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Autor Nachricht
jon
Geschlecht:weiblichEselsohr
J

Alter: 57
Beiträge: 269
Wohnort: Leipzig


J
Beitrag25.07.2016 12:05

von jon
Antworten mit Zitat

Nicki hat Folgendes geschrieben:

Jon@  
Zitat:
Um die Verwirrung perfekt zu machen:

Zitat:
Die Ich-Perspektive hat einige Vorteile (Identifikation mit der Figur, Immersion, besseres Nachempfinden der Gefühle dieser Figur, Gedankenrede...),
Jain. Das einzige, was wirklich fast nur beim Ich-Erzähler geht, ist das mit der Gedankenrede. Obwohl ein auktorialer Erzähler natürlich. Wie stark sich der Leser mit einer Figur identifiziert, wie gut er die Gefühle nachempfinden kann und wie eingebettet die Figur ist hat mit der Erzählqualität zu tun – mir sind genug Ich-Erzähler begegnet, die als Figur leblos blieben oder sogar unglaubhaft waren.
Was der Ich-Erzähler z. B. der personalen Erzählweise voraus hat, ist, dass er sich viel stärker irren oder belügen kann: Erzählt man personal, muss man bei der „Wahrheit“ bleiben. Wenn Lucy z. B. sagt „Ich mag nicht“, dann muss das bei personaler Erzählung auch so dastehen (oder als „sie sagte, dass sie nicht mochte/wollte“) – der Ich-Erzähler, der den sachlichen Satz in die falsche Kehle bekommt, hingegen kann es als „Sie weigerte sich hartnäckig“ übertreiben.
Also immer, wenn es von großer Bedeutung ist, wie der Protagonist etwas auffasst oder wahrnimmt, lohnt es sich, über die Ich-Perspektive nachzudenken. In allen anderen Fällen ist das eher eine Geschmacksfrage. (Oder es hängt davon ab, ob man die Ich-Perspektive als Leser-Köder braucht, weil man sich nicht sicher sein kann, den Leser auch mit „normalen“ Mitteln an die Figur zu binden.)

Lieber Jon, du hast es wirklich geschafft, die Verwirrung zu steigern. Was ich der Einfachheit halber rot markiert habe, damit es nicht aus dem Zusammenhang gerissen wird, ist, sorry, Quatsch.
Auch die Gedankenrede geht bei der dritten Person. Und warum sollte diese nicht auch lügen können? Wir sind doch als Leser mittendrin in seinem Kopf, genau wie im Ich-Erzähler.


Bei der Gedankenrede („Na aber hallo!", dachte Egon.) hast du, wenn ich es mir recht bedenke, recht. Sowohl der auktoriale Erzähler, der alles weiß (auch, was "er/sie" denkt) als auch eine direkt ins Hirn des Point of View gepflanzte Kamera (die die gedachten Woprte hört) können die Gedankenrede wiedergegeben. (Ich hatte es mit der erlebten Rede verwechselt.) Dann aber ist dieser Punkt auch kein besonderer Vorteil der Ich-Erzählweise mehr …

Natürlich kann der Point of View bei der personalen Erzählweise lügen und auch sich belügen - der Erzähler aber nicht. (Er kann aber manipulieren, indem er Dinge so formuliert, dass sie leicht "falsch" interprtiert werden können.)
Beispiel: Otto und Alwin treffen sich. Otto mag Alwin nicht, er hält ihn für einen Angeber. Deshalb kann er erzählen: Alwin lächelte mich süffisant an und hielt mir demonstrativ sein niegelnagalneues Handy vor die Nase. Der personale Erzähler hingegen sieht, was wirklich geschieht: Otto sah Alwin kommen. Dieser telefonierte gerade und lächelte, als er auf Alwins Höhe war. Er nickte ihm grüßend zu,Typisch‘, dachte Otto. ,Muss mir sein niegelnagelneues Handy präsentieren!‘ Der gleiche Ablauf kann auch so geschrieben werden: Otto sah Alwin kommen. Dieser telefonierte gerade. Als er Otto sah, lächelte er und nickte ihm zu. ,Typisch‘, dachte Otto. ,Muss mir sein niegelnagelneues Handy präsentieren!‘ und damit eher Ottos These stützen.


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Es ist nicht wichtig, was man mitbringt, sondern was man dalässt. (Klaus Klages)
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