Kopfkino

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Als Kopfkino bezeichnet man unter Literaten ein bestimmtes Leseerlebnis, bei dem der Leser das Gefühl hat, die Handlung der Geschichte oder des Romans fast wie in einem Film vor sich zu sehen. Es sollte das Ziel eines jeden Autors sein, in den Köpfen seiner Leser möglichst intensive Bilder zu erzeugen.

Entstehung von Kopfkino

Ein Kopfkinoerlebnis entsteht dann, wenn der Leser sich gut in die Handlung hineinversetzen kann. Dies kann zum Beispiel dadurch erreicht werden, dass alle Sinne angesprochen werden.

Grundsätzlich sollte ein Autor versuchen, sich an den Grundsatz Zeigen, nicht beschreiben! zu halten, wenn er ein Kopfkinoerlebnis erzeugen möchte. Dabei sollten so viele Details zum Handlungsort und zu den Charakteren gebracht werden, dass der Leser sich ein schlüssiges Bild von ihnen machen kann. Die Frage, wie viele Details nötig sind, ist oft eine Gratwanderung. Zu viele Details können leicht erzwungen wirken. So ist es zum Beispiel nicht nötig, unwichtige Nebenfiguren haarklein zu beschreiben, aber ein oder zwei herausstechende Merkmale helfen dem Leser, sich die Personen vorzustellen.

Außerdem sollten die Figuren plausibel geschildert werden, sodass der Durchschnittsleser sie und ihre Handlungen gut nachvollziehen kann.

Autor und Leser

Viele Autoren haben, wenn sie zu schreiben beginnen, ein exaktes Bild der Handlungsabläufe und der Umgebung im Kopf, und machen dann den Fehler, dem Leser dieses Bild mittels unnötig kleinlicher Beschreibungen möglichst vollständig vermitteln zu wollen. Das ist jedoch nicht nötig, sondern erzeugt meist eher den Eindruck, der Autor wolle dem Leser ein Bild "aufzwingen". Daher sollte man sich darauf beschränken, den Leser soweit in die Szenerie einzuführen, dass er sich das genaue Bild dann mithilfe eigener Fantasie selbst zusammenbasteln kann (Testleser können hierbei helfen).

Siehe auch