“


Vorschlag kürzen:
Vielleicht hatte er sich nicht getäuscht und es gab noch Hoffnung.
„Nehmt diesen Zettel, Wanderer, ich will ihn nicht. Auch nur der Gedanke ihn zu berühren, widerstrebt mir und ich kann mir denken, wo ihr ihn ergattert habt. Ich brauche Zeit, Wanderer. Mehr Zeit, als uns bleiben mag.“
Er seufzte schwer, ehe er genug Kraft fand, in ihre unnatürlich leuchtenden Augen zu sehen.
„Vertraut Ihr mir, Wanderer?“
„Kann ich das denn?“
Sie schwiegen, als ihre Blicke sich trafen. Er sah in ihre Augen, das unnatürliche Leuchten war plötzlich verschwunden nur ein mattes Violett deutete auf ihre Andersartigkeit hin.
„Verzeiht, ich…“
„Es gibt nichts zu verzeihen, Hohepriesterin. Um Verzeihung werdet Ihr bitten müssen, wenn wir versagen. Aber dann werdet ihr nicht zu meinen Füßen darum bitten.“
Unheilvoll glitt sein Blick über diese viel zu zarte Frau. Manchmal fragte er sich, ob das Schicksal ihm mit Absicht so übel mitspielte.
„Ich verstehe“, klang ihre Stimme weich durch das Grölen der besoffenen Gäste und machte ihm nur deutlicher, wie fehl am Platz sie hier war.
„Ich werde unverzüglich damit beginnen, alles vorzubereiten. Ihr könnt Euch sicher sein, dass ich nicht eher ruhen werde, bis wir siegreich sind.“
„Oder tot.“
„Dann möge es so sein.“


 
Zitat:
die zerbrechlicher wirkte als das filigranste Weinglas, das er je gesehen hatte (obwohl mir das sehr gut gefällt)


„Ich danke Euch, Wanderer.“
Er konnte nichts tun, als sie einfach anzusehen. Jedes Wort schien ihm geheuchelt, wo der Untergang so nah war. Er konnte ihr sagen, dass alles gut würde, aber das wurde es nicht. Er konnte ihr sagen, dass es Möglichkeiten gab, doch die gab es nicht. Es gab keinen Ersatzplan, keinen Plan B oder C, es gab nur diesen einen Plan. Diese eine Chance.
„Werden wir uns wiedersehen?“, holte ihre Stimme ihn sanft aus seinen Gedanken zurück.
„Ich hoffe nicht. Für uns beide hoffe ich, das wir uns niemals wiedersehen.“
Denn wo er auftauchte, folgte die Finsternis auf dem Fuß.


Mir gefällt es sehr gut wie du Schreibst. Du kannst sehr gut zeigen, aber manchmal finde ich es zu detailliert. Deine Dialoge gefallen mir sehr gut, ich würde mir etwas mehr reden lassen.. Ich denke das treibt die Geschichte an und du gewinnst an Tempo... so würgst du manchmal Dialoge ab und beschreibst etwas, was mich in diesem Moment nicht so interessiert. Verstehst du was ich meine?

Ich hoffe du kannst etwas damit anfangen… Bleib dran, es macht Spass deine Sätze zu lesen...

Viele Grüße Asriel
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Kätzchen
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Beitrag20.01.2017 10:38

von Kätzchen
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Hallo asriel!

Vielen Dank dafür, dass du dir die Zeit genommen hast, mal drüber zu lesen, auch wenn Fantasy nicht so dein Ding ist - ich glaube Fantasy-Romane haben irgendwie generell eine abschreckende Wirkung Very Happy

Ich habe mir deine Vorschläge gründlich durchgelesen und ich muss sagen, an vielen Stellen kann ich dir nur ausnahmslos zustimmen. Ich schweife so gerne beim Schreiben, wie mein Kopf es beim Denken tut, doch manchmal ist das offenbar zu viel des Guten.

Zitat:
Vorschlag:
Eine zartviolette Robe umschlang die schmale Silhouette. Er nickte, sie zog den seidenen Schleier herunter, der ihr Gesicht verbarg; Es war das Gesicht einer jungen Frau.


Hierfür muss ich dir echt danken. Ich hatte beim Schreiben schon so meine Probleme mit dem Satz und dein Vorschlag fügt sich richtig schön in den Fluss ein - wird direkt mal ohne Nörgel übernommen!

Deine anderen Kürzungsvorschläge machen mir im Gesamten tatsächlich einiges klar: ein bisschen weniger dramatische Komma-Flutung mit zahllosen Aufzählungen und ein bisschen mehr "zum Punkt" kommen, eben durch Kürzung einiger Wülste, bei denen ich tatsächlich zu 90% zustimme. Die restlichen 10% würde ich behalten, weil sie einfach meiner Art des Schreibens entsprechen, aber wenn ich die meisten deiner Kürzungen befolge, stellt das sicher ein deutlich besseres Gleichgewicht her.

Danke für deine Gedanken - sie waren/sind mir eine wirklich große Hilfe und werden mich vor allem bei der Korrektur ziemlich unterstützen!

-Katze


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asriel66
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Beitrag21.01.2017 00:51

von asriel66
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Zitat:
Vielen Dank dafür, dass du dir die Zeit genommen hast, mal drüber zu lesen, auch wenn Fantasy nicht so dein Ding ist - ich glaube Fantasy-Romane haben irgendwie generell eine abschreckende Wirkung
... ich hab jetzt alles gelesen...gibts noch mehr davon?
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asriel66
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Beitrag21.01.2017 01:25

von asriel66
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Ich schweife so gerne beim Schreiben, wie mein Kopf es beim Denken tut, doch manchmal ist das offenbar zu viel des Guten.

Kapitel 1 fand ich jetzt viel angenehmer zu lesen, vielleicht ein, zwei Stellen... es liest sich flüssig und du bleibst besser Im Text... besonders gut hat mir gefallen wie die Jägerin ans Werk geht... ich konnte mir das bildlich gut vorstellen...

Deine anderen Kürzungsvorschläge machen mir im Gesamten tatsächlich einiges klar: ein bisschen weniger dramatische Komma-Flutung mit zahllosen Aufzählungen und ein bisschen mehr "zum Punkt" kommen...

.. du bremst deine gute Gedanken mit dem "Zuviel" selber aus.... ich bin in deiner Geschichte schneller drin gewesen als ich dachte...(Fantasy) die Komma Flutung lenkt ab und manchmal müsste ich den Text nochmal lesen...vermeide das... durch deinen fesselnden Schreibstil wirst auch nicht Fantasy Leser gewinnen...

Die restlichen 10% würde ich behalten, weil sie einfach meiner Art des Schreibens entsprechen...

....auf jeden Fall....
wenn du meinen Text lesen wirst, gibt es weniger Kommas und abschweifende Gedanken ... aber du schreibst viel schöner, filigraner und kannst die Atmosphäre und Stimmungen wunderbar wiedergeben...

...ich beneide dich für diese Gabe...

 lg asriel
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Kätzchen
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Beitrag23.01.2017 13:36

von Kätzchen
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Hi asriel,

Zitat:
.. du bremst deine gute Gedanken mit dem "Zuviel" selber aus.... ich bin in deiner Geschichte schneller drin gewesen als ich dachte...(Fantasy) die Komma Flutung lenkt ab und manchmal müsste ich den Text nochmal lesen...vermeide das... durch deinen fesselnden Schreibstil wirst auch nicht Fantasy Leser gewinnen...


Deine Prognose ist wirklich schmeichelhaft, denn offenbar überzeugt (mein oft als "leicht" bezeichneter) Stil nicht nur die Fantasy Gemeinde, was man als Autor natürlich gerne hört. Ich würde meinen Stil am liebsten auch mit den Zusätzen leicht&anspruchsvoll weiterführen, aber diese endlosen Komma-Schachtelungen stehen dem wohl ganz schön im Weg. Daran muss ich tiefgreifend arbeiten, irgendwie hat sich das so eingebürgert, ich weiß nicht einmal, woher. Daher ist Feedback mir hier so wichtig, wofür ich dir sehr danke!

Zitat:
....auf jeden Fall....
wenn du meinen Text lesen wirst, gibt es weniger Kommas und abschweifende Gedanken ... aber du schreibst viel schöner, filigraner und kannst die Atmosphäre und Stimmungen wunderbar wiedergeben...

...ich beneide dich für diese Gabe...


Danke für dein Worte. Es ist schwer zu sagen, was Gabe ist und was nicht, rückblickend fiel es mir immer leicht zu schreiben. Ich denke das Wichtigste ist tatsächlich die Begeisterung und eine gute Portion Fantasie: Ich denke in Bildern, in "Filmszenen" und beschreibe diese einfach nur genau. Außerdem benutze ich Empathie bei meinen Charakteren, als wenn sie ganz real wären.
Ich schätze, das wars auch schon mit der Zauberei Razz

Es gibt "mehr" von Seelenbanner, allerdings ist das noch nicht bereit hier zu landen, oder irgendwo anders. Diesmal werde ich nicht den Fehler machen, alles übereilt anzugehen, das läuft einfach nicht so gut.

-Katze


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Beitrag23.01.2017 13:36

von Kätzchen
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- Doppelpost dank Internetleitung -

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Beitrag30.01.2017 15:52

von Kätzchen
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Ich weiß, Fantasy ist zäh und schlecht ausgeführt eine reine Nerventortur - dennoch, gibt es außer dem lieben asriel niemanden, der sich erbarmen könnte, wenigstens einen Blick drauf zu werfen?

Ich erwarte keine Zeilenkorrektur, das kriege ich selbst hin.
Aber hat denn niemand sonst Eindrücke, Gedanken?
Swag oder nicht Swag? (Ja, das Wort ist Absicht Cool )
Lässt es sich angenehm lesen? Kann man versinken? Findet ihr das alles doof?

Ein, zwei Meinungen würden mir echt weiterhelfen, das wäre total lieb von euch Embarassed


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Beitrag02.02.2017 17:48

von Kätzchen
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    Hi zusammen!

    Auch wenn die Rückmeldungen sich leider stark in Grenzen halten, gebe ich natürlich nicht auf, euch mit meinem Geschreibe zu belästigen. Ich habe dank zweier Kritiken einige Schwachpunkte im Text gefunden und habe mal einen Versuch gewagt, den Prolog anzupassen bzw. zu entschlacken. Ließt es nicht nun besser? Stockt es noch? Könnt ihr noch immer Infodump riechen?

    _________________________________

    Es war schummrig in dem abgelegenen Gasthaus.
    Der Duft von Schweiß, Bier und Versagern kroch in seine Nase und konnte nicht einmal von der streng riechenden Pissbrühe überdeckt werden, die sie hier draußen Wein schimpften. Mondwein – wenn der Mond das hören könnte, er würde nie wieder aufgehen und diese marode Spelunke in der Dunkelheit der Nacht verrotten lassen.
    Während der Wanderer den Becher demonstrativ von sich schob und nach draußen sah, fiel silbriges Mondlicht durch die dreckigen Fenster der Gaststätte, unberührt von diesem Frevel, tröstlich. Einen Moment lang verlor der Wanderer sich in Gedanken, ließ seine Finger über den abgenutzten Holztisch gleiten, als versuche er in den Kerben eine versteckte Botschaft zu finden.

    Es hatte schlechte Nachrichten gegeben, die Tage, sehr schlechte Nachrichten. Genaugenommen waren sie derart vernichtend, dass man ihn zum ersten Mal seit sehr langer Zeit wieder aufgesucht hatte. Ihn, der den Kontinent Skelesh seit Jahrhunderten bereiste. Ihn, der immer zu Rate gezogen wurde, wenn es fundamentale Entscheidungen zu treffen galt.
    Ihn, der gerade absolut keine Ahnung hatte, was er tun sollte.

    „Wanderer?“

    Er hob den Kopf, als eine zierliche Gestalt vor seinem Tisch stehen blieb, die schmale Silhouette von zartvioletten Gewändern umschlungen. Als er vorsichtig nickte, zog sie den seidenen Schleier herunter, der ihr Gesicht verbarg; das Gesicht einer jungen Frau. Zugegeben, er hatte nicht erwartet, dass sie so jung war. Wie alt mochte sie sein? Sechzehn? Siebzehn? Womöglich war sie gerade erst dem Kindesalter entwachsen.
    Mit einem Mal kam die Gestalt ihm winzig vor, ihre Schultern zu schmal für das Gewicht, das darauf würde ruhen müssen. Der Wanderer war verleitet aufzustehen und das Treffen abzusagen, einfach wieder zu gehen. Irgendein Vorwand würde ihm schon einfallen, da war er sicher.
    Die junge Frau lächelte und setzte sich.
    Er blieb sitzen.

    „Es ist eine Ehre, Eurem Ruf zu folgen, Wanderer. Ich weiß, ich bin nicht die, die ihr erwartet habt und dennoch hoffe ich, Euch behilflich sein zu können.“
    Ihre violetten Iriden glitten unsicher umher, flatterten über seinen dreckigen Mantel, die zerrissene Kapuze, den Bart. Er konnte sich vorstellen, was sie dachte. Für ihn war es ziemlich leicht in ihren großen Augen zu lesen: Sie war die harsche Umgebung der Gaststätte nicht gewöhnt, ebenso wenig wie deren laute, rüpelhafte Besucher. Wo sie herkam, gab es nur duftende Bäder und herrlichen Weihrauch, der durch weitläufige Tempelanlagen zu Ehren der Göttin zog. Auf die junge Frau musste er wie ein Obdachloser wirken, ungepflegt und ekelerregend.
    Die meisten Wesen Skeleshs dachten so über ihn, wenn sie ihn das erste Mal sahen, aber er war zu alt, um sich um solcherlei Äußerlichkeiten zu kümmern. Und er war zu alt, sich mit Luxus und Ruhestand zu begnügen, wo die Welt ständig auf dem Scheitel zum Abgrund stand.

    Die Frau war taktvoll genug zu schweigen, während er sie ausgiebig musterte, immer und immer wieder. Er hasste diese plärrenden Gören, die ständig ohne Pause nachbohrten und Fragen stellten, obwohl es ihrem Stand nicht entsprach, ihn nach irgendetwas zu fragen. Vielleicht waren ihr höfliches Schweigen und ihre anständige Art ein gutes Zeichen. Und obwohl die Jugend aus ihrem Gesicht strahlte, wie ein blühender Frühlingsmorgen, wurde der Wanderer das Gefühl nicht los, das in ihren Augen eine unglaubliche, alte Weisheit ruhte.
    Eigentlich glaubte er nicht an Wiedergeburt, aber wer wusste das schon.

    „Hohepriesterin“, begrüßte er sie leise. Seine Stimme klang abgenutzt, auch wenn sie durch die Jahrhunderte nicht an Autorität verloren hatte. „Ich hoffe, es gab auf Eurer Reise keine Schwierigkeiten?“
    „Nein, keine Schwierigkeiten. Die Fahrt war in der Tat etwas beschwerlich und einmal blieben wir im Schlamm stecken, aber ein paar Bauern haben uns freundlicherweise geholfen. Verzeiht, wenn ich zu spät bin.“
    Einen Moment war es still zwischen ihnen. Dann plötzlich brandete ein raues Lachen aus der Kehle des Wanderers. Einer finsteren Vorahnung gleich rollte es über sie beide hinweg und ebbte nur langsam, stockend ab; er half nach, in dem er sich leicht auf die Brust klopfte, um nicht auch noch Husten zu müssen.
    „Ihr seid in der Tat zu spät, Hohepriesterin. Wir alle sind zu spät. Ich bin es, Ihr seid es. Der Kerl dort drüben ist es auch. Und bald wird die ganze Welt merken, dass es bereits zu spät ist.“

    Die Irritation der Priesterin war überdeutlich und ohne ein weiteres Wort forderten ihre Augen ihn auf, sich zu erklären. Er wusste nicht ob sie dachte, dass er verrückt war, aber eigentlich spielte es keine Rolle. Er hatte etwas, das alle Fragen und Unannehmlichkeiten mit einem Mal ersticken würde.
    Während der Wanderer langsam in den wettergegerbten Mantel griff und ein Pergament aus seiner Tasche holte, fuhren die unnatürlich violetten Augen der Priesterin ziellos über ihn; ein bisschen erinnerte sie ihn an ein Reh, das ihn zwischen den Bäumen des Waldes hindurch fluchtbereit anstarrte. Er reichte ihr den Zettel, ohne ein Wort. Dabei berührten seine Finger die Ihrigen für einen winzigen Moment - als die Priesterin plötzlich zusammenzuckte und ihre Hand zurückzog, als hätte die bloße Berührung seiner Haut sie verbrannt.
    Einen Augenblick lang glaubte er, sie habe wirklich Schmerzen. Doch als er in ihre Augen sah, bemerkte er, dass sie weit weg war. Ihr Blick war leer, sah in eine Ferne, die ihm unzugänglich blieb, ehe die Priesterin seine Hände vorsichtig mit ihren schmalen Fingern umschloss. Als sie ihn schwermütig ansah, hatte er nicht mehr das Gefühl, ein junges, unerfahrenes Mädchen vor sich zu haben; es war der ruhige Ausdruck einer weisen alten Persönlichkeit, der ihm aus den violetten Augen entgegen starrte.
    Der Wanderer stockte einen Moment lang. Konnte sie etwa…?
    „Nehmt diesen Zettel, Wanderer, ich will ihn nicht. Auch nur der Gedanke ihn zu berühren, widerstrebt mir und ich kann mir denken, wo ihr ihn ergattert habt. Ich brauche Zeit, Wanderer. Mehr Zeit, als uns bleiben mag.“

    Der Wanderer seufzte schwer, seufzte sich das Gewicht der Welt für einen Moment von seinen Schultern, ehe er genug Kraft fand, ihren stechenden Augen zu begegnen. Augen, die die Dunkelheit aus seinem Inneren ans Tageslicht zerren wollten.
    „Vertraut Ihr mir, Wanderer?“
    „Kann ich das denn?“

    Sie schwiegen, als ihre Blicke sich trafen und langsam zog die Priesterin ihre Hände zurück.
    „Verzeiht, ich…“
    „Es gibt nichts zu verzeihen, Hohepriesterin. Um Verzeihung werdet Ihr bitten müssen, wenn wir versagen. Aber dann werdet ihr nicht zu meinen Füßen darum bitten.“
    Unheilvoll glitt sein Blick über diese viel zu zarte Frau. Manchmal fragte er sich, ob das Schicksal ihm mit Absicht so übel mitspielte. Ob es ausgerechnet diejenigen zur Führung erwählte, die eine andere Wahl gehabt hätten. Eine bessere Wahl, als hier mit ihm an einem Tisch zu sitzen und seine Bürde zu teilen.

    „Ich verstehe.“ Ihre Stimme klang samtweich durch das Grölen der besoffenen Gäste und machte dem Wanderer nur allzu deutlich, wie fehl am Platz sie hier war. „Ich werde unverzüglich mit allen nötigen Vorbereitungen beginnen. Ihr könnt Euch sicher sein, dass ich nicht eher ruhen werde, bis wir siegreich sind.“
    „Oder tot.“
    „Dann möge es so sein.“

    In einer anmutigen Bewegung erhob die junge Frau sich, ein offenes Lächeln auf den Lippen. Es war eine Kunst, dieses Lächeln. Es war ein Kunstwerk der Unschuld, der Hoffnung und sie war die Künstlerin.
    „Ich danke Euch, Wanderer.“

    Er konnte nichts tun, als sie einfach nur anzusehen. Jedes Wort schien ihm geheuchelt, wo der Untergang so nah war. Er konnte ihr sagen, dass alles gut würde, aber das wurde es nicht. Er konnte ihr sagen, dass es Möglichkeiten gab, doch die gab es nicht. Es gab keinen Ersatzplan, keinen Plan B oder C, es gab nur diesen einen Plan. Wenn sie scheiterten, würde eines der ältesten Übel von Skelesh endgültig aus seiner Verbannung brechen und sie alle vernichten.
    Nichts würde bleiben. Nur endlose Dunkelheit.

    „Werden wir uns wiedersehen?“, holte ihre Stimme ihn sanft aus seinen Gedanken zurück.
    „Ich hoffe nicht, Hohepriesterin. Für uns beide hoffe ich, das wir uns niemals wiedersehen.“

    Denn egal wohin er ging, die Finsternis folgte ihm auf dem Fuße.


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realTJL
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Beitrag02.02.2017 18:04

von realTJL
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Hallo Kätzchen,

der Prolog hat mich wirklich gefesselt! Die dunkle Atmosphäre wird super übermittelt und bei mir tun sich viele Fragen auf, die mich sehr gespannt auf die nächsten Kapitel werden lassen. Auch gefällt mir der Kontrast zwischen Prolog und erstem Kapitel; während du im Prolog besonders auf die Atmosphäre eingehst und die Welt und ihre Regeln anfängst zu erklären, wird es im ersten Kapitel etwas vulgärer und man wird in das Leben des Protagonisten eingeführt.
Zitat:
Er konnte ihr sagen, dass es Möglichkeiten gab, doch die gab es nicht. Es gab keinen Ersatzplan, keinen Plan B oder C, es gab nur diesen einen Plan.

Die Verwendung von "Plan B oder C" gefällt mir in dem Zusammenhang irgendwie nicht. Die in meinem Kopf entwickelte Welt und Zeit, in der deine Geschichte mögl. spielt, passt nicht mit der Formulierung zusammen, irgendwie hat das so etwas modernes an sich. Vielleicht sehe das aber auch nur ich so Rolling Eyes
Zitat:
Andererseits hatte in ihrem Ausbildungsvertrag kein Wort davon gestanden, dass [...]

Das gleiche Problem hab ich mit dem Begriff "Ausbildungsvertrag". Es passt nicht in die Zeit, in die ich deine Geschichte eingeordnet habe. Auf der einen Seite holt ein Wanderer ein Stück Pergament aus dem wettergegerbten Mantel , auf der anderen Seite wird von einem Ausbildungsvertrag geredet, der bei mir eher das öde Bild eines Büros in einer Arbeitsagentur hervorruft.

Aber das ist wirklich Kritik auf hohem Niveau! Ich bin total gespannt wie es weiter geht!

Liebe Grüße,
realTJL
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Kätzchen
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Beitrag03.02.2017 11:36

von Kätzchen
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Hallo realTJL!

Herzlichsten Dank für deine Eindrücke Daumen hoch

Es freut mich tierisch (kätzisch? katzisch? Buch ), dass dir der Prolog und das erste Kapitel gefällt, vor allem schön zu hören, dass du weiterlesen wollen würdest! Das ist etwas, was ich gerne einschätzen wollte und scheinbar habe ich nicht den totalen Mist verzapft. Beruhigend!

Zu deinen Anmerkungen:

Zitat:
der Prolog hat mich wirklich gefesselt! Die dunkle Atmosphäre wird super übermittelt und bei mir tun sich viele Fragen auf, die mich sehr gespannt auf die nächsten Kapitel werden lassen. Auch gefällt mir der Kontrast zwischen Prolog und erstem Kapitel; während du im Prolog besonders auf die Atmosphäre eingehst und die Welt und ihre Regeln anfängst zu erklären, wird es im ersten Kapitel etwas vulgärer und man wird in das Leben des Protagonisten eingeführt.


Das ist ein sehr gutes Bild, dafür danke ich dir. Die Atmosphäre sollte sich nämlich grundlegend unterscheiden und den Charakter der Prota, vor allem auch durch Sprache (ich mag das Wort vulgär Laughing ), völlig anders herausstellen, als die Charaktere des Wanderers und der Priesterin.
Toll, dass es offenbar funktioniert!

Zitat:
Die Verwendung von "Plan B oder C" gefällt mir in dem Zusammenhang irgendwie nicht. Die in meinem Kopf entwickelte Welt und Zeit, in der deine Geschichte mögl. spielt, passt nicht mit der Formulierung zusammen, irgendwie hat das so etwas modernes an sich. Vielleicht sehe das aber auch nur ich so


Um ehrlich zu sein, hast du mich erleuchtet. Nach einigem Nachdenken empfinde ich vor allem die Erwähnung von Plan B, C etc. im Prolog furchtbar. Es passt nicht zu der Stimmung und klingt mehr nach "Levi".

Den Ausbildungsvertrag hingegen werde ich beibehalten, einfach um den Kontrast der "einfachen Bevölkerung" zu den "weisen Menschen" auch sprachlich herauszuarbeiten. Du kannst das nicht wissen, aber die alltägliche, normale Welt soll - natürlich! - Fantasy sein, aber auch die ein oder anderen Dinge der Moderne beinhalten, ohne zu sehr postapokalyptisch zu wirken. Und du hast mir gerade aufgezeigt, wie ich das umsetze.

Den modernen Ton aus dem Prolog entfernen, aber bei Passagen von "Levi" beibehalten - das sollte funktionieren!

Tausend Dank dir für deine Meinung! Wohow

Liebste Grüße
-Katze


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Paradigma
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Beitrag03.02.2017 19:54

von Paradigma
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Servus Kätzchen, it has been a while ...

Was immer du auch getrieben haben magst - dein Schreibstil hat davon enorm profitiert. Ich mag da gar nicht anfangen, Erbsen zu zählen, weil ich alles, was da im Detail möglicherweise noch hakt, einfach so schlucke ... sehr lecker, deine Story.

Levi ist jetzt tatsächlich eine Schülerin - sie hat ihre Probleme, sie zweifelt an sich, aber sie hat auch Einfallsreichtum, Mut und Entschlossenheit. Dazu noch eine Prise Humor - tip top! Würde ich dieses erste Kapitel lesen, würde ich das Buch kaufen, glaube ich.

---

Auch der Prolog gefällt - sehr episch, sehr interessante Protagonisten. Mystisch, geheimnisvoll ... ich würde ihn nur einen Hauch straffen: Es wird mehrmals auf ihre Jugend, und ihre Bedeutung hingewiesen und darauf, wie sehr zart und hilflos sie auf ihn wirkt. Einmal reicht, denke ich.


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Schreib den ersten Satz so, dass der Leser unbedingt auch den zweiten lesen will.

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asriel66
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Beitrag04.02.2017 23:03

von asriel66
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Ok... dann gebe ich auch meinen Senf dazu...

Sicher, du kannst den Text noch etwas mehr straffen ...  aber... selbst einige Wiederholungen haben mich nicht gestört...und das will was heißen... Laughing bis auf ...

Zitat:

In einer anmutigen Bewegung erhob die junge Frau sich, ein offenes Lächeln auf den Lippen. Es war eine Kunst, dieses Lächeln. Es war ein Kunstwerk der Unschuld, der Hoffnung und sie war die Künstlerin
.... lächeln, Kunst, Kunstwerk, Künstlerin...etwas Zuviel, klingt mir im Gegensatz zu deinen anderen Passagen ein wenig zu... mir fällt kein richtige Wort dafür ein... aber das ist irgendwie noch nicht ganz rund....

Plan a,b oder c ... ja... geht mir auch so ...

ansonsten stimmt alles...der Rest, so denke ich, ist subjektiv und Geschmackssache... wem es gefällt, der wird Freude an deinem Roman haben... du weißt, ich bin kein Fantasy Fan aber die Art wie du Schreibst verleitet dann doch zum Lesen...
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Kätzchen
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Beitrag06.02.2017 10:22

von Kätzchen
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Liebe Paradigma!

es ist schön, mal wieder von dir zu lesen Mr. Green
Ich hoffe, es geht gut soweit?

Ich danke dir sehr für deine Meinung, ehrlich. Vor allem weil du eine der Wenigen bist, die auch die erste Version mitverfolgt haben. Du hast sozusagen einen richtig guten Vergleich und Himmel, es freut mich, dass ich wirklich besser geworden bin!
Ich kann nur sagen, das Leben ist der beste Lehrer und egal für wie klug man sich mit Anfang zwanzig hält, man lernt noch eine Menge dazu Laughing Daher wohl die bessere Charakterzeichnung. Den besseren Stil kann ich mir nur durch stundenlanges RP erklären, bei dem ich viele richtig tolle Schreiber kennen lernen durfte (und mir einiges auch abgucken konnte Shocked )

Zur Straffung:
Ja, bei mehrmaligem Lesen habe ich es auch "gefühlt". Trotz einer radikalen Straffung bedarf es noch immer einer weiteren Straffung, zumindest in kleinstem Ausmaß. Und das, obwohl ich nahezu alle Kürzungen von asriel und einem netten PN-Kritiker möglichst umzusetzen versucht habe Confused Meeeeh ~

Ich danke dir vielmals für dein Feedback, liebste Paradigma, mit dir als alt-neu Leser weiß ich, dass ich auf dem richtigen Weg bin!


Hallo asriel,

danke für dein erneutes Feedback!
Ich hoffe, du fandest den Text mit den ganzen Kürzungen jetzt ebenfalls lesbarer. Ich hab mir deine Punkte und die des anonymen Kritikers neben hingelegt und bin über alle Stellen drüber gefahren - bis auf die Stelle mit dem Künstlerlächeln, irgendwie mochte ich die Embarassed
Aber ganz offensichtlich ist das rein subjektiv und wirklich viel zu schnulzig, also hab ich es rot angekreidet und es wird beim nächsten Korrekturlauf, puff!, getötet werden Pfiffig Blinzeln

Ich bin schon zufrieden, dass die übrig gebliebenen Wiederholungen dich nicht so stören, wo du doch eher auf "kurze knackige" Dinge stehst, während ich den Bilderschwall so richtig eskalieren lasse meistens Verstecken

Dank dir und den anderen finde ich langsam einen gesunden Mittelweg, also... Daumen hoch²

Liebste Grüße
-Katze


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Beitrag07.02.2017 13:13

von Kätzchen
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Miau ihr Lieben!

Ich möchte euch mal den Beginn des zweiten Kapitels zeigen. Das ganze Kapitel gibt es bald auf meinem Blog zu lesen, für alle die wollen Buch

Ich poste den Anfang, weil ich gerne wüsste, ob das für euch nach Infodump klingt. Zu viele Infos? Oder habe ich sie irgendwie gut verpacken können? Bin über jede Meinung dankbar Kommt noch was?


    Manchmal fiel es Levi schwer, Worte zu finden, um Dinge zu beschreiben. Gerade jetzt hatte sie allerdings so gar keine Probleme, ihr Äußeres zu betiteln. Spontan fielen ihr da Begriffe ein wie schmutzig, besudelt, versaut; nein Moment, mehr so etwas wie eingesaut. Un-toll eben. War das überhaupt ein Wort?
    Die Händler auf dem Marktplatz bauten in aller Frühe ihre Stände auf, wuselten geschäftig über den gepflasterten Platz, auf dem die eisenbeschlagenen Stiefel der Jägerin von den Hauswänden wiederhallten. Offenbar reichte das Geräusch, um neugierige Blicke auf sich zu ziehen; bei allen Göttern, diese Blicke! Levi revidierte ihre Aussagen im Geiste und zog sich in einem routinierten Schwung die Kapuze über den Kopf. Sie sah offenbar nicht einfach schlecht aus, sondern desaströs. Und das war definitiv ein Wort.

    Levi beschleunigte ihre Schritte leicht, um die belebte Stadtmitte möglichst schnell hinter sich zu lassen, hielt sich an den Hauswänden und nahm Seitengassen, wo immer es möglich war. In einer ruhigeren Ecke blieb sie doch kurz stehen, prüfte, ob jemand in der Nähe war, ehe sie die Kapuze vom Kopf stülpte, um sich in einer Fensterscheibe zu betrachten.
    Das Ausmaß des Schlamassels war eindeutig schlimmer, als es sich anfühlte.
    Die Jägerin drehte den Kopf hin und her, zog einen Handschuh ab, um sich vorsichtig durch die graublonden Haare zu fahren, die unter ihren Fingern klebten wie harzige Rinde. Bei den Göttern, war das widerlich! Als hätte sie sich in Schweinegedärmen gewälzt und sich, nur um sicher zu gehen, danach noch in Büffelexkremten paniert. Für den extra Ekel-Faktor.
    Der Pater würde durchdrehen. Und Kaiphas…
    Levi hoffte einfach, dass er gerade nicht im Sanctum war. Im besten Fall war er irgendwo am anderen Ende der Welt, ohne Rückfahrschein. Wenn sie Glück hatte, war er womöglich für ewig verschollen gegangen. Ja, eine herrliche Vorstellung; leider war sie absolut unrealistisch.

    Kaiphas war nicht nur ein exzellenter Jäger und ihr unfreiwilliger Mentor, sondern auch ein vollwertiger Dämon. Er hatte bereits mehrere hundert Jahre durchlebt, Levi wusste nicht genau wie viele, darüber sprach er nie. Genauso wenig wie darüber, dass er, einer der letzten reinblütigen Dämonen, seit geraumer Zeit andere Dämonen jagte. Auf Levi machte das einen seltsam kannibalistischen Eindruck, aber sie hatte aufgegeben, nachzubohren. Kaiphas war unglaublich gut darin, sie restlos auszublenden und zu ignorieren, wenn er es wollte.

    Nach einigen Seitengassen bog Levi wieder zurück auf die Hauptstraße, die alle Bewohner Issengeys nur die Schlangenstraße nannten. Nicht, weil es hier irgendwelche Schlangen gab, sondern weil sie sich einer Serpentine gleich durch die gesamte Stadt zog und ein schnelles Fortkommen ermöglichte. Issengey war eine der wenigen Städte, die fast ausschließlich von Menschen bevölkert wurde. Eine wahre Rarität auf Skelesh. Seit dem Friedensedikt lebten die meisten Dämonen unter den Menschen vermischt, größtenteils friedlich, was gut funktionierte. Vielleicht war es auch der Ruf Issengeys, der die Menschen stärker anzog als andere Orte, denn seit je her war die Stadt eine Hochburg für Händler und Handwerker, für freie Künstler. Es war nicht so, dass Dämonen nicht kreativ waren, aber… meistens hatten sie andere Interessen, als Gold und Luxusgüter. Der angehäufte Reichtum Issengeys und seiner Händler sorgte jedenfalls für saubere und gepflasterte Straßen, wo anderenorts nur Schlamm und Dreck den Boden zierte. Levi war es nur recht.


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MariaLS
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Beitrag07.02.2017 13:38

von MariaLS
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Hallo Kätzchen!
Ich, ein Fantasyfan bin ich auch nicht wirklich, mag diesen Anfang dennoch.

Zwei Begriffe sind mir ins Auge gestochen, die nach meinem Empfinden nicht so sehr zu deiner Sprache passen.

"Die Händler wuselten geschäftig über ..."

Wuselten? Hmm? Vielleicht liefen geschäftig über ... oder eilten?

"Extra Ekel Faktor" Eigentlich könntest du diesen Anhang weglassen. Du beschreibst ja ohnehin sehr genau, wie es um ihr Äußeres bestellt ist.

Zum Infodumping:

Hmm? Ein bisserl viel Info ist es schon, gerade am Ende. Zuerst beschreibst du Kaipha, dann die Stadt. Vielleicht kannst du das noch trennen. Aber, das ist mein Empfinden.

Ansonsten Hut ab.
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Kätzchen
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Beitrag07.02.2017 15:33

von Kätzchen
Antworten mit Zitat

Hi Maria,

danke fürs Reinschauen Very Happy

Zitat:
Zwei Begriffe sind mir ins Auge gestochen, die nach meinem Empfinden nicht so sehr zu deiner Sprache passen.

"Die Händler wuselten geschäftig über ..."

Wuselten? Hmm? Vielleicht liefen geschäftig über ... oder eilten?


Das ist ein berechtigter Einwand! Das "wuseln" kam auch an dieser Stelle sehr spontan aus meinem Hirn (ich bin ja vom Typ Drauflosschreiber) und ich behalte es im Auge! Ich werde noch ein paar Meinungen abwarten, aber ich hab es mir angekreidet, einfach weil ich ebenfalls glaube, dass viele drüber stolpern werden Cool Manchmal können kleine Worte eben große Wirkung haben Laughing

Zitat:
"Extra Ekel Faktor" Eigentlich könntest du diesen Anhang weglassen. Du beschreibst ja ohnehin sehr genau, wie es um ihr Äußeres bestellt ist.


Ich bin mir wirklich unsicher, ob ich hier wieder so hart übertrieben habe. Ich selbst mochte eigentlich genau diesen Teil so gern - andererseits ging es mir im Prolog auch so und genau diesen Teil fanden alle blöd Embarassed Ich vermute also mal, dass deine Kritik hier Zustimmung finden wird!

Bisserl viel Info - alles klar! Ich denke schon mal über einen Puffer nach, den ich womöglich einschieben könnte, um den Intervall zu verlängern, in dem Infos regnen.

Vielen Dank für deine Eindrücke Daumen hoch
Wie immer warte ich ein paar Meinungen ab, bevor ich alle notierten Korrekturen vornehme, sonst verzettele ich mich immer so. Also lehn dich solange ruhig zurück Sig

LG
-Katze


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realTJL
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Beitrag08.02.2017 13:07

von realTJL
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Hallo Kätzchen,

mir gefällt der Anfang des zweiten Kapitels genauso gut wie der Prolog und das erste Kapitel. Deine Art zu schreiben ist wirklich besonders, und auch wenn ich nicht genau weiß wieso, habe ich immer mehr Lust weiter zu lesen! Man kann an jedem Text etwas auszusetzen haben, das heißt aber noch lange nicht, dass du es umsetzen musst. Mir reicht es schon völlig wenn du über die Sachen nachdenkst und sie dir durch den Kopf gehen lässt - mir gefällt dein Text wie gesagt sehr gut!

Mir ist allerdings auch der Schnitt zwischen den letzten beiden Absätzen aufgefallen: ich finde deine Idee gut, einen kleinen "Puffer" dazwischen zu legen. Habe da spontan an eine kurze Unterhaltung mit einem Bewohner/Händler/Bettler (der möglicherweise wieder für spätere Handlung eingesetzt werden kann) gedacht, da ich das in diesem Teil etwas vermisst habe. Hauptsache nicht noch mehr "Beschreiben" von Umgebung oder Aussehen, auch wenn du da anscheinend Spaß dran hast Wink

Liebe Grüße
realTJL
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Kätzchen
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Beitrag08.02.2017 13:20

von Kätzchen
Antworten mit Zitat

Hi realTJL,

danke für deine netten Worte Wohow
Keine Ahnung was ich mache, aber ich mache dann wohl einfach mal weiter, wenn man gerne ließt!

Zitat:
Mir ist allerdings auch der Schnitt zwischen den letzten beiden Absätzen aufgefallen: ich finde deine Idee gut, einen kleinen "Puffer" dazwischen zu legen. Habe da spontan an eine kurze Unterhaltung mit einem Bewohner/Händler/Bettler (der möglicherweise wieder für spätere Handlung eingesetzt werden kann) gedacht, da ich das in diesem Teil etwas vermisst habe


Das ist eine wahnsinnig gute Idee und ich weiß genau, wie es gut kommen wird! Ich bin ja wirklich froh, kreative Leser zu haben, denn ich hab tatsächlich bisschen fest gehangen, was man hier einschieben könnte, nachdem Maria schon aufgefallen war, wie abgehackt das klingt. Hab hin und her überlegt... und dann dieser Vorschlag.
Man, ich komme mir gerade ziemlich doof vor Laughing Aber positiv doof, keine Sorge. Ich glaube das war die berühmte Standleitung, deine Lösung jedenfalls ist klasse - werd ich so machen! Und das wird gut laufen.

Zitat:
Hauptsache nicht noch mehr "Beschreiben" von Umgebung oder Aussehen, auch wenn du da anscheinend Spaß dran hast


Du wirst lachen, aber ich hasse es eigentlich Schmoll
Am liebsten geht es bei mir nur vorwärts und ich bin einer dieser furchtbaren Buchleser, die Beschreibungen immer überspringen *hüstel*
Da mir allerdings so oft eingetrichtert wurde, ich beschreibe so rein gar nichts, achte ich wohl besonders darauf, Beschreibungen einzubauen.
Es sollte mir daher nicht so schwer fallen, ein klein wenig davon runterkommen Laughing

Wie immer ein riesiges Dankeschön!

LG
-Katze


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