Gleich überarbeiten oder weitermachen?

[Gerling]

aber eines ist für mich klar: Ist die Geschichte reif, um geschrieben zu werden, und ist der Autor bereit, dies zu tun, wird sie auch geschrieben.

[preusse]

[Beka]

[Kris]

  Respekt!

Und: Glückwunsch, preusse.

[Mogmeier]

[Reboka]

[Spitfire]

Hallo, liebe DSFoler;
da ich kein eigenes Thema aufmachen möchte und meine, dass meine Frage/mein Problem vielleicht am ehesten hier hineinpasst, habe ich diesen Thread ausgewählt.
Es sieht aus wie folgt:
Das MS (Genre:Krimi) ist fast fertig (19 von geschätzten 22 oder 23 Kapiteln). Im Moment überarbeite ich die bisher geschriebenen Kapitel, weil ich noch ein paar Plotänderungen einbaue und diese Änderungen den Ausgang der Geschichte maßgeblich beeinflussen. Insofern muss die Überarbeitung vorgehen. Ich bin bei Kap. 11. Die fehlenden Kapitel sind komplett 'Storyboard'-mäßig skizziert und ein paar Szenen sind auch bereits geschrieben.

Nun habe ich es lange so gemacht, dass ich alles von (wenigen) Testlesern durchsehen lasse. Diese Testleser fallen seit ein paar Wochen aber zu einem Teil aus: Abgabetermine für eigene Manuskripte, andersartiger Zeitmangel usw.
Ich könnte mir jetzt neue suchen. Das Ding ist aber, dass dieses 'Warten' auf - oder Suchen nach - neue/n Rückmeldungen mich unglaublich hemmt und verunsichert. Das geht soweit, dass ich das gesamte Projekt anzweifle.
Jetzt gerade bin ich wieder drin und finde auch eigentlich ganz gut, was ich da bisher so produziert habe - aber ich vermute, wenn nun Leute noch einmal von vorn anfangen, das MS zu lesen, wird das zu Kritik und Veränderungsideen führen, die mich dann wieder ausbremsen.
Soll ich das Teil einfach fertigschreiben und darauf hoffen, dass das irgendwer nimmt? Ist es jemandem von euch auch schon einmal so gegangen, oder ähnlich?
LG, leicht verzweifelt, Spitfire

[Tjana]

Hallo Spitfire,
wenn du gerade so gut im Fluss bist, würde ich an deiner Stelle zu Ende schreiben. Dann folgt ja sowieso noch deine eigene Überarbeitung. Dabei vergeht mehr Zeit, als man denkt.
Wenn es dir nach dem END-Punkt mehr Sicherheit geben könnte, sind deine Testleser vielleicht aus ihrem eigenen Stress wieder raus. Und wenn nicht – höre auf dein Bauchgefühl.
Meine letzte Version hat niemand mehr, bzw. niemand mit dem Testleser-Auftrag gelesen und nun wird es gedruckt werden. Von einem Verlag, nicht von mir. So geht es also auch.
Bleib kritisch und wenn der Bauch sagt, nun ist es gut, dann ist es das. Manchmal muss man auch einfach mutig sein und an sich glauben.
Viel Erfolg !
LGT

[medizynicus]

Unbedingt weiterschreiben!
Testleser-Kommentare sammeln, reinschauen, ad acta legen, aber nicht wieder "vorne" anfangen. Das ist zumindest meine Erfahrung - ich verzettele mich dann gerne wieder "vorne" werde dann niemals fertig....

[Bawali]

Hallo @Spitfire,

Auf jeden Fall jetzt das Fehlende noch schreiben.
Dann lass es eine Zeit lang liegen, mach anderes. Nicht daran denken.

Dann nimm's dir wieder vor und versuch es wie ein unbeeinflusster Leser zu lesen (ich weiß ist schwierig). Aber mit etwas Distanz kann man sein Werk besser Einschätzen.

Danach zieh die Überarbeitung durch. Wenn Du mit deiner Geschichte jetzt zufrieden bist, nicht mehr Testlesen lassen sondern Verlag suchen.

Wie Du selbst schon gemerkt hast, führt erneutes Testlesen nur zu einer weiteren Ehrenrunde für Dich. Da wirst Du niemals fertig.

Ich wünsch Dir kreative Schreibstunden
Bawali

[Spitfire]

Vielen Dank für eure Meinungen.
Dann werde ich euren Rat mal befolgen und das MS zuerst fertigschreiben. Danach habe ich vielleicht auch wieder einen ganz anderen, ungehemmteren Zugang zum Text.
LG, Spitfire

[Kelley]

Wenn mir etwas auffällt, das nicht stimmig ist, überarbeite ich den Text sofort. Ansonsten setze ich mir meist ein Kapitel zum Ziel und bevor ich an das nächste gehe, korrigiere ich das zuvor geschriebene.
Nach ein paar Kapiteln drucke ich den Text aus und korrigiere auf ein Neues. Das hierdurch entstandene Manuskript ist dann immer noch die Rohfassung. Und wird auch wieder überarbeitet...

Wenn ich aber spontan eine Idee habe, die nicht in die chronologische Reihenfolge passt, schreibe ich auch mal ein Kapitel vorab. Gerade auch, wenn es mal stockt.

[strubbel]

Ich habe ein Kombination für mich entwickelt: Wenn ich Ideen für neue Kapitel habe, schreibe ich diese runter. Wenn ich gerade keine Inspiration für Neues finde, überarbeite ich alte Kapitel. Und wenn mir zwischendurch einfällt, dass ich das Thema schon mal irgendwo hatte, schaue ich dort nochmal, ob alles stimmig ist. Bisher funktioniert das so ganz gut.

[Lenny]

Ich lese im Normalfall die letzten Seiten meiner Arbeit nochmal (meist das, was am Vortag entstanden ist), ehe ich mich für den Tag ans Werk setze. Das hilft bei der Wiedereinfindung in die Geschichte, lässt in meinen Augen die Geschicht mehr aus einem Guss wirken und so kommt es auch schon mal zu der ein oder anderen kleineren Not-OP im Text.

Die wirklich großen Sachen mache ich alle paar Wochen, wenn wieder ein paar Kapitel fertig sind.

Und schließlich am Ende, was mir meistens einbringt, dass ich noch ein oder zwei Kapitel dazudichten darf, um zu Füllen und eine konsistentere Geschichte zu erzählen. Da ist das Werk aber schon etwas abgestanden und ich erinnere mich selbst kaum noch an die Details der Geschichte (waren jetzt 5 Monate).

[Schreiberling0308]

Erstmal alles fertig schreiben! Dann ist die Motivation viel höher, es zu überarbeiten und etwas wirklich Gutes daraus zu machen.

[asriel66]

Ja schreib es zu Ende. Der erste Entwurf wird dir nicht gefallen, aber du hast dann das gröbste hinter die und eine Geschichte von Anfang bis zum Ende...und dann kommen dir Ideen es zu verfeinern, besser zu machen und plötzlich gewinnt dein Roman an Charaker und am Ende bist du Stolz weil du es du deine erste eigene Geschichte zu Ende geschrieben hast..
Grüße Asriel

[ClaraTiger]

Ich finde es tatsächlich auch immer sehr beruhigend, wenn ich mich während des Schreibens daran erinnere, dass es ganz egal ist, wenn der Satz gerade nicht gut klingt oder ein Detail noch nicht ganz logisch ist.
Während des Schreibens der ersten Rohfassung habe ich auch immer eine Checkliste nebendran (als Scrivener-Dokument). Wenn mir dann etwas einfällt, das ich später unbedingt noch genauer ausarbeiten oder ändern muss, vermerke ich es dort. So muss ich später "nur noch" die Liste abarbeiten.
Ist aber vielleicht auch nicht Jedermanns Arbeitsweise.

[asriel66]

Ich mach immer zwei xx vor dem Satz. Also xxhinweisFehlt... oder xxersetzten...danach kann ich das über die Suchmachine suchen lassen und trotzdem einfach weiterschreiben ...