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Angst


 
 
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Padraig
Geschlecht:männlichSchneckenpost

Alter: 33
Beiträge: 11



Beitrag12.01.2016 19:33
Angst
von Padraig
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

So, gebe ich nun meinen zweiten Einstand. Mit der Bearbeitung von "Einmal die Welt, bitte" leider aus zeitlichen Nöten nur schleppend voran komme, auch was die Korrektur des Anfangs angeht. Aus diesem Grunde stelle ich mal eine Kurzgeschichte hinein, die ich vor kurzem geschrieben habe, letzten Oktober sogar Surprised
Titel der Geschichte war Fantasie, aber als ich sie mir gerade nochmal durchlas.. hab ich sie sofort umbenannt, "Angst" passt viel besser smile

Angst..
Es war ein dunkler Morgen. Dicht hing der Nebel über den Feldern und der Straße, verhüllte die Wiesen, das Mais. Wie sirupartige Milch hing er in der Luft. Selbst die Straße vor ihr war wenige Schritte sichtbar. Weniger als sonst. Viel weniger. Dennoch musste sie los, länger warten konnte sie nicht. Durfte sie nicht.
Also ging sie. Vorsichtig. Langsam. Die Aufmerksamkeit spannte ihren Bogen an, er könnte aus Metall sein. Aus kühlem Metall, glänzend durch ein einziges Gefühl: der Angst. Wie weit war sie schon gegangen? Wo bin ich? Die Gedanken schleppten sich in ihren Kopf, leichter als die Tatsache, alles sei in Ordnung. Sie konnte nichts hören, nichts sehen. Nur fühlen. Die Kälte. Die Nässe. Die Angst.
Und das Rascheln im Mais. Sie hatte es genau gehört. Gedämpft und leise klang es, aber es klang. Und das bis an ihre wachsamen Ohren.
„Da ist wer“, flüsterte es ihr zu. „Da bin ich!“ Panisch weitete sie ihre Augen. Was will er von mir? Wenn ich jetzt loslaufe, dann hab ich noch eine Chance.
Und wenn er genau das will? Wenn er eine Falle vorbereitet? Du hörst ihn sicherlich nicht umsonst, er ist ein Profi. Er kann sich leise fortbewegen. Er weiß, dass er es muss. Außer natürlich wenn er es nicht will.
Wenn ich stehe bekommt er mich aber auch. Sie lauschte. Vielleicht war es ja nur eine Einbildung und da war nie ein Geräusch gewesen. Sie lauschte. Und lauschte der Stille.
Da! Es raschelte wieder. Ich laufe. Und sie ging weiter. Ich laufe. Und sie ging schneller. Ich laufe! Und sie blieb stehen und lauschte der Stille. Lauschte dem Rauschen des Nebels. Hörte die Stimmen der Verlorenen. Und das Rascheln.
Sie rannte wirklich. Sie rannte schnell. Sie rannte panisch. Er ist hinter dir, schrie ihre Stimme. Jetzt hat er was er will, er kann dich jagen. Der Nebel wich von ihr weg, einer Menschenmenge gleich, die aufmerksam die Verfolgungsjagt begutachtet. Aufmerksam und schweigend. Ihre Schritte flitzten über den Feldweg, sie kannte die Löcher, die Schrägen. Sie kennt den Weg, er nicht. Triumphal rannte sie weiter. Lachte sie innerlich über ihre plötzliche Eingebung doch gelaufen zu sein. So leicht geht es, es ist doch immer der einfachste Weg, sagte sie sich.
Und dann stand die Gestalt vor ihr. Blass blieb sie stehen, blass wie der Nebel. Dunkel stand die Gestalt auf dem Weg. Verschwommen im weißen Meer sickerten seine Schemen durch.
Er sieht mich nicht. Er steht nur. Er steht und guckt. Oder wartet? Oder wartet. Ich hätte doch nicht laufen sollen, es war sein Plan. Ganz vorsichtig drehte sie sich um. Blickte in die Leere, lief zurück. Zurück durch den Nebel, zurück über den gewohnten Weg. Nach Hause, wo sie die Tür aufschloss. Und abschloss.

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_________________
Einmal die Welt, bitte..
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fancy
Geschlecht:weiblichSchmuddelkind

Alter: 64
Beiträge: 2758
Wohnort: Im sonnigen Süden


Beitrag12.01.2016 20:54
Re: Angst
von fancy
Antworten mit Zitat

Padraig hat Folgendes geschrieben:
So, gebe ich nun meinen zweiten Einstand. Mit der Bearbeitung von "Einmal die Welt, bitte" leider aus zeitlichen Nöten nur schleppend voran komme, auch was die Korrektur des Anfangs angeht. Aus diesem Grunde stelle ich mal eine Kurzgeschichte hinein, die ich vor kurzem geschrieben habe, letzten Oktober sogar Surprised
Titel der Geschichte war Fantasie, aber als ich sie mir gerade nochmal durchlas.. hab ich sie sofort umbenannt, "Angst" passt viel besser smile

Angst..
Es war ein dunkler Morgen. Dicht hing der Nebel über den Feldern und der Straße, verhüllte die Wiesen, das Mais.

Mais = maskulin= den Mais.

Wie sirupartige Milch hing er in der Luft. ggf. besser Dickmilch, Kefir oder Buttermilch verwenden. Sirup zeigt zwar schön die Konsistenz, hat aber mit Milch nichts zu tun.

Selbst die Straße vor ihr war wenige Schritte sichtbar.

Versuche starke Verben zu verwenden, wo es eben geht. Hier zum Beispiel: Nur wenige Schritte weit reichte die Sicht.
(Oder ähnlich. Ich gebe dir nur Beispiele an die Hand, damit du siehst, was ich meine.)

Weniger als sonst. Viel weniger.

Das hast du eben schon gesagt. Vermeide Wiederholungen. Ausnahme: Du verwendest es als Stilmittel.

Dennoch musste sie los, länger warten konnte sie nicht. Durfte sie nicht.

Warum? Wenn du dem Leser einfach nur Behauptungen vor die Füße wirfst, kommt er nicht in die Geschichte und fühlt erst recht nicht mit der Protagonistin.

Also ging sie. Vorsichtig. Langsam.

Kurze Sätze erzeugen zwar Spannung, aber nicht wenn man sie wahllos in überreicher Zahl einfach aneinanderreiht. Besser ist es kurze und länger zu kombinieren. In diesem Text sind zu viele Ein-Wort-Sätze.

Die Aufmerksamkeit spannte ihren Bogen an, er könnte aus Metall sein.

Aus wessen Sicht und in welcher Zeit möchtest du berichten? Entscheide dich und spring nicht hin und her.

 Aus kühlem Metall, glänzend durch ein einziges Gefühl: der Angst. Wie weit war sie schon gegangen? Wo bin ich?
Die Gedanken schleppten sich in ihren Kopf, leichter als die Tatsache, alles sei in Ordnung.

Wenn sich etwas schleppt, ist es langsam und schwerfällig. Das passt nicht zu Angst.
Wenn du sagst, es sei eine Tatsache, alles wäre in Ordnung, dann ist ihre Angst unbegründet. Du willst aber eigentlich genau das im Ungewissen lassen, oder?

Sie konnte nichts hören, nichts sehen. Nur fühlen. Die Kälte. Die Nässe. Die Angst.

Ist das so? Weil du es sagst? Viel besser wäre, du würdest es uns zeigen. Wie äußert sich die Angst?

Und das Rascheln im Mais.

Was ist mit dem Rascheln? Wenn du es nicht sagst, weiß es niemand.

Sie hatte es genau gehört.

Ja? Wenn ein Maisfeld raschelt, ist das auch schwer zu überhören.

 Gedämpft und leise klang es, aber es klang.

Und zwar wie?

Und das bis an ihre wachsamen Ohren.

Bis rein in die Ohren schafft es das Geräusch nicht?


„Da ist wer“, flüsterte es ihr zu.

Wer ist es?

„Da bin ich!“ Panisch weitete sie ihre Augen.

Oha?! Mach das mal vorm Spiegel auf Kommando.

 Was will er von mir?

Wer? Der Mais?

Wenn ich jetzt loslaufe, dann hab ich noch eine Chance.

Die Bedrohung kommt nicht rüber. Selbst, wenn da jemand wäre, könnte es ein harmloser Besucher sein.

Und wenn er genau das will? Wenn er eine Falle vorbereitet? Du hörst ihn sicherlich nicht umsonst, er ist ein Profi.

??? Wie kommt sie denn auf so etwas?

Er kann sich leise fortbewegen. Er weiß, dass er es muss. Außer natürlich wenn er es nicht will.

Das ist unfreiwillig komisch. Logisch, dass er nicht leise ist, wenn er nicht will. Du willst eigentlich sagen, dass er sie mit den Geräuschen ängstigen will. Dann tue es auch.

Wenn ich stehe bekommt er mich aber auch.

Echt? Sowas ... Shocked
Sie lauschte. Vielleicht war es ja nur eine Einbildung und da war nie ein Geräusch gewesen. Sie lauschte. Und lauschte der Stille.

Ja, was denn nu? Geräusche oder nicht?

Da! Es raschelte wieder. Ich laufe. Und sie ging weiter. Ich laufe. Und sie ging schneller. Ich laufe! Und sie blieb stehen und lauschte der Stille.

???? Shocked

 Lauschte dem Rauschen des Nebels. Hörte die Stimmen der Verlorenen. Und das Rascheln.

Der Nebel rauscht nicht. Was sagen die Verdammten? Wer raschelt?

Sie rannte wirklich. Sie rannte schnell. Sie rannte panisch. Er ist hinter dir, schrie ihre Stimme.

Schreit ihre Stimme so ganz ohne ihr Zutun?

 Jetzt hat er was er will, er kann dich jagen. Der Nebel wich von ihr weg, einer Menschenmenge gleich, die aufmerksam die Verfolgungsjagt begutachtet.

Wenn das eine Jagd ist, dann braucht es eindeutig einen Jäger!

Aufmerksam und schweigend. Ihre Schritte flitzten über den Feldweg, sie kannte die Löcher, die Schrägen.

Schrägen?

Sie kennt den Weg, er nicht. Triumphal rannte sie weiter. Lachte sie innerlich über ihre plötzliche Eingebung doch gelaufen zu sein. So leicht geht es, es ist doch immer der einfachste Weg, sagte sie sich.
Und dann stand die Gestalt vor ihr. Blass blieb sie stehen, blass wie der Nebel. Dunkel stand die Gestalt auf dem Weg. Verschwommen im weißen Meer sickerten seine Schemen durch.
Er sieht mich nicht. Er steht nur. Er steht und guckt. Oder wartet? Oder wartet. Ich hätte doch nicht laufen sollen, es war sein Plan. Ganz vorsichtig drehte sie sich um. Blickte in die Leere, lief zurück. Zurück durch den Nebel, zurück über den gewohnten Weg. Nach Hause, wo sie die Tür aufschloss. Und abschloss.



Hallo Padraig,

ich schätze, die ganze Jagd findet nur in ihrer Fantasie statt?

Das kommt nicht rüber. Der Text hat einige Mängel. Wenn du Lust hast, ihn zu überarbeiten, schaue ich mir die nächste Version noch einmal an. Wenn du Fragen hast, melde dich.

Liebe Grüße

fancy


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lupus
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Beitrag12.01.2016 22:30
Re: Angst
von lupus
Antworten mit Zitat

Hallo Padraig,

Naja. Man fragt sich halt - also ich frag mich, vielleicht bin ich auch der einizge, der sich das fragt, aber ich tust halt - was willst du dem Leser mit diesem Text sagen? Wo willst du hin? Wo soll der Leser hin? Gut, es wirkt wie eine Übung. Aber auch ein Übungs-Text sollte doch so was ähnliches wie eine Botschaft beinhalten.

Also. Wie haben hier eine Frau/ ein Mädchen, das unbedingt weg muss. Es ist neblig, sie hat Angst und weil sie jemanden sieht oder denkt jemanden zu sehen, muss sie wieder zurück. Dorthin, von wo sie kurz davor erst unbedingt weg musste. So weit, so seltsam.

Dann haben wir noch diese Kombination aus Nebel und Angst. Nun ja - erst einmal ist das derartig abgelutscht, dass es schon ausnehmend schwierig ist daraus noch etwas wirklich GUtes zu basteln. Außerdem: dieses Mädel wohnt dort. Nebel dürfte ihr also nicht  neu sein. Derartige Angstzustände sind also eher unwahrscheinlich. Naja und woran denkt man wohl als erstes, wenn es im Mais raschelt? Irgend ein Viecherl wird das schon sein. Schließlich: wenn die Sicht null ist, ist sie für jeden null auch für die Schemen, die sich aus dem Nebel schälen. Sie sagt es ja auch. Alles sehr wirr und auch recht unlogisch.

Und dann ist da die Sprache: viel zu getragen, zumindest wird der Versuch unternommen und der ist leider nicht zu übersehen. Eine Unmenge sprachlicher Redundanzen komplettieren das Bild. Zum Teil wirken sie als Stilfigur, verfehlen aber ihr Ziel. Fancy hat dir einige Fehler aufgezeigt, bei Weitem nicht alle.

Es tut mir leid das sagen zu müssen, aber dieser Text ist dir nicht wirklich gelungen.

lgl


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lg Wolfgang

gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben

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Seraiya
Geschlecht:weiblichMondsüchtig


Beiträge: 924



Beitrag12.01.2016 22:53

von Seraiya
Antworten mit Zitat

Hallo Padraig,

Zitat:
  Angst..
Es war ein dunkler Morgen. Dicht hing der Nebel über den Feldern und der Straße, verhüllte die Wiesen, das Mais. <- mag dir nicht meine Sprache aufdrücken, aber ich würde das vlt. zusammennehmen. "An diesem Morgen hing der Nebel dicht über den Feldern usw. ..." Und es heißt "der/den Mais". Falls ich hier was verpasst habe, soll mich bitte jemand korrigieren! Wie sirupartige Milch hing er in der Luft. <- irgendwie ruft diese Vorstellung bei mir nur Schulterzucken hervor, vlt. weil Milch nicht schwebt. Ich weiß, was du meinst, aber das erzeugt bei mir leider kein vernünftiges Bild. Selbst die Straße vor ihr war wenige Schritte sichtbar. Weniger als sonst. Viel weniger. <- du übertreibst. Hier geht es lange nur um den Nebel. Dennoch musste sie los, länger warten konnte sie nicht. Durfte sie nicht.
Also ging sie. Vorsichtig. Langsam. Die Aufmerksamkeit spannte ihren Bogen an, er könnte aus Metall sein. Aus kühlem Metall, glänzend durch ein einziges Gefühl: der Angst. <- Confused Interessanter Vergleich, aber irgendwie auch nichtssagend. Wie weit war sie schon gegangen? <- ist doch gerade erst losgelaufen Wo bin ich? Die Gedanken schleppten sich in ihren Kopf, leichter als die Tatsache, alles sei in Ordnung. <- Question  Vlt. bin ich auch zu blöd, um das zu verstehen. Verwirrt mich Sie konnte nichts hören, nichts sehen. Nur fühlen. Die Kälte. Die Nässe. Die Angst.
Und das Rascheln im Mais. Sie hatte es genau gehört. <- eben hieß es noch, dass sie nix hört Gedämpft und leise klang es, aber es klang. Und das bis an ihre wachsamen Ohren. <- bekomme allmählich das Gefühl, manche Dinge stehen hier nur, weil sie sich schön lesen lassen. In diesem Text wirken sie für mich aber so nicht richtig.
„Da ist wer“, flüsterte es ihr zu. „Da bin ich!“ Panisch weitete sie ihre Augen. Was will er von mir? Wenn ich jetzt loslaufe, dann hab ich noch eine Chance. <- Eine Chance worauf? Und ich bin wieder irritiert. Zuerst stellt sie sich die Frage was "er" will und dann denkt sie direkt ans Fortlaufen? Also weiß sie, was er will. Oder?
Und wenn er genau das will? Wenn er eine Falle vorbereitet? Du hörst ihn sicherlich nicht umsonst, er ist ein Profi. Er kann sich leise fortbewegen. Er weiß, dass er es muss. Außer natürlich wenn er es nicht will.
Wenn ich stehe bekommt er mich aber auch. Sie lauschte. Vielleicht war es ja nur eine Einbildung und da war nie ein Geräusch gewesen. Sie lauschte. Und lauschte der Stille. <- Ok ...
Da! Es raschelte wieder. Ich laufe. Und sie ging weiter. Ich laufe. Und sie ging schneller. Ich laufe! Und sie blieb stehen und lauschte der Stille. Lauschte dem Rauschen des Nebels. Hörte die Stimmen der Verlorenen. Und das Rascheln. <- Ok, jetzt bin ich endgültig raus. Ich, Du, er, sie ... Question
Sie rannte wirklich. Sie rannte schnell. Sie rannte panisch. Er ist hinter dir, schrie ihre Stimme. Jetzt hat er was er will, er kann dich jagen. Der Nebel wich von ihr weg, einer Menschenmenge gleich, die aufmerksam die Verfolgungsjagt begutachtet. Aufmerksam und schweigend. Ihre Schritte flitzten über den Feldweg, sie kannte <- Zeit? die Löcher, die Schrägen. Sie kennt <- Zeit? den Weg, er nicht. Triumphal rannte sie weiter. Lachte sie innerlich über ihre plötzliche Eingebung doch gelaufen zu sein. So leicht geht es, es ist doch immer der einfachste Weg, sagte sie sich.
Und dann stand die Gestalt vor ihr. Blass blieb sie stehen, blass wie der Nebel. Dunkel stand die Gestalt auf dem Weg. Verschwommen im weißen Meer sickerten seine Schemen durch.
Er sieht mich nicht. Er steht nur. Er steht und guckt <- "gucken" geht gar nicht  . Oder wartet? Oder wartet. Ich hätte doch nicht laufen sollen, es war sein Plan. Ganz vorsichtig drehte sie sich um. Blickte in die Leere, lief zurück. Zurück durch den Nebel, zurück über den gewohnten Weg. Nach Hause, wo sie die Tür aufschloss. Und abschloss.  



Ich bin irritiert. Für mich alles etwas wirr und ein wenig sinnfrei. Ist nicht böse gemeint. Sie läuft einmal hin und wieder zurück, wenn ich das richtig verstanden habe, kennt den Weg, hat anfangs kein wirkliches Ziel und Angst vor diesem bekannten Weg und hört nichts, aber hört doch etwas.
Mir steht ein ? im Gesicht mit dem Gedanken, was überhaupt los ist.


LG,
Seraiya


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BlueNote
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Wohnort: NBY



Beitrag13.01.2016 10:05

von BlueNote
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Ich würde auch sagen, dass der Text ziemlich orientierungslos wirkt, angefangen mit dieser unbemühten "Nennung" von Angst (als Hauptmotiv) und am Ende der völlig banale Schluss mit dem Abschließen der Tür. Irgendwelche Gestalten (er/sie) tauchen im Nebel auf, tun irgendetwas (wir wissen nicht, warum) und verschwinden wieder in die Bedeutungslosigkeit. Ich habe den Text gelesen und außer meinen kalten Füßen bleibt nichts zurück (müsste jetzt endlich mal meine Socken suchen!).

Na ja, ich könnte mir schon vorstellen, dass du ganz gut schreibst. Aber vielleicht musst du dir auch mal überlegen, dass es auch einen Grund zum Schreiben geben muss (man schreibt nicht einfach etwas x-beliebiges auf, damit es aufgeschrieben ist) - und vor allem, man liest nicht (gerne) etwas, dessen Sinn sich darauf beschränkt, dass der Autor versucht hat, das Schreiben für sich zu erlernen. Ein Leser möchte zumindest unterhalten werden - und manche Leser haben an ihren Lesestoff sogar noch weit höhere Anforderungen.
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Muskat
Eselsohr


Beiträge: 343



Beitrag13.01.2016 13:17
Angst
von Muskat
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Hallo,

der Text weist Redundanzen auf, eine Menge, und auch Perspektivfehler -sie steht blass da, sieht sie da in einen Spiegel?- ,oder ich habe da teilweise etwas missverstanden. Davon ab, dachte auch ich: Bitte nicht wieder die Kombination aus Angst und Nebel. Wenn es aber so sein soll, dann musst du stark kürzen. Weg mit den bremsenden Wiederholungen und vor allem auch mit Sätzen, die die Spannung nehmen. Bspw. wenn die Protagonistin den Weg kennt, der Verfolger, wer immer das auch sein mag, ihn  aber nicht, dann ist sie im Vorteil. Wieso hatte sie also Angst? Da macht die Jagd keinen Sinn. Du solltest da schon logisch die Angst begründen.

Und am Ende geht die Heldin gemütlich heim? Der Ausweg bestand also die ganze Zeit über? Da muss ein anderer Schluss her, nicht?

Soweit erstmal.

Liebe Grüße

Muskat[/url]
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Padraig
Geschlecht:männlichSchneckenpost

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Beiträge: 11



Beitrag13.01.2016 17:44

von Padraig
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Oh weia, dass die Kurzgeschichte so katastrophal ist, hätte ich nun nicht erwartet:D
Nun ja, inhaltlich gibt es wirklich gar nichts sinnvolles her, ich glaub, ich fand einfach das Spiel mit der Sprache und das herumexperimentieren so toll.
Auch das fehlende Korrekturlesen macht sich stark bemerkbar. Es war einfach ein niederschreiben mit Sachen, die mir gerade so in den Kopf kamen.

Vielen Danke also für all die Rückmeldungen smile


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Einmal die Welt, bitte..
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V.K.B.
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Beitrag16.01.2016 22:45

von V.K.B.
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Oha! Das sind ja vernichtende Kritiken… und ich komme leider nicht umhin, mich anzuschließen, der Text liest sich wirklich ziemlich wirr und irgendeinen Sinn kann ich auch nicht entdecken.

Vielleicht könntest du irgendwie deutlicher machen, wovor sie eigentlich genau Angst hat, was sie denkt und vor allem, was sie will. Erst muss sie unbedingt raus und dringend weg, dann kann sie einfach wieder nach Hause gehen und alles ist in Ordnung. Oder gibt sie sich ihrer Angst geschlagen und geht deshalb nicht zur Arbeit, obwohl sie eigentlich müsste? Wenn es eine Geschichte über Verfolgungswahn sein soll, arbeite das deutlicher heraus, auf dieser Basis könnte man durchaus was Sinnvolles daraus machen. Vielleicht ist sie ein angepasster wie ein Uhrwerk funktionierender Stadtmensch, der aber plötzlich nicht mehr klarkommt, wenn es ein bisschen Natur (Nebel) gibt? Da passt das Maisfeld aber nicht, sie scheint also eher auf dem Land zu leben, und da kommt man mit ein bisschen Nebel eigentlich klar. Ich fahr im Moment fast jeden Morgen durch Silent Hill, wenn ich meine Tochter zum Kindergarten bringe, da gewöhnt man sich dran.

Oder hat sie spezifische Gründe für diese Angst, vielleicht irgendein kürzliches Erlebnis oder sowas? Auch auf dieser Basis könnte man was draus machen.


Lass dich bloß von den ganzen Verrissen nicht entmutigen! Deine Kneipengeschichte ist wesentlich besser, du kannst das also.

Alles nur meine persönliche Meinung.

LG, VKB


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Einar Inperson
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Wohnort: Auf dem Narrenschiff


Beitrag17.01.2016 02:17
Re: Angst
von Einar Inperson
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Padraig hat Folgendes geschrieben:


Angst..
Dicht hing der Nebel über den Feldern. Selbst die Straße vor ihr war wenige Schritte sichtbar. Dennoch musste sie los, länger warten konnte sie nicht. Durfte sie nicht.
Die Aufmerksamkeit spannte ihren Bogen an. Aus kühlem Metall, glänzend durch ein einziges Gefühl: der Angst. Wie weit war sie schon gegangen? Wo bin ich? Die Gedanken schleppten sich in ihren Kopf. Sie konnte nichts sehen. Nur fühlen. Die Kälte. Die Nässe. Die Angst.
Rascheln im Mais. Gedämpft und leise klang es.
„Da ist wer“, flüsterte es ihr zu. „Da bin ich!“ Was will er von mir? Wenn ich jetzt loslaufe, dann hab ich noch eine Chance.
Und wenn er genau das will? Wenn er eine Falle vorbereitet? Er ist ein Profi. Er kann sich leise bewegen.
Sie lauschte. Vielleicht war es ja nur eine Einbildung und da war nie ein Geräusch gewesen. Sie lauschte.
Da! Es raschelte wieder. Ich laufe. Und sie ging weiter. Ich laufe. Und sie ging schneller. Ich laufe! Und sie blieb stehen und lauschte der Stille. Hörte die Stimmen der Verlorenen. Und das Rascheln.
Sie rannte panisch. Er ist hinter dir, schrie ihre Stimme. Jetzt hat er, was er will, er kann dich jagen. Der Nebel wich von ihr, einer Menschenmenge gleich, die aufmerksam die Verfolgungsjagd begutachtet. Aufmerksam und schweigend. Ihre Schritte flitzten über den Feldweg, sie kannte die Löcher, die Schrägen. Sie kennt den Weg, er nicht. Lachte sie innerlich über ihre plötzliche Eingebung doch gelaufen zu sein. So leicht geht es, es ist doch immer der einfachste Weg, sagte sie sich.
Und dann stand die Gestalt vor ihr. Blass blieb sie stehen, blass wie der Nebel. Dunkel stand die Gestalt auf dem Weg. Verschwommen im weißen Meer sickerten seine Schemen durch.
Er sieht mich nicht. Er steht nur. Oder wartet? Oder wartet. Ich hätte doch nicht laufen sollen, es war sein Plan. Ganz vorsichtig drehte sie sich um. Blickte in die Leere, lief zurück. Zurück durch den Nebel, zurück über den gewohnten Weg. Nach Hause, wo sie die Tür aufschloss. Und abschloss.


Hallo Padraig,

so viele negative Kritiken. Und da habe ich mich gefragt, warum ich das so schlecht nicht fand. Mich aber andererseits den Kritiken anschließen mochte.

Zunächst zum Inhalt. Da kann ich mich den Kritiken nicht anschließen.
Ich halte es für absolut in Ordnung, mittendrin einzusteigen. Ich als Leser brauche keine Vorgeschichte. Keine Erläuterung zur Protagonistin. Dies ist die Situation, in die du sie gestellt hast. Und bei mir funktioniert die Geschichte.

Der Titel passt übrigens gut.

Was mich nicht überzeugt hat, war die Umsetzung. Zuviel, was die Dynamik nimmt, keine zusätzliche Spannung bringt, für mich einfach unnötig war.

Ich habe mir einmal erlaubt, die Geschichte ein wenig einzudampfen. Sozusagen einen Kern freizulegen. Den ich natürlich so gelesen habe. Vielleicht ist das ein Gedanke, wie du diesen Text nochmal angehen könntest.  

Rot markiert, wo dir vielleicht doch bessere Formulierungen einfallen könnten.


_________________
Traurige Grüße und ein Schmunzeln im Knopfloch

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