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Nordlicht Waldschrätin
Beiträge: 3755
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22.01.2017 01:33
von Nordlicht
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Corydoras hat Folgendes geschrieben: | Aber wie soll man GANZ ohne Eigenlob das Alleinstellungsmerkmal schreiben?
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Eigenlob beinhaltet ja eine positive Wertung. Nenne das Alleinstellungsmerrkmal ohne Lobhudelei, und fertig.
_________________ If I waited for perfection, I would never write a word - Margaret Atwood |
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Corydoras Klammeraffe
Alter: 39 Beiträge: 751 Wohnort: Niederösterreich
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22.01.2017 09:39
von Corydoras
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Ich merke gerade, dass offensichtlich alle das Wort "Eigenlob" anders verwenden als ich. Für mich gehört das Kennen der eigenen Stärken (eben sachlich, ohne Übertreibung) dazu.
Das sollte dann die Diskrepanz in den Aussagen erklären.
_________________ I'm not a king. I am just a bard. |
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Bryon Wortedrechsler
B
Beiträge: 95
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B 22.01.2017 10:54
von Bryon
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TZH85 hat Folgendes geschrieben: | Was verstehen wir denn unter Eigenlob?
Allenfalls horche ich auf, wenn einer meiner bevorzugten Autoren eine Buchempfehlung ausspricht. Aber selbst da denke ich mir manchmal: "Na, ob das nicht eine Werbemasche vom Verlag ist oder eine Hand die andere wäscht?"
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Den Eindruck habe ich leider zu oft.
@Holdenfried: Um auf deine Frage einzugehen .. ich finde es macht immer Sinn. Auch wenn diese Geschichte noch keinen Erfolg hatte, dann hat das Buchprojekt dazu geführt, dass du dich bestimmt verbessert hast. Schreiben ist auch ein Handwerk, das mit jeder Übung besser wird, wenn man bereit ist zu lernen.
Die Absage finde ich auch in Ordnung. Meine für mein ersts Buchprojekt war nicht so "nett" - wobei ich jetzt auch im nachhinein sagen muss. Es war noch nicht reif .. .
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Fjodor Reißwolf
Beiträge: 1485
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23.01.2017 13:10
von Fjodor
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Zum Thema "Eigenlob" bzw. Selbstdarstellung:
Je origineller ein Skript oder je verkaufsträchtiger eine Idee ist, desto eher darf sich ein Autor wahrscheinlich auch mal in der Bewerbung einen kleinen Lapsus leisten, ohne dass die Bewerbung gleich ausgesiebt wird
Bloß selbsternannte "Genies" scheut man wohl eher, weil da klar ist, dass die Zusammenarbeit Probleme bereiten wird.
Wenn einer die Eigenständigkeit seiner Erzählstimme betont, dann würde ich zu seinen Gunsten annehmen, dass er hier ein durchaus anstrebenswertes persönliches Ziel beschreibt.
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Zur "Sinnfrage": Dranbleiben lohnt, insbesondere wenn man selbst das Gefühl hat, einigermaßen überzeugend beschreiben zu können, was das "Besondere" am eigenen Werk ist. Tatsächlich hat mancher Kleinverleger mehr Zeit, sich individuell einer Bewerbung zu widmen und bei Abwägung einer VÖ das Risiko durch gemeinsamen persönlichen Einsatz für ein Projekt ökonomisch etwas herunter zu zoomen (das bedeutet allerdings oft, dass die Verkaufserwartungen nicht zu hoch gesteckt sein dürfen). Auch Selfpublishing ist heute vergleichsweise einfach zu bewältigen.
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Holdenfried Gänsefüßchen
Alter: 45 Beiträge: 25 Wohnort: Bayern
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25.01.2017 12:23 Danke von Holdenfried
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Danke nochmal. Gerade hab ich leider das Problem, dass mir tausend Dinge einfallen, die ich überarbeiten müsste. Ich finde meinen Roman immer abwechselnd total toll und dann wieder den totalen Mist....habe eben eine weitere Agenturbewerbung fertig gemacht und dabei bin ich leider wieder total demotiviert Wird aber, danke für die vielen tollen Antworten!
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Copgirl Wortedrechsler
Beiträge: 73 Wohnort: NRW
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25.01.2017 14:34
von Copgirl
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Damit bist Du nicht allein. Genau so erging es mir auch. Ich glaube das ist eine ganz typische Autoren-Macke.
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Flar Eselsohr
Alter: 56 Beiträge: 406 Wohnort: Bei Halle, Sachsen-Anhalt
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25.01.2017 23:33
von Flar
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Da ist noch einer, der sagt: Gib nicht auf, Holdenfried.
Ich drücke die Daumen!
Hast Du Dich vernetzt, mit Autorenkollegen geschwatzt, Testleser gehabt? Bist Du in einer Schreibgruppe aktiv?
Ich finde, dass die Hinweise der Kollegen gut sind, die kennen die Sorgen...
Der eine oder andere Tipp eines befreundeten Schreibers hilft bestimmt.
Wichtig ist, dass Du eine Standardabsage nicht persönlich nimmst.
Ansonsten: Siehe Zeile 2.
_________________ "Leute fragen mich, warum ich so grausame Sachen schreibe. Ich erkläre ihnen dann gerne, dass ich das Herz eines kleinen Jungen habe… und es in einem Einmachglas auf meinem Schreibtisch steht."
(King of Horror Stephen King) |
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fasimba Gänsefüßchen
F
Beiträge: 18 Wohnort: Walchwil, Schweiz
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F 24.04.2017 13:10
von fasimba
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Vor etwa zwei Wochen habe ich ebenfalls eine exakt gleich lautende Absage bekommen und dachte mir es wäre eine persönlich geschriebene. Nun weiß ich es definitiv: Es ist eine Standardabsage, daher Kopf hoch und weiter am Ball bleiben.
Vermutlich ist es die gleiche, auf Kinder-/Jugendbuch spezialisierte Agentur, bei der wir beide (Holdenried und ich) gegen die Wand gerannt sind.
Gruß
fasimba
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HSB Wortedrechsler
Alter: 49 Beiträge: 88 Wohnort: München
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24.04.2017 13:36 Re: Macht es überhaupt Sinn? von HSB
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Holdenfried hat Folgendes geschrieben: | Tatsächlich habe ich den Eindruck, dass man nur noch mit DER unfassbar neuen, skurrilen, verrückten Idee irgendwo unterkommen kann, mit etwas nie da gewesenen oder etwas, was auf einer Welle mitschwimmt, die gerade zufällig aufkeimt....
Wenn ich zB im Buchladen stöbere fallen mir im Kinderbuchbereich so viele schlechte Bücher in die Hände, lieblose Geschichten, viele Übersetzungen, vieles, was total austauschbar ist...darüberhinaus aber wirklich Masse, so viele neue Titel....
Da wartet natürlich keiner auf mein Buch, auch wenn es schön ist und sicher Leser finden würde. Bisschen frustriert bin ich gerade.
Ich weiß nicht, ob ich mich mit dem Projekt lieber direkt an Verlage wenden sollte...weil ja Agenturen immer noch ein Zwischenstopp sind...oder ob das ohnehin keinen Sinn macht...Alles, was man in letzter Zeit liest, deutet ja darauf hin, dass man es ohne Agentur eh vergessen kann...
Ich bin etwas ratlos.
Und bitte, wer Erfahrung hat, ist die Absage "gut" oder ist das Standard, das jeder zu lesen bekommt? Mich hat wenigstens etwas positiv gestimmt, dass es ihnen anscheinend gefallen hat und meine Idee / Schreibe nicht völlig gaga ist....
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Hallo Holdenfried,
ein Punkt, auf den hier noch nicht eingegangen wurde, ist die formale Qualität deines Manuskripts. Die kann ich zwar nicht beurteilen, ohne es gesehen zu haben, aber wenn du ähnlich schreibst wie in deinem Beitrag hier, dann könnte das Lektoren/Agenten natürlich abschrecken.
Der inflationäre Gebrauch von Auslassungspunkten (dann auch meist vier statt drei und stets ohne Leerzeichen) oder der Ausdruck "Sinn machen" im Titel anstatt "Sinn ergeben" oder "sinnvoll sein" wirkt schon sehr flapsig.
Hast du Leseprobe und Anschreiben einmal von jemand gegenlesen lassen, der kritisch ist?
_________________ Eine Androidin als Auftragsmörderin. Sie weiß nichts davon ... - Meine SciFi-Novelle DIE DRITTE PROGRAMMIERUNG |
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Niederrheiner Klammeraffe
N
Beiträge: 821
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Corydoras Klammeraffe
Alter: 39 Beiträge: 751 Wohnort: Niederösterreich
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26.04.2017 18:47
von Corydoras
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Weiter unten habe ich meine Aussage erklärt.
_________________ I'm not a king. I am just a bard. |
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Niederrheiner Klammeraffe
N
Beiträge: 821
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N 26.04.2017 19:09
von Niederrheiner
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Corydoras hat Folgendes geschrieben: | Weiter unten habe ich meine Aussage erklärt. |
Was wäre denn z.B. ein Beispiel für das Nennen der eigenen Stärke?
Kann mir gerade nicht vorstellen, wie das ohne überflüssiges Eigenlob aussehen soll.
Zumal ja Agenturen immer wieder feststellen, dass die (angeblichen) Stärken, die Autoren nennen, leider überhaupt nicht im Projekt erkennbar sind.
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Corydoras Klammeraffe
Alter: 39 Beiträge: 751 Wohnort: Niederösterreich
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26.04.2017 20:11
von Corydoras
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Vergleiche mit bekannten Autoren, Beschreibung des Schreibstils, der Plottwists, etc...
Das sind ja alles Stärken des Textes und demnach auch der Person, die ihn verfasst hat. So etwas muss doch bitte rein. Wenn ich gar nichts Positives über den Text sagen kann, dann brauche ich doch auch kein Exposé?
_________________ I'm not a king. I am just a bard. |
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Niederrheiner Klammeraffe
N
Beiträge: 821
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N 27.04.2017 12:07
von Niederrheiner
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Corydoras hat Folgendes geschrieben: | Vergleiche mit bekannten Autoren, Beschreibung des Schreibstils, der Plottwists, etc...
Das sind ja alles Stärken des Textes und demnach auch der Person, die ihn verfasst hat. So etwas muss doch bitte rein. Wenn ich gar nichts Positives über den Text sagen kann, dann brauche ich doch auch kein Exposé? |
Das steht doch soooo oft in Interviews mit Agenten, dass einer der größten Fehler es ist, sich mit großen Autoren zu vergleichen.
Den Schreibstil beschreibt man nicht, sondern zeigt man anhand der Leseprobe.
Und bei einer guten Idee und einem guten Plot ist es überhaupt nicht nötig, Eigenlob im Exposé über das eigene Projekt zu bringen. Wie gesagt: Show, don't tell!
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Corydoras Klammeraffe
Alter: 39 Beiträge: 751 Wohnort: Niederösterreich
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27.04.2017 12:26
von Corydoras
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Ist ok, das war nur die Erklärung, nach der du gefragt hast.
_________________ I'm not a king. I am just a bard. |
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BirgitJ Klammeraffe
Beiträge: 650 NaNoWriMo: 51762 Wohnort: DD
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27.04.2017 13:31
von BirgitJ
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Moin,
die Chance mit einem Alleinstellungsmerkmal in Fettnäpfchen zu treten, halte ich für recht groß. Im Zweifel lieber Exposé und Leseprobe wirken lassen, als etwas zu schreiben wie, ... ein im Stil von Stephen King verfasster Roman ... Das ist zudem kein Alleinstellungsmerkmal, außer man heißt Stephen King. Die Gefahr, dass außer dem Autor niemand dieser Meinung ist, ist recht groß und dann wirkt es einfach nur lächerlich.
Ein echtes Alleinstellungsmerkmal wäre es allerdings, wenn in der Person des Autors Umstände gegeben, die ihn besonders befähigen, gerade diesen Roman geschrieben zu haben. Z. B. hat pensionierte Kommissar einen echten Kriminalfall, in dem er vor 20 Jahren ermittelt hat, romanhaft verarbeitet. Das hebt den Autor aus der Menge heraus und ist etwas, mit dem Agenten und Verleger werbetechnisch wuchern können.
Besten Gruß von BirgitJ
_________________ "Das Geheimnis der Baumeisterin" Aufbau Taschenbuch Juli 2021
"Die Maitresse" Aufbau Taschenbuch Juli 2020
"Das Erbe der Porzellanmalerin" Aufbau Taschenbuch Juni 2019
"Das Geheimnis der Zuckerbäckerin" Aufbau Taschenbuch Oktober 2018
"Das Geheimnis der Porzellanmalerin" Aufbau Taschenbuch Dezember 2017
"Der Duft des Teufels" Aufbau Taschenbuch Juli 2017 |
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Murmel Schlichter und Stänker
Alter: 68 Beiträge: 6367 Wohnort: USA
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27.04.2017 14:51
von Murmel
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Ich dachte, das wäre inzwischen geklärt?
Eigenlob stinkt, sagte man früher, und es stinkt auch noch heute.
Ein starker Pitch, eine spannende Zusammenfassung, und wer's hat, eine zugkräftige Vita, das ist starkes Auftreten. Alles andere ist nichts.
"Ich schreibe wie Stephen King" dagegen ist maßlose Selbstüberschätzung oder es deutet einen Me-Too an. Der Verlag, der King im Programm hat, will keinen zweiten. Allenfalls, der Verlag, der ihn nicht hat. Aber dann bitte nicht als Trittbrettfahrer, sondern mit frischen Ideen. "Mein Buch soll neben den King Büchern stehen", bedeutet nur, in welchem Genre du Erfolg haben willst.
Das Exposé spricht für sich selbst. Ich schreibe nicht: Mein Buch ist ja so toll, die Plottwists sind einzigartig. Die Figuren tief und bewundernswert.
Ich zeige eine spannende Zusammenfassung, mit handelnden Figuren und überraschenden Wendungen. In der Figurenliste sind die Konflikte knapp dargestellt. Der Pitch zeigt, um was es in der Story eigentlich geht. Dazu noch Genre und Umfang, das muss reichen.
_________________
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Niederrheiner Klammeraffe
N
Beiträge: 821
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N 27.04.2017 15:20
von Niederrheiner
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Volle Zustimmung, Murmel!
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Corydoras Klammeraffe
Alter: 39 Beiträge: 751 Wohnort: Niederösterreich
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27.04.2017 17:05
von Corydoras
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Murmel hat Folgendes geschrieben: |
Ich zeige eine spannende Zusammenfassung, mit handelnden Figuren und überraschenden Wendungen. In der Figurenliste sind die Konflikte knapp dargestellt. Der Pitch zeigt, um was es in der Story eigentlich geht. Dazu noch Genre und Umfang, das muss reichen. |
Genau so meinte ich das auch.
_________________ I'm not a king. I am just a bard. |
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